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Der 3wang zur Vierzigstundenwoche

Jouhaux' Kampfrede- Deutsche Unternehmer gegen deutsche   Regierung

Eigener Bericht des, Vorwärts"

Genf  , 11. Januar. Die allgemeine Aussprache der Vierzigstundenkonferenz begann mit der Fest­legung der Geschäftsordnung, wobei auf Antrag Spliedt Deutschland zum ersten Male die leberfegung aller Reden auch ins Deutsche beschlossen wurde.

In einer groß angelegten Rede setzte der Wort­führer der Arbeitergruppe Jouhaur- Frankreich die Gründe für die Forderung der Vierzigstunden­woche auseinander: Die Arbeiter haben die Konferenz angenommen, obwohl sie der Meinung sind, daß der Erfolg nicht den Erwartungen der Anreger dieser Konferenz entsprechen kann.

Man hat versucht, die Krise durch Senkung der Löhne zu bessern. Das Gegenteil ist ein­getreten: die Wirtschaftslage ist dadurch noch verschlechtert worden.

Durchschnittlich ist der Lohnanteil am Ge­stehungspreis nur 25 bis 30 Broz., der größte Teil der Gestehungskosten bleibt also unberührt. In allen Ländern herrscht eine leber= tapitalisierung der Industrie. Bei steigen­den Kapitaleinfäßen und steigenden Renten gehen Beschäftigung und Löhne ständig zurück. Man nerfolgt keine Deflation, daher kann keine Her­absetzung der Gestehungskosten erreicht werden.

Die Arbeitergruppe wird nicht dulden, daß durch die Arbeitszeitverkürzung eine Herab­fehung des Lebensstandards der Arbeiter ein­frete.

Die jetzigen Reallöhne stellen ein Lebens­minimum dar, an das nicht gerührt werden

aus

er­

gezeichneten Ergebnissen kommen. Die Mißerfolge in der Arbeitszeitverkürzung, soweit sie in Deutsch­ land   schon vorgenommen worden sei, seien internationalen Gründen zu klären, was die deutsche   Regierung noch mehr überzeugt habe, daß ein internationales Abkommen notwendig sei. In Deutsch­ land   habe man die Erfahrung gemacht, Erhöhung daß die der Gestehungskosten infolge der Einstellung von mehr Arbeitern aus der Arbeitszeitverkürzung unbeträchtlich ge­wesen sei, etwa nur ein Prozent der all­gemeinen Unfosten.

Eine folche geringe Koftenerhöhung werde bei weitem ausgeglichen durch die Vermin­derung der Erwerbslosenlasten als Folge von

Mehreinstellungen.

Die deutsche Regierung halte die Erhaltung der Löhne im Rahmen des möglichen für not­mendig, überall da, wo sie durchführbar sei. Aber sie glaube nicht, daß man durch eine Konvention allen Ländern die Erhaltung der be= stehenden Löhne auflegen könne. Das technische Argument gegen eine fürzere Arbeitszeit sei völlig unhaltbar. Die Industrie werde sich technisch überall sehr leicht der verkürzten Arbeitszeit anpassen, wie sich bereits gezeigt habe. Die Kon­vention müsse aber in ihrer Dauer begrenzt werden auf die Krise. Auch sei ein Mit­gehen der meisten Industrieländer sowie der außer­europäischen Konkurrenz unerläßlich.

Anschließend erlebte die Konferenz das Schau­spiel eines

heftigen Angriffs der deutschen   Unternehmer gegen den Standpunkt der Reichsregierung. Er bekämpfte Siglers Darlegungen Punkt für Punkt und behauptete eine starke Erhöhung der Gestehungskosten und die Zerstörung der not­wendigen Wirtschaftsfreiheit bei Einführung der Bierzigstundenwoche.

In die gleiche Kerbe hieb der Sprecher der Unternehmergruppe Oerstedt Däne­

marf.

Zum Schluß wurde der Konferenz die Ent­schließung der Arbeitergruppe für die Erhaltung der bestehenden Wochenlöhne vorgelegt.

Die ,, technologische" Arbeitslosigkeit steht bei der Debatte in Genf   im Vordergrund. Die moderne Arbeiterbewegung ist längst hinaus über die primitiven Auffassungen der Maschinenstürmer. Das heißt aber nicht, die Augen vor den Problemen der Technisierung der Produktion ver­schließen. Die Berliner   Gewerkschafts­schule veranstaltet deshalb einen Kursus über das Thema Maschine und Wirtschafts­frise. Der Kursus wird von unserem Genossen und langjährigen technischen Mitarbeiter Milli. Möbus geleitet. Beginn Freitag abend 7 Uhr im Sophien- Realgymnasium, Weinmeisterstraße. Freigewerkschaftlich Organisierte haben Zutritt. Kostenbeitrag 2 M., Arbeitslose frei. Vorherige Anmeldung nicht erforderlich.

darf, wenn nicht die Kaufkraft schwer ge- Klarer Weginder BBG. Klarer Weginder BVG. tommen und der Lohnvertrag ab 11. Ja­

schädigt und die Krise neu verschärft werden soll. Vor allem muß klar entschieden werden, wohin der Weg geht. Die Vierzig­stundenwoche ist nicht nur eine soziale, sondern auch eine industrielle und wirtschaftliche Forde­rung. Alle bisher angewandten Mittel haben versagt!

Jouhaug verlas die Arbeitslosenziffern der ein­zelnen Länder, aus denen sich ergibt, daß

mehr als ein Sechstel der Arbeiter in der Welt keine Beschäftigung

haben. Das ist der eklatanteste Bankerott der herrschenden Wirtschaftsord nung. Man muß die Mittel anwenden, die von der Entwidlung vorgezeichnet werden. In der Verteilung der Arbeit und ihrer Produkte müssen überdies die unerläßlichen Reformen vorgenommen und grundlegende neue Wege gegangen werden. Es ist nicht möglich, noch weiter 30 Millionen zur Arbeitslosigkeit zu verurteilen. Solange dieser Zustand anhält, kann fein öffentlicher Haushalt ausgeglichen werden. Troz aller Anstrengungen werden ständig die Ein­nahmen sinken und die Ausgaben wachsen. Wieder fchleuderte Jouhaur furchtbare Ziffern in die Ber­fammlung, nämlich

die Milliardensummen für Arbeitslosenunter­ffützung in allen Ländern.

Durch die technische Entwicklung fommen starke Arbeiterkontingente für immer außer Arbeit, be= sonders die meisten Arbeiter über 45 bis 50 Jahre. All das bilde einen 3wang zur Herabsetzung der Arbeitszeit. Wohin müßte der Ausbruch der Verzweiflung arbeitsloser Massen in allen Ländern führen!

Jouhaug verlangt von der Konferenz endlich die Angleich ung der Arbeitszeit an die gesteigerte Produktionsfähigkeit. Nicht nur die Regierungen, sondern auch Industrielle haben die Herabjegung der Arbeitszeit verlangt. Die Konferenz muß diesen Weg entschlossen be= schreiten. Die internationale Arbeitsorganisierung ist dazu da, etwas Gerechtigkeit in den Arbeitsprozeß zu bringen. Man muß mit Ja antworten auf die von der Arbeiterschaft gestellte Frage.( Stürmischer Beifall.)

Die Erklärungen der Regierungsvertreter in der Nachmittagssigung waren insofern von beson­derer Bedeutung, als die Stimmen der Regie­

Die Funktionäre für Brolat

Am Mittwoch nahmen die gesamten Funktionäre der freien Gewerkschaften der BVG. im großen Saal des Hackeschen   Hofs den Bericht des Betriebs­ratsvorsitzenden, Genossen Flieger, über die allgemeine wirtschaftliche Lage im Betrieb ent­gegen.

In seinem Bericht schilderte Flieger auch ein­gehend den von den Kommunisten und National­sozialisten hinterlassenen Scherbenhaufen, der durch den Streit im November entstanden ist und legte eingehend klar die schwere Arbeit des Betriebsratsausschusses und der freien Gewerk­schaften, um die Folgen des Streits zu beseitigen. Er sprach die Hoffnung aus, daß die Beschäftigten im Betriebe aus dem Streit die Lehren ziehen mögen, daß in Zukunft die verbrecherischen Parolen der Moskauanhänger und die der Ver­fünder des Dritten Reiches   nie wieder Unglück und Elend über Tausende von Arbeitern bringen fönnen, wie in dieser Bewegung durch die gänz­liche Unfähigkeit ihrer Anstifter.

Die versammelten Funktionäre nahmen ferner Stellung gegen die Maßnahmen der Justiz im Falle Brolat. Sie erklären, daß diese Maßnahmen sich gegen Brolat wenden wegen dessen inniger Verbundenheit mit der Arbeiterklasse.

Unter Brolat als Personalleiter hat die Arbeiter­schaft im Betrieb der BVG. unverkennbare wirt= schaftliche und soziale Errungen­schaften erzielt, wodurch Brolat sich in steigen­dem Maße den Haß der Reaktion zugezogen hat, der durch die kommunistische und nationalsozialisti­sche Heze gestützt und geschürt worden ist.

Am Schlusse der imposanten Versammlung ge= lobten die Funktionäre, bei den kommenden Wahlen zur Besetzung der Posten der verschiedenen Körper­schaften in den freien gewerkschaftlichen Organi­sationen, durch tatkräftige Agitation und Auf­klärung dahin zu wirken, den Versuch der Kommu= nisten und Nationalsozialisten, in den Verwaltungs­förper der freien Gewerkschaften Einfluß zu gewinnen, abzuschlagen.

nuar wieder in Kraft gesetzt. Das neue Abfom­men läuft unfündbar bis Ende April. In der Metallindustrie Hagen- Schwelm werden zurzeit 14 000 bis 15 000 Personen beschäftigt gegen 40 000 bei normalen Verhältnissen.

scheide, behauptet, daß der Personalbestand der Stadtentwässerung das Notwendige weit überschreite. Demgegenüber ist die Tatsache zu betonen, daß die bereits durchgeführten Personal­einsparungen bei der Stadtentwässerung schon vor Erstattung des Gutachtens durchgeführt wurden und weit über die Forderungen des Gutachtens hinausgehen.

In völliger Verkennung der technischen Vor­aussetzungen wird u. a. auf S. 34 des Gutachtens vorgeschlagen, die Nachtschicht auf dem Klär­wert Waßmannsdorf einzusparen, d. h. die Belegschaft von 20 auf 14 Mann herabzusetzen. Jeder Kenner der Verhältnisse weiß, daß das technisch undurchführbar ist.

Zu Unrecht wird behauptet, daß durch die Uebernahme der Rieselmärter im Jahre 1929 von der Stadtgüter G. m. b. H. zur Stadtentwässerung der Stadt erhebliche Mehr kosten entstanden seien. Richtig ist vielmehr, daß die Zahlen des Gutachtens zu hoch sind und daß mehr Aufwendungen notwendig wurden, um den verwahrlosten Zustand der Rieselfelder aus der Zeit vor der Uebernahme zu beseitigen.

Wissende vermuten, daß die Gutachter nicht ganz uneigennützig ein so ungünstiges Urteil über die Tiefbauverwaltung Stadtentwässerung- abgegeben haben. Sollte nicht doch der eine oder andere der Herren Gutachter zu den Bewer­bern um den Stadtbauratsposten für das Tiefbauamt gehören?...

Ein Vorschußverein

Vorschüsse auf das Dritte Reich

In Halle besteht ein Spar- und Vorschußverein von Beamten der Reichsbahndirektion, der etwa 50 Jahre alt ist. Ein Reichsbahnoberinspektor ist Geschäftsführer, Borsitzender war bis vor kurzem ein Reichsbahninspektor. Ein Mitgliedervereich nis zu führen wurde als überflüssig erachtet, so daß man zwischen 400 und 800 Mitgliedern schwankt. Die leitenden Herren dieses Vereins fetzten große Hoffnungen auf Hitler  , dessen Herr schaft sie aus ihrer Zinsknechtschaft gegenüber dem Verein erlösen sollte.

Der Termin der Aufrichtung des Dritten Reichs

Sonderbares Gutachten zieht sich in die Länge und so ließ sich nicht länger

Fischzug in der Stadtentwässerung

Vom Gesamtverband wird uns ge= schrieben: Sparkommissar, Abbau, Umbau find Schlagworte unserer Zeit. Um Sparmaßnahmen durchzuführen, wird zumeist ein mehr oder weniger großer Stab von Beamten beauftragt, fogenannte Gutachten" auszuarbeiten, bie mehr tosten als sie wert sind. Ueberall soll eingespart werden, an Menschen, Material, Geld usw. Oft entwickeln sich die Dinge so, daß nach einem teuren, umfangreichen Gutachten alles bleibt wie es war. Auch das Gutachten der Wirtschafts­beratung deutscher Städte A.-G. in Sachen Ber  liner Stadtentwässerung ist vom gleichen Geist erfüllt.

Selbstverständlich wird auch in diesem Gut achten, damit es sich von anderen nicht unter­

verheimlichen, daß der Geschäftsführer Strauc wie der bisherige Vorsitzende Fischer nebst ihren Freunden in der Kasse mit selbstbewilligten Dár lehen" hängen, die im einzelnen mit etwa 1000 Mark beginnen und bis 14.000 und 20 000 m. gehen sollen. Buchführung war nicht falls fie nicht ausradiert wurde doch steht soviel fest, daß nicht nur jämtliche Sparguthaben und Geschäftsanteile der Mitglieder, sondern oben drein 30 000 bis 50 000 m. Verwaltungsgelder ausgeliehen wurden.

Die Arbeiter der Reichsbahn können froh sein, daß sie in diesen feudalen Nazivorschußverein nicht aufgenommen wurden, denn sie hätten feine Darlehen bekommen. Die Vorschlagsliste für den Bezirksbeamtenrat und die Hausliste der RBD. für die nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaft zeigt verschiedene Namen der Vorschußvereins­herren auf. Sie sind erfannt!

,, Die Unternehmer zittern"

Und die KPD.   kneift feige

Am Sonnabend veröffentlichte die ,, Rote Fahne" auf der ersten Seite in ganz großer Aufmachung die Mitteilung, daß die Direktion des Siemens- Kabelmerts, wo die RGO. fo= eben einen vernichtenden Sieg davongetragen hatte, zwei prominente RGD.- Leute gemaßregelt hat. Es sind dies der auf der RGO.- Liste ge= wählte Betriebsrat Riemann und ein nicht gewählter Kandidat der RGO. Kreglewski. Letzterer wurde entlassen wegen Arbeitsmangel, Riemann dagegen, weil er die Veröffentlichung unwahrer Behauptungen in der Roten Fahne"

rungsvertreter den Ausschlag zum Abschluß Kampf im Siegerland? veranlaßt haben soll.

einer Vierzigstundenkonvention geben.

Nur die sozialdemokratische schwedische Re­gierung sprach sich rüdhaltlos für die Vierzig­stundenkonvention aus. Sie fündigte zugleich an, daß sie eine Konvention nur ratifizieren könne, wenn es bei den jezigen Löhnen bleibe. Spanien   ist für die Konvention, sobald die meisten Industrieländer mitmachen. Frank= reich will erst die Stellungnahme der anderen Regierungen abwarten. Offen gegen die Konvention erklärte sich die englische   Regie­rung, deren Vertreter die englischen Arbeiter gegen die des Kontinents ausspielen wollte.

Starke Argumente für die Arbeitszeitverkür­zung lieferte der deutsche Regierungs­vertreter Dr. Sizler. Die Reichsregierung sehe in der Vierzigstundenwoche

nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, jon­dern auch der flugen   Wirtschafts- und Sozial­politik.

Wende man sie flug an, so könne man zu aus­

Einigung in Hagen  - Schwelm  

Im Tarifftreit der Siegerländer   Metall­industrie ist bei den Verhandlungen vor dem Schlichter für Rheinland- Westfalen   Dr. Jötten feine Einigung erzielt worden. Die Unternehmer bestanden auf Annahme ihrer durch Anschlag in den Betrieben den Belegschaften unterbreiteten Be­dingungen. Nunmehr hat der Schlichter die Ent­scheidung über die von den Arbeitern geforderte Berbindlichkeitserklärung des Lohn­schiedsspruchs zu treffen.

Zu Monatsmitte sind für rund 8000 Metall­arbeiter die Arbeitsverträge gekündigt. Man rechnet mit dem Ausbruch scharfer Arbeitskämpfe.

Für die Metallindustrie Hagen  - Schwelm  , in der seit Ende November ein tarifloser Zustand herrschte, wurden der Rahmentarif, das Ur­laubsabkommen, das Arbeitszeitab=

In dem fraglichen Artikel war behauptet worden, daß ein Arbeiter zu einer ihm ungewohnten Arbeit abkommandiert worden sei, bei dieser sehr gesundheitsschädlichen Arbeit ohne die vorschrifts­mäßige Maske arbeiten habe müssen und infolge­dessen einen Unfall erlitten habe und gestorben fei. Natürlich waren daran zu allererst die ver­fluchten Sozialfaschisten" schuld.

Die Behauptungen des Artikels waren unwahr, was von Riemann selbst auch der Direktion gegen­über zugestanden worden ist. Da Riemann allein über die Einzelheiten des Vorfalls Kennt­nis haben konnte, wurde von ihm eine Berichti­gung verlangt. Er sagte diese auch zu. In der ,, Roten Fahne" ließ man ihn jedoch im Stich und gab ihm nur für die Direktion eine schriftliche Erklärung der Redaktion, daß er den Artikel nicht verfaßt habe. Riemann wurde daraufhin entlassen.

Die Rote Fahne  " schnaubte Rache. In allen Siemens- Betrieben", schrieb sie ,,, in allen Be­trieben Berlins   jetzt erst recht alle Kräfte eingesetzt

für den Sieg der Einheitslisten, vor denen allein die Unternehmer zittern!" In dem Artikel wurde die Belegschaft des Siemens­Konzerns aufgefordert, sofort den Kampf wegen diefer Maßregelung in allen Betrieben aufzu­nehmen.

Seitdem sind fünf Tage verstrichen. Wir warten aber noch immer auf den Streitbeschluß der RGO., wenn schon nicht im ganzen Siemens. fonzern, so doch wenigstens im Kabelwert. Man hat nicht einmal den armseligsten Kampfaus­schuß" gewählt.

Dieses Maulaufreißen und dieses völlige Ber­sagen der RGO. muß auf alle Arbeiter be= schämend wirken. Wenn etwas die Arbeiterschaft auszeichnet, so ist es ihr Solidaritäts­empfinden, das von der KPD   täglich mit Füßen getreten wird. Bald schlachtet sie die Solidarität der Arbeiter aus, um sie zu aussichts­lofen Streits zu verleiten, bald sucht sie sie gewalt­sam zu unterdrücken, indem sie Arbeiter gegen Arbeiter hezt. Besonders beschämend aber ist es, wenn die kommunistische Presse ihren sogenannten Arbeiterkorrespondenten Schwindelberichte unterschiebt und sie dann skrupellos ihrem Schicksal überläßt.

Wie die Rote Fahne", scheint aber auch die RGO. ihre Leute schmählich im Stich zu lassen. Einen Verleumdungskampf gegen die eigenen Kameraden führen, wenn sie Sozialdemokraten sind, dazu ist die RGO. jederzeit bereit und ent­schlossen. Aber gegen die zitternden" Siemens­Direktoren, ja, Bauer, das ist etwas anderes!

Hierzu 2 Beilagen

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