Der Herr Abgeordnete Ladwisclier Landtag hebt die Immunität des Naziführers Bennecke auf
Die Hochschulschande Professor Cohn stellt seine Vorlesungen ein Prof. Dr. Cohn hat, wie die„Neue Breslauer Zeitung" meldet, durch Anschlag am schwarzen Brett der Universität bekanntgegeben, dah er seine Borlesungen bis zum Zusammentritt des er- wetterten Senats der Universität ausfallen läßt.
Hollywood in Hawaii „Luana" im Mozartsaal Die Südseeinseln waren einst der Traum der zivilisierten Menschheit. Die ersten Entdecker glaubten hier ein Idyll einfachen naturhaften Lebens in einer wundervollen Natur gefunden zu haben, und die der Segnungen unseres technischen Fortschritts müde Menschheit hat immer wieder chre Sehnsucht dahin gelenkt. Wie alles hat der Film auch dieses Paradies geerbt. Nach den „Weißen Schatten" und Murnaus Samoa-Film „Tabu" hat jetzt King B i d o r Hawaii für den Film entdeckt. King Vidor ist nicht der erste beste. Unvergeßlich sind bei uns seine Filme„Hallejuha" und„Mensch der Masse". Aber dieser romantische Naturfilm, den er in Anlehnung an Murnau uns beschert, ist in mancher Hinsicht eine Enttäuschung. Zwar gibt es herrlich gesehene Naturausschnitte, ganz wunderbare Unterseebilder, großartig« Dulkanausbrüche, Lawaströme und Wasser» taskaden. Aber die hineinkonstruierte Handlung, die Liebe einer Königstochter zu einem amerikani- schen Besucher, ist theatralisch ausgebaut und wird Anlaß zu Entführungsszenen, nächtlichen Hochzeits- tanzen und wahren Schreckensszenen. Zu dem ist die Hauptdarstellerin die schöne und gewandt« DoloresdelRio, also nicht eine Eingeborene, die nun als Primadonna losgelassen wird.(Mit Büstenhalter in der Wildnis!) Die Kanaken von Hawaii , soweit sie nicht schon ausgestorben sind, haben in der Berührung mit den Weißen und Gelben längst ihre Ursprünglichkeit aufgegeben, und so wird das meiste von dem, was wir im Film sehen, wohl einer rekonstruierten Bergangen- heit angehören. Sehr merkwürdig wirkt die Synchronisierung: Luana lernt im Handumdrehen Deutsch und ihr Entführer verspricht hier die Wonnen des Sechstagerennens. Voran ging ein Tierkinderfilm aus unserem Zoo, der die jungen Menschen und Tiere in engster und natürlichster Verbundenheit zeigte— ein echtes Paradies aus der Großstadt. t.
Kaiman-Feier im Rose-Theater Kaiman ist 50 Jahre alt geworden: Das Rose- Theater feiert ihn, feiert ihn vier Stunden lang: von Kd bis Kl Uhr dauert diese„Zirkus- Prinzessin", der Applaus ist enorm, immer wieder müssen die einzelnen Nummern wieder- holt werden. Paul Rose , der Regisseur, hat alles aufgeboten, um dem Metropol-Theater wirk- same Konkurrenz zu machen: Ballett und nochmals Ballett und immer wieder Ballett, prunkvolle De- korationen, Lichtefsekte, fast atemraubende Pracht, die den gewohnten Operettenglanz und-rausch schon ins Groteske übersteigert. Merkt niemand, daß es Talmiglanz ist? Hat keiner Katzenjammer nach dem Rausch? Ach nein, man sitzt allein mit seiner Skepsis, wie Kinder freuen sich die Leute all der Herrlichkeiten, der großen Liebe und des großen Leids im zweiten Akt, voll rührender An- teilnähme an den merkwürdigen Schicksalen der Großen einer versunkenen Welt... Im Mittelpunkt der Aufführung steht Traute Rose, die sichtlich wächst, stimmlich immer sicherer, schauspielerisch immer freier, selbständiger, unkonventioneller wird. In Erich S u ck m a n n hat sie einen prächtigen Gesangspartner. Hans Rose ist ein recht matter Komiker, Kurt M i- t u l s k i trist das schon besser; Hanna R ü g g o l d endlich ist eine sehr reiz- und temperamentvolle Soubrette mit schlanken, graziösen Tanzbeinen, von denen sie ausgiebig Gebrauch zu machen weiß. Ellen Ly und Fred Becker sind prächtige Solo- tänzer. v. Bilanz der preußischen Slaalsbühne. Dem Preußischen Landtag liegt zur Zeit die alljährliche Denkschrift der preußischen Oberrechnungskammer vor, die sich ausführlich mit den preußischen Staatstheatern befaßt. Allerdings behandelt diese Denkschrift die Lage der Staatstheater im Jahre 1931, also vor der Verminderung des Bestandes um drei Theater. Der Zuschuß belief sich im Rechnungsjahr 1931 auf 8,6 Millionen Mark, die auf Berlin mit 5,86 Millionen, auf Kassel mit 1,07 Millionen und auf Wiesbaden mit 1,67 Mil- lionen entfallen. Durch Einnahmen waren davon gedeckt bei der L'ndenoper 35,8 Proz., beim staat- lichen Schauspielhaus Berlin 26,4 Proz., beim Schillertheater Berlin 35,3 Proz., in Kassel 41,4 Proz. und in Wiesbaden 34,7 Proz. Der Gesamtzuschuß für das abgelaufene Rechnung-- jähr 1932 wurde aus 6,44 Millionen Mark ver- anschlagt Allerdings sind hierin noch nicht die fortlaufenden Ausgaben und die Verpflichtungen. die bei der Abstoßung der Kasseler und Wies- badener Bühnen übernommen wurden. Die in der Denkschrift vorgeschlagenen Sparmaßnahmen beziehen sich hauptsächlich auf eine entschiedene Verminderung der Ausgaben für die Musikvor- stände der Bühnen, also für Abbau der Gagen bei den Generalmusikdirektoren und Kapell- meistern. Diesem Vorschlag stehen allerdings in den meisten Fällen langfristige Verträge gegen- über. Ueber die Besetzung des Intendantenpostens im Berliner Staatlichen Schauspielhaus verlautet nichts.
Eigener Bericht des„Vorroärts" Dresden , 11. Januar. Ter Rechtsausschust des Stichst- schen Landtags beschloß am Dienstag auf Antrag des Generalstaatsanwalts, dem Plenum die Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Dr. Bennecke wegen Begünstigung der Mörder des TA.-Mannes Hentsch und wegen des Verdachts der Teil- nähme an dem Mord zu empfehlen. Das Plenum wird dieser Empfehlung Folge leisten. Der Berichterstatter, der Wirtschaftsparteiler Dr. Wilhelm, stützte sich in seinem Referat über den Fall B e n n e ck e in der Hauptsache auf die Akten der Staatsanwaltschaft. Daraus ergibt sich, daß der unter Mordverdacht stehende Funker Schenk und der wegen Begünstigung der Mör- der in Haft befindliche Beyer in dem Büro Benneckes gearbeitet haben. Aus Italien haben die Mörder mehrere Briefe nach Deutsch- land geschickt. Ein Brief des Mörders F r ä n k e l aus Bozen , der an einen SA.-Mann Lorenz ge- richtet war, enthält folgende Stelle:„Nun komme ich zu einer Hauptsache Als ich türmte, hatte mir H. versprochen, sich um mein
Ist die Erforschung der Lebensvorgänge, so fragt der Physiologe Professor Meyerhof in seinem gestrigen Vortrag in der„Gesellschaft für wissenschaftliche Philosophie" über- Haupt möglich? Nils Bohr und Jordan haben eingewendet, daß man, um Lebensvorgänge zu er- forschen, den lebenden Organismus töten müsse; dann aber ist der Lebensvorgang als solcher nicht vorhanden, und es sei also unmöglich, über das Leben darin etwas auszusagen. Der Vortragende zeigt nun an einer Reihe von Beispielen, zum Beispiel der Atmung, daß solche Vorgänge am lebenden Organismus ohne jeden schädlichen oder gar tödlichen Eingriff beobachtet und bis ins letzte au-fgeklärt werden können. Die zweite Frage war die, ob in einer solchen Austlärung alle Rätsel des Lebens gelöst seien. Der Vortragende meinte, aus diese Frage mit einem glatten„Nein" antworten zu müssen. Selbst wenn die Lebensprozesse chemisch noch viel genauer bekannt wären, als dies heute der Fall ist, ja bis ins letzte hinein analysiert wären, so wüßten wir doch damit nur, was im fertigen Organismus vor sich geht. Dieser Organismus oder vielmehr die Organismen überhaupt aber müssen einmal aus dem Anorganischen entstanden sein. Und wie diese Entstehung vor sich gegangen sei, dafür liefere uns die Chemie der Lebensprozesse keinerlei AnHall. Besonders fesselnd war das dritte Problem, die Frage, was für körperliche Vorgänge der Stärke der Empfindungen entsprächen? Bei einer Tast- enrpfindung laufen elektrochemische Vorgänge im Nerven ab, aber nicht fortlaufend, sondern stoß- weise. Alle einzelnen Wellen haben die gleiche Schwingungsweite, und diese Schwingungsweite bleibt unverändert, auch wenn die Intensität der Empfindung steigt. Was zunimmt, ist die Zahl
Lob dem Kriege! „Aufstand"— der Rundfunk! Es war kein Spuk, sondern eine Rundfunk- sendung am Abend des 9. Januar 1933, betitelt „Ins Feld, in die Freiheit gezogen". gesendet von Hamburg , vom Dcutschlandsender übernommen. Im übelsten Geschichtsbuchstil wurde eine Stunde lang königlich-preußischer Patrio- t i s m u s serviert.„So stieg der preußische Aar zur Sonne auf"; unter den ununterbrochenen Klängen von Militärmärschen mit Wotan ins Walhall , mit den mittelalterlichen Rittern in den Himmel des in dieser Sendung zum Kriegefürsten avancierten Christus und mit den Hohenzollern und Bismarck in die Unsterblichkeit. Wofür wurde im Siebenjährigen Kriege gekämpft?„F ll r unseren König, unsere Religion, unser Vaterland", erklärten die Rundfunk- soldaten, die immerfort begeistert singen muß- ten:„Eine jede Kugel die trifft ja nicht" und „Manche Kugel geht manchem vor. ei", und der große Friedrich wischte sich dazu hörbar eine Träne ab. Bismarck aber, der„Soldat Gottes". gründete siegreich über Oesterreich sein Klein- deutschland nach dem Kriege 70/71, den„die Feinde" anzettelten, während„König Wilhelm sah ganz heiter" zu Ems und gar nicht weiter an die Händel dieser Welt dachte. Und weil der preußische Hohenzollernadler immer weiter auf drahtlosen Wellen zur Sonne schwebt, ist Deutschland berufen,„Sieger zu sein über eine Well, die bis heute der Deutschheit feindlich gegenübersteht". Darum„a u f st a n d" — im Rundfunk—.(der Soldat, und in seinem
Frauchen zu kümmern. Nun kommt Weihnachten und ich bin mittellos. Es gibt doch eine NS. - Hilfe." Fränkel bittet dann Lorenz, zu H. zu gehen und zu einen: gewissen Bück, um für die beiden etwas herauszuschlagen. Seinem Briefe lagen zwei Unterstützungsgesuche bei, von denen eines überschrieben war:„Lieber Oberführer!" Der Generalstaatsanwalt schließt aus dem Brief Frankels, daß H. der Ober- f ü h r e r Dr. B e n n e cf e ist, der mit Vornamen Heinrich heißt. Wenn das zutreffe, gehe daraus und auch aus dem an ihn gerichteten Zettel hervor, daß er von der Tat gewußt, sie begünstigt, bzw. auch die Flucht der SA.-Leute gefördert haben müsse. Bennecke sei vernommen worden, habe aber keinerlei Angaben über die Flucht gemacht und behauptet, keinerlei Nachrichten von den Flüch- tigen erhalten zu haben. Er habe ausgesagt, daß die drei Flüchtigen mittellos gewesen seien. Die Flucht und der Aufenthalt der Mörder im Aus- land erfordern aber nach der Auffassung des Generalstaatsanwalts erhebliche Kosten, zumal Schenk in einem überwachten Telephongespräch einmal geäußert habe, er habe allein 130 M. für Telephongespräche und Telegramme ausgewendet.
der Wellen in der Zeiteinheit. Diese ist es also, welche der Stärke der Empfindung entspricht. Schon Lionarda da Vinci hat die brennende Kerzenslamme als Gleichnis für das Lebendige ge- braucht. Sie ist gleichsam das Lebends in der un- belebten Natur. Wir treiben die Analogie soweit wie möglich: eine erschöpfende Erklärung aber findet das, was die Natur an Zauberkunststücken vollbringt, niemals in den Erscheinungen und Kräften der unbelebten Natur. Die große Plan- Mäßigkeit im irdischen Geschehen der belebten Natur baut sich letztlich auf dynamischen Ganz- Helten auf, in denen sich sonst nicht anzutresfende Eigenschaften entwickeln, die der Selbsterhaltung dienen— und zwar nicht nur der einzelnen Individuen, sondern der ganzen Art. Dr. L. H. Adolf Heilborn 60 jähre. Dr Adolf Heilborn , der Berliner Anthrovologe und Biologe, wird heute 60 Jahre. Heilborn , Berliner von Geburt, hat hier Medizin und Naturwissenschaften studiert. Bekannt gemacht haben ihn seine Bücher über den Menschen der Urzeit, Werden und Vergehen, seine Allgemeine Völkerkunde und das aus dem Nachlaß seines Freundes Professor Hermann Klaatsch herausgegebene, von ihm wesentlich er- wetterte Werk„Werdegang der Menschheit". Als Arzt hat er besonders über Tuberkulose gearbeitet. Er gehörte zum Dozentenkreis der alten„Urania ", war Herausgeber verschiedener Zeitschriften. Bio- graphien seines Freundes Heinrich Zille , von Käthe Kollwitz , ein Erinnerungsbuch„Reise nach Berlin " hat er geschrieben. Neuerdings erfreuen sich seine Tierbücher steigender Beliebtheit. Sehr bekannt wurde seine Broschüre„Die Leartragödie Ernst Haeckels"(1919), in der er seinen Lehrer gegen ehrenrührige Anwürfe verteidigte— der sich daran anschließende Beleidigungsprozeß er- regte weithin Aufsehen
Schritt allein liegt der Gang der Geschichte". dessen Richtung die Sendung abschließend an- deutete durch das„Niederländische Dankgebet" aus dem 16. Jahrhundert— für unseren Rundfunk und seine Freiherren also gerade zeitgemäß— an den„Lenker der Schlachten". Diese Sendung war geeignet, viel Klarheit zu verbreiten unter allen, die Ohren haben zu hören. — 1z. Die Ballade vom Seemann Drei Akte Ringelnatz Im dritten Akt spielt der eigentliche Held, der Matrose Hans Pepper, nicht mehr mit, denn er ist tot. Eine Meerespost(darum, aber auch sonst der alkoholige Titel:„Die Flasche") brachte von ihm legte Kunde. Er konnte zum romantischen Stell- dichein, das vor zwei Jahren in der gleichen Schisferkneipe verabredet worden war, nicht kommen; er schläft zwischen Korallen. Aber gerade darum ist er da; unsichtbar, gespenstisch nimmt er sein Mädchen, das ihm inzwischen an den guten Wunderfürsten(der auf seiner Mahagonijagd wohltuend durch die Welt gondelt) abhanden ge- kommen war, wieder an sich. Kuttel Daddeldu stöhnt und juchzt das Schifferklavier. Daddeldu gluckert die Seekuh. Und alle gehen sie wieder dorthin, woher sie kamen: der Courths-Mahler- Fürst in die goldene Einsamkeit. Krischa, ein schweifender Musikant, in die Fremde, Petra, die Klabauterbraut, ins Elend der Matrosenbetten, die gute Mutter Mewes hinter die Grog umduftete Theke. Kuttel Daddeldaus, das Lied verklang, das Spiel ist aus... Ein echter Ringelnatz , echt wie fein« frechen
Endlich geht aus den Akten über den Fall Hentsch noch hervor, daß der Staatsanwaltschaft zwei anonyme Schreiben zugegangen sind, in denen behauptet wird, daß Dr. Bennecke an dem Mord beteiligt sei. Das Interesse der Leffentlichkeit und damit gleichzeitig das des Landtags an der Aufklärung des Falles Hentsch sei so überwiegend, daß man der Unter- suchung kein Hindernis in den Weg legen dürfe. Der Abg. Edel(Soz.) stellte fest, daß die Z u st i m m u n g der Nationalsozialisten zur Auf- Hebung der Immunität Benneckes nicht über die bisherigen Vertuschungs. und Verlegenheits- Manöver der Nationalsozialisten hinwegtäuschen könne. Im Landtag werde die Sozialdemokratie diese Vertuschungsmanöver in gebührender Form an den Pranger stellen. Für die Sozialdemokratie sei die Immunität, die den Abgeordneten in der Wahrnehmung seiner politischen Tätigkeit schütze, ein hohes Gut. doch dürfe sie nicht zur Deckung eines gemeinen Verbrechens mißbraucht werden. Deshalb stimme die Sozialdemokratie dem An- trage des Generalstaatsanwalts zu. Ausgerechnet den Kommunisten blieb es vorbehalten, sich der Stimme zu enthalten!
Tränen, echt wie seine metaphysischen Schnaps» songs, echt wie die Unerschöpflichkeit seiner Lügen, echt wie sein hundsfrommer Wolkenblick. Ringel- natz ist ein Dichter aus der Familie der Morgen- sterne, wenn er auch kein bühnenfestes Drama zimmern kann. Darum war es ein lobefames Wagnis, daß das Ensemble erwerbsloserSchauspieler „Die Flasche"(über deren kurioses Bllhneuschicksal Ringelnatz in launiger Chronik erzählt hat) zur Vorführung brachte. Obendrein im Haus der Kammerspiele, vor gefährlich verwöhntem Publikum. Die naive Hintertreppigkeit der du- delnden Moritat scheint mehr im Vorstadttheater beheimatet; dort würde sie Herzen finden, hier, im blassen Schatten der Literatur, wurde sie respekt- voll bestaunt und nicht ohne Lächeln geduldet. Im Wedding , im Marktflecken, auf Dörfern, sollte die Märchenpulle des torkelnden Münchhausen kre- denzt werden. Ahoi! Das wäre Seeluft mit lyr'schen Locken. Der Dichter sände G.äubige und das Ensemble der Erwerbslosen gar ein Aus- kommen. Was ihm durchaus zu gönnen wäre, zumal tüchtige Kameraden sich fanden(neben anderen): Han- Georg Rudolvh, Riedel. M. Holz- haus. K?xl Dannemann, Oly Rummel, Maria Beitz und als Spielleiter Jan Koetsier-Muller. k. kr.
Tausend Schwindeleien Im Marmorliaus Zwanzig Jahre besteht das Marmor- haus. Kein Anlaß zu einer Feier in dieser miesen Gegenwart, aber ein Grund zum Ge- denken. Marx M a ck und das Marmorhaus hatten vor 20 Iahren einen Riesenerfolg mit dem verfilmten Theaterstück„Die blaue Mau s". Seitdem sehnt sich nun der Regisseur nach dem gleichen guten Griff. Und seinen neuesten Film „Tausend für eine Nacht" legt er als reinen Schauspielerfilm eigentlich nach derselben Manier an wie seinen ersten großen Erfolg. Die Handlung, der ein Stich ins Ordinäre nicht fehlt, bewegt sich jenseits der Grenze, wo man Film- geschehen ernst nimmt. Und der reiche Schuh- fabrikant muß für eine Nacht, die er im an- geheiterten Zustande höchst unbequem in einer Badewanne verbrachte, einer geschäftstüchtigen Dame 1000 Mark zahlen. Gsspiell wird mit Begeisterung am Unsinn. Da sind: Jakob Tiedtke. der wunderbarste aller Filmväter, Harald P a u l s e n, der tanzend, spielend und singend Frauenherzen und das Leben bezwingt, Trude B e r l i n e r, die immer mit dem „Mündchen" vorweg ist, Claire R o m m e r, die trotzköpfige Frau, die weiß, was sie will, und Willi S t e t t n e r, mit der Note des aus- beutungsergiebigen, dummen jungen Mannes. Auch darf man dem Schlager des inzwischen töd- lich verunglückten Otto S t r a n s k y, einen vollen Erfolg beim Publikum voraussagen. e. b.
Cred>i- Skandal in Stockholm . Nachdem das Stück„Sj 218" von Carl Creds im Herbst in Kopenhagen mit Erfolg ausgeführt war, ging es jetzt im Intimen Theater in Stockholm in Szene. Bei der Auffübrung am Dienstag ereignete sich ein Zwischenfall. Während des dritten Akts stand plötzlich ein junger Mann im Publikum aus und protestierte lebhast gegen das Schauspiel. Gleich- zeitig wurden die Schauspieler mit Eiern be- worsen. Die Vorstellung mutzte abgebrochen werden. Den Tätern gelang es, zu entkommen. Pros. Balcr spricht in der„Bereiniaun« Carl Tchurz". Mittwoch, 8.15 Uhr, wird auf Einladung der Vereinigung Carl Schurz der Präsident des Carnegie. Institute or Technology in PittSburah, Prof. Thomas 3. Baker, im Haue der Deutschen Presse, Tiergarten- straße lk, das Thema behandeln:„Der ameri» k a n i s ch e Gel si". Gäste willkommen. Anmeldung bei der Geschäftsstelle, Berlin NW. 7, Schadowstrahe. Telephon: A 2 Flora 2112.