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allem in Deutschland die Seit für die Erfüllung des Sozialismus.

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Diese Erfüllung ist nicht nur eine Sache des Planens und Prüfens. Sie ist zugleich eine Sache des Glaubens des Glaubens und des Willens. Die Wirtschaft ist nur solange unser unentrinnbares Schicksal, solange wir nicht die Kraft aufbringen, im Glauben an die sozialistische Idee den Willen zur sozialistischen Macht stärker als je zuvor anzusachen und zu stählen. Wir wissen den Weg räumen wir die Hindernisse beiseite, die ihn noch versperren!

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Bescheidenheit eine Zier

Unternehmer ohne ihr

Der Reichsverband der Deutschen Industrie hat an seine Mitglieder ein Neu­jahrsschreiben gerichtet. Das Schreiben soll der Ermunterung dienen, und es wird in Optimismus gemacht, wenn auch, dem Zuge der Zeit ent­sprechend, nur in gebändigtem Optimismus. Die stärksten Worte werden in der Berherr­lichung des Unternehmertums gefun­den: Schon heute glauben wir, aus dem Kampf der deutschen Industrie im letzten Jahre den Schluß ziehen zu können, daß sich in Deutschland nach wie vor ein bewunderungswürdiges Kapital an unternehmerischer Initiative, an geistigem und technischem Rüstzeug, an Opferbereitschaft und an entschiedenem Willen zum Einsatz der letzten Kräfte er­halten hat." Wir haben nichts dagegen, wenn sich die deutschen Unternehmer nach der Methode Coué zu Neujahr Lob spenden. Vielleicht darf man der leisen Hoffnung sein, daß sie nach dem tatastrophalen Versagen in vergangenen Jahren nur ein fleines bißchen weniger Dummheiten machen. Daß Bescheidenheit die letzte Tugend ist, die bie deutschen Unternehmer sich angewöhnen werden, überrascht nicht.

Es ist aber doch ein starkes Stück, wenn die Unternehmer sich rühmen bis zum Einsatz der legten Kräfte für Deutschland tätig zu sein. Die Ironie des Zufalls will es. daß in dem Neujahrs­brief auch aesagt wird, daß hier nicht die letzten Kräfte des Unternehmertums, sondern die letzten Kräfte der Arbeiterschaft gemeint find, und mit dem Einfaß diefer legten Kräfte fönnen Unternehmer leicht großzügig verfahren.

Der Neujahrsbrief quillt noch einmal über von Begeisterung über den Papenschen Wirtschaftsfurs, von dem gesagt wird, daß er eindeutig in der Richtung liegt, die wir während der ganzen hinter uns liegenden Epoche immer und immer wieder als den einzigen er­folgversprechenden Weg bezeichnet haben." Der Papen - Kurs hieß Millionengeschenke auf Roſten des Staates und der zukünftigen Arbeit des Volkes an die Unternehmer. Beraubung edr Opfer der Krise und privatkapitalistischen Unfähigkeit, Tarif­bruch und Lohnraub in bisher unerhörten For­men. Das sind die letzten Kräfte, die die deutschen Unternehmer eingesetzt haben. Das sind die Gründe, warum die Unternehmer Papen loben. Wenn der Optimismus des Reichsverbandes auf solcher Grundlage aufgebaut ist. dann darf einem auch weiterhin um die deutsche Wirtschaft bange ſein.

Dividende bei Schultheiß

Der erste Abschluß nach der Sanierung

Im Juli 1932 präsentierte der Schultheiß­Bazenhofer- Konzern in der Sanierungsbilanz nach dem Krach die Rechnung für die Geschäfte Kazen­ellenbogens. Sie kostete dem Unternehmen durch Sonderabschreibungen in Höhe von 85 Millionen nahezu den gesamten Reservebestand und den Aktionären durch Zusammenlegung des Kapitals rund zwei Fünftel ihrer Kapitalsansprüche.

Die jetzt vorgelegte Bilanz umfaßt das Geschäfts­jahr 1931/32, das am 31. August ablief. Die bei der Veröffentlichung der Sanierungsbilanz auf­geworfene Frage, ob die Sonderabschreibungen auf die hohen Verluste der Kazenellenbogen- Be­schäfte genügten, um das Unternehmen wieder auf eine wirtschaftliche Grundlage zu stellen, wird durch den neuesten Geschäftsabschluß geflärt. Es ist Schultheiß gelungen, einen Reingewinn von 3,30 Millionen Mark zu erzielen, aus dem nach Absetzung der vertragsmäßigen Dividenden auf Borzugsaktien und Genußscheine in Höhe von 6 Proz. auch eine Dividende von 4 Proz. für die Stammaftien ausgeschüttet wird. Sicherlich waren bei dieser Entscheidung Prestige= gründe ausschlaggebend, um den Ruf der Schultheißaktie, die früher zu den begehrtesten Bapieren an der Börse gehörte, wieder herzustellen. Für das nach wie vor noch stark belastete Unter­nehmen die Zinsen find 1931/32 von 1 auf 3,1 Millionen Mart gestiegen wäre es ent­schieden zweckmäßiger gewesen, die Dividenden­summen von 1,6 Millionen in die Reserve zu stellen.

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Silvester- Sekt

Geschäft der Schaumweinindustrie

Die Entwicklung des Absatzes der Schaumwein­industrie hat regelmäßig im Silvestergeschäft einen saisonmäßigen Höhepunkt, der auch im Geft­export Deutschlands jedes Jahr einen deutlich sichtbaren Niederschlag findet.

Während im August 1932 nur rund 7800 Flaschen Seft exportiert wurden, waren es im September 9400, im Oktober dann 20 800 und im November 32 900 Flaschen. Trotz dieses Auf­schwungs blieb der Ervort auch in den beiden letzten Monaten hinter dem Neujahrsumfang zu­rüd. Immerhin kann festgestellt werden, daß der Absakausfall im Vergleich sowohl zu 1931 als auch zu 1930 und 1929 in den lezten Monaten be= bedeutend weniger scharf war als im vorherigen Verlauf dieses Jahres. Der Schaumweinerport Deutschlands hatte im Vergleich zum Vorjahre in den ersten drei Quartalen 1932 eine Abnahme um 33 Broz, in den beiden folgenden Monaten dagegen nur noch eine solche um 19 Proz. aufzu­weisen.

Den gleichen Einfluß übt das Silvestergeschäft auch auf die Entwicklung der Schaumwein= importe Deutschlands aus, die in dem zu Ende

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist zum ersten Male nach den neuen Bestimmungen des Aktien­rechts aufgemacht. Vergleiche mit dem Vorjahr sind daher nicht gegeben. Der Betriebsge= winn nach Abzug der Materialkosten erreicht 71,2 Millionen Marf, zu denen noch Einnahmen aus Beteiligungen in Höhe von 1,8 Millionen Mark kommen. Andererseits erforderten Löhne und Gehälter 17,4, Sozialabgaben 1,3 und Steuern 1,9 Millionen Mark. Für Abschreibungen wurden 3,5 Millionen Mark abgesetzt.

In der Bilanz ist das gesamte Anlagever­mögen mit 66,5 gegen 68,8 trog einiger Neuzu= gänge noch etwas gesunken. Borräte und fertige Erzeugnisse haben sich von 13,7 auf 8,7 Millionen Marf ermäßigt, möglicherweise ist hier wieder mit der Bildung stiller Reserven begonnen worden. Die Finanzlage hat sich verflüssigt. So konnten Bankguthaben oon 8,4 auf 11,6 Millionen Mart bei gleichzeitiger Rückzahlung von Bank­schulden von 18,8 auf 6 Millionen steigen. In den letzten Monaten hat sich der Abbau der Bankschulden um weitere 2 Millionen Mark fortgesetzt. Die Guthaben der Kunden sind von 24,9 auf 14,7 und der Angestellten von 5,3 auf 4,7 Millionen Mark gesunken. Im übrigen er­scheint der Pfundkredit mit 10,2 und die ab September 1935 zu tilgende Reorganisationsschuld mit 16.4 Millionen Mark unverändert.- Die vier: zehn Vorstandsdirektoren haben bei Gesamtbezügen des Vorstandes und des Aufsichtsrates von 806 000 Mark im Durchschnitt pro Kopf etwa 56 000 M. Gehalt bezogen.

gegangenen Jahre von monatlich rund 1200 Flaschen im dritten Quartal auf 1400 im Oktober und 3500 im November zugenommen haben. In den ersten elf Monaten 1932 wurden insgesamt nur 20 979 Flaschen Schaumwein importiert gegen 46 485 im gleichen Zeitraum des Vorjahres, 152 926 in den ersten elf Monaten 1929, 198 016 Stüd 1927 und 614 298 Flaschen 1925. Davon waren im letzten Jahre 90 Pro3. französischer Her­funft 98 Proz. im Vorjahre und 99 Proz. 1930.

Der Kapitalmarkt Auflockerung läßt auf sich warten

Der Kapitalmarkt in Deutschland hat sich auch im Laufe des November aus seiner Erstar­rung noch nicht gelöst. Nach der jetzt veröffentlichten Statistik der Boden- und Kom­munal- Kreditinstitute ging der Umlauf an Pfand­briefen weiter von 9,37 auf 934 Milliarden Mark zurück. Einem Zugang von 27,3 Millionen Mark entspricht ein Abgang durch Einziehung und Hypothekenrückkäufe von 60,6 Millionen Mark, 10 daß sich der Abgang auf 33,3 Millionen Mark stellt. Bei den Kommunalobligationen betrug bei

einem Zugang von 2,54 millionen und einem Ab gang von 10,84 Millionen Marf die Umlaufe Schrumpfung 8,30 Millionen. Der Gesamt­umlauf von Pfandbriefen und kommu nalen Obligationen verringerte sich von 12 027 Millionen auf 11 985 Millionen Mart, also um 41,6 Millionen. Der Rückgang entspricht fast genau dem des Oktober.

Die Gesamtsumme des Bestandes an Hypotheken, Kommunaldarlehen und ande ren Darlehen hat sich im Berichtsmonat um 103 Millionen auf 13 998 Millionen verringert. Hiervon entfallen auf das Neugeschäft 97 Mil­lionen Mart, wobei sich agrarische Hypotheken um 15 Millionen auf 2685 Millionen gesenkt haben.

Das Devisenabkommen Neue Bestimmungen für Frankreich Der Reichswirtschaftsminister hat im Anschluß an den deutsch - französischen Vertrag mit Birkung vom 1. Januar die Devisenbewirtschaftungsstellen ermächtigt, deutschen Importeuren, die im Rah men ihres bisherigen Geschäftsbetriebes Waren aus Frankreich bezogen haben, die Genehmigung zu erteilen, diejenigen Beträge, die sie zur Be zahlung französischer Waren wegen Erschöpfung ihrer Kontingente nicht mehr zahlen können, auf ein Sonderkonto bei der Reichshauptbank in Reichsmart einzuzahlen

Es macht dabei feinen Unterschied, zu welchem Zeitpunkt die geschuldeten Beträge fällig geworden sind. Der Gesamtbetrag der Genehmigungen für die einzelnen Firmen unterliegt der Höhe nach feiner Begrenzung. Der Importeur hat nur für jeden Einzelfall den Antrag bei der Devisenstelle einzureichen und nachzuweisen, in welchem Umfang er bisher Waren aus Frankreich bezogen hat, und weiter, daß der gekürzte Höchst betrag seiner allgemeinen Devisengenehmigung zur Bezahlung der Einfuhr aus Frankreich nicht ausreicht.

Diese für den Warenverkehr mit Frankreich ge­troffene Regelung entspricht den Abkommen, die bereits mit Dänemark , Italien , Schweden und der Schweiz getroffen wurden.

Neue 6prozentige Preußische Schahzanweisungen. In dieser Ausgabe weisen wir auf die Begebung neuer 6prozentiger Preußischer Schaganweisungen hin. Die Abgabe erfolgt sowohl im Umtausch gegen die am 20. Januar 1933 fälligen und zu 102 Broz. rüdzahlbaren 6prozentigen( ehemals 7proz.) Schazanweisungen wie im Wege des frei händigen Verkaufs. Die Frist läuft bis zum 10. Januar 1933. Der Begebungskurs be beim trägt beim T4 Brog. Da die alten Schaganweisungen, mit 102 Proz. zurückgezahlt werden, erhalten die Um­tauschenden eine Barzahlung von 8 Proz. Die Effektivverzinsung der Schazanweisungen leträgt unter Zugrundelegung des Kurses von 94 Proz. etwa 9,3 Proz.

Ein Deutschöfterreichisches Konfursabkommen. Zwischen Deutschland und Desterreich wurde ein Abkommen über die gegenseitige Anerkennung der Konkurse und Vergleichs( Ausgleichs-) Verfahren unterzeichnet.

Neue Preußische Schatzanweisungen

Umtausch und Verkauf

Im Auftrage der Preußischen Finanzverwaltung bieten wir den Besitzern der 6%( ehem. 7%) Schatzanweisungen des Freistaates Preußen, rückzahlbar zu 102% am 20. Januar 1933, den

Umtausch

in

neue 6% Preußische Schatzanweisungen rückzahlbar je zur Hälfte des Nennwertes jedes Stücks am 20. Januar 1935 mit 100% am 20. Januar 1936 mit 102%

an. Jedes Stück ist also zur Hälfte nach 2 Jahren, zur Hälfte nach 3 Jahren fällig; die zweite Hälfte wird mit einem Aufgeld von 2% zurückgezahlt. Bei dem Umtausch werden die neuen Schatzanwei­sungen zum Kurse von

94%

0120000

abgegeben, so daß die Umtauschenden unter Berücksichtigung des Rückzahlungsauf­geldes der alten Schatzanweisungen von 2%

erhalten.

eine Barauszahlung von 8%

Die neuen 6% Schatzanweisungen werden auch durch freihändigen

Verkauf

zu den vorgenannten Bedingungen begeben. Der Verkaufskurs ist ebenfalls auf 94% festgesetzt. Der Gegenwert kann sogleich ganz oder zum Teil gezahlt werden. Bis spätestens 10. Januar 1933 muß die Volleinzahlung geleistet sein. Auf die Zahlung werden 6% Stückzinsen vom Zahlungstage bis zum 20. Januar 1933 vergütet.

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Zinstermine: 20. Januar und 20. Juli j. Js. Der erste Zinsschein wird am 20. Juli 1933 fällig. Stückelung: RM 100.-, 500.-, 1000.-, 10 000.- und 50 000.-, Zulassung der Schatzanweisungen zum Handel und zur Notiz an den deutschen Hauptbörsenplätzen wird veranlaßt werden.

Die Besitzer der neuen Schatzanweisungen haben das Recht, an Stelle der am 20. Januar 1935 fälligen Teilrückzah­lung zum Nennbetrage dieser Rückzahlung die Aushändigung neuer 6% Schatzanweisungen rückzahlbar zum 20. Januar 1936 mit 102% zu fordern.

Anträge auf Erwerb der neuen Schatzanweisungen sowohl durch Umtausch alter Schatzanweisungen, als auch durch Bareinzahlung, werden

bis zum 10. Januar 1933

von den nachstehend aufgeführten Firmen entgegengenommen:

der Preußischen Staatsbank

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( Seehand.ung)

Berl. Handels- Gesellschaft

Commerz- und Privat- Bank Aktienge ellschaft

Deutschen Bank und

Disconto- Gesellschaft

der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank Dresdner Bank

den Herren Mendelssohn& Co. der Reichs- Kredit- Gesellschaft Aktiengesellschaft

Die Anträge können auch bei den Niederlassungen der vorgenannten Firmen, sowie durch Vermittlung sämtlicher übrigen deutschen Banken, Bankiers und Spar­kassen und bei den der Deutschen Girozentrale Deutsche Kommunalbank geschlossenen Girozentralen und Landesbanken eingereicht werden.

Berlin , im Dezember 1932.

Preußische Staatsbank

( Seehandlung)

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an­