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gebracht worden sei, als man es für möglich ge­halten habe. Heute sei die Reichsbank in ganz erheblichem Umfange durch Rediskontverpflich tungen für die Steuergutscheine und durch ver= schiedene Aufgaben der Arbeitsbeschaffung in den Funktionsbereich der öffentlichen Wirtschaft eingegliedert worden, obwohl das eigentlich gar nicht ihre ursprünglichen Aufgaben feien.

Dann wandte sich Hilferding nochmals an die Nationalsozialisten und fragte sie, ob sie etwa des Glaubens seien, daß sie die durch die Entwicklung aufgeworfenen Fragen mit Herrn von Papen würden lösen können. Für die Sozialdemokratie werde die Stellungnahme dabei immer flarer; sie werde das, was fallen wolle, nicht stützen, sondern noch stoßen!

Abg. Hergt von den Deutschnationalen er­öffnete dann den Reigen der antiparlamen= tarischen Oppositionsparteien.

Hergt wehrte sich gegen den Vorwurf Hilfer­dings, daß die Deutschnationalen zu denjenigen diktatorischen Parteien gehören, die die finanzielle, soziale und kulturelle Reaktion der jüngst ver­gangenen anderthalb Jahre mit zu verantworten hätten. Hilferdings Darstellungen über die Finanzlage und die wirtschaftliche Entwicklung mußte er anerkennen. Er bestritt dann aber ebenso eifrig die Konsequenz. Jetzt dürften keine Unruhen entstehen, nichts dürfe stören, ein ge= sunder Optimismus fei Pflicht. Papen habe deswegen so große Erfolge gehabt, weil er tonsequent privatwirtschaftlich ge= handelt habe, bei Schleicher sei das nicht ganz der Fall, deswegen sei das Vertrauen zu ihm etwas gefunken.

Auch Hergt ist dafür, daß das Budgetrecht des Reichstages gewahrt wird, und eine ordnungsge­mäße Haushaltsführung wieder erreicht werde. Am meisten hat ihn aber wohl geärgert, was Hilfer­ding über die margistische Entwidlung gesagt habe, dessen Richtigkeit er nicht bestreiten Ponnte. Deswegen meinte Hergt, daß diese Ent wicklung so gekommen sei, das sei ja eben die Schuld des Marrismus!

Unter höflicher Nichtaufmerksamkeit des Haus­haltsausschusses hielt dann der Nationalsozialist Reinhardt eine längere Rede.

Trotzkis Tochter tötet sich selbst

Wegen drohender Ausweisung Schicksal einer Staatenlosen

Selbstmord aus Verzweiflung über angekündigte Ausweisung hat in ihrer Wohnung in Berlin­Karlshorst die 32jährig e Tochter Leo Trogtis, Frau Sinaida Wolkow, Mutter eines sechsjährigen Kindes, begangen. Sie war eine Tochter der ersten Ehe Trogfis und lange Zeit, auch noch in der Berbannung auf Printipo, seine Mitarbeiterin. Wegen eines Lungenleidens ging fie nach Berlin und erhielt, als noch nicht ,, autoritär" regiert wurde, die Aufenthaltsbewilli­gung, ebenso wie ihr viel jüngerer Halbbruder Sergius, der hier studiert und der nun das sechs­jährige Waisenkind in Obhut nehmen mußte. Wolkow, der Mann der Tochter von Trozki, befindet sich augenblicklich in der sibirischen Ver= bannung. Er ist Journalist und wurde vor einigen Jahren verhaftet wegen angeblicher Teil­nahme an einer angeblichen trohtistischen Ver­schwörung. Frau Sinaïda Wolkow stand ihrem Vater sehr nahe und nahm, bevor sie schwer frank wurde, regen Anteil an Trotzkis journalistischer Arbeit. Frau Wolkow war staatenlos, da ihr nach der Ausbürgerung ihres Vaters aus Sowjet­rußland und wohl auch infolge der Verbannung ihres Mannes der Paß unter einem Vorwand von der Sowjetbotschaft abgenommen und nicht mehr zurückgestellt worden ist.

Dieser Selbstmord hat sich bereits vor einigen Tagen ereignet, Sinaïda Wolkom ist schon beerdigt. Ihr Tod soll ihren etwa 60jährigen Vater sehr schwer getroffen haben.

Die Ausweisungsserie des Berliner Polizei­präsidiums gegen Ausländer, die den Vollzugs­

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organen einer autoritären Staatsführung" nicht passen, ist amtlich dahin verniedlicht worden, es sei gar keine Serie, sondern bloß ein zufälliges Zusammentreffen von Nichtverlängerung der Aufenthaltsbewilligung gegen Ausländer, die sich friminell oder staatsfeindlich" betätigt hätten. Unter diesem Vorwand hat man z. B. auch einem Gerichtsberichterstatter und einem Zeichner der Münzenbergpresse die Aus­weisung angekündigt.

Ist ein solches Vorgehen immer brutal, bedroht es doch die Opfer mit dem Verlust ihrer Eristenz, so erreicht es unmenschliche Grausamkeit, wenn es gegen hilflose Menschen angewendet wird. Ein solcher Fall hat jetzt mit dem Selbstmord des Opfers seinen tödlichen Ausgang genommen. Der Att kann geschlossen werden.

Polizei sucht Alibi

Das Polizeipräsidium teilt mit:

Der Frau Sinaide Wolfow, geb. Bronstein, ist im Oktober 1931 im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Reichs. innenminister die vorübergehende und be-= fristete Einreise nach Berlin aus der Türkei zum Zwecke ihrer spezialärztlichen Behandlung gestattet worden. Nachdem ihr vom türkischen Innen­minister die Rückreisemöglichkeit nach der Türkei zugesichert worden war, die ihr hier erteilte Auf­enthaltserlaubnis ist auf Grund ärztlicher und amtsärztlicher Gutachten mehrfach verlängert wor

den, bis die am 3. Dezember 1932 leftmalig vor­genommene amtsärztliche Untersuchung ergeben. hat, daß für Frau Wolkow nunmehr ein weiterer Aufenthalt aus gesundheitlichen Gründen in Deutschland nicht mehr erforderlich sei, da eine Behandlung auch im Auslande weiter durchgeführt werden könne. Am 12. Dezember 1932 ist Frau Wolkom eine Abreisefrist bis zum 31. Dezember 1932 gestellt worden. Auf ein neues am 30. Dezember 1932 beim Polizeipräsi­dium eingereichtes Gesuch des Rechtsvertreters der Frau Wolkow, die Abreisefrist bis Mitte Februar 1933 zu verlängern, wurde eine ab­lehnende Entscheidung noch nicht getroffen; es war zunächst Vorlegung des Nachweises ge­fordert, daß die Rückkehrzusicherung nach der Türkei noch weiter fortbestehe, oder die Er­teilung des Einreise- Sichtvermerks nach Desterreich, wohin Frau Wolfow sich nach den Angaben ihres Rechtsvertreters begeben wollte, gesichert sei. Eine Ausweisung liegt überhaupt nicht und eine Versagung der Verlängerung der Aufenthaltsfrist aus politischen Gründen gleichfalls nicht vor.

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Wenn man zu einem Ausländer sagt, er müsse bis zum Jahresende Deutschland verlassen, so ist das eine Ausweisung. Nach der Türkei konnte Frau Wollow nicht, sie hatte ja das Land wegen ihres Lungenleidens verlassen müssen. Ob ein anderes, für sie geeignetes Land sie aufgenommen hätte, mußte ihr als der Tochter des so viel­verhaßten Leo Trogfi sehr fraglich erscheinen. Ihre Verzweiflungstat ist nur zu begreiflich.

,, Treue" mit Hakenkreuz

Danzig unter Hitler- Zeichen

Eigener Bericht des ,, Vorwärts" Danzig , 11. Januar. Am Dienstag fand in Danzig zum Zeichen der nationalen Berbundenheit der Danziger Bevölkerung mit dem Deutschen Reiche eine Sundgebung aus Anlaß des 13. Jahrestages der Abtrennung der Freien Stadt Dan­3ig vom Deutschen Reiche statt. Ber­anfialter war der Verein für das Deutschtum im Ausland. Teilnehmer waren die Schüler fämtlicher Danziger Schulen und eine Anzahl bürgerlicher Jugendverbände.

Welcher Geist im Danziger Landesverband des VDA. die Oberhand gewonnen hat, zeigt die Tat­sache, daß man die Verbände der arbei­tenden Jugend von den Vorbereitungs­arbeiten für die als überparteilich" bezeichnete Kundgebung ausgeschlossen hatte. Auch nach einer menige Tage vor der Veranstaltung erfolgten Aufforderung zur Teilnahme hielt man an einem Führer der Danziger Hitler- Jugend Zirwas als einzigen Redner der Jugend fest. So war es nicht verwunderlich, daß die Kundgebung, die unter anderen Umständen zu einem wahrhaft überparteilichen Bekenntnis der Danziger Bevöl­ferung zum deutschen Volkstum hätte werden fönnen, in vielen Teilen den Charakter parteipolitischer Agitation der Nazis annahm. Daran konnten auch die beiden Reden des Vorsitzenden des VDA. und des Dan­ziger Kultussenators nichts ändern. Sprech chöre, die ,, Heil Hitler !" und" Deutschland er wache!" nach jeder Rede brüllten, verstanden immer wieder, den erhofften würdevollen Eindruck der Kundgebung zu zerstören.

Im Anschluß an die Kundgebung veranstaltet die akademische Fliegergruppe Danzig einen Werbeflug nach deutschen Großstädten. Das erste Flugzeug trifft am Mittwochvormittag in Berlin ein. Auch bei diesem Flug hat man den Nazis wieder die wichtigste Rolle eingeräumt. Der Dan­ziger Hitler- Jugend - Führer 3irwas und der Re­dakteur des Danziger Naziblattes 3arste sollen in deutschen Großstädten Vorträge über das Thema: Danzig bleibt deutsch !" halten.

Die Waffenschiebung

Französische Sozialisten inter­pellieren

Eigener Bericht des ,, Vorwärts" Paris , 11. Januar.

Die sozialistische Kammerfraktion hat den Abg. Longuet beauftragt, die Regierung über die ge­

Friedhof und Bezirksamt

Zur Totenfeier in Friedrichsfelde

Die Kommunisten planen zum Todestage von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg eine Massendemonstration auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. In einem Aufruf zur Beteiligung an dem Massenaufmarsch führt die ,, Rote Fahne " heute früh unter den gewohnten Beschimpfungen der Sozialdemokratie bittere Beschwerde über eine Anordnung des Bezirksamts Lichtenberg , monach bei der Trauerfeier nur eine Teilnahme von 1500 Personen gestattet sein soll. Auf unsere Anfrage teilt uns das Bezirksamt Lichtenberg hierzu folgendes mit:

In früheren Jahren hatte die Bezirksverwaltung den Kommunisten Demonstrationen an dem Luxemburg- Liebknecht- Grabmal uneingeschränkt ge­stattet. Dabei hat sich gezeigt, daß der Friedhof sich für Massenaufmärsche von Zehntausenden und eine sich über den ganzen Tag hinziehende De­monstration nicht eignet. Es erregte den allge= meinen Unwillen weitester Bevölkerungsfreise, daß in den Demonstrationszügen ganze Gruppen von Teilnehmern selbst auf dem Friedhof in Badean­zügen aufmarschierten. Weiter soll es zu Be­lästigungen anderer Friedhofsbesucher und zu Stö­rungen von Beerdigungsfeierlichkeiten, die unter Leitung von Geistlichen standen, gekommen sein. Das Bezirksamt wurde immer wieder aus der Be­völkerung heraus aufgefordert, für eine Ab­stellung der Unzuträglichkeiten Sorge zu tragen. Auch die Friedhofsverwaltung mußte

Frankreichs Defizit

1,7 Milliarden Mark! Eigener Bericht des Vorwärts" Paris , 11. Januar. In einem Kabinettsrat analysierte Finanz­minister Chéron den vom Sachverständigenaus schuß ausgearbeiteten Bericht über die Sa. nierung der Staatsfinanzen.

Aus einem über den Kabinettsrat heraus­gegebenen Kommuniqué ist ersichtlich, daß die Sachverständigen das Budget defizit auf 10,5 milliarden Franken geschätzt haben ( etwa 1,7 milliarden Mark. Red.) und der Finanzminister zu seiner Beseitigung Er­sparnisse von 5,3 Milliarden Franken und neue Steuern in Höhe von 5,4 Milliarden vorschlägt. Um das Defizit der französischen Eisen­bahnen zu verringern, sollen die Eisenbahntrans­portkosten herabgesetzt werden. Ferner sollen recht­liche Maßnahmen zum Schuße der Sparer und zur Berringerung der Lebenshaltungskosten ge= troffen werden.

heimen Waffenſendungen von Italien über Defter- Schweres Rodelunglück

reich nach Ungarn zu interpellieren. Der Po­pulaire" schreibt, es sei erwiesen, daß entgegen den Behauptungen des Kanzlers Dollfus die ver­schobenen italienischen Maschinengewehre nicht Reparaturftüde, fondern neu find. Der Waffen­transport vom Jahresende 1932 reiche zur Be­waffnung eines ganzen Armeekorps aus und der Heimwehr - Mandl, Direktor der Patronenfabrik Hirtenberg , hat den Mittelsmann gespielt.

Zwei junge Leute sofort getötet

Suhl ( Thüringen ), 11. Januar.

Auf einer stark abschüssigen Straße in Suhl er­eignete fich ein schweres Rodelunglück, das zwei jungen Menschen das Leben kostete.

Trog wiederholter polizeilicher Warnungen fuhr ein mit vier Personen besetter Schlitten die Straße in rasender Fahrt hinab,

Beschwerde führen, weil bei dem Massenaufmarsch immer wieder zahlreiche Gräber beschädigt und zum Teil niedergetreten worden waren. Nachdem im April 1930 die Deputation für das Friedhofs- und Parkwesen das Bezirksamt er­fucht hatte, für eine Beseitigung der Sowjetfahne an dem Grabmal Sorge zu tragen, weil sich da­durch immer wieder Andersdenkende verlegt fühlten, trat das Bezirksamt weiteren Beschlüssen der Deputation bei, wonach die Teilnehmerzahl bei der Totenfeier 1500 Personen nicht über­schreiten und die Kommunistische Partei für jeden Schaden haftbar gemacht werden soll, die der Ver­waltung durch die Demonstration erstehen. Im Mai 1930 beschloß die Bezirksversamm lung Lichtenberg mit allen, außer den tommunistischen Stimmen, diese Regelung des Be= zirksamtes durchführen zu lassen. Der zuständige Dezernent in der Bezirksverwaltung Lichtenberg kann sich nach den früher bei diesen Aufmärschen gemachten Erfahrungen nur an diese Beschlüsse der zuständigen Körperschaften halten.

Wir sind die Lehten, die den Kommu­nisten das Recht nehmen wollten, ihre Toten zu ehren, und wir würden es begrüßen, wenn es

gemauerten Refsel, in dem für die bevorstehende Schweineschlachtung heißes Wasser bereitet wurde. Plöhlich gab der Deckel des Kessels nach und die beiden Knaben fielen in das heiße Wasser. Ob­wohl sie von den Angehörigen sofort heraus­gezogen wurden, hatten die Kinder doch bereits so schwere Verbrühungen davongetragen, daß fie bald nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus starben.

Jagdunfall?

Der Landrat in den Alpen Köln , 11. Januar. Der Oberregierungsrat Dr. I often aus Köln ist in den Bayerischen Alpen angeblich einem Jagdunfall" zum Opfer gefallen. Josten war früher Landrat des Kreises Simmern im Hunsrüd. Minister Severing versezte ihn an das Oberversicherungsamt in Köln , als bekannt murde, daß sich Dr. Joften an dem berüchtigten Stahlhelm- Boltsbegehren beteiligt hatte. Seit 1% Jahren schwebte gegen Josten aus feiner Landratszeit ein Disziplinarverfahren wegen Veruntreuung von rund 300000 Mart staatlicher Gelder. Der Kreissekre tär, der an der Sache mitbeteiligt war, hat sich bereits im vorigen Jahr erschossen.

möglich wäre, einen Weg zu finden, der die Trauer: Der Mord in der Laube

feier im größeren Ausmaß gestattet, ohne daß eine Verletzung der Gefühle anderer Bevölkerungs­freise zu befürchten ist.

direkt auf einen Baum zu. 3wei junge Leute, ein 18jähriger und ein 20jähriger, wurden sofort ge= tötet. Ein anderer Fahrer mußte mit einer Ge­hirnerschütterung in das Krankenhaus überführt werden, während der Besizer des Schlittens mit heiler Haut davonkam.

3wei Kindertragödien

Opfer der Fahrlässigkeit

Bromberg , 11. Januar. Ein entsetzliches Unglüd, dem zwei Kinder zum Opfer fielen, ereignete sich in Bromberg . Der Kraftwagenführer Weinert legte, während seine Frau bei einer Nachbarin weilte, sein fünf­jähriges Söhnchen Söhnchen und sein drei­jähriges Töchterchen zu Bett, um dann ebenfalls zu den Nachbarn zu gehen. Als die Eltern nach zwei Stunden wieder in ihre Wohnung zurückkehrten, fanden sie das Schlaf­zimmer mit Rauch gefüllt. Der Vater hat wahrscheinlich ein noch glimmendes Streichholz auf einen Bettvorleger geworfen, der dann Feuer fing. Auch ein Nachttisch ging in Flammen auf. Beide kinder waren erstickt. Der Bater versuchte daraufhin, Selbstmord zu begehen. Er wurde jedoch daran verhindert. In den späten Abendstunden verhaftete die Polizei die Eltern unter Mordverdacht.

Beckum ( Westfalen ), 11. Januar. Auf dem Gehöft eines Landwirts in Enniger ereignete sich ein Unglück, bei dem zwei Kinder den Tod fanden. Ein 13jähriger und ein fünfjähriger Junge fletterten in Ab­wesenheit der Erwachsenen auf einen großen ein­

Unaufklärbares Geheimnis

Das Drama, das sich in der Laube in der Kolonie Eigenheim" in Lichtenberg abspielte, ist jetzt durch die Untersuchung der Mordkommission soweit wie möglich geklärt wor den. Was sich zwischen den beiden Männern ab­gespielt hat, wird immer ein Geheimnis bleiben. Der Tote, der zunächst unbekannt war, ist jetzt als der 50 Jahre alte Arbeiter Walter Ber mig aus der Frankfurter Allee 111 festgestellt worden.

Die Annahme, daß Hanke einem Herzschlag zum Opfer gefallen war, bestätigte sich nicht. Die Unter­suchung des Gerichtsarztes hat ergeben, daß Hanke sich selbst durch einen Herzschuß ge= tötet hatte; er hatte den Lauf der Waffe un­mittelbar auf die Brust gefeßt, nachdem er seine Kleidungsstücke beiseite geschoben hatte. Die Waffe mar dem Umsinkenden aus der Hand und unter das Bett gefallen. Fest steht, daß er dem Berwig mit dem Hammer den Schädel eingeschlagen hat. Die Annahme, daß Berwig Hante berauben wollte, dürfte wohl kaum noch zutreffen. Das Geld, das H. für eine Kriegsverlegung als Rente ausgezahlt bekommen hatte, wurde nach längerem Suchen in einem Versteck unter einer Fensterbank gefunden. Also konnte auch eine dritte Person feine Rolle mehr spielen. Die Zeugen, anwohnende Kolonisten, erklären, daß zwischen den angetrun­fenen Männern ein heftiger Lärm und Streit entstanden sei. Beide hätten sich mit wüsten Aus­drücken beschimpft.

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Eine akademische Legion gegen Terror wollte der Wiener Universitätsrettor Abel aus Studen= ten aufstellen, die sein besonderes Vertrauen haben. Die Bundesregierung hat wohl in be­rechtigter Annahme, daß Abel zu Nazi- Terroristen besonderes Bertrauen hegt diejen Plan nicht genehmigt und erklärt, die Ordnung sei mit Hilfe der amtlich bestellten Pedelle aufrecht zuerbalten.

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