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Neue Wege zur Arbeitsbeschaffung

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einem

Nicht genutzte industrielle Abschreibungen als Anleihegrundlage

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Industriebeamten halten wir die folgende Zuschrift, die wir als Beitrag zur Klärung der Möglichkeiten der Finanzierung von Arbeitsbeschaffung auf dem foliden Finanzierungswege der Anleihen für mertvoll halten.'

Die Sozialdemokratische Partei und die freien Gewerkschaften haben in ihrem Programm zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Arbeits­beschaffung, die Aufnahme einer Prämien= anleihe und, sofern diese unbefriedigend aus fallen sollte, einer 3wangsanleihe in Höhe von rund 1 Milliarden Mark gefordert. Gegen­über dem Einmand, daß meder auf dem Wege einer Brämien noch einer 3mangsanleihe irgend­ein greifbares Resultat erzielt werden könnte, fönnen doch recht beträchtliche Mittel aus den mittleren und größeren privaten und öffentlichen Unternehmungen aufgefangen und den Zweden der Arbeitsbeschaffung dienstbar gemacht werden. In den Bilanzen der deutschen Unter­nehmungen

findet man überall mehr oder minder hohe Ab= schreibungen auf die Anlagenwerte Sie gelten als ein Ausgleich oder eine Wert­berichtigung für die durch die normale Abnuzung der Betriebsanlagen allmählich eintretende Wert­minderung.

Nun tann man seit längerer Zeit von keiner normalen Nutzung der Betriebsanlagen mehr sprechen. Die meisten industriellen Unternehmun gen von irgendwelcher Bedeutung sind bezüglich ihrer Produttionsmittel ft art überlegt Sie haben in der Zeit der Rationalisierung ihre alten, aus der Zeit vor dem Kriege stammenden An lagen ausgemerzt und durchweg große, moderne Neuanlagen gebaut. Diese werden zu einem großen Teile nur schmach ausgenugt oder liegen ſtill Trogdem müffen bilanzmäßig forreft nach wie vor die Abschreibungen in Doller Höhe, berechnet auf die volle Nugung und Abnutzung, in Anjaß gebracht werden.

Es tommt hinzu, daß im Gegensatz zu den Bor friegsverhältnissen diese Neuanlagen in der Regel nicht wie früher aus dem Gesellschaftskapital, sondern aus Anleihen, errichtet worden sind. Es tommt also zu den eben erwähnten Ab schreibungen noch die Amortisation der Anleihen, die die Werke außerordentlich belasten, hinzu. Es mird also gemissermaßen

doppelt abgeschrieben,

einmal wird die Kapitalschuld, die zur Errichtung der Anlagen gedient hat, getilgt, und ferner merden die Anlagen auf der Aktivseite ab. geschrieben.

Man fann natürlich sagen, daß die Anlagen ihren Wert allmählich auch ohne unmittelbare Abnutzung verlieren, indem sie allmählich tech­nisch überaltern oder trog Stillstandes durch äußere Einflüsse einer gewissen Abnutzung unter­liegen. Aber es ist auch kein Zweifel daran, daß die Nuzungsperiode bestimmt ganz wesentlich ver längert wird, sofern die Anlage auch nur einiger­maßen instand gehalten wird.

Geht man nun meiter mit der Ueberlegung, daß ein Bedarf neuer Investitions= mittel, b. h. eine Bergrößerung der vorhan denen Produktionsanlagen, jezt und auch in ab< sehbarer Zeit so gut wie nicht vorhanden ist. so fommt man zu dem Schluß,

daß hier Mittel zurückgestellt werden für 3wede, für die sie erst nach langen Friften in Anspruch genommen werden.

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Ein Blid in einige Bilanzen lehrt denn auch, daß die Beträge, die tatsächlich zu Er neuerungen oder Wiederherstellungen ab­genugter oder technisch überalteter Anlagen gegen­märtig verwandt sind, im Verhältnis zu den vor= genommenen Abschreibungen und den bereits vor­handenen Wertberichtigungsfonds geradezu lächerlich gering erscheinen.

Gemiß arbeiten die für Abschreibungen zurüd gestellten Mittel vielfach im Betriebe als Material­lager, Betriebsvorräte, Fertigwaren oder auch in den zur Zeit sehr geringen Neubauten, vor allem find sie aber, menn nicht in Wertpapieren, so als Sparkassen bzm. Bantguthaben angelegt

fein lönnen, eine Unterlage bilden, auf beren Grundlage sich der Betrieb, falls es erforderlich ist, Geld verfchaffen tann.

Um sich ein genaues Bild über das Ergebnis des vorliegenden Planes zu verschaffen, müßte jedes einzelne Unternehmen auf Grund der letzten Jahresbilanz untersucht werden. Es sind von uns der vorläufigen Berechnung einige Bilanzen von elettritätswirtschaftlichen Un= ternehmungen, die verhältnismäßig stabil geblieben sind, und einiger Privatunter. nehmungen anderer Industriezweige zugrunde gelegt worden.

Bei rund 23 Elektrizitätswerken mittleren und großen Umfangs,

die ein über ben Rahmen einer mittleren Groß­ftadt hinausgehendes Versorgungsgebiet bearbeiten. und ein Aktienkapital von rund 1% Milliarden Mart präsentieren, betragen bei in den Bilanzen ausgewiesenem Erneuerungsfonds

in Höhe von rund 1 Milliarde 25 Millionen Mart die in den letten Jahresgewinn und Berlustrechnungen ausgewiefenen Abschreibungen rund 124 Millionen

Mart.

Bei Unternehmungen anderer Industrie­3 meige mit einem Aktienkapital von rund zwei Milliarden 153 Millionen Mark betrugen die Rüd­stellungen für Abschreibungen usw. im legten Geschäftsjahr rund 125 millionen

Marl

Diese Zahlen besagen, daß bei dem Erfassen eines verhältnismäßig fleinen Teils der in Frage kommenden Unternehmungen schon mit einem Betrage von rund 250 Millionen Mark für die Zwede der Arbeitsbeschaffungsanleihe auf Grund der legtjährigen Betriebsergebnisse gerechnet werden kann.

Die Betriebsergebnisse des zur Zeit noch) laufenden Geschäftsjahres werden in An­betracht des Stillstandes der Krise nicht geringer werden.

Interessant ist hierbei noch die Tatsache, daß bei Unternehmungen mit einem Aktienkapital von rund 1 Milliarde 130 Millionen Mark, die 98 Millionen Abschreibungen im legien Geschäftsjahr vorgenommen haben, nur für rund 7,5 millionen Mark Aufwen= dungen für Erneuerungen überhaupt in Anspruch genommen worden sind! Man sieht also, daß der tatsächliche Bedarf an Erneuerungs­mitteln im Verhältnis zu den Abschreibungen selbst ein ganz geringer ist.

Aus all dem Vorgebrachten geht hervor, daß bei Berücksichtigung aller in Frage kommenden privaten und öffentlichen Unternehmungen ein Betrag von 1 bis 1% Milliarden bestimmt für die vorgesehenen Zwecke der Arbeitsbeschaffung Verwendung finden könnte.

Die durch die Einstellung von Erwerbslosen er­sparten Unterstügungsbeiträge, ebenso ein Teil der Steuermehrerträgnisse, können zur Berzinsung und zur Amortisation der Anleihe Ber wendung finden. In welcher Höhe und in welchem Zeitabschnitt die Amortisation der An­leihe vonstatten gehen soll, spielt dem Haupt­problem gegenüber, einen beträchtlichen Teil der Erwerbslosen der Arbeit wieder zuzuführen, eine sekundäre Rolle. Die öffentliche sowohl wie die Privatwirtschaft darf nicht ver­geffen, daß es sich bei dieser Frage auch für fie um Sein oder Nichtsein handelt; sie barf auch nicht vergessen, daß ihr auch die Früchte der Arbeitsbeschaffung selbst in einem hohen Maße unmittelbar zugute tommen werden.

Engelhardts Biergewinne

Auflösung offener und stiller Reserven

Daß die Engelhardt Braueret A.-G., Berlin , für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 1931/32 auf das 12- Mil­lionen- Mark- Kapital eine Dividende von 5( im Vorjahr 8) Proz. verteilt, hatten wir bereits mit­geteilt. Im jezt vorliegenden Geschäftsbericht be­3m müht sich die Verwaltung,

den Anschein größter Offenherzigkeit

zu ermeden, nicht ganz mit Erfolg. Wenn die Gewinnrechnung mit den Vorjahren nicht ver gleichbar ist angeblich, meil bie neuen Rechtsvorschriften das nicht erlauben-, so wider­spricht das dem Prinzip der Offenlegung. Außer dem macht es die Vielzahl der Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaften, die sich von Jahr zu Jahr vermehrt, unmöglich, das Ziffernwert genau zu beurteilen.

Die gesamten Abschreibungen wurden von 2 auf 29 Mill. Mark erhöht. Im Berichts­jahr verdient wurden aber nur Abschreibungen in Höhe von 1,1 Mill. Mart. Den offenen Reserven wurden 0,76 Mill. Mart entnommen, den stillen Reserven eine Million Mark.

Seit der Goldbilanzumstellung wurden 12,9 Mill. Mark Abschreibungen ausgewiesen, aber 13 mill. Mart wurden vorweg aus den Ge­winnen abgeschrieben insgesamt mehr als das Doppelte des Aktienkapitals ein Beweis für die überhohen Gewinne des Braukapitals in guten Zeiten.

Die gesamten Anlagen baben sich von 14.1 auf 14,7 Mill. Mark erhöht. Die Beteiligungen ermäßigten sich durch Verkauf von 8,8 auf 7,4 Mil­lionen Mart. Die Forderungen sind von 6,4 auf 5,8 Mill. Mark zurüdgegangen; daneben bestehen Forderungen an abhängige Gesellschaften in Höhe

Absatzrückgang um 16 Prozent

von 1,9 Mill. Mart. Da die Amortisationen die Höhe der neu gegebenen Darlehen übertrafen, ist nicht ersichtlich, auf welche Forderungen eigentlich die hohen Abschreibungen von 1,5 Mil Mark gemacht wurden. Die Warenbestände von 1,6( 2,6) Mill. Marf enthalten noch starte Re jerven. Die flüssigen Mittel sind mit 2,2 mill. Mart menig geringer als im Vorjahr( 2,5 Mill. Marf).

Unter den Basstokonten ist der Rückgang der Einlagen von 5,1 auf 3,5 Mill Mart bec merkenswert. Die Bankschulden sind von 5,2 auf 4,4 mill. Mart gesunken; ter Kurs gewinn aus Pfundkrediten( 0,6 Mill. Mark) ist zurückgestellt worden.

Das beste Pferd im Stall der Beteiligungen

ist die Hotelgesellschaft Alexander play nach dem Verkauf ihres Gebäudes. An der Gesellschaft ist die Engelhardt A.-G. mit 49, Generaldirektor Nacher persönlich mit 51 Proz. beteiligt. Die Beteiligung von Engel­hardt ist mit 0,5 mill. Mark bewertet und foll eine stille Reserve von 2 Mil. Mark enthalten. llebrigens befiẞt die Hotelgesellschaft mehr als 25 Proz. des Engelhardt- Kapitals; es ist nicht bekannt, ob diese Aktien an der Börse gekauft wurden oder Nachers persönlichen Besitz dar stellen.

Der Gesamtabsaß des Konzerns belief sich auf 750 000 hektoliter und war um 16 Proz fleiner als im Vorjahr. Obwohl im Geschäfts­bericht zugegeben werden muß, daß die an die Biersteuersentung gefnüpften Hoffnungen fich nicht erfüllten, glaubt die Verwaltung doch, neue Forderungen nach, Steuerfenfung erheben zu müssen.

Der von uns in Aussicht genommene Blau Die Stillhalte- Konferenz Plan Die Stillhalte- Konferenz mefentlichen Preissteigerung der ausländischen

beabsichtigt, diese füffig gehaltenen Rüdffellmm­gen der Allgemeinheit, d. h. hem Staat für die 3mede der Arbeitsbeschaffung zur Berfügung zu stellen, ohne daß sie in einer etwa die Unter­nehmungen schädigenden Weise dielen voll ent­30gen werden sollen.

Der Weg hierzu ist verhältnismäßig einfach: es fann von Staats megen verfügt werden, daß die üblichen Abschreibungen zmar vorgenommen merden, daß aber der Gegenmpert in erheblichem Imfang dem Staat für die 3mede der Arbeits beschaffung freiwillig oder in Form der 3mangs­anleihe zur Verfügung gestellt wird.

Wenn dieser Plan ein oder zwei Jahre durch geführt werden würde, fo würden.

ganz erhebliche Mittel

für die Arbeitsbeschaffung vorhanden sein, ohne daß, wie schon gesagt. Schädigungen der in Frage kommenden Unternehmungen eintreten fännen, denn die meisten Werte haben bereits erhebliche Fonds für derartige 3mede angesammelt h gesehen davon würden ja auch die Anleihestücke, die durchaus mit Borteilen jeglicher Art bedacht

Die letzten Vorbesprechungen

In London ist jetzt die zweite vorbereitenbe Konferenz für die kommenden Stillhalte- Berhand­lungen abgeschlossen worden. Man hat diesmal aus, den Erfahrungen der vorjährigen Stillhalte­Konferenz, die nahezu zwei Monate in Anspruch nahm, gelernt, und auf den norbereitenden" Tagungen in London allen erdenklichen Ballast, besonders bei technischen Fragen, beijeite ge räumt.

Somit tonn fich die auf den 30 Januar nach Berlin einberufene Große Stillhalte= tonferenz fofort mit den entscheidenden mate­riellen Fragen auseinandersezen, bei denen ver­schiedene grundsägliche Gegenfäße zwischen Deutschland und den Gläutigerstaaten 31 lösen sind. Im Mittelpunkt des deutschen Inter­elles stehen die Forderungen der Amerikaner auf Berkürzung der Kreditlinien( für Wechselfretite zur Finanzierung ber deutschen Einfuhr), mit denen sich Deutschland in Anbetracht seiner immer noch gespannten Denisenlage feines­

falls einverstanden erklären fann; benn bei einer Rohstoffe tönnte Deutschland seinen Einfuhr betarf schon bei den bisherigen Kreditlinien nur mühiam finanzieren.

Andere entscheidende Fragen dieser Konferenz bilden die 3inshöhe für die ſtillgehaltenen Kredite und größere Bewegungsfreiheit der von deutschen Schuldnern zurückgehaltenen, aber in Deutschland noch eingesperrten ausländi­jchen Krebite.

Waggontrust saniert

Linke- Hofmann streicht Kapital Die Verwaltung der Linke Hofmann­Busch AG in Breslau , des führenden Baggonunternehmens in Deutschland , hat jetzt die Sanierung des Unternehmens beschlossen. Danach soll das Stammkapital der Gesellschaft von 30 auf 12 Millionen Mark im Verhältnis 10: 4 zusammengelegt werden. Zugleich wird das Kapital um 5 Mill. Mark Vorzugsaktien auf insgesamt 17 Millionen wieder erhöht, wobei die

neuen Aktien zum Teil von Großaffionären gegan Barzahlung, zum Teil von den Banten gegen Aufrechnung von Forderungen übernommen

merden.

Insgesamt wird bei der Sanierung ein Buch geminn von 29,4 Millionen erzielt hiervon werden 6,1 Mill Mart zu Sonderabschreibungen auf Anlagen und Maschinen und 11,5 Mill. Mark zu Abschreibungen auf Beteiligungen verwandt. Der Rest dient zu Abschreibungen auf Vorräte und zweifelhafte Forderungen. sowie zu Rüdstellungen. Da Linke- Hofmann bis jetzt noch nicht seine Bi­lanz für das am 30. September 1931 beendete Geschäftsjahr vorgelegt hat, wird in dieser Bilanz, die bei der bevorstehenden Generalversammlung veröffentlicht wird, bereits die Sanierung zum Ausdrud gebracht.

Gegen den Landbund Ruhrindustrie zur Agrarpolitik

In der Vollversammlung der Effener Industrie und Handelskammer nahm der Vorsitzende Ge neraldirektor Tengelmann( Gelsenkirchener Berg­mertsverein) scharf gegen die überfpizten Forde rungen der Agrarier Stellung. Er führte aus: ,, Die Agrarpolitik gerade des letzten Jahres hat in unseren Kreisen aber erhebliche Bedenken aus gelöst. Die Tendenz zur Vermehrung der be­stehenden Monopole für landwirtschaftliche Erzeugniffe, zur Wiedereinführung der Zwangs­wirtschaft durch übertriebenen Beimischung s zwang, durch Preisstüzungen und Produktions regulierungen lasse meite Kreise der Industrie be­fürchten, daß der Landwirtschaft mit solchen Maß­nahmen nicht gedient und die Gesamtwirtschaft ernsthaft geschädigt werde.

Wir hätten in Deutschland auch zur Zeit keine leberproduftion in landwirtschaftlichen Erzeug­niffen, sondern einen Unterverbrauch Des gleichen gehe der starke Preisfall in landwirt schaftlichen Produkten entscheidend auf die star? zusammengeschrumpfte Rauftraft der städtischen Bevölkerung zurüd, die nur durch Wiedereinstellung der Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß gehoben werden könne. Nach den Untersuchungen des Statistischen Reichsamtes feien z. B die Ausgaben für Butter im Jahre. 1932 gegenüber 1930/31 um 25,3 Proz., für Käse um 34,9 Proz, für Milch um 9,4 Proz, für Brot und Badwaren um 10 Proz. und für Fleisch und Fleisch waren um 16,8 Proz. zurüdgegangen. Nur für das letzte Quartal berechnet, betrage ber Rüdgang bei Fleisch mengenmäßig jogar 27 Broz Gegen diese Tatsachen würden feine An flagen und teine Monopole helfen, son­dern nur eine richtige Wirtschaftspolitik und eine wirklich vernünftige, sich auf ihre eigentlichen Aufgaben beschränkende Staatspolitik, die die Wirtschaft insgesamt wieder aufleben laffen würde."

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Warum besinnt sich die Schwerindustrie erst auf eine vernünftige Agrar politif, nachdem sie bisher die Junker immer wieder zur unsinnigsten Agrarier politif vorwärts getrieben hat?

Höhere Bankdividende Bei der Vereinsbank in Hamburg

In der Bilanzfizung der Vereinsbank in Ham­ burg wurde beschlossen, für 1932 die Verteilung einer Dividende von 5 gegen 4 Proz. im Vorjahr aus einem auf 0,76 Mill. erhöhten Reingewinn( 0,63 im Vorjahre) vorzuschlagen. 0,16 Mill Mart sollen auf neue Rechnung vor­getragen werden. Der Vorstand berichtete, daß sich in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Ge schäftsjahres Ansäge zu einer Besserung bemert­bar machten, die sich gegen Schluß des Jahres verstärkten.

Gegen neuen Vollstreckungsschutz

Der Reichsverband des deutschen Handwerks hat an den Reichspräsidenten und den Reichskanzler ein dringendes Telegramm ge sandt, in dem darauf hingewiesen wird, daß das Handwerk im Osten durch den bisher geltenden Bollstreckungsschuß bereits auf das allerschmerite geschädigt und erschüttert fel. Gegen die einseitige Bevorzugung der Landwirtschaft durch meitere Ausdehnung des Boll ftredungsschutes auf Kosten anderer Wirtschafts­treffe erhebt der Reichsverband des deutschen Handmerts entschieben Einspruch

Erwachen die Verbraucher? Endlich scheinen die Benzinverbraucher im Kampf um billiges Benzin in die richtige Front einzuschwenfen: gegen die Preistreibereien des Benzinkartells. Der ADAC., der Allgemeine Deutsche Automobil- Club, foll in Berhandlungen mit Außenseitern des Kartells stehen, die ben mit­gliedern des ADAC . Benzin um 3 bis 5 Pfennig billiger als die Kartellfirmen liefern wollen Auch Autool, für das die Trusts ganz unfontrollierbare Breise fordern, foll wesentlich billiger geliefert werden.

Da der ADAC 130 000 Mitglieder haben foll, fönnte ein solches Borgehen den Breistreibereien des Kartells wirtiam entgegentreten. Wenn allerdings neue Tankstellen errichtet werden müßten, so wäre das volkswirtschaftlich zu bee douern, auch im Hinblick auf ein späteres Staats­monopol.