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Wann endlich Abbau der Mieten? GeKolken muß werden Sozialdemokratie webt den Weg
Bon einem besonderen Senner de» gemein- nijhigen Wohnungsbau«» erhallen wir die nach- stehenden Darlegungen. Das Jahr 1332 wurde eingeleitet mit der Ver- heihung einer wirtsamen Mietherabsetzung. Die Bemühungen der Regierung Brüning er- reichten nicht das gesteckte Ziel. Die wegen ihrer Zweckmäßigkeit auch heute noch umstrittene Zinssenkung hatte nicht den gewünschten Erfolg. Die Gründe des Bersagens waren ver- schiedener Art. Es handelte sich vor allen Dingen nicht um eine allgemeiue Zinssenkung. Die ch y p o t h« k« n, deren Hergab« nur durch Inanspruchnahme aus- ländischen Kapitals ermöglicht wurde, blieben von der Zinssentung oerschont. Bei einer Reihe von Fällen wurde die Erhebung eines Ber> waltungskostenbeitrages ab 1. Januar 1332 ge- stattet. Unberücksichtigt blieb bei der Senkungs» aktion der tatsächlich« Zins: denn daß eine Hypothek zu 7 Proz. Zinsen und einem Aus- zahlungskurs von 98 Proz. billiger ist als eine solche zu 6 Proz. Zinsen bei einer Auszahlung von 83 Proz., das ist auch dem Laien klar. Schließlich zollelle damals schon die ganze Melsenkungsakllon gemächlich hinler dem rasenden Galopp des Cohntaubes und des Gehallsschwundes her. Wieder hat ein neues Jahr begonnen und keine «rnsthasten Anzeichen deuten darauf hin, daß den notleidenden Mietern geholfen wird. Es sollte auch dem engstirnigsten Vertreter privotkapitalisti» scher Interessen klar sein, daß Schuldnermt Gläubigernot werden muß. Besonders tragisch sind die Folgen des wirtschaftlichen Elends bei den gemeinnützigen Wohnungsunter» nehmen. Ein« unendliche Menge von Kraft und Zeit des unbekannten Funktionärs wurde aufgewendet, um Aufgaben zu erfüllen, die eigentlich von Staat und Gemeinden zu leisten waren. Millionen von Mark wurden für den Bau gesunder Kleinwohnungen mittelbar und unmittelbar von den minderbemittelten Volksgenossen aufgebracht. Wer denkt daran, daß ein großer Teil diese» mühsam gebildeten Eigenkapilals sich tatsächlich aus erhungerten Arbeitergroschen zusammensetzt? Doch auch der gemeinnützige Kleinwohnungs- bau gerät in Not durch die Not seiner Stutz- nießer. Die statistischen Ergebnisse der ständig durchgeführten Untersuchungen des Revisionsver- bandes gemeinnütziger Baugenossenschaften e.-V�- Dewog-Revisionsvereinigung. zeigen folgendes. Bei einer Iohressollmiete für 1332 von 28 131 332 M. für 48 434 Wohnungen einschließlich Gewerberäume war bis zum 33. Sep- tember 1332 ein M i« t a u s f a l l von 661 950 TO. zu verzeichnen. Der M i e tr ück sta nd betrug am 30. September 1332 9S8 038 TO. Im Verhüll. nis zur Jahressollmiete betrogen die Mietrück- stände 3,40 Proz.(August 3,23 Proz.. Oktober 3,57 Proz.): die Mietausfälle zur Januar- bis September- bzw. Oktoberfollmiete 3,14 Proz. (August 3,24 Proz.: Oktober 3,34 Proz.). Trotz aller Schwierigkeiten behauptet sich der genmnnützige Kleinwohnungsbau. Doch die Grenze des Tragbaren für seine Nutz- nießer ist längst erreicht. Nicht nur das ständige Anwachsen der Mietschulden zeigt da» deutlich, sondern auch die Zunahme der Wohnungskündi- gungen. Am 31. Oktober 1932 standen 2,2 Proz. der Wohnungen und Gewerberäume leer. Damit ist aber nicht gesagt, daß amBedarf vorbei- gebaut" wurde. Uebrigens, ist es nicht mehr zeit- gemäß, von W o h n k u l tu r und Wohn- Hygiene zu sprechen? Hat die Wirtschaftskrise die Forderung nach eigenem Bett und Bade- möglichkeit wirklich illusorisch gemacht? Waren die Leistungen unserer Genossen in Stadt und Land, in der Verwaltung und in der Praxis nicht richtig? Abgesehen von einzelnen Fehlleistungen war die geschaffene Arbeit bitter notwendig und sie ist es noch heut«! Jedoch mit der Feststellung, daß das Geschaffene notwendig ist, ist weder den Mietern noch den Wohnunasunternehmen geHolsen. Während die Ernährungskosten im November 1332 gegenüber Ottwember 1330 um 20,4 Proz., und die Be- kleidungskosten um 2KB Proz. sanken, erreichte die Mietsenkung nur 7,1 Proz.! Immer wieder alarmieren Erhebungen von Verbänden und ein- zelnen Wohnungsunternehmen die Oestentlichksit. Der Vorstand der Ortsvereinigung Groß-Berlin für Eingestellten- Heimstatten stellt fest, daß 37 Proz der erwerbslosen Mieter über ein Jahr erwerbslos find und daß 46,3 Proz. gerade soviel Unterstützung erhalt««, wie sie Miete zahlen müssen. Geholfen muß werden! Wenn es sich dieses Mal auch nicht um Schlotbarone und Krautjunker handelt. Trotz der trüben Erfahr un> gen mit der letzten Zmsfenkung wird immer lauter die Forderung nach einer neuen Zins» Herabsetzung erhoben. Der Grund ist klar, ungefähr SO Proz. des G«samtauswand«s der Neuhausbesitzer entfallen auf den Zinsendienst. Di« Zinslasten sind hoch unerträglich hoch in vielen Fällen. Fraglich ist es, ob eine neu« Zins- konversion für Kapital, das im Wohmtngsbau Anlog« fand, nicht für«in« spater« Neuanlage von Kapital hemmend wirkt, lieber die Sicherung
des Bestehenden darf die Zukunft nicht vergessen werden. Das Baugewerbe Ist Schlüsselindustrie! Wer will es verantworten, dem Bauhandwerk die letzte Chance für die Zukunft zu vernichten? Darüber hinaus gill die Feststellung, daß die Wirtschaftskrise die Wohnraumnot und da» wohnelend verschärst hall Not und Elend bestehen, wenn sie auch in den Statistiken unsichtbar sind. Die Zunahme der Dolkskrankheiten. besonders der Tuberkulose, und der sittlichen Verwahrlosung sind warnende Zeichen. Arbeit für den Reichstag  Helft den Mietern, die sich in wirtschaftlicher Bedrängnis befinden. Die sozialdemo- kratische Reichstagsfraktion hat in
klarer Erkenntnis der Notlage verschiedene Gesetz- entwürfe eingebracht, die Mieideihilsen, Mietsenkungen und Vollstreckungs- s ch u tz fordern. Den Gemeinden sollen vom Reich hierfür 250 Millionen Mark überwiesen werden. Weiter sollen durch Zinsbeihilfen die Neu- baumieter entlastet werden. Der Finanzbcdarf wird auf 120 Millionen Mark geschätzt, was einer Mietsenkung von zirka 10 Proz. entsprechen würde. Weiter wird die Verwendung der Steuergutscheine zugunsten der Mieter gefordert. Es wird sich also in naher Zukunft zeigen, wer für die notleidenden Mieter und Kleinhausbesitzer eintreten wird. Schnelle Hilfe tut not! Hinter uns liegt ein Jahr nicht nur ungeheurer wirt- schaftlicher, sondern auch seelischer Depression. Ts gill. den Kampf im neuen Jahr weiter zu führen um den Aufstieg der Massen aus materieller und geistiger Not! Hans Krauß.
zwischen ihnen und Lorant bestanden habe. Ein vom Vorsitzenden vorgeschlagener Vergleich aus Zahlung von 500 Mark an den Kläger wurde von ihnen abgelehnt, so daß das Gericht ein Urtell fällen mußte und Lorant mll seiner Klage abwies. In der Begründung der Entscheidung wurde vom Vorsitzenden, Amtsgerichtsrat G f r ö r e r, betont, daß Lorant tatsächlich für das Künstlerehepaar tätig gewesen sei und auch gelegentlich geldliche Zuwendungen bekommen habe. Ein Vertrags- Verhältnis sei aber nicht erwiesen worden.
Immer wieder betrogene Bräute Heiratslustige fallen immer aufs neue rein
Um seinen Bräuten Geld abzunehmen, erfand der ZZjährige Bierfahrer Karl wischlins kl immer neu« unangenehm« Strafprozesse, in die er angeblich verwickell worden sei und die sich durch Geld erledigen lassen könnten. WischlinskI, der stellungslos war, hatte einmal in einem lustigen Kreis von Männern, die sich in einer Gastwirtschaft mll Heiratsinseraten und Zuschriften aus solche Inserate beschäftigten. Adressen heiratslustiger Mädchen erlitten. Auf diesem Wege lernte er ein Wirtschaftsfräulem kennen, mit der er sich verlobte. Auf sein Bitten schenkte ihm sein« Braut ihren Schäferhund, den er sofort verkauft«, um den Erlös zu ver- brauchen. Dabei schrieb«r ihr Briefe, in denen er ihr immer wieder erzählte, daß ihr treuer Hund neben ihm sitze und ihn an sie erinnere. Um noch mehr Geld in die Hand zu bekommen, behauptete W. gegenüber seiner Braut, daß er einmal beim Grenzschutz versehentlich einen Familienvater erschossen habe und daß er jetzt noch die Gerichtskosten für den Prozeß gegen sich zu bezahlen habe. Obgleich der Angeklagte be- hauptete, daß«r«in großes Gulhaben über mehrere 1000 TO. bei einer Holländischen Bank habe, das ihm zur Zeit nur nicht auegezahlt werden könne, weigerte sich die Braut, ihm für die Gerichtskosten Geld zu leihen, so daß dies« Verlobung auseinanderging. Inzwischen hatte W. ein anderes Mädchen, Lieschen N.. kennengelernt, der er sich ebenso wie seiner ersten Braut gegenüber als Zoll- beamter von der Zollfahndungestell« ausgab. Auch ihr erzähtte er das Märchen von dem holländischen Guthaben, um sich zuerst
600 M. für«in Motorrad und dann weitere 200 M. zu leihen, mit denen er angeblich eine Differenz in seiner Dienstkasse ausgleichen mußte. Dieser Braut spielte er einmal im Walde ein« dramatisch« Szene vor Cr war mit ihr auf dem Motorad in den Wald gefahren, dort hatte er ihr gebeichtet", daß er auf der Zollfahndungsstelle Devisenschieber begünstigt habe, so daß auch gegen ihn ein Verfahren«ingelettet werde. Mit einer Summe von 1000 M. könne er allerdings die Niederschlagung des Prozesses erreichen. Damit zog W.«ine Pistole aus seiner Tasche und drohte, Selbstmord zu begehen, wenn er das Geld nicht in die Hand bekäme, um der Anklage zu entgehen. Daraufhin gab ihm Lieschen N ihr Sparkassen- buch, von dem er die geforderten 1000 M. abhob. Wenig« Wochen später erzähll« W. freudestrahlend seiner Braut, daß endlich das Geld aus Holland  eingetroffen sei. so daß er seine Schulden zurück- zahlen könne. Wieder forderte er ihr Sparkassen- buch, diesmal aber, um die geborgten Beträge wieder auf der Sparkasse einzuzahlen. Dabei benutzte W. das Sparkassenbuch nur, um den gesamten Rest der Ersparnisse des Mädchens abzuheben und noch eine Summ« von 250 TO. zu unterschlagen, die sie ihm zur Einzahlung aus der Sparkasse anvertraut hatte. Das Sparkassenbuch, das er ihr dann zurückgab, wies allerdings eine Einzahlung von mehreren 1000 M. auf. Diese Eintragungen hatte W. selbst vorgenommen. Die Strafkammer des Landgerichts III   ver- urteilt« den Angeklagten wegen Betruges, zum Teil in Tateinheit mll schwerer Urkundenfälschung, zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehr- verluft.
Großer Eckhausbrand Oacbstubl in Schöneberg   in Flammen Durch ein Großfeuer wurde gestern abend der größte Teil des umfangreichen Eckhausdachstuhles Goten st raße63 und Leuthener Straße in Schöneberg   vernichtet. Um 13, 2l Uhr wurde der Brand entdeckt. Die Flammen hatten zu der Zeit aber bereits den größ­ten Teil des Dachstuhles und die Bodenverschläge ergriffen. Der Schönbeger Löschzug, der als erster an der Brandstelle eintraf, mußte sofort drei wei- ter« Züge alarmieren. Aus den Dachluken schlugen meterlange Flammen empor. Prasselnd fielen Dachziegel und durch die Hitze zer- sprungene Scheiden auf den Bürgersteig nieder. Die Polizei mußte die Brandstelle in erheblichem Umkreise absperren. Ueber zwei mechanische Leitern und über die Treppenhäuser wurde mtt fünf Schlauchleitungen gegen das Feuermeer vor- gegangen. Erst nach zweistündiger angestrengter Löschtätigkeit war die Gewalt des Feuer» ge> brachen. Der Feuer- und Wasserschaden in den Wohnungen der oberen Stockwerke ist sehr groß. Unzweiselhaft handelt es sich um Brand- st i f t u n g. Die Spuren dürften allerdings verwischt sein. Schwarzer Haus" Sprößlingevornehmer" Familien Am.zweiten Wethnachtsfeiertag wurde in der Rächt um 2 Uhr der Garderobenpächter Otto Krüger an der Ecke der Schlüssen- und Boelckestraße tn Zehlendorf auf dem Heimwege von vier jungen Männern überfallen, die ihm sein« Aktentasche mtt 600 M.. einen Steuergutschetn über 50 M. sowie Ausweispapiere raubten. Den Ermittlungen des Raubdezernats ist es jetzt ge- lungen, die Täter namentlich festzustellen, und zwar handelt ee sich um einen 23 Jahr« allen Hans M e r ch« l. der in seinen Kreisen schwarzer Hans"' genannt wird,«inen
27 Iah« allen Leopold Klausener, der auch unter dem SpitznamenPoldi" bekannt ist, einen 23 Jahre allen Hans B r o n n« r und einen Jugendlichen Heinz L. Während die ersten Drei noch nicht festgenommen werden konnten, wurde der Jugendliche Heinz L. verhaftet. Di« weiteren Ermittlungen er- gaben, daß zwei weiblich« Personen als Mit- wisserinnen des Ueberfalls in Frage kommen, und zwar eine 22jährige Helga o. Aaren sowie eine gleichallrige Ilse Achilles, die ebenfalls beide noch gesucht werden. Die Täter flüchteten nach dem Raubüberfall, bei dem Krüger mit einem Gummi- knüppel bedroht wurde, in einem Auto, das Bronner gehörte. Die Räuber sollen in der letzten Zell   ständig Gäste vornehmer Lotale im Westen Berlins   gewesen sein, wo sie auch wohnen. Das Raubdezernat bringt die zur restlosen Auf- klärung des Ueberfalls ausgesetzte Belohnung von 300 M. nochmals in Erinnerung.
Sekt fürHeuboden" Die Klage gegen Gitta Alpar  Da» Schauspielerehepaar Gitta Alpar   und Gustav Fröhlich   gab vor dem Berliner  Arbeitsgericht eine unfreiwillige Gastrolle. da sich die Kommer mtt der Klage zu beschäftigen hatte, die der Propagandist und Schriftsteller Stephan Lorant gegen sie auf Zahlung von 1700 Mark angestrengt hatte- Der Kläger   begründete seine Forderung mit der Behauptung, daß er als Pressechef für da» Künstlerehepaar engagiert worden sei und daß er bei dem letzten Sechstagerennen, auf dem Gitta Alpar   auch sang, den ,L e u b o d« n" durch Sektspenden zu besonders starkem Beifall für die Künstlerin aufgemuntert habe. Für diese Tätigkeit stände ihm nicht nur sein Gehalt, son- dern die Zahlung der verauslagten Spesen zu, die er jedoch erst später einklagen wolle. Gitta Alpar  und Gustav Fröhlich   bestritten vor Gericht entschteden. daß irgendein Bertragsoerhältni»
In wenig Worten Im unterirdischen Betrieb der Gewerkschaft Carolus Magnus, Uebach im Kreis Gelsen- kirchen, wurde ein Hauer von here nbrechenden Gesteinsmassen getötet. Ein zweiter Arbester er- litt lebensgefährliche Verletzungen.
Von einer Pockenepidemie auf Ceylon wurden 53 Personen besallen, von denen 16 gestorben sind. Di« Behörden haben Maß- nahmen getroffen, um zwei Millionen Menschen zu impfen. ISO 000 sind bereits geimpft worden. Unter den Erkrankten befinden sich keine Europäer. * In einem Budapester Vorort spiellen drei in der Wohnung allein gelassene Kinder im Wer von ein. zwei und vier Jahren mst Feuer. Dabei ge- rieten die Möbel in Brand und all« drei Kinder erstickten. * Cm« Grippeepidemie ist im Land Wursten   bei Wesermünde   ausgebrochen. In einem freiwilligen Arbeitsdienstlager in Ellernwurth bei Wremen  (Kr. Wesermünde), wurden 60 Freiwillige von der Grippe befallen. d. h. die Hülst« aller Insassen des Arbestslagers. * Bei einer Kohlenstaubexplosion in einer chemischen Fabrik in Ratingen  (Rhein- land) wurde durch die Stichflamme ein Ar- beiter so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Ein weiterer Arbeiter mußte mit schweren Ver- letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein dritter wurde leicht oerletzt. In dem Zimmer eines Hotels in Hamburg  wurde«ine ältere Frau erhängt aufgefunden. Sie halle sich als Emma Schulz, geboren am 27. September 1877 in Berlin  , in das Fremden- buch eingetragen. Die Richtigkeit dieser Angaben konnte noch mcht söstgestellt werden.
Achtjähriger ermordet Weil er Brandstifter beobachtet Rastenburg  . 5. Januar. Dar einiger Zeit war der achtjährige Schüler Benno Hafk« mit einem Schnitt im Halse ermordet aufgefunden worden. Die unsinnigsten Gerüchte waren über diesen Mord durch die Stadt gegangen. Man hatte einen Traktätchenhändler aus Gumbinnen   verhaftet, von Ritualmord gesprochen und so fort. Jetzt ist der Fleischermeister Popp, der im gleichen Hause wie die Eltern des Kleinen wohnte, unter dem verdacht der drei­fachen Brandstifkung und des Wördes an dem Zungen verhaftet worden. Bemerkenswert ist, daß kurz vor dem Mord zum zweitenmal ein Brand in dem Haus Hafke-Popp entstand und auch kurz nach der Tat das Haus zum drittenmal in Brand geriet. Man vermutet, daß der Fleischermeister das Kind ermordete, als es ihm bei der zweiten Brandstiftung beobachtete.
Gegen Nundsunkreaktton Die Freie Funkzentrale und die in ihr oereinigten Spitzenorganisationen der Arbeiter. Angestellten und Beamten veranstalten am M o n- tag, dem 3. Januar, abends 8 Uhr. im Plenar- saal des Preußischen Slaatsrats(ehem. Herren» haus), Leipziger Straße 3, eine Kundgebung, die sich mtt den Porgängen im Rundfunk beschäftigen soll. Redner sind: Reichstagsabgeord- neter Siegfried Auf häuf er und Dr. Alfons P a q u e t- Frankfurt a. M. Die Veranstaltung wird geleitet von Ministerialrat a. D. Falken- b e r g, de» Porsitzenden des Ardeiter-Raüio- b, indes. Einlaßkarten sind bei den Organisationen untz an den folgenden Stellen zu haben: Buch- Handlung Dietz, Lindenstr. 2: Arbeiterbank, Wall- straße 65: Derlagsgesellschaft des ADGB.  , Sarti- ment, Jnjelstr. 6a; Zigarrengeschäjt Hör ich, Engel- uker 24/25; Konsumwarenhaus, Oranienplatz: Geschäftsstelle der Volksbühne, Linienstr. 227: Voltsbühnenbuchhandlung, Köpenicker Straß« 68.
Schweres Gtraßenunglück Auf dam Hindenburgdamm in Lichter- selb« unweit der Lugusiastrotze ereignete sich gestern abend ein entsetzlicher Straßenunsall. Ein« etwa 55 bis 57 Jahre alle unbekannte Frau wurde beim Ueberschretten des Gleiskörpers der Straßen- bähn von einem Wagen der Linie 74 über- fahren und mitgeschleift. Die beiden Anhänge- wagen gingen über den Körper der Unglücklichen hinweg. Bon der alarmierten Feuerwehr mußte der zweite Anhänger hochgewunden werden, erst dann gelang es, die verunglückte Frau aus chrer Lage zu befreien: sie starb alsbald.