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Jedem das Seine!
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,, Herhören, Leute! Autoritäre Staatsführung ist die Rückkehr zu dem altpreußischen Grundsatz, Jedem das Seine"."
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Rechnung für Arbeiten? chen, Sie sind wohl duslig? dung? Hahaha, ich steh unter Vollstreckungsschutz!"
,, Herr Baron, Zahlung aus der Osthilfe für Ihr Gut, dreihunderttausend Mark." ,, Jroßartig. Werde sofort neues Auto anschaffen."
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Ein Jlück, Malchen, daß die marxistische Miẞwirtschaft und Korruption beseitigt ist und man wieder standesgemäß leben kann."
Am Montag beginnt in den Räumen des Reichswirtschaftsrats der 7. Verbandstag des Verbandes der preußischen Polizeibeamten, um während dreier Tage eine umfangreiche Tagesordnung, darunter den Geschäftsbericht seines Borstandes für die Zeit vom Oktober 1930 bis jetzt zu erledigen. Der Berband Preußischer Polizeibeamten ist die Berufsorganisation der Polizei, die Polizeigewerkschaft; ihr gehören von den Beamten rund 90 Proz. aller Dienstgrade und Dienstzweige der Polizei: Schutz polizei , Kriminalpolizei und Berwaltungspolizei an.. Seit dem letzten Verbandstage haben sich im politischen Leben Deutschlands Dinge ereignet, die in ihren Ausstrahlungen gerade auch die Beamtenverbände und unter ihnen in erster Linie den Verband der Polizeibeamten auf das tiefste berührt. Die aus allen Gauen des Landes Preußen nach Berlin gekommenen Delegierten merden an diesen Geschehnissen nicht still. fweigend vorüber gehen fönnen; fie merden fte zum mindesten bei ihren Entschließungen nicht unberücksichtigt lassen dürfen. Nicht nur ihr Beruf als Polizeibeamter, auch ihre Organisation als solche, ist auf das schwerste in Mitleidenschaft gezogen. Hat doch eine große Fraktion im Preußischen Landtag, nämlich die der NSDAP , schon im Frühjahr 1932 verlangt, der Landtag wolle beschließen:
Das Staatsministerium wird ersucht, im Bereich des Freistaates Preußen aus Gründen der politischen Sauberkeit und Moral den sogenann ten Schrader Berband der Polizei. beamten sofort aufzulösen. Das Ver mögen des Verbandes ist zugunsten der Kriegshinterbliebenenfürsorge sicherzustellen.
Daraus spricht ein erhebliches Maß Don Roalitionsfeindlichkeit, die keineswegs nur theore tische Bedeutung hat! hat! Denn im Lande Braunschweig , wo Parteifreunde der Antrag steller Minister sind, ist das Verbot des Braunschweigischen Polizeibeamtenverbandes tatsächlich erfolgt. In Preußen ist der Antrag der NSDAP . im Hauptausschuß des Landtages im Sommer vorigen Jahres zwar abgelehnt worden, aber durch die Ereignisse des 20. Juli ist die Gefahr für das Koalitionsrecht der Polizeibeamten nicht nur nicht geringer, sondern er= heblich größer geworben.
Die Kräfte, die im Reiche und in Preußen zur Zeit herrschen, sind von jeher grundfählich gegen das koalitionsrecht, besonders aber das der Beamten, eingestellt.
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Gerade die Polizeibeamten tönnen auf Bor. gänge zurückblicken, für die der Tagungsort ihres diesmaligen Verbandstages gewissermaßen historischer Boden ist. Der Vorläufer der Preußischen Bolizei- Beamten Zeitung", des Verbandsorgans, die Preußische Schußmanns. 3eitung", die erst am 1. April 1914 erscheinen fonnte, weil der erste Versuch der Berliner Schutzmannschaft, sich zu organisieren, im Dezember 1913 durch den damaligen Polizeipräsidenten von Jagom mit Billigung des preußischen Innenministers verboten und der Einberufer der Gründungsversammlung strafmeise von Berlin nach Zabrze dem heutigen Hindenburg versetzt wurde. Das Verbot erfolgte, obwohl die Vereini gung der Berliner Schußmänner in ihren Sagungen sich beschränkte auf die Pflege einer fönigs= treuen Gefirinung, der Kameradschaft, der Geselligkeit und auf die Förderung des Standes anjehens!
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Erst die neue Zeit hat ebenso wie allen Staatsbürgern auch den Beamten die Ausübung des Koalitionsrechtes ermöglicht.
Die Verordnung des sozialdemotratifden Rates der Boltsbeauf.
fragten" vom 12. November 1918 verfügte unter Punkt 2, daß das Vereins- und Bersammlungsrecht teiner Beschränkung mehr unterliege, auch nicht für Beamte und Staatsarbeiter.
Die Beamten konnten sich nunmehr entsprechend ihren Bedürfnissen zu Berufsverbänden zu sammenschließen, tonnten ihre Angelegenheiten ungehindert besprechen, Forderungen aufstellen, die Interessen ihrer Kollegen bei der Dienststelle wahrnehmen und ihr Petitionsrecht an die Volksvertretung mun wirklich ausüben. Sie haben erfreulicherweise davon seitdem auch sehr regen Gebrauch gemacht!
Preußen ist unter der Regierung Otto Braun in der Frage der Beamtenvertretungen über die allgemeinen reichsgefeßlichen Bestimmungen durch Schaffung besonderer Bestimmun gen für die Schugpolizei noch weit hinaus gegangen. Hier fanden die Rechte der Polizei beamten 1929 durch neue Beamten= ausschußrichtlinien Bertiefung und Ergänzung. Keine engherzige Auslegung dieser Bestimmungen sollte Plaz greifen; die BeamtenDertreter sollten in allen sie und ihr Dienstverhält nis betreffenden Fragen ein weitgehendes Mit wirtungsrecht haben. Im Vorwort zu diesen Richtlinien schrieb ich damals als preußischer Polizeiminister:
,, Diese Bestimmungen schaffen die Möglichteit, die Beamtenausschüsse bei allen die
Beamtenschaft berührenden Fragen weitestgehend zu beteiligen. Ich erwarte, daß sie in diesem Geiste in der Praris angewendet werden, denn nur dann werden sie dazu beitragen, ein Bertrauensverhältnis zwischen den Beamten und den Ausschüssen und den Ausschüssen und ihren Dienstvorgesetzten zu schaffen."
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Die Beamtenvertretung erfuhr eine weitere Berbesserung im Januar 1932 durch Verabschie dung der Dienststrafordnung.
Seit dem 20. Juli 1932 ist in Preußen eine ,, andere Staatsführung", die autoritäre", eingetreten. Das Parlament ist fast ausgeschaltet; das Petitionsrecht der Beamten dadurch fast illusorisch geworden, Parlamentsreden und-beschlüsse bleiben unbeachtet. In den Rechts verhältnissen der Polizeibeamten sind, soweit die Berufsvertretungen in Frage tommen, erhebliche Verschlechterungen eingetreten. Neben dem Abbau an Rechten iſt, was als eben so schlimm gewertet werden muß. die Anwendung des bestehenden Rechtes im rüd fchrittlichen Sinne erfolgt. Das Borgeseztenverhältnis nicht nur bei der Schußpolizei zwischen Offizier und Wachtmeister tritt frasser und für aufrechte Menschen verlegender für den Untergebenen in Erscheinung. Für den Staatsbürger besonders schmerzlich ist die Beobachtung, daß die Entwicklung der Polizei von einem Organ des Obrigkeitsstaates zur Bolkspolizei, auf deren Bildung Severing und ich ftets so großen Wert
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Neue Osthilfestandale aufgedeckt!
Kriegsopfer direkt geschädigt- Die Rolle des Feudaladels
Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Heinig hat im Haushaltsausschuß des Reichstags einige besonders traffe Fälle aus dem Osthilfepanama mitgeteilt. Nun schreibt das dem 3entrum nahestehende Pressebüro Kraus:
,, Wiederum schweigt die Reichsregierung zu den Fragen, ob Herr Oldenburg Januschau 621 000 Mart zur Umschuldung erhalten habe, mopon über 400 000 Mart bereits ausgezahlt worden seien. Ist es auch wahr, daß sich v. OldenburgJanuschau in der Mark ein Gut getauft und zu derselben Zeit mit seinem ostpreußischen Gut in das Sicherungsverfahren geht? Das iſt aber nicht der einzige Standal.
Wir gehen aus von den Erklärungen des Reichs ernährungsministers, der zugeben mußte, daß Leute die Osthilfe in Anspruch nahmen und dann im Mercedes nach der Riviera fuhren.
Graf v. Saurma- Hoym- Dyhrenfurth bekam Osthilfegelder, obwohl er bereits mehrfach gepfändet war und taufte sich im Sicherungs= verfahren ein neues Auto.
Prinz Ullrich v. Schönburg- Waldenberg
verlangt zunächst Umschuldung, bevor er Siedlungsland abgeben will und fordert einen Preis Don 200 Mart pro Morgen! Die Gesamtschulden betragen 2-300 000 Mart, darunter befinden sich 192 000 Mart Gründerwerbssteuer, 186 000 Mart Einkommensteuernachzahlungen fowie eine Schuldhypothek von 60 000. Mart. Obwohl sich der Prinz im Sicherungsverfahren be
findet, sozusagen von öffentlichen Geldern lebt, hat er noch weitere Gemeindejagben zuge pachtet. Versuche, die gepfändeten Grundstücsobjekte zu besichtigen, scheitern an dem Widerstand des Prinzen, der übrigens, nebenbei noch über Glasfabriken und Brauntohlenwerte verfügt.
Wolf und Adalbert Graf v. Keyferling- Safterhausen,
Kreis Striegau , haben in zwei Jahren fast 700 000 Mart Schulden gemacht, ziehen seit drei Jahren thre Gläubiger hin, aber zwangsversteigerungen werden verhindert. Von wem? Das sagt uns am besten die Osthilfe. Vielleicht erfahren wir dann auch, ob es sich bewahrheitet, daß diese Grafen ein ansehnliches Vermögen in der Schweiz haben sollen.
Graf W. v. Püdler, Gut Freyhan, schuldet der Kirchenfasse schriftlich zugesagte Patronatsanteile für die Jahre 1930, 1931 und 1932 von rund 1000 Mart, die Feuerversicherungsbeiträge für die firchlichen Gebäude, ebenfalls die Anteile für Ausbesserungsarbeiten der katholischen Küsterschule. Aber der Haushalt des Grafen erfährt feinerlei Einschränkung. Ein schwerer Luruswagen steht in der Garage, obwohl er taum gebraucht wird. Außerdem pachtet auch Graf Büdler bei Ueberbietung anderer Interessenten Gemeindejagden. Er selbst ist kein Jäger, aber es gehört zum guten Ton, daß man Jagden abhält.. Denn dort kann man am besten Regierungspolitik machen, wie uns Beispiele aus vergangenen Monafen lehren."
gelegt haben, ins Stocken geraten zu sein scheint. Statt dessen setzt eine Militarisierung der Polizei als Ganzes und der Schußpolizei im besonderen, mit Tendenzen ein, die seit 1920, der Gründung der heutigen Polizeiorganisation, als längst überwunden gelten fonnten. Eine ver= hängnisvolle Entwicklung! In der Presse. wurde vor einigen Monaten sogar ganz offen die Frage erörtert, ob nicht den Polizeieretutivbeamten das attive und passive Wahlrecht ebenso wie den Reichswehrsoldaten genommen werden müßte.
Gegen alle diese Tendenzen müssen sich nicht nur die Weimarer Parteien, besonders die Sozialdemokratie, verstärkt wehren, gerade auch die Berufsorganisationen der Beamten dürfen feine Gelegenheit zur Stellungnahme vorübergehen lassen.
Erfreulicherweise zeigen die aus den Mitgliederfreisen dem Verbandstage vorliegenden Anträge, daß die Polizeibeamtenschaft nicht nur gewillt ist, über die Verfassungs- und Gesezesbestimmungen deutung ihrer eigenen Rechte erkennt. und diese im allgemeinen zu wachen, sondern auch die BeRechte zu verteidigen gewillt ist.
In ihrem Kampfe um diese Rechte wird die Polizeibeamtenschaft die Sozialdemokra= tieftets an ihrer Seite haben; denn diese Rechte sind ein Teil der Bollsrechte und für die Beamtenschafft find sie die Voraussetzung für ihr eigenes Wohlergehen.
Der Sozialdemokratie allein verdankt die Beamtenschaft ihre Rechte; sie entsprechen den Grundsäten der Sozialdemokratischen Partei und Bewegung!
Im Zeichen der Gefährdung der Polizeibeamtenrechte tagt der diesjährige Verbandstag der preußischen Polizeibeamten. Die Sozial demokratische Partei und der Borwärts" als ihr Zentralorgan begrüßen die Delegierten durch mich auf das herzlichste und wünschen dem Verbands. tage einen guten, würdigen und selbstbewußten Verlauf!
Auswärtiger Ausschuß
Der
Weiterberatungen vertagt
Auswärtige Ausschuß bes Reichstags, fegte am Sonnabend die außenpolitische Aussprache fort. Dabei wurde zunächst ausführlich und in Anwesenheit des Reichsaußenministers Freiherrn v. Neurath sowie seiner Beamten über die Ostfragen gesprochen.
Die Abstimmung über verschiedene von den nationalsozialistischen Ausschußmitgliedern eingebrachten Anträge, die die spezielle Lage Danzigs zum Gegenstand hatten, wurde zunächst zu= rüd gestellt.
Nachdem noch die mit Desterreich zusammenhängenden Fragen der deutschen Außenpolitik behandelt worden waren, vertagte sich der Ausschuß auf Donnerstag, den 26. Januar 1933. Dann sollen die noch auf der Tagesordnung stehenden, heute unerledigt gebliebenen Fragen zu Ende geführt werden. Es handelt sich um den Schutz der deutschen Minderheiten im Auslande, die handelspolitische Lage Deutschlands , um Kolonialfragen und um eine Erörterung des fernöstlichen Konflikts im Zusammenhang mit dem Völkerbund.
Faust II. Teil Staatstheater
Die gedankenschwere Dichtung gelangt zu plastischer und sinnlicher Wirkung. Gegen 11 Uhr ist erst der erste Teil vorbei, bis zum Helenaspiel. Die Bühnenbilder sind schöner als die Menschen. Die Bilder find wundervoll. Bis zur großen Bause hat sich das Wunder an den Darstellern noch nicht vollzogen. Man hofft auf den zweiten Teil, auf die Himmelfahrt Faustens. M. H.