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BEILAGE

Vorwärts

Eduard Bernstein  / Erinnerung an meinen Vater

Eines Eisenbahners Weihnacht

Meines Vaters wie auch der anderen Familien­mitglieder liebstes Fest war das Weihnachtsfeft, das wir nach deutscher   Sitte feierten. Große Ge= schente gab es freilich nicht, dazu reichte bei dem Kinderreichtum das Führereinkommen nicht hin. Die Jüngsten bekamen ganz billiges Spielzeug, die Aelteren zumeist Gegenstände, wie Schulutensilien und dergleichen, die sie ohnehin haben mußten, und daneben noch das eine oder andere Spiel­gerät, das der Bater unter dem Vorwand, es sei für die Kinder des Kollegen soundso bestimmt, an einem in einer Ecke des Schlafzimmers stehenden Schraubstock selbst angefertigt hatte. Eine Zeit­lang bekam auch jedes, das lesen fonnte, eins der Weihnachtsbücher, die dem Onkel als Rezensions exemplare zugegangen waren. Der die Spannung rege haltende Gedanke an eine mögliche Ueber­raschung war also nicht ausgeschlossen. Den Haupt­reiz bildete jedoch die Herrichtung und Auss schmückung des Weihnachtsbaumes, woran außer den Kleineren alles sich beteiligte. Es gab da nichts, was nicht im Hause selbst verrichtet wurde. Den Baum brachte der Vater von der Reise mit, mo er ihn an irgendeiner Station in ganz rohem Zustande um ein paar Groschen erstanden hatte, und den er nun mit einem Arbeitsmesser selbst zurechtschnitzte. Eigenes Fabrikat war die Kitsche, die als Untersatz zu dienen hatte, eigenes Fabrikat die langen Stäbe mit Haltern   von Blech, in die die Weihnachtslichte eingesetzt wurden, eigenes Fabrikat selbstverständlich die Netze und Ketten, mit denen der Baum behängt wurde. Ihre An­fertigung mit Hilfe von Schere und Klebestoff wurde den Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren überlassen, was eine große Freude war; das Behängen des Baumes übernahmen ältere Ge= schwister. Neben Ketten und Netzen kamen für diesen Zweck hinzu etliche Stücke besseren Zucker­werks, die nach dem Fest sorgfältig wieder ab­genommen und von Jahr zu Jahr vererbt wurden, um so oft als möglich denselben Dienst zu leisten, und hinzugekaufte ganz billige Pfeffer= kuchenstücke, die beim Plündern des Baumes ebenso wie die in die Neze gelegten Aepfel ver­zehrt werden durften.

Wenn dann am Heiligabend die Eltern in der Borderstube die Geschenke aufbauten, sangen wir Kinder in der von uns absichtlich dunkel ge= haltenen Schlafstube volkstümliche Weihnachts­dieder, unter denen, als ich schon ein Wort mit­zureden hatte, das mir ans Herz gewachsene

XIII.

,, Stille Nacht, heilige Nacht" nicht fehlen durfte. Denn wenn ich auch nicht zu Jesus   betete, zweifelte ich doch nicht, daß er gelebt und gelitten hatte und empfand für ihn das stärkste Mitgefühl.

Und wie erhöhte alsdann, wenn die Tür zum Borderzimmer geöffnet wurde, der Weihnachts­baum mit den brennenden Lichtern die Fest­ſtimmung. Zu einer Zeit, die für die Zimmer­beleuchtung weder das elektrische Licht noch das Gasglühlicht, ja nicht einmal das Petroleumlicht kannte, fühlte man sich beim Licht des Weihnachts­baumes merkwürdig gehoben. Es lag wirklich eine Weiheſtimmung auf den Gemütern.

So bei uns am Weihnachtsheiligabend des Jahres 1862. Die Bescherung war eben vorüber, wir Kinder beschäftigten uns mit den erhaltenen Geschenken, meine Mutter steckte die frisch­gewaschenen weißen Gardinen an, die, da die Lichter am Baum noch brannten, das feierliche Aussehen der Stube nicht wenig erhöhten, und mein Vater, dem der Bescherungsaft wie immer, ein findisches Vergnügen bereitet hatte, setzte sich eben behaglich auf einen Stuhl am Tisch, um dem

Treiben der Kinder zuzuschauen, da klopft es an der Tür und auf das ,, Herein" betritt der Sohn eines Kollegen meines Vaters das Zimmer und legt Los: Herr Bernstein, mein Vater bittet Sie, ihn heute für den Nachtzug zu vertreten, er hat sich einen Finger erfroren."

Daß mein Vater der Bitte Folge gab, konnte ich allenfalls begreifen, obwohl es tein kleines Opfer war. Denn der 25. Dezember war sein Geburtstag, wo am Nachmittag neben anderen Besuchern sein von ihm mehr als je verehrter Bruder Aron mit seinen Kindern sich einzustellen pflegte, und es in schöner Heiterkeit zuging. Aber daß Bater keinen Ton des Unmuts über die Zu mutung vernehmen ließ, das wollte nicht in meinen Kopf hinein. So aber geschah es. Ohne den geringsten Versuch eines Einwandes stand er auf, schritt zur Ecke des Zimmers, wo sein Schaf pelz hing, zog ihn an, füßte meine Mutter, sagte uns Kindern gute Nacht, und hinaus ging es in die recht falte Winternacht.

Aus Eduard Bernstein  : Von 1850 bis 1872, Kindheit und Jugendjahre"( Berlag Erich Reiß  , Berlin   1926).

SONNABEND, 24. DEZ. 1932

Bruno Schönlank  :

Winterliche Birke

Winterliche Birke, ach, Geliebte! Schneelast beugt dein zanes Haupt zu Boden, Reif und Eis umkrallen defpe Glieder. Sag', wo ist der warme Frühlingsodem, Wo sind deiner Sänger süße Lieder? Ach, sie lassen dich den Winterschauern. Du auch einsam in den schwersten Stunden! Meine Seele kann nur mit dir trauern Und mein Blut erwärmt dich kaum.

Sag', was singst du

Und wie klingst du,

Wenn ich deine Zweige streichle.

Und wie rauscht dir Frühlingsblut durchs Holz Und wie spürest du den Kreislauf stolz Der Gezeiten, die das Jahr dir bringt.

Ach, ich Tor,

Der mutlos sich verlor.

Zittert Sternlicht über deinen Scheitel, Gleißt die Sonne heiß und schwer, Klagt der Herbstwind: Alle Welt ist eitel! Qder neigst im grünen Meer Wipfel du zum andren Wipfel, Leise schauernd, Zitternd selig

In der frühlingslauen Luft? Winterliche Birke,

Du Geliebte!

Günther Birkenfeld  : Fünf Bücher

Effad Bey: Mohammed  .

Wer künftighin Mohammed   und das Wesen des Islams kennenlernen und verstehen will, der wird zu diesem Werke greifen, das Essad Bey  bescheiden eine Biographie nennt. Es ist mehr, ist nämlich nicht nur diftiert von umfassen­der Sachkenntnis, sondern auch vom inneren Wissen um die Bedingungen des Bluts und des Lebensraums, aus denen die Sendung des Pro­pheten von unscheinbaren Anfängen bis zur Welt­religion erwuchs. Dieses Werk ist selbst durch und durch orientalisch und mohammedanisch. Das ist das letzte und seltenste, was ein Biograph er­reichen kann. Die Macht des Wortes, durch das der Prophet siegte und das er mehr fürchtete als die Spitze des Schwerts, übt auch in diesem Buche feinen Bauber Es liest sich wie eine jener alt­orientalischen Heldenlegenden, die bon den Wüstendichtern zum Rhythmus der schreitenden

Karawanen erdichtet wurden. Und ist doch blut­volle, kämpferische, von Ekstasen interpunktierte Menschenwirklichkeit!

Anna Seghers  : Die Gefährten. Im herben Stil eines Chronisten, so, als handelte es sich etwa um die Christenverfolgungen in Rom   Kaiser Neros, berichtet Anna Seghers  von der sichtbaren und unsichtbaren Gemeinschaft der Männer und Frauen, die heute in allen Ländern für ihre fommunistische Ueberzeugung Verfolgung, Folter und lange Gefangenschaften, stete Gefahr, Elend und Heimatlosigkeit auf sich nehmen. Mag man über den Kommunismus denken wie man will, mag man all diese Opfer für sinnvoll oder finnlos halten: der Heroismus und die unerschütterliche Kameradschaft, mit der hier gelitten und gefämpft wird, muß auch dem Andersdenkenden Respekt abnötigen. Daß Menschen auch heute noch und immer wieder für einen

Nach Sibirien  

Ein Kinderschicksal Von Grigory Ofcheroff

( Schluß.)

Nun liegt fein Schnee mehr auf der Straße, man hört die Räder über das Steinpflaster holpern, jäh kommt der Frühling. In einer Woche, heißt es, geht unser Transport ab. Ich freue mich. Aber die Mutter läuft von einer Kommandantur zur anderen, von einem Vorgesetzten zum andern, weint beständig und zieht die zitternden Hände durchs Haar. Ich verstehe nicht, was ihr fehlt, warum sie meint.

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Und als die Abreise auf den morgigen Tag fest­gesetzt wird da fängt Mutter gar nicht mit dem Einpacken an, und, und ich erschrecke. Die Oberaufseherin läßt sie noch einmal rufen zu= rüd bringt man sie auf einer Krankenbahre. Man legt sie auf die Pritsche nieder, und sie erkennt niemanden. Ich weine und füsse sie und rufe sie; fie sieht auf mich aus verglasten Augen, sie be= wegt leise die Hände und gibt keine Antwort. Jufhät ist nicht zu sehen, fie sigt irgendwo in einer Ede versteckt. In all den Nächten vorher hatte sie sich fest an mich geschmiegt und mich um­armt und gezittert und gemeint. Und diesen ganzen Tag hindurch hat es in unserer Kammer ge= brodelt, gekocht, man ist gelaufen, hat geschrien, hat Strohsäcke aufgerissen und Gepäckstücke überall hin verstreut und diesen ganzen Tag hindurch habe ich Jukäth nicht gesehen. Darum will ich ihr in dieser Nacht sagen, daß es mir allein lang­weilig ist. Aber in dieser Nacht liegt Jufhät nicht mehr neben mir...

Ich erschrecke und suche sie. Am andern Ende der Kammer sind alle Zigeunerinnen versammelt. Dort liegt Juthät auf einem Stapel von Kissen, und die Zigeunerinnen hantieren mit ihr. Ihr Gefichtchen ist rot, fie wälzt sich und plappert viel Rajches, Zigeunerisches, und ruft nach mir. Ich will hin zu Jufhät, aber die Zigeunerinnen ver­treiben mich und die Lampe   erlischt. Ich wimmere die ganze Nacht und wimmere leise: Jukhät... Juthat..."

Am anderen Morgen ist unfer Transport im Hof versammelt. Alle find vergnügt, alle schwagen und tauschen Sachen mit den herumstehenden. Die Mutter ist wieder in die Kommandantur gegangen. Ich suche Jufhät und finde sie nicht. Endlich aber

entdecke ich die alte Zigeunerin, versteckt unter den anderen. Sie hält Jufhät in den Armen, eingehüllt in ein Tuch, Jufhäis Augen sind geschlossen. ,, Drdnet euch!"

Man treibt mich fort.- ,, Marsch!"

Sie gehen.

,, Juthät!! Jukhät!!"

Sie öffnet die Augen, sie erblickt mich, sie streckt ihre Händchen nach mir aus und sieht nach mir, fieht... sieht...

Sie sind aus dem Hof. Das Tor schließt sich. Ich höre noch die Pantoffeln über die Steine der Straße flappern. Im Hofe ist niemand mehr. Leer...

Alles leer.

XIV.

Jukhät ist nicht mehr da. Nirgends zu sehen. Ich suche sie überall. Nicht da. Nicht da.

Der Mutter ist verkündet worden, daß sie mich nicht mitnehmen darf nach Sibirien  , weil ich älter als sechs Jahre bin schon neun. Die Mutter hat sich bei allen vorgesetzten Behörden bemüht, aber sie hat nichts erreicht In einem Monat, mit dem nächsten Transport, muß fie fahren, ohne mich; oder sie kann mit den Kindern zurück nach Haus. Dann müßte der Vater allein reisen.

Ich begreife nicht recht, was das alles bedeutet Ich suche nur Jukhät. Der Mutter redet man zu: es werde hier für mich viel besser sein, in eine Schule wird man mich schicken, gute Leute wer= den mich großziehen. Ein Rabbiner kommt und redet streng auf die Mutter ein. Fürsorgedamen tommen täglich. So vergeht ein ganzer Monat. Die Mutter erzählt mir Märchen Einen tüchtigen Kerl wird man machen aus mir; man wird mich sehr lieben; ich werde reich sein: merde in schönen Karossen herumfahren; werde Diener und La­kaien haben. Aber sie meint dabei und gräbt sich ihre Nägel ins Gesicht. Und dann schreit sie auf: Söhnchen mein, Trost mein, Krone mein, Herz mein, nein, nicht doch, die Mamma wird dich nicht meglassen... man wird ihr nicht das Vögelchen wegnehmen... Söhnche hab teine Angst! Oh ihr Mörder, was wollt ihr von mir, oh ihr!"

Sie liegt auf der Pritsche, sie bedeckt mich mit threm Körper, fie malt mir wieder die Zukunft

aus; ich soll sie nicht vergessen, obwohl die Lehrer ſehr gut sein werden...

Ich stehe am Zaun im Hof, und spähe auf die Straße. Es dünkt mich, drüben sei Jufhät, in jenem schönen Hause, und winke mir zu mit ihrem Händchen. Es scheint mir, als stehe Jukhät dort auf der Treppe. Ich gehe herum, ich suche sie überall. Jufhät ist durchs Tor gegangen auf die schöne Straße. Ja, dort ist Jufhät, und dorthin mill ich auch. ,, Mama", sage ich, ,, ich will weg von hier. Komm, wir wollen fahren. Ich will in die Schule." Die Mutter heult und verwünscht fich. Ich gehe auf meine Pritsche und scharre mit der Hand über den Strohsack Nichts.

Man führt mich zum Vater, um Abschied zu nehmen. Bater meint. Man kann ihn nicht von mir megreißen. Ein Jud' sollst du bleiben! Ber­giß nicht deinen Bater!..., deine Mutter!... Mein Sohn mein Sohn!

4

Man bringt mich zurück zur Mutter. Sie liegt auf mir den ganzen Tag, bis zum Abend. Tränen tropfen unaufhörlich auf mein Gesicht, naß und heiß.

Aufseherinnen kommen. Man zieht mich an. Mutter sitt reglos und wortlos auf der Pritsche. Nur ihre Augen starren mich an, merkwürdig blind..

Ich denke nach; wohin führt man mich? Auf die schöne Straße? Zu Jufhät...?

Man führt mich in den Korridor. Eine winzige Lampe flackert unruhig. Zwei Herren warten auf mich. Sie nehmen mich an der Hand und schieben mir Konfekt in die Taschen.

,, Söhnche! Mein Söhnche!!"

Der Schrei fährt mir durchs Hirn, reißt mir durchs Herz. Die Mutter entwindet sich den Auf­seherinnen und stürzt zu mir. Ma reißt sie von mir weg. Sie fällt mit dem Kopf auf die Stein­fließen. Man schleppt mich eilig fort

Und plöglich verstehe ich alles. Ich reiße mich los, laufe schreiend zurück:

,, Mama! Mama! Mama- a- a-!!"

XV

Juthät ist auf dem Weg nach Sibirien   gestorben. Ihr Grab liegt unter einer tiefen Schneedede. Sie ist in der Stadt, in die man nur im Traume gelangen fann.

Glauben täglich ihr Leben einsehen, das ist in jedem Falle groß und denkwürdig. Und mehr wollte Anna Seghers   ja nicht sagen. Sie hat es schlicht und eindrucksvoll gesagt.

Julien Green  : Treibgut.

Ein Roman on morbiden, müden, lebensun­fähigen Bürgern. Man denkt an einen über­alterten einst sehr kostbaren Stoff, der bei der geringsten Reibung knirscht und reißt mie Zunder. Julien Green   ist Meister in der Schilde­rung der subtilen inneren Prozesse, er sieht, was unter der Haut vor sich geht und besitzt die magische Fähigkeit, den Leser zum Mitwisser zu machen. Das Buch also eines delikaten, schon überfeinerten Franzosen,

nichts für Leute, die im üblichen Sinne unterhalten sein wollen. Würde ich hier den Inhalt angeben, so würde man ausrufen: wie fad. welche Armseligkeit! Und dennoch! Feinschmecker werden nicht mehr loskommen, werden das Gefühl haben, als wohnten sie einer virtuosen Operation mit un­sicherer Diagnose und ungewissem Ausgang bei. Die Uebertragung von Friedrich Burschell   ist musterhaft.

Josef Breitbach  : Die Wandlung der Susanne Dasseldorf.

In diesem Koblenzer   Roman aus der Zeit der amerikanischen Besatzung ist alles saftig und deftig, bunt bewegter und mit starken Hand­lungen ausgefüllter Bordergrund. Ein sehr sinn­liches und sinnenhaftes Buch. Nichts für prüde Gemüter. Das Ganze liest sich wie ein Nick Carter. Man fann nicht mehr aufhören und überfährt die richtige Haltestelle. Immer hart an der Grenze des Kitsches entlang. Manchmal ist es schon Kitsch. Oft wird der Autor ärgerlich breit und erklärt nachträglich plump und genau, was er vorher schon sehr eindringlich geschildert hat. Zu redselig. Hier hätte der Verlagslektor ener­gisch eingreifen müssen. In der Dichtung ist weniger meistens: mehr. Und man weiß auch schon nach den ersten Kapiteln, daß die Susanne trotz aller stolzen Abwehr den amerikanischen Major heiraten wird. Und dennoch. trotz dieser fapitalen Fehler: man tommt nicht mehr los. Weil der Autor äußerst impressiv und lebendig zu schil dern versteht. Alles ist durchblutet. hat eigenes Temperament und die richtige Farbe. Bei stärkerer Bindung und Bändigung kann diesem Talent noch mal eine bedeutende Leistung gelingen.

Marieluise Fleißer  : Andorranische Abenteuer.

Marieluise Fleißer   befißt das, was Breitbach noch fehlt: den Abstand, die überlegene Formung bei aller Quicklebendigkeit und Fülle. In ihrer herzhaften Weltfreudigkeit schwingt Melancholie, und ihr Humor hat, wie aller echte Humor, etwas Schmerzliches und Schmerzendes. Sie weiß sehr viel, diese Frau. Das verrät sich etwa, wenn sie, scheinbar spielerisch, von Pardelrollern, Wickel­bären und Kufimansen" erzählt. Und so originell und drastisch sie samt ihrem Mann und Dichter Draws- Tychsen auch auftritt, in Schweden   oder im spanischen   Andorra  : um den Mund, der so übermütig lacht und so witzig kommandiert, ver­bleibt ein refignierter Zug. Manches Gewollte, zum Beispiel in der letzten und schwächsten Er­zählung Hölderlin   in einer Berliner   Kneipe", nimmt man gern mit in Rauf, auch manches Zu­viel, etwa im kleinen Raubtierhaus. Dieser schmale übrigens fehr geschmackvoll ausge= ſtattete Band mit sieben kleinen Geschichten ist proppevoll von echter und reifer Menschlichkeit.

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Die Bücher erschienen im Berlag Gustap Riepenheuer, Berlin