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Um die Verkürzung der Arbeitszeit

Soll der Washingtoner Achtstundentag- Skandal wiederholt werden?

Der deutsche Regierungsvertreter Ministerial­ direktor Sigler vom Reichsarbeitsministerium hat am Mittwoch den Standpunkt der Reichs­regierung zur 40- Stunden- Woche vertreten, der durchaus positiv im Sinne der Arbeitszeitver­türzung, aber unter der Vorausseßung eines internationalen Uebereinkommens ist, das mindestens zwischen allen wichtigen Industriestaaten, also auch den außereuro päischen, abgeschlossen werden müßte. Der Standpunkt der deutschen Regierung deckt sich, wie sich im weiteren Berlauf der Aussprache ergeben hat, mit dem einer Reihe anderer Regierungen, so daß nunmehr ein gemeinsamer Entschließungs­entwurf Deutschlands , Frankreichs und Italiens zugunsten einer Arbeitszeitverkürzung auf vierzig Stunden, also entweder eines fürzeren Arbeits­tages oder einer Fünf- Tage- Woche mit Beibe­haltung des achtstündigen Arbeitstages zustande gebracht wurde.

Diefer Entwurf, der vor Beginn der Einzel­aussprache und der Kommissionsberatungen vor aussichtlich am Montag dem Plenum der Konfe­renz vorgelegt wird, proflamiert die Arbeitszeit­verkürzung als ein geeignetes Mittel zur Be­fämpfung der Arbeitslosigkeit und schreibt den weiteren Arbeiten als Aufgabe vor, auf der Grundlage eines vom JAA. aufgestellten Pro­gramms eine internationale Bindung zustande zu bringen und den Lebensstandard der Arbeiter aufrechtzuerhalten.

Die Annahme des Entwurfs sei aber- einer halbamtlichen Darstellung zufolge nach dem bisherigen Verlauf der Debatte mindestens zweifel­haft. England vertritt einen ab­lehnenden Standpunkt, der mit der Not­mendigkeit einer Einbeziehung der Lohn­frage in die Arbeitszeitfrage begründet und voraussichtlich von den übrigen Gliedstaaten des Imperiums und anderen Mächten geteilt wird; Arbeitgebervertreter beanstanden die schon stark abgemilderte Feststellung, die sich auf den Lebensstandard, also mittelbar auf die Auf­rechterhaltung der Lohnsummen bezieht, während die Arbeitnehmer eine Festlegung des Grund­fazes wünschen, daß die Wochen und Monats löhne nicht gesenkt werden dürfen.

Eine Lohnfestlegung fei für internationale Ber­einbarungen wenig geeignet, weil in den meisten Staaten gar feine Einwirkungsmöglichkeit gesetz­licher oder vertraglicher Art auf die Lohnhöhe besteht. In Deutschland gestatte das Tarifver­trags- und Echlichiungswesen zwar Einwirtungen, die jedoch bei entgegengesenter Haltung der unter völlig freier Lohngestaltung arbeitenden Völker fich nachteilig auf die deutsche Wettbewerbsfähig feit auswirken müßten. Die Form, in der die vorgelegte Resolution schließlich zustande kommt, scheine infolgedessen noch ziemlich unsicher.

Dagegen dürfte es feststehen, daß damit ein Abbruch der begonnenen Konferenzarbeiten ver hindert und das Thema nun meiter vertieft wird. Bom deutschen Standpunkt aus bestehe unzweifel­haft Interesse an dem Zustandekommen einer Vereinbarung, die eine bessere Verteilung der Arbeit, also eine Berringerung der Arbeitslosigkeit und der aus thr erwachsenden schweren Lasten bezweckt. Aber es besteht zugleich die Notwendigkeit, eine Beteiligung der anderen, besonders der heute schon unter günstigeren Wettbewerbsbedingungen arbeitenden Mächte, vorher sicherzustellen. Denn nur unter dieser Voraussehung sind auch die inneren Schwierigkeiten für die Verwirklichung dieses Plans zu überminden, die nicht nur bei uns zwischen den interessierten Gruppen, sondern z. B. auch in sehr startem Maße in Frankreich vorliegen, wo sich Industrieverbände und Handels­fammern gegen eine Ronvention zur Arbeitszeit­verfürzung mit dem Hinweis auf die vergleichs­weise geringe Arbeitslosigkeit des Landes sträuben.

Das scheinbar sehr einfache Problem, eine durch verbesserte Produktions- und Berteilungsmethoden, laufendes Band, Betriebszusammenlegungen und Kartelle usw. herbeigeführte Freisegung der Arbeitskraft von einer Verminderung der Be­fchäftigtenzahl auf eine verringerte Zahl von Arbeitsstunden aller umzuschalten, jei deshalb äußerst kompliziert, und man werde einstweilen nur das Zusammenwirten dreier wichtiger Groß­mächte in dem Streben nach einer wirklichen Lösung als einen Erfolg begrüßen dürfen.

In der allgemeinen Aussprache der Genfer Konferenz über die internationale Einführung ber 40stündigen Arbeitswoche trat am Sonnabend der Bertreter der italienischen Regierung de Michelis für diesen Plan ein. Er betonte, daß bei einer Verkürzung der Arbeitszeit eine Berminderung der Kauffraft der Arbeiter nicht eintreten dürfe. Allerdings gehöre die Lohnfrage nicht zur Zuständigkeit internationaler Berein­barungen. De Michelis trat für eine baldige allgemeine Ratifizierung des Washingtoner Acht­stunden- Abkommens ein mit der Begründung, daß schon dadurch ein großer Teil der Unbeschäftigten wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden fönne.

Es müsse mit allen Mitteln versucht werden, international die 40stündige Arbeitswoche durch­zuführen, weil sie ein Mittel zur Linderung der

Arbeitslosigkeit darstelle. Sie sei gewiß nicht das einzig mögliche Mittel, mohl aber eine wichtige Teilmaßnahme. Von den Rednern, die bisher dagegen gesprochen hätten, sei niemand in der Cage gewesen, andere praktische Borschläge zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu machen. Die Gefahren für den sozialen Frieden, die sich aus der beispiellosen Arbeitslosigkeit ergeben, müßten gebannt werden. Die jetzige Konferenz habe die technischen Vorarbeiten für die internationale Arbeitskonferenz im Mai, der die eigentliche Be­schlußfassung zufalle, zu leisten.

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Das Washingtoner Abkommen über die Einführung der 48stündigen Arbeitswoche vom Oktober 1919 ist heute nach 13 Jahren noch nicht ratifiziert und von dem jüngsten Hin­weis des italienischen Regierungsvertreters abge= sehen, ist davon leine Rede mehr

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3meifellos würde die internationale Ein­

führung der 40- Stunden- Woche bzw. der fünf­tägigen Arbeitszeit weit leichter sein, wenn das Washingtoner Abkommen allgemein anerkannt wäre. Seine Geschichte wird noch zu schreiben fein, doch muß sie jetzt schon heachtet werden, um eine Wiederholung bei der 40- Stunden- Woche vor­zubeugen. Der Sache ist nicht damit gedient, daß die eine Regierung sich auf die andere beruft, die eine nicht will, eine andere deswegen nicht tann und wieder andere mit mehr oder weniger ver­bindlichen Rebensarten operieren.

Heute stehen wir vor einer zwingenden wirt­schaftlichen Notwendigkeit der Arbeitszeitver­fürzung. Die Arbeitnehmerschaft der einzelnen Länder muß jede in ihrem Lande- dafür forgen, daß das Unternehmerfum die Konsequenz aus dieser Notwendigkeit zieht. Nur dann merden die Arbeiten der Genfer Konferenz zu einem greifbaren Ergebnis auf internationaler Grundlage führen.

Von der Nordwolle betrogen

Der Pensionsfonds in der Konkursmasse

Die Angestellten des Nordmollefonzerns, der durch die Millionenverschwendung der 2a­husen im Juli 1931 in Ronfurs geraten ist, find durch die Betrugsmanöver der Firmeninhaber ihre Pensionsansprüche geprellt worden. Jahrzehntelang waren sie in den Nordwoll­betrieben in Bremen , Leipzig , Berlin , Eisenach , Hamburg , Harburg- Wilhelmsburg , Mühlhausen in Thüringen usw. beschäftigt, zu Gehältern, die nicht einmal zum notwendigsten Lebensbedürfnis reichten. Bon diesem Berdienst mußten sie noch Beiträge für die Pensionskasse entrichten.

Sezt, wo die Angestellten alt und gebrechlich geworden sind, haben sie an den Konkurs= Antrag auf Pensionsgewährung gestellt. Die verwalter des pleiten Nordwollkonzerns den Lahusen, die Millionen für Lurusbauten ver= geudet haben, wollen nicht mehr imstande sein, den Altrentnern die Pensionsbezüge zu zahlen. Die Angestellten erhalten aber mit ihren An­gehörigen feine Sozialunterstügungen, weil sie nicht fürsorgeberechtigt, sondern Pensionsempfänger find. Sie flagen gegen den Konkursverwalter des Nordwollkonzerns und verlangen von dem Beklagten die Gewährung von Ruhegehältern und Benfionen.

In der Klage wird geltend gemacht, daß alle

Zarifftreit

Im Berliner Friseurgewerbe

Eine fogenannte Opposition im Gesamtverband, Fachgruppe Friseure , die nur in den Spalten der Roten Fahne" existiert, wendet sich darin gegen Tarifverschlechterungen durch die Verbands­leitung" obwohl längst fein Tarifvertrag mehr besteht. Aber der Sekretär der Fachgruppe wolle einen neuen Tarif mit den Sägen von

Angeklagten jahrelang Beiträge an die Pensions­taffe abgeführt haben, um im Alter einige Not­groschen zu haben. Jegt, mo viele Angestellte eristenzlos und frank sind und die Renten not mendig gebrauchen tönnten, hat der Konkurs verwalter die Zahlung der Ruhegehälter ver. meigert.

Das Landesarbeitsgericht hat die Be flagte zur Rentenzahlung an die alten und pensionsberechtigten Angeftellten verurteilt. Gegen dieses Urteil kämpft der Kontursverwalter des pleiten Nordwolltonzerns mit der Revision an. Er verlangt Abweisung der Kläger mit ihren Ansprüchen und macht geltend, daß der ge­samte Pensionsfonds in die konkursmasse über­gegangen sei.

Das Reichsarbeitsgericht hob das Urteil auf und wies die Pensionäre mit ihren Ansprüchen ab. Das ist das fapitalistische Syftem. Arbeiter und Angestellte werden durch Wohlfahrtseinrichtun gen" der Werte an den Betrieb gefesselt, müssen Beiträge zahlen, der Betrieb ,, arbeitet" mit den Beitragsgeldern und wenn die Konzernherrlichkeit durch größenwahnsinnige Verschwendung zu fammenbricht, sind die Pensionäre famt den Arbeitenden die Betrogenen. Nicht sie werden geschützt, sondern die Kontursmasse.

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arbeitslosen Gehilfen ausbeuten, bie Rolle des be trogenen Betrügers spielen. In dem Organ des Interessenvereins selbständiger Friseure Groß- Berlins wird in der Januarausgabe als Neujahrswunsch ein allgemeinverbindlicher Lohn tarif gefordert.

Der Schlichtungsausschuß wird sich wahrscheinlich mit diesem Tarifftreit befassen müssen.

legten Mann in die Bezirksversammlungen schleifen, sondern auch in den Versammlungen felbst für sich Stimmung zu machen versuchen. Das dürfte ihr allerdings angesichts der jämmer­lichen Niederlagen sehr schwer fallen, die vor furzer Zeit die nicht als Opposition getarnte RGD. bei den Streiks in den Firmen Gummi­Müller und 3eiß Ikon erlitten hat.

Jedenfalls haben alle Mitglieder des Fabritarbeiterverbandes, die auf dem Boden positiver Gewerkschaftsarbeit stehen, nicht nur die Pflicht, die Bezirksversammlungen zu be suchen, für die Ort und Zeit aus dem Mitteilungs blatt der Ortsverwaltung ersichtlich ist, sondern dort sowie im Betrieb und auf den Stempelstellen ben ,, oppositionellen" Gewerkschaftszerstörern ent= gegenzutreten. Die Opposition muß bei den Neu­mahlen der Bezirksleitungen und der Delegierten zur örtlichen Generalversammlung des Fabrik­arbeiterverbandes eine gründliche Abfuhr er­halten.

Metallarbeiteraussperrung

In der Siegerländer Industrie

Die Unternehmer der Siegerländer Metall­industrie lehnten einen Schiedsspruch ab, der den Spizenlohn ,, nur" um einen Pfennig fürzte- nach all den vorhergehenden Kürzungen. Zum Tage des Tarifablaufs am 14 Januar wurden 800 Arbeiter gekündigt. Hinzu kommt eine Reihe von Belegschaften, die sich dem Diktat der Unter­nehmer unter Protest bis zum Abschluß eines neuen Tarifvertrags gefügt hatten.

Die Arbeiter der größeren Werke in Geisweid und Siegen beschlossen, die Bedingungen der Unternehmer abzulehnen, was diese mit der Aus­sperrung beantworten.

Gesamtverband

Die Brandenburger Konferenz

Der von über 100 Bertretern besuchten Bezirkss fonferenz für Brandenburg und Grenzmark im Berliner Gewerkschaftshaus wurden zunächst die Beschlüsse des Verbandsbeirats dargelegt. David Stetter vom Verbandsvorstand schilderte die grundlegende organisatorische Bedeutung dieser Be­schlüsse, mit denen die große Verschmelzungsarbeit auf der ganzen Linie abgeschlossen wurde. Otto Burchhardt behandelte die Umgestaltung der Sta tuten und teren finanzielle Wirkungen. Die ges waltigen finanziellen Leistungen der Organisation im allgemeinen wie für den Bezirk fanden volle Anerkennung.

In der Aussprache waren sich alle 17 Redner darin einig, daß die Beschlüsse des Verbandsbei­rats, so sehr sie auch das einzelne Mitglied hier und da hart treffen mögen, für die volle Wieder­herstellung der Schlagtraft der Organisation un bedingt notwendig gewesen sind. Der Bezirksvor­stand wurde einstimmig wiedergewählt. Als Ver­treter des Bezirks im Verbandsbeirat wurde Gustan Heinrich- Fürstenwalde( Spree ) und als fein Stellvertreter Karl Förster Brandenburg gewählt.

Den Abschluß der Tagung bildete ein padenbes Referat tes Bezirfsleiters 2e ngersdorff über die Berbandsarbeit im Wirtschaftsbezirk und die Aufgaben der Funktionäre in der Werbeaktion. In den letzten drei Monaten murden für rund 9700 Berbandsmitglieder im Bezirk die Mantel und Lohntarife erneuert oder neu abgeschlossen. In der gleichen Zeit gelang es in mühevoller Ar­beit, an den Schiedssprüchen durch Nachverhand famtjahressumme Lohnverluste von mehr als 150 000 m. wieder hereinholten.

20, 25 bis 30 Mart wöchentlich, also durchweg Proteft gegen Bechenlegung fungen Berbesserungen zu erreichen, die in der Ge­

mit 25 Proz. Lohnfürzung abschließen, ohne die Unorganisierten zu fragen.

Die wirtschaftlichen Berhältnisse im Friseur. gewerbe wurden hier mehrfach berührt. Sie sind für die meisten Geschäftsbetriebe sehr schlecht und für die Gehilfinnen und Gehilfen, von denen 3400 in Berlin arbeitslos sind, natürlich noch schlechter, zumal feinerlei tarifliche Bindun gen bestehen. Die früheren Tariflöhne sind längst außer Kurs und das riesige Leberangebot an Arbeitskräften hat die Löhne auf ein Niveau herabgedrüdt, das mit dem Lohnbegriff vielfach nichts mehr gemein hat.

Unter diesen Umständen wurde versucht, eine neue tarifliche Regelung zu treffen, um den schlimmsten Mißständen zu begegnen. Bei den Berhandlungen mit der Kommission der Friseur innungen , von denen es in Berlin mehr als ein Dutzend gibt, wollten die Meistervertreter nicht über 28 Marf Bohenlohu als höchstsatz hinausgehen. Sie ließen sich schließlich dazu be­wegen, den Innungen 30 Mart als Höchstsatz vorzuschlagen. Selbstverständlich dürften die bis jezt gezahlten höheren Löhne dadurch nicht ver­schlechtert werden.

Die Innungen haben es jedoch abgelehnt, einen neuen Lohntarif mit diesen Sägen abzu­schließen. Sie wollen den besten gelernten Arbeitskräften, die ihr Handwerkszeug selber stellen müssen, höchstens 28 Mark zahlen und am liebsten auch diesen Sag unter der Hand noch herunterdrücken. Dabei ist dem ein= fichtigeren Teil der Meister sehr wohl bekannt, daß die Lohnanarchie die gegenseitige Breisunterbietung erst ermöglicht und die schlechtesten Lohnzahler, die die Not der

In Duisburg Hamborn leben 183 000 Einwohner von öffentlicher Unterſtüßung( ein Unterstützter auf 2,4 Einwohner). Nachdem die Hütte Ruhrort- Meiderich" stillgelegt und das

ganze wirtschaftliche Getriebe lahmgelegt wurde, Bergebliche Liebesmüh'

soll jetzt auch noch die Zeche Neumühl mit 2700 Arbeitern und Angestellten stillgelegt oder eingeschränkt werden. Die Stadtverordneten versammlung hat schärfsten Protest gegen diesen kapitalistischen Anschlag erhoben.

Fabritarbeiterwahlen

Schluß mit der ,, Opposition!"

In dieser Woche sind die Bezirksversammlungen der Berliner Ortsverwaltung des Fabritarbeiter­verbandes, in denen die Neuwahlen der Bezirksleitungen und der Delegier ten zur örtlichen Generalversammlung für das Jahr 1933 vorgenommen werden. Genau wie bei den Bezirksleitungswahlen der Berliner Metall­arbeiter machen auch hier die Kommunisten die größten Anstrengungen, in den Bezirksleitungen Fuß zu fassen. Bei den Fabritarbeitern ist die sogenannte Opposition" besonders rührig, meil sie hier schon einmal verschiedene Bezirke vollkommen beherrscht hat und demzufolge auch einen Teil des Funktionärförpers. Diese ver­lorenen Positionen und womöglich noch einige andere hinzu sollen jezt auf Befehl der KPD . Zentrale unbedingt wiedergeholt werden.

Die Opposition" wird natürlich nicht nur den

Ein außerordentlicher Erfolg freigemerf schaftlicher Arbeit wurde in den Betriebs­ratswahlen auf der Zeche Konstantin I/ II in Bochum erzielt. Die Zeche war 1932 mit 120 auf ihre nationale" Einstellung ge prüften Arbeitern wieder neu in Betrieb gesetzt worden. Erst nach längerem Drängen der Gemert­schaften entschloß sich die nazifreundliche Be triebsführung, eine Betriebsratswahl stattfinden zu laffen. Die größtenteils dem Stahlhelm ent stammende Belegschaft gab in der Wahl dem freigemerfschaftlichen Bergarbeiterver­band 66 Stimmen gleich 3 Mandate, dem gelben Deutschen Arbeiterverband 37 Stimmen gleich 2 Mandate und der nationalsozialistischen Ziste 17 Stimmen gleich fein Mandat. Und das alles, obwohl die Betriebsleitung mit allen Kräften für den gelben Verband werben ließ.

3m fächsischen Steinfohlenbergbau wurde der Rahmentarif verlängert. Der Streit um die Ur­laubsvergütung wurde in der Weise geregelt, daß für 1933 die tarifliche Vergütung von 80 Proz. gezahlt, anstatt 75 Proz., die nach dem Schieds­spruch des Landesschlichters gezahlt werden sollten.

Hierzu 2 Beilagen

Der Vorwärts" ericheint wochentäglich zweimal. Sonntags und Montags einmal 3Duftrierte Sonntagsbeilage Bolt unb 8eit" Bezugsprette: Böchentlich 75 Bt., monatlich 3,25 R.( bavon 87 Br monatlich für Buftellung ins Saus) im voraus zahlbar. Bostbezug 3.97 t einschließlich 60 Bt Postzeitung und 72 Bf. Postbestellgebühren. Auslandsabonnement 5,65 M. pro Monat; für Länder mit ermäßigtem Drucksachenporto 465 M. Bei Asfall der Lieferung wegen höherer Gewalt besteht fein Anspruch der Abonnenten auf Erfag.nzeigenpreise: Die einipaltige Millimeterzeile 80 Pf. Reflumezeile 1,50 M. Rleine Anzeigen" das fettgedruckte Bort 20 Pr jebes weitere Wort 10 Pi Rabatt laut Tarif Borte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte Arbeitsmartt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeterseile 16 Bf Anzeigeuannahme im Hauptgeichat Lindenstr. 3, wochentägil Don 8 bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht ber Ablehnung nicht genehmer Anzeigen vor. Berantwortlich für Bolitit: Rudolf Brendemühl; Wirtschaft: G. Alingelhöjer; Gewertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: Serbert Sepère; Botales und Sonstiges: Frig Sarstäbi; Anzeigen: Otts Sengft; fämilidh in Berlin. | Berlag: Bormäzis- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Bormärts- Budbruderei und Berlagsanftali Baul Ginger& Co., Berlin GB. 68. Sindenftr.&