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Dem Röchling - Konzern zu den führenden schwer. industriellen Betrieben des Saargebietes. Nach der Herauslösung dieser Werke aus dem zu jammengebrochenen Stumm- Konzern sind die Be­triebe bis zum Jahre 1930 völlig umge­baut und modernisiert worden, so daß sie es heute mit den leistungsfähigsten Werken an der Ruhr aufnehmen können. In Neunkirchen arbeiteten die Stahl- und Walzwerke sowie die Hochofenanlagen mit einer monatlichen Leistungs­fähigkeit von 50 000 Tonnen Roheisen und 60 000 Tonnen Stahl. Die Verfofungsanlagen ware.t in der Rationalisierungsperiode zum größten Teil erneuert worden. Allein im Jahre 1930 wurden 80 neue Rofsofen- Batterien in Betrieb genommen Obwohl auch in den Betrieben der faarländischen Schwerindustrie im Berlauf der Krise sehr scharf abgebaut worden ist, überſtieg die Belegschaft der Neunkirchener Eisenwerte Ende vergangenen Jahres noch 4500 Mann.

Da sich neben den Gasometern große Anlagen zur Herstellung von Nebenprodukten aus der Berfokung befinden, u. a. Anlagen zur Her stellung von Benzol und anderen feuergefährlichen Produkten, ist es durchaus denkbar, daß der Ur­sprung der Explosion nicht im Gasometer selbst, sondern in der Entstehung eines Brandes bei den Benzolanlagen zu suchen ist.

Die Wahrheit über den Januschauer

Die Osthilfeschande läßt sich nicht vertuschen!

Durch die Auflösung des Reichstages ist das Kontrollrecht des Parlaments zerstört und die Untersuchung des Osthilfestandals unmöglich ge= macht worden. Der Ueberwachungsausschuß des Reichstages, der sich mit der eiligen und dring­lichen Nachprüfung beschäftigen wollte und zu der Berausgabung der restlichen 500 Millionen Mart Osthilfemittel Stellung zu nehmen gehabt hätte, Ofthilfemittel Stellung zu nehmen gehabt hätte, ist gesprengt worden. Die Frage ist jetzt müßig, ob sie damit ihren deutschnationalen Freunden oder eigenen Anhängern aus den Reihen der Großgrundbefizer und der Leitung des Reichs­landbundes einen Gefallen tun wollten. Im Augen blick hat nur die öffentliche Meinung die Möglich­feit, die Wahrheit zu suchen und zu finden. Deswegen sehen wir nunmehr auf diesem Wege unsere Feststellungen über den Ost­hilfestandal fort und ersuchen die zuständigen Be= hörden um Auskunft.

ilbelm... 10

Wie bei Wilhelm.. SA. spielt Polizei am Funkturm

Die offizielle Eröffnung der internationalen Autoschau heute vormittag in den Meffehallen bot ein wesentlich anderes Bild, als man es sonst von den Eröffnungsfeierlichkeiten am Funkturm ge­wohnt ist. Die Anwesenheit Hitlers hatte bazu geführt, daß Absperrungs- und Siche. rungsmaßnahmen getroffen wurden, wie in den herrlichen Zeiten, da Wilhelm II. irgendeine Ausstellung höchstpersönlich eröffnete. Nur einem ganz fleinen Teil von Ehrengästen war es gestattet worden, in der Nähe des Herrn Reichskanzlers der Eröffnung beizumohnen. Und diese hatten fich einer dreifachen Kontrolle zu unterziehen. Selbst das Personal wurde von Adolf Hitler fern

gehalten. wurde von Ad

Draußen bot die Gegend am Funkturm das Bild einer Parteiveranstaltung der Nationalsozialisten. Um 10 Uhr waren größere Abteilungen der SA. mit ihren Fahnen auf marschiert. Sie bildeten zu beiden Seiten des Ein­ganges und auf der gegenüberliegenden Straßen­feite Spalier. Die anfangs sehr start aufgebotene Schußpolizei murde unter den Augen des Bolizeipräsidenten Dr. Melcher, der der Eröffnung felbst beiwohnte, später zurüdgezogen, und die SA. nahm die Abfperrungen allein vor! So murde der neue Reichskanzler vor der Liebe des Boltes geschützt.

,, Preffefreiheit"

Eine Illustration zu Hitlers Worten

Die Preffe ift durch eine Notverordnung schlimm­ster Art gefnebelt, die der Freiheit der Presse den Baraus gemacht hat. Reichstanzler Adolf Hit Ier hat dazu erflärt, eine Einschränkung der öf fentlichen Kritik und der Preffefreiheit sei nicht beabsichtigt, lediglich persönliche Injurien sollten unterdrückt werden.

In der Pragis überschlägt sich die Presse des Reichskanzlers in den maßlosesten Injurien. Der ,, Westdeutsche Beobachter", herausge geben von dem Dr. Robert Ley , dem Reichs organisationsleiter der NSDAP., beschimpft unfere Barteiführer über die ganze erste Seite hinweg in den fettesten Lettern:

..Juden und Diebe- die Reichstagskandidaten der SPD .... Diebe und Korruptionsbonzen- Amtsverbrecher und Millionendiebe Braun und Severing."

Gegen diese hundsgemeinen Injurien wird nicht eingeschritten, während der Wahlaufruf des sozial­demokratischen Barteivorstandes zu 3eitungs. verboten geführt hat.

Das ist die Illustration zur Pressefreiheit" in Deutschland wie zu Hitlers Worten!

Bumte bei Hitler

Ein- Höflichkeitsbesuch

Antlich wird mitgeteilt:

Seitens(!) der Reichsregierung und des Präsidenten des Reichsgerichts mird zu den Presse­meldungen über den Besuch des Präsidenten des Reichsgerichts bei dem Reichstanzler folgendes

erflärt: Der Präsident des Reichsgerichts hat den Reichstanzler aufgesucht, weil dieser den Wunsch geäußert hatte, wie die anderen Spigen der Behörden auch ihn persönlich kennen zulernen. Bon dem Inhalt der Verordnung des Herrn Reichspräsidenten zur Herstellung geord neter Regierungsverhältnisse in Preußen vom 6. Februar d. 3. ist der Präsident des Reichs gerichts, meber bei seinem Besuch noch sonst vor Erlaß der Verordnung in Renntnis gefegt worden. Irgendein Ver­

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Zur Zeit liegt uns ohne die soniti­gen Beschwerden und Auflagen- Ma terial über 120 größere alle Fälle vor, die im Osten Deutschlands öffent­lich diskutiert werden, in weiten Kreisen Empörung ausgelöst haben und gebiete­risch Klarheit verlangen.

Wir beginnen mit dem alten Belifan", der ,, auch mal ran" wollte und auch rangekommen ist, dem

Kammerherrn v. Oldenburg- Januschau. Herr v. Oldenburg- Januschau hat in einem offenen Briefe erklärt, zu feinem Unglüd sei er nun mal seit vielen Jahren ein Pfahl, an dem sich die Schweine reiben. Wir erklären, daß uns der Kammerherr v. Oldenburg persönlich so menig interessiert wie ein Schweinepfahl. Wir haben ausschließlich fachliches Interesse daran, warum diefer Großgrundbesizer aus den öffentlichen Mitteln der Osthilfe zuerst saniert werden

mußte, während 9800 feiner eigenen Befiz- und Klaffengenossen erst im Jahre 1933 barankommen sollen, aber 500 000 Bauern und bald 800 000 Kleinstlandwirte östlich der Elbe überhaupt nichts erhalten werden!

Herr v. Oldenburg besaß bis 1929, soweit mir wissen, 17 000 Morgen Land( Januschau, Klein- und Groß- Stransen, Waldgut Zellnid, meiter zwei Güter in der Provinz Brandenburg , dabei Lichterfelde bei Eberswalde .

Nicht ,, por vier Jahren" wie Herr v. Olden­ burg wohl nur in einem Erinnerungsirrium in seinem offenen Brief angibt sondern im April 1929 taufte er zu seinem übrigen Be­fig für 317 000 Mart das Gut Biegen bei Jakobsdorf( zwischen Fürstenwalde und Frankfurt ( Oder). Vom Kaufpreis zahlte er 150 000 Mart in bar, 167 000 art sollten am 1. April 1932 gezahlt werden. Anfang Januar 1932 ging aber Herr v. Olden­ burg unter Sicherungsschutz und bean= tragte Entschuldung und Umschuldung aus der Ofthilfe.

Die Landstelle Königsberg nahm die Not des Herrn v. Oldenburg so ernst, daß sie ihn außer ordentlich schnell auf Rosten seiner Gläu­biger umschuldete. Die Gläubiger mußten dabei insgesamt träftig Haare laffen. Aus der Dring lichkeit der Umschuldung ist zu entnehmen, daß es Hunderttausende gewesen sind. Allein der Ber­fäufer von Gut Briegen sollte mit 83 500 Mark baran glauben!

Des Sammerherrn jämtliche Schulden wurden entsprechend zusammengestrichen und ausgezahlt, dafür wurde sein Besit mit 621 000 Mart von der Bank für deutsche Industrieobligationen neu belastet. Nunmehr ist dieser Großgrundbesizer mit nicht viel mehr als 30 Mark Schulden per Morgen belastet! Sie sind mit nur 4 Pro­

Der nichtverfolgte ,, Hochverrat"

Die Regierung weicht unseren Fragen aus

S

e In seiner Donnerstag Morgenausgabe hatte der ,, Bormärts z met präzise Fragen an Herrn Göring gerichtet: Erstens, ob es wahr fei, daß furz nach Erlaß des ,, Borwärts"-Berbotes angeordnet worden sei, andere Blätter, die den gleichen Aufruf gebracht hätten, nicht zu ver= bieten, da das Verbot des Vormärts" genüge; meitens, ob ferner angeordnet worden sei, daß schon ergangene Verbote nicht zurückgenommen merden sollten.

Die zuständigen Stellen haben unsere Angaben bisher nicht bestritten, meil sie sie so offen­fundig nicht bestreiten können. Sie beschränken sich auf die Erklärung, daß alle diese Fragen

im Zusammenhang mit dem Zivilprozeß zur Erörterung gelangen werden, den der ,, Bor­

fuch, die Auffaffung des Präsidenten des Reichs­gerichts über die Berfaffungsmäßigkeit von Maß­nahmen der in der Berordnung getroffenen Art zu erfunden, ist selbstverständlich nicht unternommen worden.

-

Na also!

Die Fliegerbombe auf Sieben Provinzen" hat obschon eine leichtere Bombe von nur 50 Kilo­gramm nicht 18, sondern 23 Menschen getötet und 25 verwundet.

Abendunterhaltung

UNGEN

VERSPRECHUNGEN

VERSPRECHUNG

Früher hatte man mehr."

wärts" gegen die für das Verbot verantwortlichen Stellen angestrengt hat.

"

Wir fönnen einen solchen 3usammenhang überhaupt nicht erkennen. Was hat die Schadenersagtlage des Vorwärts" mit der rein politischen Frage zu tun, ob eine behördliche Anordnung ergangen fei, Blätter, die angeblich hochperrat begangen haben, nicht zu verbieten oder sonstwie zu ver= folgen?

Die Auskunft der zuständigen Stellen stellt also ein

offenfundiges Ausmeichen

vor den ebenso präzisen wie peinlichen Fragen des ,, Borwärts" an den Reichsminister Göring dar. Dieses Ausweichen bedeutet aber zugleich eine Bes stätigung unserer Angaben, die, wenn sie un­richtig wären, zweifellos fofort und in kategorischer Form hätten dementiert werden müssen.

WEB. mildert Hitler

Wie zu Zeiten Wilhelm II

Es ist bekannt, daß die impulsiven Reden Wil­helms II. für die offiziöse Berichterstattung eine Quelle ständiger Berlegenheit maren. Selten er­fuhr das Bolt, was der taiserliche Großredner mirtlich gesagt hatte. Heute berühmt gewordene Worte wie: Wer sich mir entgegenstellt, den zer­schmettere ich!" oder: Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht" waren in den offiziellen Berichten nicht zu lesen und wurden erst später bekannt.

"

Gestern hat Hitler im Rundfunk gesprochen, jeder konnte ihn hören. Aber dennoch kann sich der offizielle WIB. Bericht nicht dazu ent­schließen, entscheidende Stellen der Rede richtig miederzugeben. So lieft man jegt bei WTB.:

Um Gott und dem eigenen Gewissen Genüge zu tun, haben wir uns nun noch einmal an das deutsche Bolt gewendet. Es foll selbst nun mithelfen, es fall figh Telbst ent­fcheiden. Wir werden den Weg gehen, der nötig ist, daß Deutsch­ land night verfommt.

zent zu verzinsen und mit 1 Pro­zent zu tilgen. Es gibt in Deutschland heute nicht viel Landwirle, die jo geringe Schul­denlasten haben! Ueberdies ist sogar die durch­schnittliche Belastung der umgeschuldeten Groß­grundbesiker höher als die des Herrn v. Olden­ burg !

Nachdem die merkwürdig eilige und geschäftlich) außerordentlich günstige Umschuldung des Herrn v. Oldenburg bekannt geworden ist, wurde vom Reichskommissar für die Osthilfe erklärt, daß er seine Industriebankschulden durch Ab= siedlung des Gutes Lichterfelde bei Eberswalde allmählich abzudecken habe Kritische Nachprüfung hat ergeben, daß auch diese Behaup­tung ihre Mängel hat.

Herr v. Oldenburg will nämlich 600 Mark für den Morgen Siedlungsland! Wohlgemerkt bei einer Gesamtschuldenbelastung von etwas über 30 Mart pro Morgen!

Wir richten deswegen an den Reichskommissar für die Osthilfe die Frage, ob die landwirtschaftliche Not des Herrn v. Oldenburg- Januschau so brennend war, daß er vor millionen anderen be­vorzugt wurde.

Und warum wurde er so glänzend günstig um­geschuldet? Warum hat diefer alte Belifan", wenn er sich schon nicht das Herz aus dem Leibe riß, so doch wenigstens einige von seinen Gütern abgestoßen, wie das viele andere anständige Land­wirte tun, um ihren Schuldverpflichtungen nach zukommen?

Ist Herr v. Oldenburg- Januschau auf Grund bestimmter besonderer Empfehlun gen entgegen den Richtlinien der Osthilfe oder unter Ausweitung dieser Richtlinien umgeschuldet morden? Einige weitere Fragen an das Reichs­fommissariat für die Osthilfe behalten wir uns noch vor!

Sinnes dieser Worte flar bemußt, denn er gibt sie in Riesenbuchstaben wieder.

"

Warum darf man also zwar durch den Rund­funt und durch den Bölkischen Beobachter", aber nicht durch WTB. erfahren, daß Hitler auch dann Reichstanzler zu bleiben beabsichtigt, wenn ihn das deutsche Bolt ablehnt?

XS:

Urteil gegen Meyenberg

Das Landgericht II verurteilte den 47jährigen Arzt Dr. Albrecht Meŋenberg megen gewerbs= mäßiger Abtreibung in fünf Fällen, davon in zwei Fällen in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung zu 5 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust.

Ueberfall in Neukölln Gastwirt brutal niedergeschlagen Auf die Gastwirtschaft von Albert D. in der Erfstraße 8 in Neukölln wurde am Freitagabend ein hinterhältiger SA. Ueberfall verübt.

Um% 8 Uhr hatten sich in einem großen Ver einszimmer etwa 60 bis 70 Funktionäre, darunter zahlreiche Frauen, auf eine Einladung des Be­triebsrates des Bezirksamtes Reukölln einge­funden Plöglich wurde die Tür aufgerissen und eine Horde Nazis, die mit Schuß und Hieb­maffen ausgerüstet waren, stürmten in das Innere der Gastwirtschaft. Der Wirt, der sich den Ein­dringlingen entgegenstellte, wurde von den Hafen­freuzlern brutal niedergeschlagen und erheblich nerlegt. Nachdem die Täter noch einen Teil der Einrichtung demoliert und auf die Versammlungs­teilnehmer eingeschlagen hatten, ergriffen sie die Flucht. Als das alarmierte Ueberfalltomando in der Erfstraße eintraf, waren die Nationalsozia­listen bereits über alle Berge.

Der Rädelsführer des nationalsozialistischen Rollfommandos ist einigen Ueberfallenen bekannt. Entsprechende Mitteilungen sind der Polizei be­reits zugegangen. Es handelt sich um einen Mann, der zu einer Klique gehörte, die im Jahre 1918/19 als Spartatus! ente Versamm lungen in ähnlicher Weise sprengte.

Jeder Hörer erinnerte fich, daß diese Stelle Freie Sozialistische Hochschule

anders gelautet hat. Der Bölfische Beobachter" gibt sie auch richtig wieder. Dorf heißt es näm= lich fo:

Um Gott und dem eigenen Gewissen Genüge zu tun, haben mir uns noch einmal an das deutsche Bolt gewandt. Es soll nun selbst ent fcheiden. Wenn dieses deutsche Bolt uns in dieser Stunde verläßt, jo möge uns der Himmel verzeihen: Wir werden den Weg gehen, der nötig ist, daß Deutschland nicht verfomint! Der Bölkische Beobachter" ist sich auch des

Heute, Sonnabend, 19% Uhr, im Saal des ehem. Herrenhauses, Leipziger Straße 3, Vortrag des Genossen Prof.. Dr. Ernst v. Aster- Gießen über: ,, Der Geist des deutschen Bürgertums und die Politik"

Karten zum Preise von 50 Pf. an den bekannten Stellen.( Karten ZU er­mäßigten Preisen a. d. Abendkasse.)