Einzelbild herunterladen
 

ftellt, zeigte sich auch beim Abmarsch der Menschenmassen. Nachdem die Klönge der feierlich Don allen gesungenen Internationale" perflungen waren, begann das Geschlossene der riesenhaften Massenversammlung fich überall zu bewegen. Sozialistische Arbeiterjugend und die Reichsbanner­folonnen rückten mit als erste ab. Immer wieder stellt man mit Erstaunen fest, in welch kurzer Zeit Der große Blaz sich wieder entvölfert. Obwohl von allen Seiten noch gewaltige Züge im Anmarsch waren, die den Lustgarten zu rechter Zeit nicht mehr erreicht hatten, vollzog sich der Rückmarsch der Massen reibungslos und mit der bei sozial­demokratischen Veranstaltungen gewohnten Ord­nung und Disziplin.

Pankower Polizei nervös

Bis auf einige Ausnahmen kann festgestellt werden, daß die Berliner Schutzpolizeibeamten fich außerordentlich korrekt bei dem Massenaufmarsch benommen haben Die Schupos wissen selbst sehr gut, zwischen dem Menschenmaterial einer sozial­demokratischen Demonstration und einem Auf­marsch der SA.- Truvps zu unterscheiden. Ein un­liebsamer Zwischenfall wird uns jedoch aus Pankow berichtet. Die Pantower Polizei hat schon mehrfach in der Deffentlichkeit unliebsames Aufsehen erregt Von dem Polizeihauntmann Raph weiß jedes Kind in Pankow , daß er es liebt, seine Vorliebe für die Nazis zu zeigen. Das scheint nicht ohne Wirkung auf die ihm unter­stellten Polizeibeamten geblieben zu sein. Aus einem nichtigen Vorfall heraus wäre es ohne das befonnene Auftreten der sozialdemokratischen Führer noch zu schweren Zusammenstößen furz vor Auflösung des Zuges gekommen. Die Beamten hatten bereits die Gummifnüppel gezückt und mehr­fache Aeußerungen zeiaten, daß sie von dem Geiſt einer modernen republikanischen Volkspolizei noch nicht berührt worden sind.

Erfolglose Störungsversuche

Im großen und ganzen ist der An- und Ab­marsch der weit über 100 000 sozialdemokratischen Demonstranten in vollster Ruhe verlaufen. Immer­hin erstaunlich war die auffallende Zurückhaltung der Kommunisten. Noch am Freitag und Sonn­abend hatte die Rote Fabne" zu großen Aktionen aufgefordert. Als aber Polizeipräsident Melcher alle fomniunistischen Rundgebungen am Sonntag Derbieten ließ. wurde von der kommunistischen Zentrale abgeblasen Wenn Herr Melcher schon Derbietet, so fönne er doch nicht verhindern, daß tommunistische Arbeiter mit SBD.- Arbeitern dis­futierten", so schrieb das Zentralorgan der Berliner Kommunisten. Aber selbst den Abge­sandten Mostaus blieb die Soude weg, als sie die sozialdemokratischen Massen im Luftgarten fchen, bie unaufhörlich gleich einem endlosen Heerbann heranströmten. Da verging den Leuten die Lust gum Diskutieren und wo sie es bennoch befcheihen und schüchtern wagten, fließen sie auf tafte Ab. lehnung und überzeunenden

Aufmärsche im Reiche

Eigener Bericht des Vormärts" Innerhalb zweier Stunden hatte das Reichs­banner am Sonntag die Eiserne Front in Braun schweig zu einer wuchtigen Massenfundgebung alarmiert. Die organisierte Arbeiterschaft war zur Stelle, um Protest gegen die Hochverratspläne und Diktaturgelüfte der Papen und Hitler zu erheben. Nach einem Referat des Genossen Bartels nahm die Versammlung eine Resolution an, in der es heißt:

,, Einem Staatsstreich wird sich die Arbeiterschaft in der Verteidigung der freiheitlichen Verfassung mit allen zu Gebotestehenden Mitteln widersetzen. Wir sind fest entschlossen, alle An­griffe auf die Rechte der arbeitenden Bevölkerung abzuwehren und rufen die Arbeiterschaft auf, in der Stunde der Gefahr einheitlich und ge­schlossen zusammenzustehen."

Anschließend bildete sich ein gewaltiger Demon­strationszuq, der durch die Innenstadt ging. Er dürfte den Klagges usw. bewiesen haben, daß auch in Braunschweig die Massen der Eisernen Front mobilisiert sind und nur auf den Ruf ihrer Führung warten.

In Köln sprach in einer gewaltigen Kund­gebung der Sozialdemokratie und der Eisernen Front in der Rheinlandhalle

Da das Restaurant feinen Telephonanschluß hat, was den Räubern offenbar bekannt gewesen sein muß. verging tostbare Zeit, ehe von einem Fern­Sprecher in der Nachbarschaft die Polizei alarmiert werden konnte. Die Nachforschungen des Ueber­fallkommandos verliefen leider ergebnislos. Die Politische Polizei des Polizeipräsidiums befaßt sich mit der Aufklärung des Verbrechens.

Ammonialerplosion

Mehrere Tote und Verletzte

& affowit, 30. Januar. Um Montagmorgen gegen 9 2hr explo­dierte in der Koferei der Wolfgang

Braunschweig, Köln , Mannheim

Paul Löbe .

Er führte u. a. aus, daß wieder ein autoritäres Kabinett gestürzt sei, daß es in dieser Regierungs frise aber anscheinend nur darum gehe, ein noch freiheitsfeindlicheres Kabinett zu bilden, wobei es teinen wesentlichen Unterschied be­deute, ob dieses von Hitler oder Papen ge­führt werde. Die parlamentarischen Regierungen Müller und Brüning haben doch eine wesentlich längere Regierungszeit gehabt als die beiden, bisherigen ,, autoritären" Regierungen, von denen die erste fünf Monate, die zweite nur zwei Monate am Ruder gewesen ist. Das Ganze ist eben

feine Krife der politischen Staatsform, sondern der tapitalistischen Wirtschaftsform, die nun auch den Mittelfand und das Bauerntum an den Ruin gebracht habe.

Den Kommunisten machte Löbe den Vorwurf, daß sie die Spaltung in die Arbeiterschaft getragen hätten. Die Sozialisten seien in den Staat einge­drungen, um die Lage der Arbeiterschaft zu ver­bessern. Alles, was sie errungen haben, wird jetzt wieder aufs Spies gefekt. besonders der Lohnschutz, die Erwerbslosenunterstützung und die Siedlung. Die sozialistische Ordnung kann wohl noch gehemmt werden, aber fommen wird sie doch. Anläßlich der vierten Generalversammlung des Gaues Baden des Reichsbanners wurde im Rosen­

Grube in Ruda ein 2 m moniatbehälter. Durch die Explosion wurde das Maschinenhaus, das sich in unmittelbarer Nähe des Behälters befindet, vollkommen zerstört. Unter den Trüm­mern sollen sich Tote und Verwundete befinden. Da die Unglücksstätte einen einzigen Trümmerhaufen bildet, war es bisher nicht mög­lich, an die Verunglückten heranzukommen. Die Rettungsbereitschaften der umliegenden Gruben find zur Hilfeleistung herbeigeholt worden.

Nach einer späteren Meldung sollen nur drei Perfonen durchweg leichte Ber­legungen davongetragen haben. Das Maschinenhaus ift zerstört. Der Betrieb der Grube fann erst in drei bis vier Tagen wieder aufgenommen werden.

bin fonnten es fich einige fommunifiche Störums Fauchois: ,, Achtung, frisch gestrichen"

trunns nicht verfneifen, die von ihnen aenrebinte ,, Einheitsfront" durch beschämende Rwischenfälle befonders zu unterstreichen. An der Bernauer Straße im Norden Berlins . an der Weißen­burger und Fransenstraße und an der Kreuzung Dresdener und Prinzenstraße hatten sich Rommuniften in arößerer Rahl eingefunden, um Schmährufe auf die vorüberziehenden fozialdemo fratischen Maffen. Die eiferne Disinlin hielten, aus ubringen. Echuno sorgte dafür, daß die Arafeefer entfernt und ernstere Zwischenfälle ver­hütet wurden.

Die ganze Stadt stand aestern unter dom( Fin­brud des gewaltigen fozialdemokratischen Massen­

Waffenräuber!

Ueberfall auf Schießstand

Der Schießstand des Kleinkaliber­Schüßen- Bereins Republif", Berlin­Often am Upstalweg in Friedrichsfelde­Karlshorff, war am geffrigen Sonntag das 3iel einer Raubkolonne, die vermutlich der SA. ana hört. Die Bandi'en drangen mit vorgehaltenen Pistolen in das Restaurationsgebände ein und er­brachen die Schränke, in denen sich die Kleinkaliberbüchsen und die dazu gehörige Mu­nifion befanden. Die Waffen wurden von den Räubern gestohlen und mit der Beute raften sie in einem Motorrad mit Beiwagen davon.

Zu dem frechen Raubüberfall werden uns folgende Einzelheiten mitgeteilt: Auf dem Schieß­play, der sowohl von den verschiedenen Abtei­lungen der Arbeiterschützen und auch vom Reichs­banner zu Echießübungen benutzt wird, befindet sich ein halbmassives Gebäude mit einem ange­gliederten Restaurationsbetrieb. Gegen 18,30 Uhr befand sich der Verwalter des Plates, Erich R., mit seiner Frau allein im Hause. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und drei permummte Burschen drangen mit schußbereiten Pistolen in das Innere. Der Verwalter R., der an einer Grippe leidet, fonnte sich den Bur­schen nicht entgegenstellen. Unter der Aufforde rung, sich ruhig zu verhalten, verlangten die Bur schen die Herausgabe der Echlüssel zu den Waffen­schränken. R. weigerte sich, dem Verlangen der Räuber nachzukommen Da ergriff einer der Täter einen Feuerhaten und erbrach damit die Schränke. In einen mitgebrachten Sad wurden 10 Klein faliberbüchsen, zwei Luftbüchsen. Munition und mehrere Schießbücher von Reichs­bannerleuten verstaut. Dann ergriffen die Ban­diten die Flucht. Sie bestiegen ein in der Nähe bereitstehendes Motorrad mit Beimagen und rasten davon.

Lustspiel im Komödienhaus

Frau Rofa Baletti spielt einen Trampel, eine Perle. Sechsundzwanzig Jahre hat sie dem Klein­stadtarzt, einem Quadfalber ohne Batienten, einem Ehemann mit einem Kreuz, das selbst unseren Feinden niemand wünschen soll, einem Bapa mit zwei hübschen, heiratslüsternen, aber verdammt spinösen Töchterchen, gedient. Da hat die brave, dumme Ursula vor soundsoviel Jahren einen Patienten von dem Doktor, einen Maler, einen

ein famoser Polterer. Es amüsiert ein routi­niertes von Barnowsty hopp hopp eingeübtes Komödienpersonal: Olga Limburg , Käthe Haad, wohlbekannt und glänzend und gut gelaunt, Paula Dent, sehr glücklich herausgestellt, die Herren Ralfer, Berghof, Behal und Horwiz. M. H.

garten zu Mannheim eine Rundgebung ver anstaltet, an der Tausende teilnahmen. Reichs= tagsabgeordneter Höltermann bezeichnete es als einen unerträglichen Zustand, daß niemand weiß, welche Kräfte das Volk regieren oder die Regierung bestimmten. Die Methode Papens hat mit der Rolle eines ehrlichen Maklers nichts zu tun. Wer Adolf Hitler zum Reichskanzler machen will, treibt mit dem Schicksal des deutschen Voltes ein gefährliches Spiel. Wir haben Hindenburg gewählt als Garanten für eine stetige und ruhige Regierungsführung, aber

Hindenburg hat fein Mandat, einen Adolf Hitler zum Kanzler zu machen. Wenn man keine andere Lösung fieht, muß zuvor das Volk befragt werden. Es wird zwed­mäßig sein, gleichzeitig auch den Preußischen Landtag aufzulösen und die Frage des 20. Juli zugleich mit der Frage, ob Hitler Reichskanzler werden solle, dem deutschen Volfe vorzulegen. Mir vermahren uns auch dagegen, das heimliche Kräfte im Reichspräsidentenhaus sich anmaken, maßgebend in die Geschicke des deutschen Bolkes einzugreifen. Der Sohn des Reichsvräsidenten hat bei dem Sturz Brünings, Groeners und jetzt auch Schleichers mitgewirft. Niemand im deutschen Volk hat Oskar von Hindenburg mit solchen Aufgaben betraut.

Sentimentalen stecken bleibt und, weil sie es weiß, sich selbst verspottet. Das Publitum ging begeistert mit.

Auch nach der Vorstellung war es schön. Als man nämlich heraustrat, zog unter flingendem Spiel der Demonstrationszug des Kreises Prenzlauer Berg vorbei, und viele hundert Be­sucher nutzten die Gelegenheit, sich anzuschließen.

K.

Rund um die Reaktion

Die Funkstunde spart

Der Deutschlandsender hatte in seinem Sonn­abendprogramm Trovans Brücke im Dschungel" angesezt und dafür- 15 Minuten zur Verfügung gestellt Da von dieser Zeit noch die Spieldauer einer Echallplatte abging, blieben Joseph Bunzl für seine Vorlesung aus dem Bert rund zehn Minuten. Woraus hervorgeht, wie der neue Reichssender besonders wertvolle zeitgenössische Werke und gute Rezitatoren zu schäzen weiß.

Ein Anonymus ẞir" wurde am Sonnabend im Abendprogramm den Hörern der Funkstunde vorgestellt mit einem Funtspielchen", betitelt ,, Ein Schwan wird gefüttert". Der Autor und die verantwortlichen Herren im Funk­haus werden gewußt haben, daß in diesem Fall wieder einmal Anonymität ein notwendiger Schutzwall war. Der Herr Pig" muß wohl über sehr gute Verbindungen zu den derzeitigen Funk­gewaltigen verfügen!

Am Sonntag erging sich wieder Hans Kyser weit über eine halbe Stunde im Pro­

Hungerleider, gepflegt. Und er malte das Dienſt Matinee der Volksbühne gramm des Deutschlandsenders. Dieser Reaktionär

mädchen Ursula, und sie verliebte sich in das Bild und in den Farbenfleckser und ging wie ein Engel mit ihm um. Und als er an dem einzigen starb, was er hatte, nämlich am Hunger, da betete Ursula, anstatt zum lieben Gott, zu den Bildern des Seeligen. Und da der Seelige diese Güte nicht mehr genießen tann, weil ja im Himmel die steuerfreie Demotratie ohne Staatsnotstand und Standesunterschied regiert, wird der Künstler hier auf Erden eine berühmte Verkaufsnummer. Eine halbe Million, teine Angst, Franzosenfranten nur, wird selbst für einen Zwergschinken des Malers geboten, wie der Kunstkritiker und der Kunst­wucherer bezeugen. Kurz, Ursula hat einige von den Meisterwerken, die verbrannt, zerrissen, oder als Mauerflicken verwendet werden sollten, ge= rette. Es ist nur natürlich, daß Ursula von ihrer Dienstherrschaft begaunert werden soll. Das Mädchen erweist sich jedoch als Perle des Herzens und der Klugheit. Sie verschachert ihre Jugendliebe nicht. Weil das Stück ein Lustspiel ist, schluckt die Gaunerfamilie eigentlich ganz un­verdient einen hübschen Bazen Geld durch die Verschacherung des plötzlich entdeckten Bilder­schatzes.

Aus dieser Dienstmädchenrolle macht Roja Baletti ein tostbares Kabinettstück, ganz Ein­fachheit, ganz Borniertheit, ganz taftvolle Seelen­pfiffigkeit, das liebenswürdigste Geschöpf mit Schwielenhänden und erschlafftem Leib. Sehn. süchtig wartet man auf die Momente, da Ursula es den feinen Haustyrannen gibt. Frau Baletti ist eine ganz hervorragende Künstlerin, und feine Sekunde übertreibt oder versüßt sie ihren Rollen­charakter. Das Lustspiel ist in seinen drei Atten nur während eines Drittels gut. Sonst tranft es an zu gewaltsamen Zuspigungen und Wieder­holungen. Käthe Porada und Hans Feist übersetzen aus dem Dialekt, der eher Marseille als Paris ist, was von den Verdeutschern selten beachtet wurde. Darum flang das meiste zu glatt und gebildet

Aber Eugen Klöpfer spielt den Kleinstadt­doktor. Schon einmal hat er solche französische Burlesketype, den Dr. Knod gespielt. Der pracht volle, arobschlächtige. fehr houtícha Onmähiauli

Humor in ernster Zeit

An diesem Sonntag hinderte teine Polizei am Betreten der Volksbühne, und so fand die Matinee vor fast ausverkauftem Hause statt. Frant Günther als Conferencier hatte manchen glücklichen Moment, seine Anspielungen auf die neuesten Regierungsschiebereien fanden verständnisinnigen Beifall. Daß die Brüder Rotter in einer zeitgemäßen Conference nicht zu furz kommen, versteht sich. Ein bedauerlicher Miß­griff des Ansagers war es dagegen, den Namen Brolat mit Unterschleifen" in Verbindung zu bringen, die selbst der nationalsozialistische Ober­staatsanwalt nicht zu behaupten wagt!

Das Programm entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen zu immer größeren Zugnummern, bis es in einem Beifallorkan für die Comedian Har­ monists endete. Das Tänzerinnenpaar Margot und Hedi Höpfner erfreute in einem Strauß­schen Walzer durch Bilder jugendlicher Anmut. Recht gut gefiel Ellen Frant als moderne Di­seuse, vor allem aber Edith 3üge als famose und mitige Opernparodistin. Es ist erfreulich, daß die Volksbühne diese in Berlin bisher unbekannte Künstlerin hiermit bei uns eingeführt hat. Daß bekannte Namen, wie Hans Reimann und Genia Nikolaje wa, das Publikum nicht ent­täuschten, sei als selbstverständlich erwähnt. Dem lieben Hans ei, ei, du kleiner Schäfer, was macht denn die Reise um die Welt? soll nur geraten werden, in einem so großen Raum nicht allzu start sein fultiviertes Pianiffimo anzuwen­den. So manche tiefere Bedeutung wurde auf diese Weise nur den vorderen Reihen verständlich.

-

Den zweiten Teil des Programms bestritten ganz allein die fünf Comedian Harmo nists, die den Jazz sozusagen aus dem Instru­mentalen ins Gesangliche übertragen. Man mag zur Schlagermusik stehen, wie man will, aber diese parodistische und doch stark künstlerische Berulkung ist einfach hinreißend Sie enthält ein echtes Stüd Zeitempfinden, sie spiegelt die heimliche Sehnsucht einer an die Brofa gefesselten Generation nach notifchen. etne Sebníucht, die im trinia

und Nazifreund ist bekanntlich bereits aus den Zeiten der Deutschen Welle Dauergast vor dem Mikrophon. Mit bösartig zusammengestoppeltem Material vollführt er hier einen Kampf für die Reaktion, gegen die freiheitlich Gesinnten aller Epochen.

Die Funkstunde brachte von der Ausstellung ,, Die Front" eine Reportage, bei der zwei sehr ungleichwertige Berichterstatter mitwirften. Die eindringlichen, plastischen Bemerkungen Dr. Wil helm Nowacks stachen erfreulich ab von den schneidig schneidig gekrähten, farblosen Aufzählungen Albert Benarys. Geradezu tatastrophal aber war ein Gesprächspartner, den die Funkstunde den Hörern in der Sendung ,, Anderer Leute Kinder" zumutete. -Iz.

Der Film entdeckt den Lumpensammler. Die Degeto macht es sich zur Aufgabe, uns mit be­deutenden Filmen der Welt befanntzumachen. Zu ihnen gehört sicher ein kleiner französischer Film ,, La Zone", der Sonntag im Capitol" ge= zeigt wurde. Diese Zone befindet sich innerhalb des alten Festungsgürtels von Paris , in dem die Lumpensammler ihr Leben führen. Und dieses Leben ist für uns photo. graphiert, wurde uns so mitgeteilt, daß wir es nie wieder werden vergessen können. So also leben in dieser glänzenden, reichen Millionenstadt die Menschen, denen eine ungerechte Wirtschafts ordnung ein Schattendasem bestimmte.

Aber was das Erfreuliche bei dem düsteren Film ist, Lacombe, dieser eigenwillige Re­gisseur, gehört der so viel versprechenden franzö sischen Avantgarde an. Die fühlt fünstlerische Berantwortung dem Film gegenüber und arbeitet außerhalb der Spekulationsgrenzen und der Ver­titschungsabsichten der Industrie. Darum wurde auch dieser Film mit ganz bescheidenen eigenen Mitteln geschaffen. Das arbeitende Volk hüben und drüben kommt durch solche Filme einander näher, und wenn Lacombe sich selber treu bleibt, werden weite Kreise in Deutschland ihn stets ver. a b.

Stahan