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Polizei und die Reform Berlins

Magistratsvorschlag gutgeheißen Die Grenzberichtigungen

Der Polizeipräsident hat gegen die vom Magiftrat vorgeschlagene Neueinteilung der Bezirke grundjählich keine Bedenken erhoben. Er vertritt die Auffaffung, daß die städtischen und polizeilichen Bezirke wegen der engen Zusammen­arbeit der einzelnen Berwaltungsstellen möglichst übereinstimmen sollen.

Allerdings hat der Polizeipräsident darum gebeten, daß die von der städtischen Berwaltung beabsichtigten Grenzberichtigungen die häufig zu besonders schwierigen Fragen an den Knotenpunkten des Großstadtlebens geführt haben, mit großer Beschleunigung durchgeführt werden mögen. Vor allem erscheint dies für große Ver= fehrsmittelpunkte, wie den Hermann­play, Potsdamer Plaz, Nollendorfplatz und Auguste Bittoria- Plaz, notwendig. Nach Möglich feit soll bei dieser neuen Grenzziehung auf leicht erfennbare Grenzen, wie natürliche Gewässer, Ranalläufe und Eisenbahndämme zurüdgegriffen merden, sofern nicht der Charakter der Stadtteile diesseits und jenseits solcher Grenzen derselbe ist. Der Polizeipräsident glaubt allerdings, daß vom permaltungspolizeilichen Gesichtspunkt aus gegen die vom Magistrat geplante Zusammenziehung der

RFB. macht ,, mobil" Und verspricht 10 000 M. Belohnung

An zahlreichen Berliner   Anschlagsäulen, haupt­sächlich im Osten der Stadt, in der Nähe der Boy­hagener, Romintener und Mar= schauer Straße, murden am Mittwoch und Donnerstag illegale tommunistische Blafate von unbekannten Tätern angeschlagen.

Ein weißes Platat enthielt die Inschrift ,, Mobil­machung des Roten Frontfämpferbundes. Reichs­mehr und Polizeibeamte haltet euch bereit zum Massenstreif", und ein anderes Plakat auf rotem Papier forderte unter der Ueberschrift: 10 000 Mart Belohnung zahlt der Rote Fronttämpfer. bund" die merktätige Berliner   Bevölkerung auf, die Namen und Adressen derjenigen mitzuteilen, die auf Grund der Aufrufe des Polizeipräsidenten  den Behörden Mitteilungen über die Herstellung und Berbreitung illegaler Schriften gemacht hätten. Es wird in diesem Aufruf allerdings betont, daß diese Belohnung nicht gezahlt mürbe, aber gebroht, mit den Berrätern" abzurechnen. Die Plakate, die mit der Unterschrift Die roten Fronttämpfer" perfehen waren, wurden an per schiedenen Stellen von Bolizeibeamten von den 2nfchlagfäulen befeitigt und Anzeige gegen die bisher nicht ermittelten Verbreiter er­stattet. Nach der Herkunft und dem Drudort der Aufrufe ist seitens der Politischen   Polizei eine Untersuchung eingeleitet worden.

Die Post zu Neujahr  

Richtige Adressen frühe Aufgabe

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Der alljährliche Beihnachts Bafet ansturm auf die Post liegt nun wieder hinter uns. Der zweite und legte Ansturm, die Neu­jahrsglüd munichsenbungen, steht noch

benor.

Mit Recht weist die Post darauf hin, daß sich der Postverkehr zum Jahreswechsel glatter ab. wideln wird, wenn die Neujahrsbriefsendungen möglich frühzeitig aufgeliefert und mit genauer Anschrift des Empfängers( Straße, Haus nummer, Gebäudeteil, Stodmert, Postbezirk und

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drei großen Innenbezirke zu dem zukünftigen Ber­waltungsbezirk. Mitte mit über 900 000 Einwohnern ernstere Bedenken bestehen und daß daher für diesen Bezirk die Bildung von zwei Polizei­ämtern, etwa Mitte und Kreuzberg  - Tiergarten, er forderlich sei, da gerade in der Innenstadt die polizeiliche Tätigkeit besondere Anforderungen an die Polizeiverwaltung stellt.

Diese gutachtliche Aeußerung des Polizei­präsidenten, der in Berlin   bekanntlich in einigen verwaltungsrechtlichen Angelegenheiten die Be­fugnis des Regierungspräsidenten inne hat, ist auf Beranlassung des Oberpräsidenten er. folgt, der nunmehr abschließend zu den Vorschlägen des Magistrats für die Bezirkseinteilung unter etwaiger Berücksichtigung der vom Polizei­präsidium aufgestellten Wünsche und gehegten Bedenken Stellung nehmen wird. Dann wird die Angelegenheit dem Innenministerium unterbreitet, das über die Frage der Bezirks­reform zu befinden hat, und schließlich wird die Stadt Berlin   voraussichtlich noch einmal zu Worte tommen, so daß also die endgültigen Beschlüsse über die Bezirksreform noch geraume Zeit auf sich warten lassen dürften.

Zustellpostanstalt) versehen werden. Durch die Angabe der Zustellpoftanstalt auf den Brief­fendungen nach Berlin   und anderen Großstädten wird die Ankunft wesentlich beschleunigt. Es wird auch dringend empfohlen, die Freimarken für Neujahrsbriefe nicht erst am 30. und 31. De­zember, sondern früher einzukaufen, damit im Schalterverkehr feine Stodungen eintreten.

Billige Glüdmunsch telegramme zu Neujahr befördert die Reichspost bis zum 6. Januar, die Post läßt die Telegramme den Empfängern am Silvesterabend oder am Neu­jahrstage zustellen, die später eintreffenben gleich

nach ber Anfunft. Im deutschen   Verkehr fann man einer festen Fassung noch eigene Worte an­fügen. Fefte Terte werden im Urschriftstele­gramm nur burch ihre Kennzahl wiedergegeben, die als ein Gebührenwort zählt und in der Aus­fertigung für den Empfänger durch die Tert morte erlegt wird. Die Gebühren betragen für ein Telegramm im inneren deutschen   Verkehr 75 Pf.( im Ortsverfehr 50 Bf.), wofür 10 Ge­bührenwörter gestattet sind. Jedes weitere Mort toftet 5 Pf.

Erhaltet die Wälder!

Die Gesundheit des Großstädters- Sozialdemokratische Forderung

Die im Sozialdemokraten haben Preußischen Landtag   einen Gesehentwurf ein­gebracht, wonach die in dem Gefeh zur Er­haltung des Baumbestandes und Er­haltung und Freigabe von Uferwegen im Interesse der Boltsgesundheit vorgesehene Schuh­frist von 10 auf 20 Jahre erhöht werden soll.

Das Gesez stammt vom 29. Juli 1922 und die Schuhfrist für die Erhaltung des Baumbestandes läuft in zahlreichen Fällen mit dem Jahre 1932 ab, wenn nicht die beteiligten Gemeinden die betreffenden Flächen gepachtet oder gefauft haben. Da die Gemeinden heute aber nicht in der Lage feien, Aufwendungen für den Anfauf dieser Flächen zu machen, tauche für die Großstadt­bevölkerung die Gefahr auf, daß jest wieder wie in der Inflationszeit eine wilde planlose 2b. holzung dieser für die Volksgesundheit so not­wendigen Flächen erfolgt. Um dem vorzubeugen, ſe: eine Verlängerung der Schutzbestimmungen unerläßlich.

Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat ferner folgenden Urantrag eingebracht:

Schönblid- Schöneiche zur Durchführung, wird in diesem Geliet der schönste und wertvollste Teil des fistalischen Walbes der Erholung suchenden Bevölkerung geraubt.

Die minderbemittelte Bevölkerung, die sich feine teuren Erholungsreisen nach außer­halb leisten kann,

müßte hierunter in erster Linie leiden. Diese Nachteile lassen sich vermeiden, wenn man für die Siedlung anderes Gelände nimmt und die Linien­führung der Bahn anders legt. Beides ist mög­lich. Wir beantragen daher: Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen: 1. Die zu Siedlungszweden geplante Abholzung von forstfistalischem Gelände in der Köpenider Dammforst, in der Försterei Neu- Krummendamm und bei der städtischen Försterei Rahnsdorf   zu unterbinden; 2. auf die Reichsbahn einzu wirken, daß für die Umgehungsbahn Ertner­Schön! lid- Schöneiche die Linienführung nördlich des bestehenden Bahnförpers gewählt wird.

Tragödie des Abgebauten

Im Müggelsee ertränkt

Aus dem Müggeljee, unweit des Tunnels nach Friedrichshagen  , wurde gestern der 47 Jahre alte Oberfekretär Hugo C. aus der Elbinger Straße als Leiche gelandet. Der Lebensmüde hatte vor einigen Tagen nach fast 25jähriger Dienstzeit feine Entlassung erhalten. Aus Berzweiflung darüber verließ er am 27. Dezember feine Wohnung und fuhr nach dem Müggelfee hinaus, wo er den Tod im Wasser suchte.

Die für die Geſundheit der Großstadtbevölkerung In wenig Worten

von Berlin   so notwendige Waldbestandes ist gefährdet. Gelangen die Barzellierungspläne im Osten Berlins   in der   enider Damm forst usw. und die süd­liche Linienführung der Umgehungsbahn Erkner­ Der Verkehr  

in der Silvesternacht

Besonderer Nachtbetrieb aller Berliner   Verkehrsmittel

Um denen, die es sich in dieser mehr als trau rigen Zeit noch leiffen können, die Silvesternacht in fröhlicher Gesellschaft außerhalb der Wohnung zu verbringen, die Seimfahrt bequem und billig zu ermöglichen, hat die städtische Berkehrs gesellschaft für die Straßenbahn, für die U- Bahn und für den Autobusbetrieb einen besonderen Nachtfahrplan eingerichtet.

Die hoch und Untergrundbahn wird wie in den vorigen Jahren wieder allgemein einen durchgehenden Nachtbetrieb aufrechterhalten. Bei der Straßenbahn ist ein durchgehender Nachtbetrieb bei folgenden Linien vorgesehen:

Linie 1( Stadtring), 4 E( Görlizer Bahnhof­Strelißer Straße), 5( Außenring), 8( Weißensee­Turm Ede Beusselstraße), 9 E( Hermannplay­Strelizer Straße), 15( Bahnhof Neukölln- Bots damer Bahnhof), 24( Rammlerstraße- Buchholz), 27( Hermannplag- Briz), 28( Tegel- Tegelort), 128( Tegel- Heiligensee), 44( Görlizer Bahnhof­Bahnhof Steglig), 47 E( Nordend- Hadescher Markt), 60 E( Weißenfee- Rathaus Jüdenstraße), 64( Nollendorfplatz- Spandau, Bichelsdorfer Bichelsdorfer Straße), 69( Leipziger Blaz- Friedrichsfelde  ), 72( Weißensee Jüdenstraße Rathaus), 74( Snip­rodestraße- Lichterfelde Zehlendorfer Straße), 176 ( Halensee- Rathaus Jüdenstraße), 177( Bahnhof 300- Lichterfelde  ), 187( Behrenstraße- Köpenid),

88 E( Schöneberg- Steglitz), 96( Stranoldplaz Belle Alliance- Blag) und Linie 99( Mariendorf Dorfstraße- Seestraße).

Außer diesen Linien verfehren alle anderen Straßenbahnlinien um mehrere Stumben ver längert, zum Teil bis gegen% 3 Uhr, zum Teil bis gegen 5 1hr morgens. Auch die Stadt. bahn hat für die Silvesternacht einen besonderen Nachtfahrplan eingerichtet.

Von den Autobussen verfehren Linie: A 1 ab Zeughaus bis 5.30, ab Bahnhof Halensee  bis 6.10( 6-15); A 2 ab Bankow Kirche bis 5.40, ab Hallesches Tor bis 5.55( 10-15); A 5

Stettiner Bahnhof- Steglitz   durchgehender Nachtbetrieb( 5-8); A 8 ab Weißensee Anton­plaz bis 5.00, ab Wilmersdorf Kaiserplatz bis 5.55( 10); A 9 ab Bantom Kirche bis 5.55, ab Reichstanzlerplag bis 6.30( 10-15); A 11 ab Neukölln Hermannplaz bis 5.50, ab Turmstr. bis 5.55( 7-15); A 17 ab Zehlendorf   Rathaus 1.20, ab Stölpchensee bis 2.00; A 20 ab Bahnhof Westend Zehlendorf durchgehender Nachtbetrieb ( 7-15); A 24 ab Birchomfrankenhaus bis 4.25; ab Neukölln Hermannplag bis 4.25( 15); A 44  ab Bahnhof   Steglig bis 4.45, ab Bahnhof Lichter­ felde  - Dft bis 5.08( 12-15); A 97 ab Bahnhof  Steglig bis 4.08, ab Bahnhof Tempelhof   bis 3.27( 10-15).

Am Donnerstag bemerkte ein Schiffer int Spandauer   Südhafen die in der Havel   treibende Leiche eines älteren Mannes. Er barg den Toten und benachrichtigte die Polizei, die nach einem vorgefundenen Baß feststellte, daß es sich um den 50 Jahre alten Rohrleger Andreas Curylo aus der Rykestr. 28 in Berlin   handelt. Es dürfte Selbstmord vorliegen.

Auf Aderland an der Falfenhagener Chaussee bei Spandau   murde gestern der 66jährige Rentner Mag Pe gold aus der Budauer Str. 12 in Berlin   tot aufgefunden. Es besteht der Verdacht, daß der Greis hilflos zu­fammengefunten und in der achterfroren ist. Die Leiche ist zur Obduktion beschlagnahmt und nach der Spandauer Halle gebracht worden.

Auf der Straße nach hohenschwangau  ( Bayern  ) rafte ein mit fünt Fahrgästen besetzter Kraftwagen gegen einen Baum und stürzte darauf in eine Riesgrube. Der Führer des Kraftwagens, den die Schuld an dem Unfall trifft, da er auf der vereisten Straße mit zu hoher Geschwindigkeit fuhr, wurde verlegt. Von den Insassen zogen sich die Lehrersmitive Hedwig Lehmann und die Kunstmalersgattin Olga Görfe, beide aus Berlin  , Berstauchungen und leichte Quetschungen zu.

Die Motorsprize der Freiwilligen Feuerwehr in Stodach in Baden   geriet vormittags auf dem Wege zu einer Brandstätte in Mühlingen   infolge Glatteises ins Gleiten und stürzte in einen Bach. Ein Mitglied der Wehr, der Friseur Hepp, wurde auf der Stelle getötet; fünf Feuerwehr­leute mußten mit Arm- und Beinbrüchen und inneren Berlegungen ins Krankenhaus eingeliefert merden.

Bekanntmachung

Am Freitag, den 30.Dezember Am Sonnabend, den 31. Dezember

MK.

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