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1252 Menschen gerettet!

Der Arbeiter- Wasserrettungsdienst berichtet

Der von den Wassersportlern des Arbeiter- Turn­und Sportbundes an den Flüssen, Seen und Zeichen, mo Babe und Eislaufbetrieb ist, einge­richtete und mit großer Aufopferung durchgeführte Wafferrettungsdienst hat wieder ein nicht hoch genug einzuschäzendes Wirkungsjahr hinter sich. Auf 331 Wachstationen haben die Rettungs­schwimmer des ATSB  . 165 000 freiwillige Dienst­stunden geleistet, und dabei 1252 Lebens rettungen vorgenommen, bei 289 Boots= unfällen eingegriffen und außerdem in fast 11 000 allgemeinen Unglücksfällen erste Hilfeleistungen geboten. Nur in 64 Fällen waren alle Be­mühungen, die Geretteten zum Leben zurückzu­bringen, erfolglos.

Bei Hochwassergefahr in Nord- und Mitteldeutschland  , Rheinland  , Thüringen  . und Sachsen   haben die Arbeiterwassersportler Hoch­mafferschutzmachen eingerichtet und durchgeführt. Auch hier retteten sie 19 Menschen vom Tode des Ertrinfens. Ein Beweis für die gute Ausbildung der Rettungsschwimmer ist, daß Unfälle der

Was ist Training?

Training  - auf gut Deutsch  : Eingewöhnung, Ginübung, ift gültig als Begriff für notwendige Borbereitung zu erfolgreichem Wettkampfsport. Es gibt mohl taum einen att ven Sportler, der sich nicht der Bedeutung einer systematischen Borbe reitung auf den Wettkampf bewußt wäre. Ber­einzelt trifft man allerdings auf die Meinung, daß der größere Anteil oder die größere Voraussetzung für eine gute, überdurchschnittliche Leistung im Sport die natürliche Beranlagung sei. Das ist nur bedingt richtig. Ein Mensch, der für eine be­stimmte Sportart einen vorteilhaften Körperbau mitbringt, und, was leineswegs unwichtig ist, starkes Interesse für die systematische Weiterent midlung seiner natürlichen Arlagen zeigt, wird ohne Frage eher in der Lage sein, Ueberragendes zu vollbringen, als ein minder Begabter bei gleicher Trainigsleistung. Aber gerade mirkliches Interesse an der Sache wird doch immer die ent­fcheidende Rolle spielen. Der Eportler, der wohl eine gute törperliche Beranlagung, aber feinen festen Willen zum Training mitbringt, wird sich oft non bem minder gut Begabten überflügeln laffen müssen, wenn bei dieſem der Bille zur guten Zeiftnug stärker entwickelt ist.

ber muß es immer das Ziel eines gewissen­haften Trainings fein, Höchstleistungen zu erzielen? Gewiß ist gerade diese Auffassung am meisten ver breitet; am meisten wohl da. we der Sport um der Höchstleistung schlechthin befürwortet wird. Sieht man aber die Leibesübung in erster Linie als notwendig an, dann erhält der Begriff des Trainings eine andere Bedeutung.

In der Turnhalle, auf dem Sportlah oder auf der Schwimmbahn fann jeder Sportler trainieren und er wird es tun, wenn er sich des Wertes einer regelmäßig und intensiv geübten Sportart für sein förperliches und seelisches Wohlbefinden bewußt ift. Es kommt dann auch richt darauf an, ob eine Leistungsprüfung auf Selunde und Strede statt findet. Maßgebend wird bei dieser zielflaren lebung lediglich die Gesunderhaltung von Leib und Seele fein.

Gewiß, gerade der junge Mensch wird immer einen gewiffen Ehrgeiz darin suchen, sich mit feinesgleichen zu messen also das Höchstmaß an Leistungsfähigkeit feines Körpers festzustellen. Die einzelnen Sportverbände tragen dem auch in der Weise Rechnung, daß sie Leistungsprüfungen durchführen, bei denen ein gutes Mindestmaß an törperlicher Tüchtigkeit vorausgesetzt wird. Dar­über hinaus bieten die Wettkämpfe in allen Disziplinen und Formen großartige Möglichkeiten zu Bergleichen. Wichtig für die Gesundheit des Sportlers wird aber immer wieder bie Stetigkeit feiner Uebungen sein. Gelegentliches Anspannen aller Kräfte auch bei bester Veranlagung wird den Nugeffelt der sportlichen Leistung immer in Frage stellen.

So verstanden, ist Training nicht nur etwas für die Kanonen"; es hat für jeden Sportler hohe Bedeutung als Körper- und Willens Schulung.

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Reit- und Fahrturnier

Das Reit und Fahrturnier, bas Dom 27. Januar bis 5. Februar in der neuen Auto­halle am Kaiserdamm stattfindet, wird aller Vor­aussicht nach wieber den gewünschten großen Fremdenstrom nach Berlin   ziehen. Werden doch folgende ausländische Nationen vertreten sein: Irland, Norwegen  , die Tschechoslowakei  , Holland  , Dänemart, die Schweiz   und Schweden  . Den Irländern sieht man mit ganz besonderem Inter effe entgegen, galten doch bis vor ein paar Jahren die irländischen Bferbe für die besten Spring pferde der Welt. Sie sind in den letzten Jahren non ben deutschen   Pferden überholt werden, mas sich auch in der Ausfuhr bemerkbar machte. Die Norweger   fommen auch das erste Mal hierher. Sie gelten in ihrem Lande sehr viel, boch fehlen ihnen bislang die Bergleichsmöglichkeiten mit anderen Nationen Die Tschechoslowakei   hat in­amischen einen ihrer besten Reiter, Kapt. Popler. durch Todessturz verloren. Die Staliener fommen nicht; denn nach ihren Niederlagen in Rom   und Aachen   mird die Mannschaft, die Italiens   reiter

Rettungsmannschaften während des Jahres 1932 nicht vorkamen. Von den 380 Vereinen, die in dem Bericht erfaßt sind, stellten 105 ihre Boote in den Dienst des Rettungswesens. Die Ausbildungs­unkosten für die Rettungsschwimmer und fast alle Auslagen für die Ausrüstungsgegenstände der Rettungswachen werden von den Vereinen selbst getragen. Nur 38 Kommunalvermal­tungen haben 1932 den örtlichen Wasserrettungs­dienst des ATSB. unterstüßt. Davon leisteten 19 Gemeinden finanzielle Unterstügungen, 23 stellten Rettungsmaterial zur Verfügung.

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Die Unterstützung des Arbeiter- Wasser­rettungsdienstes( AMRD.) durch die Behörden läßt bedauerlichermeise sehr viel zu wün­ichen übrig, obwohl feststeht, daß die Tätigkeit des AWRD. ehrenamtlich und zum Schutze der Allgemeinheit geschieht. Trogdem merden die Arbeiterwassersportler an der weiteren Ausbildung und Berbreitung des AWRD. im Reich unermüd­lich meiterarbeiten.

lichen Weltruf begründete, auseinandergerissen. Der Faschismus ist nämlich so überempfindlich, daß er nicht einmal eine ehrenvolle Niederlage ertragen kann. Insgesamt tommt an den Turniertagen ein Zuzug von 1000 Pferden nach Berlin  , die alle beweisen sollen, daß das Pferd heute noch nicht überflüssig ist. Das erfuhr ja auch sehr deutlich Rußland  , das heute für gewisse landwirtschaftliche Betriebe trotz aller Motorisie rung die Parole erläßt: Zurück zum Pferd."

Serienringkämpfe

Auch bei den Arbeiterringern gab es Freitag abend flotte und schöne Kämpfe. In der Bürger­heimstraße in Lichtenberg   stritten im fälligen Serientampf der Arbeiterathleten Lichten berg- Friedrichsfelde 04 und Sparta  - Neukölln um die Punkte in der B- klasse. Der Kampf der beiden jungen Theams wurde mit großem Ehrgeiz ausgetragen, die Lichtenberger hatten das Kampf­glück auf ihrer Seite und konnten die Neuköllner in der ersten Begegnung mit 12: 2 Punkten schlagen, die Rückrunde wird in der Halle des dies­mal unterlegenen Vereins ausgetragen. Nur im Bantamgewicht mußte der Sichtenberger H. Bin der die Punkte den Spartanern überlassen, in den anderen Klassen konnte Röll, Jännicke, W. Binder, B. Binder, Apitz und Walloschef entscheidend fiegen.

Sportpalasibogprogramm fomplett. Das für den am 31. Januar im Sportpalast vorgesehene Borprogramm steht nunmehr in allen Einzel­heiten fest. Neben dem Hauptkampf zwischen Schwergewichtsmeister Hein Müller- Köln und Er­meister Hans Schönrath- Krefeld und dem inter­nationalen Mittelgewichtstampf, den Welterge michtsmeifter Gustav Eber- Dortmund gegen den schwedischen Meister Kalle Agren bestreitet, stehen noch zwei Meisterschaftsausscheidungen auf dem Programm. Im Weltergewicht hat es Ermin

Bolfmar- Berlin mit dem Kölner Besselmann zu tun und im Fliegengewicht stehen sich List Zwickau  und der Westdeutsche Paul Schäfer   gegenüber. Die Einleitung besorgen Eigelsperger und Praiß­Köln. Der Hauptkampf führt über zehn Runden, während die beiden Ausscheidungskämpfe über je acht Runden gehen.

Arbeitslose und Arbeitersportler

Es ist in der heutigen Notzeit michtig, daß die Arbeitersportler bei der Arbeit für die Erwerbs­lofen anderer Arbeiterorganisationen mitwirken. Die Sozialdemokratische Partei   hat in vielen Be­girten tie Erwerbslosenschulung in Nachmittags­zusammenfünften vorgenommen. Die freien Ges mertschaften und die Jugendverbände arbeiten auch praktisch an der Förderung der Erwerbs Losenhilfe. Ein gewaltiges Wert hat die Notge meinschaft Berlin   in ihren Heimen und Erwerbs lofenzusammenfünften und speisungen aufgebaut. Hier sollten auch die Arbeitersportler mit an­paden. Sicher ist in diesen Schichten das Interesse an sportlichen Dingen nicht gering. Wo Bildungs­arbeit geleistet wurde, tann auch solche körper bildender Natur eingefügt werden. Die Sportler sollten also bereit sein, von ihrem Leben den Erwerbslosen etwas mitzuteilen, sie wenig­stens stundenweise zur Fortlichen Mitarbeit mit heranzuziehen. Turn- und Gymnastif­nachmittage in den Turnhallen, Schwimm­nachmittage in den Schwimmhallen dürften diesem Zwed besonders gerecht werden. Die Leiter hierfür werden in den Bereinen zu finden sein.

Was ist ein Slalomlauf?

Im Gegensatz zum Abfahrtslauf der Arbeiter­stiläufer, der sich nach ihren Wettkampfbestimmun gen bis 10 Kilometer Länge erstreden fann, ist der Slalomlauf ein Geschicklichkeitsfahren an einem Steilhang, dessen Schneefläche hartgetreten oder gefahren sein soll. Es kommt beim Slalom­lauf darauf an, bei höchster Abfahrtsgeschwindig feit Schwünge und Kurven zu vollbringen, die von den Ausführenden vollständige Beherrschung der Bretter in allen Lagen voraussetzen. Die Abfahrts strecke ist den Fahrern durch rote und blaue 2b­stedfahnen, die Tore martieren, genau vorge schrieben. Durch die so markierten und ganz ver­schiedenartig gelegten Tore und Gassen müssen die Fahrer in sausender Geschwindigkeit hindurch.

Wir berichten

Die Arbeiterfportlerathletentiegen halten ihren Winterwasserwerbeabend am Dienstag, 24. Ja­muar, im Stadtbad Mitte, Gartenstr. 5, von 8.25 Uhr an ab. Nichtschwimmer erhalten Unter richt im Schwimmen. Eintritt 30 Pf. Erwerbs. lose mit Ausweis 10 Bf. Gäste willkommen,

Rausch- Hürtgen frennen sich. Eine unserer er­folgreichsten Sechstagemannschaften, das Kölner Paar Rausch- Hürtgen, ist geplagt". Schon seit längerer Zeit bestehende Differenzen sollen der Grund der Trennung sein. Hürtgen startete be­reits am legten Sonntag in Brüssel   ohne seinen gewohnten Partner Rausch.

Parteitag 1933 12. mäcz in Frankfurt   a. M.

Der Parteivorstand beruft hiermit den diesjährigen Parteltag zum 12. März und folgende Tage nach Frankfurt   a. M. ein. Tagungslokal: Zoologischer Garten. Als vor­läufige Tagesordnung ist festgesetzt:

1. Marx und die Gegenwart. Aufruf zum Sozialismus.

Referent: Rudolf Hilferding  .

2. Die Politik der Sozialdemokratie.

Politischer Bericht des Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion. Referent: Otto Wels  .

3. Krisenüberwindung durch sozialistische Güter- und Menschenökonomie.

Referent: Siegfried Aufhäuser  .

4. Wirtschaftliche und politische Völkerverständigung.

Referent: Rudolf Breitscheid  .

5. Partelorganisation und Parteifinanzen. Geschäftsbericht des Parteivorstandes.

a) Organisation. Berichterstatter: Hans Vogel  .

b) Kasse. Berichterstatter: Siegmund Crummenerl  .

c) Frauenbewegung. Berichterstatterin: Marie Juchacz  .

d) Sozialistischer Kulturbund. Berichterstatter: Adolf Grimme  .

6. Bericht der Kontrollkommission.

Berichterstatter: Klemens Hengsbach.

7. Wahl des Parteivorstandes und der Kontrollkommission.

8. Erledigung der Anträge, soweit sie durch die vorstehende Tagesordnung nicht erledigt sind.

Der Parteitag setzt sich zusammen aus den in den Bezirksverbänden gewählten Delegierten, der Vertretung der Reichstagsfraktion, den Mitgliedern des Parteivor­standes, des Partelausschusses und der Kontrollkommission.

Anträge für die Tagesordnung des Parteltages werden nur behandelt, wenn sie von Partelorganisationen gestellt und spätestens bis zum 8. Februar 1933 beim Partel­vorstand eingereicht sind, damit sie laut Organisationsstatut§ 13 Absatz 2 spätestens am 13. Februar veröffentlicht werden können.

Zum Parteitag gestellte Anträge müssen, jeder für sich auf einem besonderen Blatt Papier  , einseitig beschrieben und mit der Angabe, zu welchem Punkt der Tages­ordnung gehörig, versehen sein.

Im Anschluß an den Parteitag findet eine Frauenarbeltstagung statt, deren Tagesordnung noch bekanntgegeben wird.

Wegen Wohnungsbeschaffung müssen sich die Delegierten rechtzeitig belm Lokal­komitee melden. Adresse: Conrad Broßwitz  , Frankfurt   a. M., Bürgerstr. 69-77. Gastkarten für den Parteitag werden von dem Lokalkomitee in Frankfurt   a. M. aus­gegeben; Zutrittskarten für die Berichterstatter der Presse nur vom Parteivorstand, Berlin   SW 68, Lindenstr. 3.

Der Parteivorstand

,, Rlaffenverrat?"

Eine Abrechnung

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Der Allgemeine Deutsche Ge wertschafts­bund hat fürzlich eine kleine Broschüre herausgegeben, die sich mit den seit Monaten von der kommunistischen   Presse in Umlauf gesetzten Gerüchten gegen die Bundesleitung befaßt, deren Klassenverrat" durch lügenhafte Unterstellungen und gefälschte Protokolle" er­miesen werden sollte. Das Titelbild zeigt, wie in der Phantasie des Fälschers und der Verleumder die Genossen Leipart und Eggert vom Bundesvorstand des ADGB. als Klassenverräter" den Herren von Papen und von Schleicher gegen­überfizen. Zunächst wird die angebliche Füh lungnahme" des Genoffen. Furtwängler mit Gregor Straßer   abgetan, ein Schwindel, der por der Reichstagswahl im vorigen Sommer in die Welt gesezt wurde.

.... Die Rechnung ber kommunistischen Bar­teileitung ist sehr einfach. Je größer das Elend der Arbeiter ist, um so mehr wachsen ihre Chancen, Nuznießer der Verzweiflung der Massen zu sein."

Zwei gefälschte Protokolle

über Sigungen am 30. Juli und am 9 September 1932 sollten den Klassenverrat der reformistischen Gemertschaftsführer" erhärten. Die Bundespor fizenden Beipart, Graßmann und Eg­gert sollen sich in einer Sigung am 30. Juli, in der sie sich bei dem damaligen Reichstanzler v. Papen für Arbeitsbeschaffung einsetzten und sich gegen den Naziterror und gegen die Demolie­rung von Gewerkschaftshäusern beschwerten, zum Burgfrieden der Gewerkschaften nach) den Reichstagswahlen verpflichtet haben. Im ,, Borwärts" wurde längst festgestellt, daß an dem ersten Protokoll" nur der Tag der Zusammen­funft richtig, alles übrige erfunden ist, an dem Pro­tokoll über eine angebliche zweite Zusammenkunft aber alles von A bis 3 geschwindeIt ist, was jedoch die KPD   Presse nicht abhält, die Fälschungen weiter auszuwalzen, um den ,, laffen­verrat" der Gewerkschaftsführer, den sie zur Be­tämpfung der Gewerkschaften nun einmal ge­braucht, ihren Lesern vortäuschen zu können.

In der Broschüre wird bedauert, daß trotz der Erklärung des Bundesvorstandes die Klatsch basen männlichen und weiblichen Geschlechts, die an der Berdächtigung und Berleumdung der Ge werkschaften Gefallen finden, nicht beruhigt waren und die gefälschten Protofolle beschämenderweise felbst bei Sozialdemokraten und Gemertschafts follegen Glauben fanden. Hoffentlich trägt die Maffenverbreitung der Broschüre mit dazu bei, das Bertrauen zu den Gewerkschaften zu stärken.

Patentino KPD  .

Den Angestellten der Russischen   Handelsver tretung werden für alle möglichen Zwecke nam hafte Beträge von ihrem Gehalt abgeknöpft. " Freiwillige" Beiträge zu irgendwelchen Sammlungen find es, die so zustande fommen: der nach russischem Recht eingesetzte Betriebsrat teschließt auf einen Wink von maßgebender Stelle, daß eine Sammlung für diesen oder jenen 3wed stattzufinden habe. Na­türlich magt feiner von den Angestellten, zu einer so beschlossenen Sammlung nicht feinen frei­willigen" Beitrag zu leisten, den der Betriebs­rat bei jeder Gehaltszahlung erhebt. Niemand schließt sich aus, denn jedem ist seine Arbeits stelle lieb und eine Eins ruchsmöglichkeit gegen ungerechtfertigte Entlassung gibt es bei der Han­delsvertretung nicht, da ja die Angestellten auf die Wahl eines Betriebsrat nach deutschem Recht freiwillig" verzichtet haben.

Bor längerer Zeit hat der Betriebsrat eine Patenschaftsjammlung" beschlossen. Ein Angestellter, der der entlassen wurde, tlagte beim Arbeitsgericht auf Rückzahlung seiner Patenschaftsbeiträge", indem er behauptete, es handle fich nicht um freiwillige Beiträge, son­dern um Gehaltsabzüge, die ihm ohne sein Ein­verständn's gemacht worden seien. Man fragte, mas denn eine" Patenschaft" zu bedeuten habe und erfuhr: die Angestellten der Handelsvertre tung hätten die Patenschaft" für ein russisches Dorf übernommen. Das Dorf brauchte eine Lokomotive. Die Kosten der Lokomotive sollten durch die Patenschaftssammlung" aufgebracht

werden.

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Der Kläger  , der seine eigenen Gedanken über diese Sammlung hat, sagte, das Patenkind" liege nicht in Rußland  , sondern am Bülowplah in Berlin   und heiße Kommunistische Partei Deutsch­ lands  .

Da er aber nicht nachweisen konnte, daß die Beklagte ihm Gehaltsabzüge gemacht habe, die Handelsvertretung aber einige Mitglie der ihres Betriebsrats" dafür ins Feld führte, daß der Kläger   freiwillige Patenschafts­beiträge" geleistet habe, murde die Klage ab= gemiesen.

Es mag schon so sein, daß mit diesen Paten­schaftebeiträgen" die Botomotive des Batentindes" KPD.   geheizt wird.

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Für die Farbenglasindufirie ist vor dem Schiedsgericht in Dresden   unter dem Vorsiz von Regierungsrat Dr. Heitmann ein bindenber Schiedsspruch gefällt worden. Die Afford fäge werden um 3 Broz. gekürzt. Der neue Lohn­pertrag fann erstmalig zum 31. Dezember 1933 gefündigt werden. Der Arbeitgeberverband hat eine Kürzung der Attordsäge um 15 Proz. ge fordert.