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meil es den sozialdemokratischen Parteiaufruf ab gedruckt hatte.

Waldenburg, 6. Februar.

Der Breslauer Regierungspräsident hat die ,, Schlesische Bergwacht" einschließlich ihrer Kopf­blätter wegen Veröffentlichung des sozialdemo tratischen Wahlaufrufes für die Zeit vom 6. bis 8. Februar 1933 verboten.

Die Nacht danach

Nach dem Staatsbegräbnis für den SA.- Mann

Am Sonntag wurde der SA.- Führer Maikowski gemeinsam mit dem Polizeioberwachtmeister Zaurig auf Staatskosten feierlich beigesetzt. Bei der Rundfunkübertragung des Staatsbegräbnisses rief der Ansager: ,, Hah, und jetzt kommt er, der gefürchtete Sturm 33, der sogenannte Mordsturm...".

Unmittelbar nach dem Staatsbegräbnis über­fielen in der Nacht zu Montag 16 Mann des SA.- Sturmes 6 ein Lotal in Friedenau und er­schossen die Wirtin, die Witwe Röder, meuch­lings. Vom gemeinsamen Aufmarsch mit der Schutzpolizei zum Bandenüberfall und Mord!

Wir fragen: Wird die Witwe Röder ebenfalls auf Staatskosten beerdigt und im Dom aufge­bahrt?

In der Nacht zum Sonntag hat ein national­fozialistischer Schüler einen feigen Meuchelmord an dem hochperdienten ersten Bürger ersten Bürger meister der Stadt Staßfurt verübt. Diese Tat ist eine Folge der nationalsozialistischen Mordhezze.

Wir fragen: Wird Bürgermeister kasten von Staßfurt auf Staatstoften beerdigt werden?

Der Ansager beim Staatsbegräbnis im Luft­garten jubelte: SA. und Polizei find eins!" Hugenbergs Telegraphenunion meldet aus Viersen :

,, Wie die Polizei mitteilt, gaben in der Nacht zum Montag in der Hauptstraße vier uni­formierte SS.- Leute mehrere Schüsse auf die Schaufenster eines Möbelgeschäftes ab. Eine Polizei­streife, die auf die Täter zuging, um ihnen die Waffen abzunehmen, wurde beschossen. Einer der Beamten erhielt einen Kopfschuß, ein zweiter Beamter einen Bauch- und Oberschenkelschuß. Ihr Zustand ist ernst, doch besteht feine Lebensgefahr. Ein dritter Beamter, der seinen Kollegen zu Hilfe eilen wollte, wurde gleichfalls beschossen, aber nicht getroffen. Die Täter sind flüchtig, aber bekannt."

Aber im Berliner Dom wurde der SA.- Führer Maitomiti neben dem Polizeioberwachtmeister Baurig feierlich aufgebahrt, und beide wurden auf Staatstoften bestattet.

Verbot der KPD. ? Erklärungen des Abg. Pieck

In einer Pressekonferenz führte der kommu nistische Reichstagsabgeordnete Bied u. a. aus: Wir wissen, daß die Reichsregierung beabsich­tigt, nach Ablauf der Einreichungsfrist für die Wahlvorschläge die KPD. zu verbieten und ihre Wahlvorschläge für ungültig zu erklären. Durch die Wahl dieses Zeitpunktes sollen wir verhindert merden, getarnte Wahllisten einzureichen. Die Re­gierung rechnet offenbar damit, daß ein Teil unferer Stimmen der SPD. zufällt, aber viele unserer Wähler nicht zur Wahl gehen.

Die Behauptung, die KPD. hätte Morde or= ganisiert, ist ungeheuerlich. Wir haben uns stets bemüht, den Kampf unter Ar beitern zu verhindern; als politische Bartei haben wir das größte Interesse, die Auf­merksamkeit der Arbeiter auf ihre Klassenlage zu Tenfen. Wir haben Leute ausgeschlossen, die gegen diese Richtlinien gefündigt haben. Unser Massen­felbstschutz soll nicht Mordtaten begehen, sondern sie verhindern, den Terror abschrecken und die Werktätigen zur Abwehr erziehen.

So der Abgeordnete Bied. Manche Blätter der Rechten bestreiten lebhaft die Absicht eines Berbols. Daß ein solches Verbot nur gegen die Verfassung erlassen werden könnte, macht ihnen feine Kopfschmerzen. Aber sie erklären, der ge= fährlichste Gegner sei doch die Sozialdemo­.tratie, und die dürfe nicht noch gestärft werden.

Der Reichswahlleiter

Wieder Professor Wagemann

Der Reichsminister des Innern hat zum Reichs­mahlleiter den Präsidenten des Statistischen Reichsamts, Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Wagemann, und zu seinem Stellvertreter den Direktor im Statistischen Reichsamt, Geheimen Regierungsrat Meisinger, ernannt. Für den Fall der Behinderung des Reichswahlleiters und feines Stellvertreters wird das Mitglied des Statistischen Reichsamts, Oberregierungsrat Dr. Busch, mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt.

Ende: Furchtbarster 3usammenbruch!

Warnende Stimmen aus dem deutschnationalen Lager

In deutschnationalen Kreisen herrscht über die unerwartete Auflösung des Reichstags Bestürzung. Die Nationalsozialisten er­hoffen von den Wahlen einen Gewinn, den sie sich naturgemäß nur durch einen Einbruch in die deutschnationale Wählerschaft holen fönnen. Der flehentliche Wunsch der Kreuz­ zeitung ", man möge nationale Einheitslisten aufstellen, blieb ohne Gegenliebe. Dazu schreibt nun das genannte Blatt des Stahl­helms folgendes:

Offensichtlich hat im Reichskabinett der Wille, der drei nationalsozialistischen Mitglieder obgefiegt über die acht anderen Mitglieder. Die National­sozialisten wollen Neuwahlen, weil sie von ihnen, unter der Gunst der ihnen jetzt zugefallenen Chance, eine erhebliche Steigerung ihrer par lamentarischen Machtposition erwarten und sogar die Erringung der 51 Prozent der Reichstags. mandate erhoffen.

Es wäre falsch, zu verschweigen, daß durch die Art und Weise der Eröffnung des Wahlkampfes schon viel von der Gläubigkeit und dem Vertrauen, welche die Bildung der neuen Regierung in allen Kreisen des nationalen Deutschland geweckt hatte, wieder merklich zusammengefunken ist.

Noch deutlicher drückt sich der deutschnatio­nale ,, Reichsbote" aus. Er nennt Hugen= berg die furchtbarste Belastung, die sich berg ,, die furchtbarste Belastung, die sich Hitler überhaupt leisten fonnte" und warnt: Die Alleinherrschaft der NSDAP . nach

Mussolinis Muster ist in Deutsch­ land auf die Dauer nicht zu halten. Zu

gefährlich ist die außenpolitische Lage, zu schwierig sind die Verhältnisse in der Wirtschaft, zu stark, zu gut organisiert sind die Gegner im Innern. Ein Konflikt innerhalb der nationalen Regierung kann darum immer nur einen Phyrrussieg der NSDAP . im Gefolge haben, dem der furchtbarste Zusammenbruch des deutschen Nationalismus folgen muß.

Auf einer Stahlhelmtagung in Berlin sprach sich Düsterberg gleichfalls über die Wahlen scharf mißbilligend aus. Er sprach von der Sorge, daß Uebergriffe" erfolgen könnten und stöhnte:

Reichskanzler und Minister werden herumreisen und Wahlreden halten, hier in Berlin werden wichtige Ent­scheidungen verzögert werden und sechs Wochen, und zwar die wichtigsten für das Jahr 1933, gehen teilweise verloren. Bon gewissen Partien der Regierungs­erklärung rückte Düsterberg entschieden ab Er erklärte:

Wir im Stahlhelm wissen es und wer­den es nicht vergessen, daß auch in den marxistischen Parteien wie im Zentrum es Hunderttausende von alten Front­

soldaten gibt, die draußen vor dem Feinde in hervorragender Weise einst ihre Pflicht getan haben.

Der Mord von Staßfurt

Sozialdemokratischer Bürgermeister erschossen

Eigener Bericht des ,, Vorwärts"

Magdeburg , 6. Februar. Am Sonnabendabend kurz nach 10 Uhr wurde in Staßfurt der sozialdemokratische Bürgermeister und Landtags­abgeordnete Kasten von einem Sekundaner 17jährigen des Staßfurter Gymnasiums hinter­rücks durch zwei Schüsse in den Rücken schwer verletzt. In der Nacht zum Sonn­tag ist Kasten nach einer Operation den schweren Verlegungen erlegen. Dem Verbrechen sind seit der Hitler­Regierung allein in Staßfurt sechs Ueber­fälle auf Reichsbannerleute und Kommu­nisten voraufgegangen.

Die Nationalsozialisten veranstalteten am Sonn­abendnachmittag mit anderen Klubs nationaler Couleur anläßlich der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler ein Freudenfest, in dessen Verlauf ein nationalsozialistischer Redner u. a. erklärte:

Es wird Zeit, daß die dicen SPD. - Bouzen beseitigt werden."

Die Kundgebung verlief ruhig. Es war etwa zwei Stunden nach ihrer Auflösung gegen 8 Uhr abends, als ein Arbeitersamariter, der fich zu einem Kino begeben wollte, wo er Wache hatte, von drei Nationalsozialisten, darunter de m schwer Dorbestraften Naziführer Dehmig, überfallen und niederge= schlagen wurde. Mit einer Kopfverlegung wurde der Arbeitersamariter, der auch dem Reichs­banner angehört, in ein Krankenhaus gebracht. Bürgermeister Kasten, dem bald von dem Ueberfall berichtet wurde, ordnete sofort die Verhaftung des Dehmig an, der aus einer Hochzeitsfeier heraus festgenommen wurde.

Sofort alarmierten die Nationalsozialisten ihre Leute, die vor das Rathaus zogen, dort Niederrufe gegen den Bürgermeister aus­stießen und die Freilassung des

Dehmig forderten.

Kasten verhandelte später mit zwei Naziführern über Dehmigs Freilassung und erklärte sich schließ lich mit Rücksicht auf die verhältnismäßig schwache und von den Demonstranten bedrohte Polizei zur Haftentlassung des Nazirom dys bereit.

Die nationalsozialistischen Haufen lösten sich dann bald auf. Kurz nach 10 Uhr abends verließ auch Kasten das Rathaus, um in seine Dienst­wohnung in der Parkstraße zurückzukehren. Auf dem Wege nach dort begegnete ihm der inzwischen freigelassene Dehmig, der sich in Begleitung eines Gymnasiasten mit einer roten Schulmüze befand. Als Kasten seine Wohnung erreicht hatte und gerade im Begriff stand, die Vorgartentür zu öffnen,

sprang der Gymnasiaft auf ihn zu und streckte ihn durch zwei Schüsse in den Unterleib mit den Worten nieder: Du Schurke, jetzt kommt die Abrechnung." Kaffen hatte noch die Kraft, aus feiner Pistole fieben bis acht Schüsse auf den

fliehenden Verbrecher abzugeben. Dann jant er zu Boden. Blutüberströmt und bewußtlos wurde er auf Veranlassung seiner Angehörigen, die durch die Schüsse alarmiert aus der Woh­nung auf die Straße geeilt waren, ins Kranken­haus geschafft.

Im Knappschaftslazarett erlangte Kasten bald nach seiner Einlieferung das Bewußtsein wieder. Einem Polizeibeamten, der bei seiner Ueber führung zugegen war, machte er trok feines ge­schwächten Zustandes sofort nähere Angaben über den Vorfall. Er erflärte u. a., daß er den Täter, wenn er ihm vorgeführt werde, sofort wieder­erkennen würde und ersuchte den Beamten, dafür zu sorgen, daß eine Reihe dienstlicher und familiärer Angelegenheiten bald geregelt werden. Er fühlte, daß der Tod nahte. Um Mitternacht mußte fich Raften einer Operation unterziehen, aus der er gegen 2 Uhr wieder erwachte. Von jetzt ab meilte ein sozialdemokratischer Stadtrat der Staßfurter Gemeinde an Kastens Kranken­bett. Der Schwächezustand des Patienten wurde

Es ist peinlich, wenn ausgesprochene Drückeberger und Jugendliche, die wäh rend des Weltkrieges noch in den Windeln lagen oder die Schulbank drückten, aus. gerechnet über mangelnde Waterlands. liebe dieser Männer sich Urteile öffentlich erlauben.

Wir behalten uns vor, den Stahlhelm an die Erklärungen seines Führers zu erinnern und ihn zu fragen, was er zu tun gedenkt, um alten Frontsoldaten ihre Staats­bürgerrechte zu sichern.

Übergeschnappt!

Ganz im Gegensatz zu den oben wieder­gegebenen gemäßigten Ausführungen Düsterbergs steht eine Entschließung des Stahlhelm, in der für für Hello Don Gerlach die Todesstrafe gefordert wird, weil er den Vertrag von Versailles gepriesen hätte. Daß Herr von Gerlach den Vertrag von Versailles gepriesen hat, iſt ein blöder Schwindel. Es ist unverant­wortlich und gewiffenlos in einer Zeit, in der Gymnasiasten Amok laufen, gegen einen deutschen Staatsbürger erlogene Beschuldi­gungen und unsinnige Strafforderungen zu erheben.

Wenn solche Beschlüsse jezt schon bei dem verhältnismäßig maßvollen Stahlhelm mög­lich sind wie mag es dann erst in anderen Gehirnen aussehen!

"

Don Stunde zu Stunde größer, bis er um 6 Uhr morgens feinen schweren Verlegungen infolge innerer Verblutung erlag. Raftens letzte Worte waren: Das wollen freie Menschen sein. Wenn sie vor einem stehen, tönnen sie einem nicht einmal in die Augen sehen." Kasten stand im 48. Lebens­jahr. Er hinterläßt eine Frau, zwei Söhne und eine Tochter.

Als Mörder wurde bald nach dem Vorfall ein noch nicht 18jähriger Sekundaner festgestellt, dessen Vater im Kriege gefallen und dessen Mutter seit längerer Zeit verreist ist. Die Polizei versuchte zunächst den Burschen in seiner elterlichen Wohnung festzunehmen. Er war jedoch nicht anwesend, so daß die Beamtens den Nazi­führern mit Haussuchungen drohten

Der Nazikreisleifer Winede erklärte sich darauf bereit, den Täter herbeizuholen. Eine Stunde später fehrte er mit seinem Motorrad zurüd: auf dem Soziussit jaß der jugendliche Verbrecher. Er zeigte über die schreckliche Tat nicht die geringste Reue. In der Nacht hat er fich in einem Hause in der Nähe der Staßfurter SA.- Kaserne versteckt gehalten. Er heißt Joachim Mathes und ist in Neu- Staßfurt zu Hause. Vorläufig hat er die Tat nicht ge­ftanden.

Dem gemordeten Freunde!

Sonnabendvormittag in der Sitzung der so­zialdemokratischen Fraktion des Landtags: auf der Tagesordnung steht die Stellungnahme zum nationalsozialistischen Antrag auf Auflösung des Preußenparlaments. Eine der wichtigsten Ent­scheidungen soll fallen. Otto Braun spricht und begründet die Ablehnung des Antrages.

In der anschließenden Debatte meldet sich auch der Abgeordnete des Wahlkreises Magdeburg zum Wort, Hermann Kasten, der Kali- und Salz­stadt Staßfurt Erster Bürgermeister. Kurz und bündig formuliert er in wenigen Säßen und vielleicht gerade darum eindrucksvoll seine Zu­stimmung. Die Entscheidung der Fraktion fällt, nur furze Zeit bleibt bis zur Plenarsizung.

Auf dem Wege zum Plenarsaal spricht er mit uns über Teine Sorgen als Bürgermeister, denn Staßfurt ist eine Proletarierstadt, aber die Kali- und Salzschächte und chemischen Fabriken sind seit langem ſtillgelegt und im Verfall. Das Elend und die Not der Arbeits­losen sind schier grenzenlos. Verzweiflung, Heze und fanatischer politischer a werfen fich ihm entgegen. Er ist der bestgehaßte Mann der Stadt, aber feine Berleumdung, fein giftiger Sprizer heftet sich an seine Fersen. Er ist un­tadelhaft in Lebensführung und im Verkehr, un­beugfam in strenger Sachlichkeit und arbeitsam,

Er ist vorbildlich in umfassender Kenntnis der Kommunalpolitik und seit acht Jahren im Vor­stand des Reichsstädtebundes.

Wie ist es möglich, einen Mann zu hassen, den man achten muß?

Es ist möglich! Denn er ist vor allem Sozial demokrat , also ein Marrist, ein Proletarier, ein ganz gewöhnlicher Volksschüler, nur ein fimpler" Maler, der sich früh der Arbeiter bewegung anschloß. Der an sich selbst arbeitete, meil er wußte, daß man sich erst selbst erziehen muß, wenn man andere führen will. So wird er Abgeordneter, in Schönebeck ehrenamtlich Stadtrat und schließlich Bürgermeister in Staßfurt , der

Stadt der ehemaligen Salzgrafen". Aber er bleibt Proletarier, der nur eine von ihm als selbst. verständlich empfundene Pflicht erfüllt, wenn er abends in Parteiversammlungen spricht. Gründe genug, ihn zu hassen.

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Da sigt er vor mir, in seinem schlichten Amts­zimmer, im Oftober, furz vor der legten Reichs. tagswahl, bei der ich in feinem Wahlkreis agitierte. Eine langjährige Freundschaft verband uns miteinander. Und wie er über die Widerstände spricht, die sich ihm nicht nur in den Menschen, sondern in den Umständen ent­gegenwerfen und hindern, allen zu helfen, nein, es ist keine Schande, das hier niederzu­schreiben, da stand der 48jährige, in Stürmen gereifte Mann auf und schritt zum Fenster, weil er nicht zeigen wollte, daß seine Augen naẞ werden. Er weiß zu gut, was es heißt, unver schuldet Not und Leid zu tragen. Denn in ihm mohnt ursprüngliche, unendliche Güte, die ihm gerade die armseligste gedrückte Kreatur im Men­schen, die Tiere und die Pflanzen lieben heißt.

Das ist vorbei! Nach der aufregenden, nerven. spannenden Sonnabendjigung des Landtages ruft brud, ein Auf Wiedersehen!" und ein Freiheit!" ihn sofort die Pflicht zurück. Wir tauschen Hände.

und noch dieselbe Nacht streckten ihn feige Mör.

derkugeln aus dem Hinterhalt vor seinem Häus.

chen nieder.

Ein siebzehnjähriger Gymnasiast, fast ein Knabe noch, unreif, aufgepeitscht, verheyt, vollbrachte die Schurkerei. Es ist über alle Maßen schändlich hin zufügen zu müssen, daß der Bube noch stolz ist, auf seine vaterländische" Tat. Aber trägt er wirklich die tiefste Schuld?

Fürchterlich geht eine Blutsaat auf. Es ist Nacht geworden über Deutschland . Und Hermann Kasten schläft wie viele, die für die Freiheit fielen, dem Morgenrot entgegen. Doch seine Asche wird einst in freier Erde ruhen. Das sei dem Freunde, dem Sozialisten, dem Kämpfer gelobt!

Otto Meier .