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Schleicher die arbeitslosenfeindliche Politik Papens auf der ganzen Linie weiterführt, ist die mahnsinnige Agrar und Handels= politif, die nach wie vor betrieben wird und für die weitere Zukunft noch zu erwarten ist. Damit treibt man, ob Schleicher selbst es sieht oder nicht, trotz des umgehängten Arbeits­beschaffungsmäntelchens in Wirklichkeit genau dieselbe Arbeitsabschaffungspoli­tit, die schon Papen auf dem Ge= miffen hatte. Demgegenüber sind alle Ar­beitsbeschaffungsaktionen nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, den man immer weiter erhizzt.

Neue Zollerhöhung

Wieder eine Masche zugezogen

Die Bürokratie des Herrn von Braun hat im deutschen Zolltarif und in den Handelsverträgen wieder eine kleine Masche gefunden, durch deren Zuziehung die Lüdenlosigkeit zugunsten der Agrarier noch etwas vervollständigt wer= den kann.

Vor einigen Monaten scheiterte die von der Landwirtschaft geforderte Zollerhöhung auf aus­ländisches Kafein am Widerspruch der In­

Gemäß§ 17 unseres Organisations­statuts vom 28. April 1929 berufen wir hiermit einen

Außerordentl. Bezirksparteitag

für Sonnabend, den 4. Februar, ab 16 Uhr, und Sonntag, den 5. Februar, ab 9 Uhr, nach dem Plenarsaal des ehe­maligen Herrenhauses, Leipziger Str. 3, ein.

Tagesordnung: 1. Stellungnahme zum Reichsparteitag. 2. Wahl der Dele­gierten.

Anträge sowie die Namen der Dele­gierten müssen bis spätestens 24. Januar

dem Bezirkssekretariat eingereicht

werden.

Referent wird noch bekanntgegeben.

Bezirksverband Berlin .

dustrie, da dieser Käsestoff für die Industrie ein michtiges Verarbeitungsmittel ist, dessen zollmäßige Verteuerung der Landwirtschaft kaum einen Nuzen bringen kann. Inzwischen sind die Ober­tarife eingeführt worden; dabei wurde auch der autonome Kafeinzoll von 6 Mart pro Doppel­zentner auf 20 Mark erhöht. Kasein ist nun in den Handelsverträgen bisher nicht gebunden, und so mußte die Schließung der Lücke auch nach dem Wirksamwerden des Widerspruchs der In­dustrie ein verlockendes Ziel für alle die bleiben, die um jeden Preis die deutschen Zollmauern weiter aufftoden wollen.

Der Ausweg ist jetzt gefunden. Man will jezt unterscheiden zwischen Trodenquart, der zu Speisezmed en verwendet werden könnte, und jenem Kasein, das die Industrie ver= braucht. Den Trockenquark zu Speisezwecken will man mit einem Zoll von 60 Mart, also dem Dreifachen des Obertarifs und dem Zehnfachen des autonomen Zollsages versehen. Das in der Industrie zu verwendende Kasein soll zu dem autonomen Zoll weiter eingeführt, aber dena­turiert, d. h. für menschliche Verwendungs­zwecke unbrauchbar gemacht werden. Damit die Industrie fich ja nicht mudit gegenüber dieser Zollerhöhung, foll außerdem der autonome Zoll­jag von 6 Mark um den ausmachenden Betrag der Denaturierungskosten gesenkt werden.

Die Industrie soll nach den vorliegenden Mel­dungen zu diesem charakteristischen Büro­fratenstüd chen bereits ihre Zustimmung ge geben haben.

Die Vereinigung britischer Handelskammern hat dem englischen Schazkanzler eine Entschließung zum englischen Währungsproblem unterbreitet. Darin hat sich der Vorstand gegen eine Sta= bilisierung des Pfundes unter Anleh­nung an Gold oder ein anderes Währungsmetall uusgesprochen.

Am 6. Januar verschied

Spekulation oder echte Börsenhausse?

,, Frühlings Erwachen" in der Burgstraße

Der Freitag und Sonnabend der vergangenen Woche haben an der Berliner Börse eine ausge sprochene Saussestimmung hervorgezaubert. Diese wäre nach den verschiedenen kürzeren und längeren Hauffemellen, die wir seit dem Herbst 1932 an den deutschen Börsen erlebt haben, nicht besonders erwähnenswert, wenn nicht die auf­fallend starke Beteiligung des Publikums, also des nicht berufsmäßigen Effektenhandels, die Frage aufwerfen läßt, ob die Kursaufwertung im vergangenen und im neuen Jahr das Produkt einer echten Hausse oder nur spekulativer Machen­schaften darstellen.

Der Aktienmarkt hatte sich nach den schweren Erschütterungen den Bankenzusammenbrüche und Börsenschließungen schon bis zum September 1932 langsam aber doch anhaltend erholt. Man muß dabei in Rechnung stellen, daß durch die massen­haften Pleiten in Industrie, Handel und Bank­welt die Aktienkurse einen Tiefstand erreicht hatten, der auch nicht annähernd mehr dem mahren Wert der Unternehmungen entsprach. Es war

der Ausdruck völliger kapitalistischer Hoff­nungslosigkeit,

daß schon kleinste Angebote von mehreren tausend Mart Nennwert einen mehrprozentigen Kursdruck hervorriefen und daß der Aktienkurs von Indu­strieunternehmen, die auch nach der dreijährigen Krise noch im Kern als gesund zu bezeichnen maren, auf ein Drittel, ja teilweise bis auf ein Viertel und ein Fünftel des Nenn= mertes abgebröckelt war. In diesen Kata­strophenkursen an den deutschen und auch an den ausländischen Börsen kam ganz klar zum Aus­druck, daß bis zum Frühsommer 1932 die kapita­listische Welt selbst kaum einen Pfiffer= ling mehr für das Funktionieren ihres Wirt­schaftssystems gab.

Das Blättchen wendete sich, als im August die ersten Anzeichen eines Stillstandes der all­gemeinen Wirtschaftsschrumpfung spürbar wurden. Die in dem hemmungslosen Pessimismus der ver­gangenen Monate mahllos ,, heruntergesprochenen" Kurse erlebten die ersten kurzen ,, Glaubens­haussen" an eine bessere Zukunft des arg ramponierten Weltkapitalismus. Die Börsen witterten Morgenluft.

In Deutschland hatte Papens Wirtschaftspro­gramm wenigstens den einen großen Erfolg", daß

im September sich im Hinblick auf die Mil­liardenfubventionen in Form von Steuergut­

während der Stahlverein Millionenver I uste ausweisen mußte. Sieht man aber von diesem besonders bösen Beispiel ab, so hat sich bei vielen Unternehmen, besonders in der ver­arbeitenden Industrie, eine starke Wider­standsfähigkeit gegenüber den Krisenein­flüssen herausgestellt, so daß die Kursaufwertung, die im Jahre 1932 auf rund 2 Milliarden Mark geschäzt wird, nicht nur spekulativ zu er­klären ist. Vielfach ist auch jetzt erst in Erscheinung getreten, daß

die Anlage von Fettpolstern in Form von stillen Referven

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zu be=

einen weit größeren Umfang in den Konjunktur­jahren angenommen hat, als man bei dem stän­digen Geschrei der Unternehmer über Unmöglich­keit der Kapitalbildung vermutet hatte. Auch diese Erkenntnis hat besonders bei Elektro­werten und Brauereiattien. trächtlichen Kurssteigerungen geführt! Da sowohl die Börse als auch das Anlage suchende Publikum früher oder später den ent­scheidenden Wert auf die Rentabilität ihrer Ef­fekten legen wird, dürfte an dem Aktienmarkt schon ein gut Teil der erhofften Wirtschaftsbe­lebung in den Kurssteigerungen der vergangenen Monate vor weg genommen sein, denn von der Krisenüberwindung bis zur Rentabilität ist noch ein weiter Weg.

Auch der Markt der festverzinslichen Werte( Renten) hat von den Kurssteigerungen der letzten Monate erheblich profitiert. Dies gilt in erster Linie für Goldpfandbriefe, Anleihen des Reiches und der Länder wie auch für Kom­munal- Obligationen, die infolge einer unverant­wortlichen Heze die von gewissen Regierungs­stellen schmunzelnd geduldet wurde auf einen besonders niedrigen Stand gedrückt waren. Diese Tiefkurse hatten eine phantastisch hohe Verzinsung zur Folge, die bei der ersten Wiederkehr des Ver­

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Daten zur Konjunktur

Ruhrkohlenumsatz im Dezember

gesunken

Die leichte Konjunkturbesserung der Herbst­monate, die von allen Papen- Optimisten so nach­drücklich festgestellt wurde, scheint endgültig vor­über zu sein. Der Absatz des Rheinisch- West­fälischen Kohlensyndikats, der sich von Auguſt bis November infolge des Wintergeschäfts etwas ge= hoben hatte, ist im Dezember wieder gesunken, und zwar arbeitstäglich von 190 000 Tonnen im November auf 184 000 Tonnen im Dezember.

scheinen, Hausbefizer- und Agrariergeschenken lischen Kohlensyndikats, der sich von Auguſt bis

eine stürmische Börsenhausse entwickelte,

die, auf einem noch sehr tiefen Kursniveau fußend, in noch nicht zwei Wochen Kursgewinne bis zu 50 Prozent, in einzelnen Fällen noch dar­über, brachte. Es war selbstverständlich, daß dieser rein spekulativen Bewegung der falte Wasserstrahl eines Kursrückschlages folgen mußte.

Nach Ueberwindung dieses Rückschlages aber hat sich in den letzten sechs Wochen des vergangenen Jahres eine anhaltend feste Tendenz durchgesetzt, die zu wesentlichen Kursaufwertungen in der Burgstraße geführt hat. Es unterliegt gar teinem Zweifel, daß insbesondere auf dem Montan= markt sich spekulative Auswüchse geltend gemacht haben, die durch schönfärberische Reden führender Schwerindustrieller Thyssen in der Phoenix­Schwerindustrieller Generalversammlung noch genährt wurden. Sonst wäre es bei der unbereinigten Krisenbilanz des Stahlvereins nicht denkbar, daß zum Jahres­ende dieses Unternehmen mit 36% Prozent faſt seinen Kursstand vom 11. Juli 1931, vor dem Zu­sammenbruch der Danatbank, wieder erreicht hätte.

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Man vergleiche damit die Entwidlung bei der J. G. Farben, die nach einem Tiefftkurs von 81 Prozent bis zum Jahresende sich erst wieder auf 96% Prozent gegenüber 123% Prozent im Juli 1931 erholen konnte. Und hier handelt es sich um ein Unternehmen, das in den beiden legten Jahren noch 12 und 7 Prozent Dividenden zahlte,

Herr Geheimrat Dr.- Ing. e. h.

Ernst von Borsig

Seine unermüdliche Pfichttreue und seine stete Sorge um das Werk sichern ihm ein ehrenvolles Gedenken.

Der Betriebs- und Angestelltenrat der A. Borsig , Tegel

Der Minderabsaz war ausschließlich im un­bestrittenen Gebiet( 87 000 gegen 95 000 Tonnen) zu verzeichnen, während im bestrittenen Gebiet der Absag von 95 000 auf 97 000 Tonnen stieg( Einfuhrbeschränkung für Englandtohle!). Der Grund für den Absatzrückgang wird in erster Linie in dem ungewöhnlich milden Wetter ge= sucht, aber auch der Industrieabsatz hat nachge­lassen, angeblich infolge der Unsicherheit der inner­

trauens zwangsläufig zu einer starten Nachfrage führen mußte.

Das Bertrauen zu den sicheren Rentenwerten war wiederhergestellt, als endlich das ver­brecherische Inflationsgeschwätz abflaute und Klarheit darüber bestand, daß eine nochmalige allgemeine Zinsfenfung auf Kosten der Pfand­

brief- und Anleihebefizer unterblieb. Die Kurssteigerungen auf dem Pfandbriefmarkt, dessen Hauptwerte sich von 62 Prozent im Mai 1932 bis auf 85 Prozent zum Jahresende gehoben haben, liegen einmal in der immer noch hohen Berzinsung( effektiv 7,1 Prozent) und ferner in der Knappheit des angebotenen Materials be= gründet.

Diese Knappheit des Angebotes erklärt sich aus den starken Rückflüssen von Pfandbriefen durch Tilgung und Rückzahlung von Hypo­thefen in einem Umfang von mehr als 500 Millionen bei völligem Fehlen neuer Emissionen.

Außerdem liegt es im Charakter dieses Papiers, daß seine Besizer als ,, Dauerbefizer" anzusprechen sind. Inwieweit auf dem Rentenmarkt noch in absehbarer Zeit Kursaufwertungen erfolgen, läßt fich nicht voraussagen. Zweifellos bietet die hohe Effektivverzinsung immer noch starke Anregungen, besonders auch für Ausländer, die ihre Stillhalte­gelder in Deutschland verwerten wollen, anderer­seits ist der Kapitalmarkt in Deutschland nach den Erschütterungen der letzten Jahre empfindlicher denn je. Demagogische Forderungen von Hausa befizer- und Agrarier Interessentenhaufen auf un­absehbare Zahlungsmoratorien bei Hypotheken­schulden, auf nochmalige zwangsweise Zins sentungen und andere ,, Entschuldungs" maßnahmen auf Kosten der Gläubiger müßten die ersten Be­lebungszeichen auf dem Kapitalmarkt wieder er­ſtiden.

noch längere Zeit versichert sind, frühzeitig an Versicherungsverträge binden, deren Laufzeit erst nach Ablauf des alten Vertrages beginnt.

Den Versicherungsverträgen gleichgestellt sind einseitige Erklärungen der Versicherten an eine Gesellschaft, daß sie nach Ablauf der alten Versicherung bei dieser Gesellschaft einen neuen Bertrag abschließen werden. Durch solche Er klärungen sind nur die Versicherten gebunden, nicht aber die Gesellschaften, die sich die Er­flärungen geben laffen. Diese sind nicht einmal zum Abschluß eines Vertrages verpflichtet, so daß diese Verpflichtungsscheine eine schlimmere Knebelung als Vorverträge darstellen.

Der Großhandelsindeg. Die Richtzahl der Groß handelspreise für den 4. Januar 1933 ist mit 91,3 Proz. gegenüber der Vorwoche( 91,6) um 0,3 Proz. zurüdgegangen.

politischen Verhältnisse. Die Rotsbestände Mutter, schneide dies aus!

haben sich infolgedessen im Dezember erhöht, wäh rend die Kohlenbestände durch Abgabe verbilligter Kohlen an Erwerbslose etwas abnahmen. Aber auch die Abgabe von Erwerbslosenkohlen iſt von 157 000 Tonnen im Monat November auf 118 000 Tonnen im Monat Dezember zurückge­gangen.

Teilverbot der Vorversicherung

Das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung hat den Abschluß sogenannter Vorversiche= rungsverträge allgemein( mit Ausnahme der Hagelversicherung) verboten, es sei denn, daß der Abschluß im legten Jahre vor Ablauf der bestehenden Versicherung erfolgt. Es soll ver­hindert werden, daß sich Versicherungsnehmer, die

Hiermit allen lieben Freunden und Bekannten die traurige Nach­richt, daß unser lieber Vater, der frühere Tischlermeister

Jakob Hafke

am 4. Januar nach kurzem Leiden sanft entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen Die Einäs cherung findet statt am 9. Januar, 15 Uhr, Baumschulenweg, Kiefholzstraße.

Deutscher Metaliarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin Todesanzeige

Den Mitgliedern zur Nachricht. daß unser Kollege, der Dreher Max Hök

geb. 27. Januar 1884, am 5. Januar gestorben ist.

Ehre seinem Andenken! Die Einäscherung findet Dienstag, den 10. Januar, 16%, Uhr, im Krema­torium Baumschulen weg, Kielholz­straße, statt.

Rege Beteiligung wird erwartet. Die Ortsverwaltung.

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