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Nationale" Kommunalpolitik

Die BVG. hat in ihrem Betrieb große Ka= pitalien investiert, die es zu verzinsen gift. Nicht unerhebliche Summen stecken in den eigenen Werkstätten, die mit ihren modernen Maschinen und qualifizierten Facharbeitern jeden Wettbewerb mit gleichartigen Betrieben der Privatindustrie aushalten. Aber was erlebte man in den letzten Wochen? Bon der ,, national" gesinnten Direktion der Berliner Verkehrs-.- G. merden die eigenen Betriebe systematisch zur Strede gebracht.

Die bisher in eigener Regie ausgeführten Arbeiten werden mehr und mehr der Privat­industrie zugeschanzt.

Wie das gemacht wird, dafür nur einige Beispiele. Der von der BVG. aus Privathand übernommene Weichenbaubetrieb Grengel in Wit­ tenau liegt seit dem Verkehrsstreif völlig sti11. Mehr als 80 Mann, die dort beschäftigt waren, gehen jetzt stempeln. Die Arbeiten werden feit der Stillegung von der privaten Elettrofirma Thermit ausgeführt.

In der Hauptwerkstatt des Omni­busbetriebes in Treptow , die einen hoch­modernen Maschinenpart hat, wurden in eigener Regie drei Stahlfarosserien hergestellt und in der Konstruktion solange verbessert, bis sie den höchsten Anforderungen genügten.

Jetzt, wo man mit der laufenden Herstellung der Stahlfarofferien beginnen fönnte, wird die Anfertigung von etwa 60 Stahltarosserien einer privaten Firma übertragen.

Ein großer Teil der Facharbeiter in der

Sizler über Geldte

Ein vorsichtiges Lob

Auf einer Kundgebung des Gewerkschaftsrings sprach Ministerialdirektor Dr. Sigler über das Arbeitsrecht im Jahre 1932. Am Schluß seiner Ausführungen trat er auch für seinen neuen Herrn ein, Herrn Fabrikanten, Stahlhelmführer und Reichsarbeitsminister Seldte . Die Telegraphen­Union berichtet darüber:

Zum Schluß nahm Dr. Sizler noch furz zu den Gerüchten Stellung, daß Arbeitsrecht und Tarifrecht durch die gegenwärtige Regie­rung bedroht seien. Er führte dabei aus, daß er feinen Grund zu übertriebenen Besorg 2 nissen sehe. Sozialpolitik und Arbeitsrecht könn ten in Deutschland nicht untergehen. Der neue Reichsarbeitsminister habe weitgehendes Berständnis für die berechtigten Wün sche und Bestrebungen der Arbeitnehmer. Nichts liege ihm ferner, als die 3erstörung des Tarifgedankens."

Herr Seldte will also den ,, Tarifgedanken" nicht zerstören. Zumal Gedanten sich überhaupt nicht zerstören lassen.

Wie aber steht es mit dem Tarifrecht? Und wie steht es mit der Abtrennung der Tarif­abteilung vom Reichsarbeitsministerium? Und was find ,, berechtigte Wünsche" und ,, übertriebene Be­sorgnisse"?

Auf diese Fragen hat Herr Sigler nicht geant­wortet. Er hat sich darauf beschränkt, Seldte zu loben. Allerdings nur sehr vorsichtig. Und auch dies war sehr vorsichtig.

Berdächtige Gile

Im Möbeltransportgewerbe Im Tarifftreit zwischen dem Gesamtper band und den Organisationen der Berliner Möbelspediteure hat der Schlichtungsaus­schuß auf Antrag der Unternehmer die Parteien für Montag vormittag zur Berhandlungen ge= laden.

Der Tarifftreit ist, wie im Vorwärts" mitge­teilt, von den Unternehmern heraufbeschworen worden, die den Lohn- und Manteltarif der Möbeltransportarbeiter zum 28. Februar ge­fündigt haben. Die Unternehmer verlangen einen Abbau der seit ihrem Höchststand schon um 33% Proz. gekürzten Löhne um abermals 32 bis 40 Pro 3. sowie erhebliche Verschlechte­rungen des Manteltarifs. So foll in Zukunft 3. B. fein bezahlter Urlaub mehr gewährt und für Transporte von Geldschränken, Flügeln und ähn­lichen besonders schweren Gegenständen fein Sonderzuschlag mehr gezahlt werden.

Von den Unternehmern wird durch die ihnen naheftehende Bresse die Behauptung verbreitet, der Gesamtverband habe die direkten Tarifver­handlungen verschleppt. um so an den Um­zugstermin heranzukommen und die Unternehmer dann unter Drud sezen zu können.

Diese Behauptung ist eine grobe Irreführung der Deffentlichkeit Der Gesamtverband hat den Möbelspediteuren für Mitte Februar direkte Ber­handlungen angeboten. Obwohl dieser Termin

"

Direktoren der BVG. gegen BVG.

Hauptwerkstatt des Omnibusbetriebes ist in die Gruppe der angelernten Arbeiter versetzt und damit auch in eine niedrigere Lohn­gruppe übergeführt worden.

man die

Im U- Bahn- Betrieb hat Arbeiten, die auf den Bahnhöfen außerhalb der Sperren liegen, an private Handmerts. meister( Malermeister, Schlossermeister, Tischler­meister usw.) vergeben. Früher wurden sie von den eigenen Handwerkern ausgeführt. Die Folge davon ist, daß drei Vorhandwerker zu Hand­werfern und 15 Handwerker zu Angelernten ge= macht und geringer entlohnt wurden.

Man trägt sich weiter mit dem Gedanken, die Reinigungsarbeiten an den Eingängen der 11- Bahnhöfe Privatunternehmern zu übertragen, weil diese Frauen beschäftigen und deswegen die Arbeiten billiger als die BVG. aus­führen können.

Die Männer fönnen dann zu Hause fochen­und ffempeln gehen.

In der Hauptwerfstätte der U- Bahn in Grunewald fängt man bereits zu sparen an, und zwar auf Kosten der Betriebssicherheit. Man hat bei der Aufsichtsbehörde erwirkt, daß die Wagen nur noch nach 150 000 Fahrtilometern einer Hauptrevision unterzogen werden brauchen, während die Höchstgrenze bis jetzt bei 75 000 Kilo­metern lag. Die Folge ist natürlich ebenfalls ein Rüdgang der Belegschaft und die teilweise Brach­legung des Maschinenparks. Außerdem übergibt man auch hier noch Arbeiten der Privatindustrie.

Die ,, nationalen" Herren in der Direttion der BBG. stellen offenbar ihre Parteipolitik über die Interessen, die ihnen anvertraut sind. Der ver­

vierzehn Tage vor dem Ablauf der Tarifverträge liegt, mithin für die Unternehmer die Möglichkeit bestand, bei einem Scheitern der Verhandlungen noch den Schlichtungsapparat in Bewegung zu setzen, haben sie die Zeit nicht abwarten können und gegen alle Gepflogenheiten beim Schlichtungs­ausschuß die Einleitung eines Verfahrens erwirkt, ohne vorher den geringsten Ver= ständigungsversuch zu machen. Im übrigen haben damit die Unternehmer zu erkennen gegeben, worauf sie hinauswollen. Sie halten sich felbst offenbar für sehr schlau und die Arbeiter für sehr dumm. Wie immer der Schlichtungsaus schuß entscheiden mag, wenn er den unverschämten Forderungen der Unternehmer auch nur im ge= ringsten entgegenkommen sollte, so könnten die Unternehmer fehr leicht große Enttäuschungen er leben.

Der DHB. ist zufrieden

Und seine Mitglieder?

Im Deutschen ", dessen hervorragendster Geld­geber er ist, bemüht sich der Borstand des Deutsch­nationalen Handlungsgehilfenverbandes, seine re­bellierenden Mitglieder zu beruhigen. Er macht das so: Zunächst zitiert er zwei getrennte Sätze unseres Kommentars, als stünden sie nebenein­ander. Dann zitiert er den Tag" Hugenbergs und bemerkt dazu, daß der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband" mit der Birkung dieses gegen seinen Willen veröffent lichten Schreibens durchaus zufrieden fein fann."

Rann er das? Und wie steht es mit der Zufriedenheit seiner Mitglieder?

Wir behaupten nicht, der Vorstand des DHV. hat seine Mitglieder an Hitler verkauft. Er hat sie gratis geliefert. Die Frage ist nur, ob die Mitglieder des DHB. sich damit abfinden werden. Wir werden bald sehen, ob der Vorstand des DHB. noch lange mit der Wirkung seines Schrei= bens zufrieden sein wird.

Streit bei Ford

Zum zeitenmal binnen 14 Tagen hat Amerika einen großen Automobilstreit. Am Diens­tag traten in der Fabrik Hudson- Motor Co. in Detroit 3000 Arbeiter, die ausschließlich Fahrzeuggestelle herstellen, in den Streit. Da­durch wurden in der gleichen Fabrik weitere 3000 Mann, die Motoren und die übrigen Auto­mobilteile anfertigen, zum Feiern gezwungen. Die Ausständigen verlangen Lohnerhöhungen von 20 bis 30 Proz., den Achtstunden= arbeitstag, die Fünftagearbeits­woche und bessere Arbeitsbedingungen. Werfsleitung erklärt, der Ausstand gehe auf die gleichen fommunistischen Anstifter zurüd, die kürz lich alle Ford- Fabriken zum Stillstand brachten. Schon die Forderungen der Streifenden zeigen, daß diese Ausrede hinfällig ist. Die Krise hat dazu geführt, daß die von Ford mit großer Re­flame gepredigten Grundsäße hoher Löhne bei furzer Arbeitszeit vollständig preisgegeben wurden.

Die

antwortliche technische Direttor honroth hat sich u. a. den Ausspruch geleistet:

,, Regiebetriebe haben politisch wie wirtschaft­lich keine Eristenzberechtigung."

Die Stadt kann zahlen: Die hohen Direktoren­gehälter, gegen die nur dann etwas einzuwenden ist, menn ein Sozialdemokrat sie bezieht; die Wohlfahrtsunterstützung der entlassenen Arbeiter; schließlich die Verzinsung des Kapitals der tech­nischen Einrichtungen, die man zum Schrotthaufen entwertet. Nationale" Kommunalpolitik!

Auch darüber werden die Wähler am 12. März entscheiden.

In einer Versammlung des technischen und Ver­tehrspersonals der BVG. wurde zu diesem Stan­dal Stellung genommen und in einer ein stim= mig angenommenen Entschließung dagegen pro­testiert. In der Entschließung heißt es u. a.:

,, Die Einwände der Betriebsleitung, daß die zu verrichtenden Arbeiten durch höhere Löhne und Soziallasten wesentlich höhere Betriebskosten ver­ursachen, sind unzutreffend. Notwendig ist eine Berringerung der viel zu hohen Ver waltungstosten, die bei der Kalkulation die tatsächlichen Produktionskosten der BVG.­Eigenbetriebe wesentlich erhöhen. Die Versam­melten fönnen sich dem Eindruck nicht verschließen, daß innerhalb des Verwaltungskörpers der BVG. Interessenten am Werte sind, die dahin arbeiten, die bei gesunder Kalkulation durchaus mirtschaftlich arbeitenden Eigenbetriebe der BBG. dem Privatfapitalismus auszu= liefern."

100- Stunden- Woche!

Eine Unternehmer- ,, ldee"

Der Reichsverband für das Deutsche Kraftdroschfenmesen hat sich mit einer Eingabe an das Reichsverkehrsministerium ge­wandt und darin verlangt, daß die Bestimmungen über die maximale 12 Stunden- Schicht aus den örtlichen Droschkenordnungen ver= schwinden sollen. Das RBM. soll die Polizei­verwaltungen veranlassen ,,, daß dem Fahrer einer Kraftdroschte nachgelassen wird, länger als zwölf Kraftdroschte nachgelassen wird, länger als zwölf Stunden in Berkehr zu bleiben.

Dieser Wunsch des Reichsverbandes wird be­gründet mit der Nottage, in der sich bas Kraft­droschkengewerbe zur Zeit befinde. Die Benuzung von Kraftdroschken sei durchschnittlich auf 40 Broz. der Vorjahre gesunken, die tägliche Einnahme einer Kraftdroschke belaufe sich auf 3 bis 5 M., der aktive Fahrdienst einer Kraftdroschke betrage im Durchschnitt nur eine Zeit von höchstens drei Stunden.

Ueber die Richtigkeit dieser Angaben wollen wir hier nicht streiten, obwohl es leicht wäre, den Be meis dafür zu erbringen, daß der Reichsverband die ungünstigsten Verhältnisse, die er viel­leicht vorgefunden hat, einfach auf das ganze Reich übertrug.

Aber die Begründung der Eingabe enthält das wirksamste Material gegen ihre Verwirklichung.

Wenn die Benutzung der Kraftorofchten auf 40 Proz. der Vorjahre gesunken ist, so tann sie bestimmt nicht dadurch wieder erhöht werden, indem man an Stelle der 12- Stunden- Schicht etwa eine 15- bis 16- Stunden- Schicht setzt. Dann ver mehren sich höchstens die Wartezeiten, der Leerlauf und andere Dinge, die das Untoften fonto erhöhen. Auf diesem Wege kann dem notleidenden Kraftdroschkenge­merbe bestimmt nicht geholfen werden.

Würde dem Ersuchen der Unternehmer stattge­geben, dann verlängerte sich die 12stündige Schicht von Zehntausenden von Kraftdroschkenführern um mehrere Stunden, ohne daß, im Wochendurch­schnitt berechnet, auch nur ein Groschen Mehr­einnahme zu erzielen sein würde. Dagegen würden jedoch einige tausend Fahrer mehr arbeitslos werden.

Der

In Genf beschloß man durch Verkürzung der Arbeitszeit die Krise zu bekämpfen. Reichsverband für das Deutsche Kraftdroschten­gewerbe will ſtatt der in Genf vorgeschlagenen 40- Stunden- Woche die 100- Stunden- Woche ein­führen. Das würde, in die Pragis übersetzt, be= deuten, daß die Kraftdroschkenführer sich nicht mehr zu Hause ausschlafen könnten, sondern das auf der Straße, im Verkehr, tun müßten. Das würde die Gefahren des öffentlichen Verkehrs ungeheuer vermehren.

FAD. nimmt Arbeit

Dem Deutschen Landarbeiterverband ist dieser Tage ein sehr bemerkenswerter Bericht eines Gruppenführers im Arbeitsdienst bei der Stadt Berlin zugegangen. Die in dem Bericht mit­geteilten Vorgänge spielen in Lante bei Bernau , mo Wiesenmeliorationen durchgeführt werden. Träger der Arbeit ist die Berliner Stadtgüter G. m. b. H. Der Gewährsmann des Deutschen Landarbeiterverbandes schreibt unter anderem:

,, Seit zwei Tagen herrscht Frost. Kartoffel­mieten sind einzudeden. Acht Frauen, die in Afford bezahlt werden, sind für diese Arbeit eingestellt. 30 Arbeitsdienst. millige find dazugekommen. Eine Land­arbeiterin arbeitet soviel, wie zweieinhalb Arbeits­willige. Die Arbeitsleistung durch den Freiwilligen Arbeitsdienst hat 30 mal 1,80 m. gleich 54 m. gekostet. Von diesem Betrag hätten 10 Land­arbeiterinnen tariflich bezahlt werden können.

Mit der Arbeitsleistung der Arbeitsdienst­willigen ist es überhaupt so eine eigene Sache. Die Arbeitsleistung bei Meliorationsarbeiten wird auf 70 Proz. der eines Tarifarbeiters geschätzt. Dabei wird aber gewöhnlich noch außer acht gelassen, daß 10 Proz. der Arbeitsfreiwilligen für die Arbeitsleistung nicht gerechnet werden tönnen, da sie für die ,, Hauswirtschaft des Lagers" verwendet werden.

Kartoffelmieten zudecken soll zusätzliche" Ar­beit und durch den Notstand( Frostwetter) be­gründet sein. Herrlicher Notstand in einem Dorfe wie Lanke, das zum größten Teil Erwerbs. Iose beherbergt! Futter abladen, Hühnerställe säubern, beim Dreschen helfen und den Hof säubern sind niemals zusätzliche Arbeiten. Erst recht nicht, wenn man erfährt, daß vor der An­funft der Arbeitswilligen zwei Gutsarbeiter( nicht Saisonarbeiter) entlassen wurden."

Someit der Bericht. Die Auswüchse des Frei willigen Arbeitsdienstes müssen beseitigt werden. Noch entschiedener als bisher muß darauf geachtet werden, daß er zu feiner Bedrohung von Arbeiter eriſtenzen führt.

Erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit

Neuer Kämmereiarbeitertarif für 16 000

Die Verhandlungen über den Neuabschluß des Manteltarifes für die Berliner städtischen Arbeiter, die sogenannten Kämmereiarbeiter, sind nach mehrmonatiger Dauer zum Abschluß gekommen. Die Verhandlungen wurden bereits im September aufgenommen, nach­dem der Reichstarif für die städtischen Arbeiter abgeschlossen war. Der Bezirkstarif für die Ber­ liner Kämmereiarbeiter übernimmt zum größten Teil die Bestimmungen des Reichstarifvertrages und weicht nur in einigen Punkten aus bezirks­wirtschaftlichen Gründen von ihm ab.

Der Abschluß des Bezirkstarifes für die Berliner Kämmereiarbeiter hat noch nie so große Schwierig­feiten gemacht wie diesmal. Vom Kommunal­arbeitgeberverband Berlin war die Herausnahme des Haus und Küchenpersonals der städtischen Anstalten, der Reinigungsfrauen in allen städti­schen Betrieben, des Personals der Bedürfnis­anstalten und der Hafenbahnbetriebe gefordert worden. Für diese Gruppen verlangte der Magistrat Sonderverträge, die z. B. für das Haus- und Küchenpersonal der Kranken­anstalten einen gewaltigen Schritt zurüď zur Gesindeordnung bedeutet hätten.

In den Parteiverhandlungen gelang es dem Gesamtverband, alle diese Forderungen zu Fall zu bringen mit Ausnahme der Forderung des Magistrats auf Abschluß eines Sondertarifes für das Haus- und Küchenpersonal der Kranken­

anstalten. Ein Streit über die Bezahlung der Wochenfeiertage fonnte durch die Partei­verhandlungen ebenfalls nicht beigelegt werden. Diese beiden Streitfragen wurden der tariflichen Schiedsstelle unterbreitet, die sie in einem Schieds­spruch zugunsten der Arbeiter entschied. Die vom fommunalen Arbeitgeberverband Berlin gegen den Schiedsspruch eingelegte Berufung murde von der Reichsschiedsstelle verworfen. Als der Magistrat trotzdem den Spruch nicht an­ertennne wollte, erwirfte der Gesamtverband dessen Verbindlichkeitserklärung. Der neue Tarif, der für rund 16000 Arbeiter und Arbeite­rinnen gilt, fann erstmalig zum 31. Dezember 1933 gefündigt werden.

Dieser Tarifabschluß ist ein Beweis dafür, daß nur die freien Gewerkschaften in der Lage sind, wirksam die Interessen der Arbeiterschaft zu vertreten. Vom Gesamtverband ist dieser Er folg in monatelanger, mühevoller, aber zielflarer Arbeit erreicht worden. Die Ortsverwaltung und die Sektionsleitung der Kämmereiarbeiter machen darob nicht halb soviel Geschrei wie die RGO. bei der geringsten Aktion, auch menn dabei nichts herausgekommen ist. Die Kämmereiarbeiter, auch die kommunistisch gesinnten, wissen auch ohne Ge schrei den Erfolg ihrer Organisations und Seftionsleitung zu schätzen.

Hierzu 2 Beilagen

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