Einzelbild herunterladen
 

Damit Hitler   redet-

werden Funkangestellte entlassen

Die Vossische Zeitung" verzeichnet in ihren Bemerkungen zu Hitlers Rundfunf­rede, daß man aus Sorge vor Funk­störungen furz vor Beginn der nationalsozia listischen Sportpalastfundgebung im Funthaus eine schwarze Liste hervorgezogen und verdiente Angestellte Knall und Fall aus Brot und Stellung gejagt hat: alles für die propagandistischen 3mede". Das Blatt bemerkt weiter: Bor Beginn der geftrigen Hitler  - Rede im Sportpalast wandte sich der Reich sinnenminister Frid an die Reichsrundfunkgesellschaft mit der Forderung, daß auf der Stelle alle Funfangestellte, die links­radikaler Gesinnung verdächtig feien" fristlos entlassen werden müßten. Als die Reichs­rundfunkgesellschaft antwortete, daß ihr die poli­tische Einstellung ihrer Angestellten nicht bekannt fei, erschienen auf Beranlaffung des Innenministers im Haus in der Majurenallee Kriminalbeamte mit einer Cifte. Auf Grund dieser Liste wurden fünf Angestellte des technischen Betriebes unter Aus­zahlung ihres restlichen Gehaltes fofort entlassen und aus dem Hause entfernt. Unter denen, die durch diesen Eingriff des Innenministeriums ihre Eristenz verloren haben, befinden sich zwei außerordentlich verdiente, leitende Beamte der Reichsrundfunkgesellschaft, die sich ebenso wie die anderen Entlassenen niemals etwas haben zuschulden kommen lassen.

Es handelt sich um Dr. Lubschinski, den stellvertretenden Chefingenieur der Reichs­rundfunkgesellschaft, und Dr. Weigt, der eine verantwortungsvolle Stellung im Zentral. Laboratorium des Rundfunks befleidete.

Diese Maßnahme des Innenministeriums wurde damit begründet, daß man eine Störung der Hitler   Uebertragung durch linksradikale Elemente fürchte..."

Gin Unterschied

In England geriet der Rundfunk ins Stoden, meil alle Ansager an der Grippe erfrankt waren. In Deutschland   mürde das nicht geschehen, da wüßte man sich zu helfen: man würde die Rede des Reichstanzlers eben ein paarmal öfter ein­Tegen.

Die Wahl an der Hochschule für Politik. Die Deutsch nationalen erhielten bei dieser Wahl fein Mandat( irrtümlich wurde mitge. teilt 1 Mandat). Es besteht also an der Hochschule für Politik eine sozialdemokratisch- kommunistische Mehrheit.

Funde von größter Bedeutung in Persien  . Sen­fationelle Berichte über ihre großen Entdeckungen fendet die Expedition der Un persität Chitago aus Persien   an New- Yorker Blätter. Danach ist es nach zweijährigen Grabungsarbeiten, bei denen Schutt und Mauerwerk von etwa 9 Meter Liefe entfernt werden mußten, gelungen, die groß= artigen Ruinen der Paläste des Xerges und des Darius in der alten Haupt stadt Persiens   Persepolis   freizulegen. Man hält diesen Fund für einen der michtigsten, die jemals in der Geschichte der Archäologie gemacht morden sind. Die Fülle großartiger Skulpturen, die aus diesen beiben Palästen geborgen wurde, reicht zurüd bis in die Zeit von Cyrus; es sollen sich darunter nach dem Urteil des bekannten Orientalisten James Breasted   die ältesten Kunst­werke befinden, die jemals in Asien   entdeckt wurden. Die Technik dieser Werte ist von höchster Feinheit und wunderbarer Schönheit. Es be­finden sich darunter Wandreliefs, die zusammen­gefeßt einen Fries von 1% bis 2 Meter Höhe und einer Ausdehnung von etwa 350 Meter bar­stellen würden. In den schwarzen polierten Stein geschnitten, stellen diese Bilder eine große Ver­sammlung des persischen Hofes dar, mit dem Kaiser in der Mitte, der die Gaben von den Ab­gesandten der 21 unterworfenen Bölfer erwartet. Außerdem wurde eine etwa 6000 Jahre alte Siedlung der Steinzeit freigelegt, die an guter Erhaltung alles übertrifft und die frühesten Türen und Fenster enthält, die bisher gefunden murden.

Sicherung des Magdeburger   Stadttheaters. Der Magistrat der Stadt Magdeburg   hat sich ent­schlossen, das Stadttheater auch in diesem Jahr in seiner bisherigen Form mit Oper, Operette und Schauspiel weiterzuführen und den Zuschuß von 550 000 Marf in der gleichen Höhe wie im Vor­jahr zu gewähren. Im Vorjahr wurde der Zu­schuß um 50 Proz. gekürzt. Durch eine kluge Spielplangestaltung, Ensemblebildung und Preis politik ist es der Intendanz gelungen, bei er­niedrigten Preisen die Einnahmen des Theaters zu steigern und den Zuschußetat nicht zu über­fchreiten.

Die Vollsbühne bringt als nächste Premiere am 21. Februar die Uraufführung des Schauspiels ,, Dic Sardinenfischer von Elisabeth von Castonier.

Ju der Deutschen Hochschule für Politik spricht Dienstag Theodor Beipart über Die Stellung Der Gemertichaften in Staat und Wirt schaft"( Sochschule für Politit, Schinkelplas 6) um 8.30 Uhr.

Die Degeto beschließt Sonntag, 12. Februar, 11.30 Uhr vormittags, im& a pitol den 3yllus ,, Der Film der Welt" mit der Amerikanischen Tragödie".

Film Festvorstellung. Dienstag, 8.15 Uhr, findet im Capitol die Festvorstellung des Metro- Goldwyn- Mayer­Films Menschen im Sotel", ton E. Gouldwig, nach dem Roman pon Bidi Caum, zugunsten der Bühnengenossenschaft statt. Im Bühnenteil wirken mit: Mafalda Salvatini  , Willi Domgraf- fraßbaender, Richard Lert  , Ballet der Staatsoper, Staatsoper orchester.

Keine Brechung der Binsknechtschaft

Dr. Bang, der neue Staatssekretär in Hugen­bergs Wirtschaftsministerium, hat vor dem Ar­beitsausschuß deutsch nationaler In­dustrieller im Hotel ,, Kaiserhof" die Grund­fäge entwidelt, nach denen er als Staatssekretär die Wirtschaftspolitit zu führen gedenkt. Freilich spricht er nachher immer von der Regie­rung. Wir zählen den Lesern die Grundsätze in der Reihenfolge, wie sie Bang entwickelte, auf. Wir sind unfähig, einen sinnvollen Zusammenhang zu entdecken; vielleicht können es die Leser.

Bang verspricht, daß nicht experimentiert werden soll, sondern alle Aenderungen in organischer Entwicklung vollzogen werden müssen. Treu und Glauben sowie die staatliche Moral müssen wieder­hergestellt werden. Die Regierung werde sich deshalb weder an Schuldnern noch an Gläubigern vergreifen. Von Schuldenhöhe und Zinshöhe fäme man nur noch los durch Kapitalneu= bildung. Wer der Regierung unterstelle, fie wolle Zinsen und Renten rauben, der lüge. Das felbe Urteil gilt von denen, die der Regierung unterstellen, fie plane in irgendeiner Form eine Antastung der Währung. Wer an die Heilung unserer Zustände durch offene oder perstedte In­flation glaubt, ist entweder ein Demagoge oder

"

Bang sichert Zins und Rente

ein Schwachtopf." Bis hierher sind es starke Worte, aber sie haben immer noch einen gemissen Sinn, von dem zu hoffen ist, daß er durch die Tatfaden gerechtfertigt wird.

Dann sagt Bang weiter, bisher sei die Wirt­schaft verstaatlicht und der Staat Derwirtschaftet worden. Diese Entwidlung gelte es rückgängig zu machen. Der Rolletti= vismus, in den wir geraten seien, zerschlage den höchsten Wert, nämlich die Persönlich= feit. Jedes Kollektiv sowohl auf Wirtschafts­wie auf Arbeitsseite hat den Trieb, seinen Mit­gliedern für geringere Leistungen höhere Borteile zu verschaffen. Das ist ein System der gegen feitigen Beraubung." Natürlich meint hier Herr Bang in erster Linie die Gewerkschaf= ten. Aber vielleicht meint er auch die 40 000 landwirtschaftlichen Genossenschaften, die 800 deut­ schen   Kartelle und die schwerindustriellen Mono­pole. Wir vermuten das, weil er sagt, daß po= litische Preis und Lohnbildung eine Todsünde seien mider den heiligen Geist der Wirtschaft, der bestraft wird mit dem Bankrott des ganzen Volkes. Die Parole müsse heißen: Leistungspreis und Leistungslohn. Die soziale Frage fann nach Bang nur auf dem

Wagner und die Gegenwart

Eine Umfrage unter Künstlern

-

An eine Reihe führender Komponisten, Schrift steller, Mufitgelehrter und Dramaturgen hat sich Herbert Connor gewendet, um die Stellung der Gegenwart zu Wagner an seinem 50. Todestage zu ergründen, und veröffentlicht die wichtigsten Er gebnisse seiner Umfrage in der ,, Literarischen Welt". Die junge Generation ist dabei mit Ausnahme von Eduard Zuckmayer   nicht ver= treten. Als Grund dafür wird angegeben: Wir hatten uns selbstverständlich auch an die Vertreter der jungen Generation gewandt. Doch ermies fich hier das Interesse an Wagner als so gering, daß wir auf die Wiedergabe von Aeußerungen ver­zichten mußten. Ganz offensichtlich hat ein großer Teil der heutigen Jugend zu Wagner so gut mie fein Berhältnis."

Zwei hervorragende Musikschöpfer treten mit fehr gegenfäßlichen Anschauungen herpor. Arnold Schoenberg   schreibt: Für mich ist Wagner eine ewige Erscheinung, ganz unabhängig davon, wie sich die Modeströmungen zu ihm stellen Das Publikum ist anscheinend burch schlechte Mufit so verdorben, daß es für gute Musik teine Ohren mehr hat. Allerdings gehört Wagners Kunst nicht dem Alltag, und es ist für den schwer um seine Existenz kämpfenden, modernen Menschen sicher nicht leicht, im Opernhaus seiner Stadt eine un­gefürzte Wagner- Aufführung mit voller Auf­merksamkeit zu genießen. Dafür aber hat ja Wagner Bayreuth ins Leben gerufen, denn er mollte seine Werke, wie er sagte, dem Schlen­drian" der Opernbühnen der Großstädte gar nicht preisgeben. Das hohe Ethos Wagners und der Ewigkeitsmert seiner Werke stehen für mich feft." Der berühmte ruffische Komponist Igor Stra minsti dagegen bekennt:" Für mich persönlich hat Wagner feine Bedeutung. Er ist die Berför­perung der Romantik, die mir als in jeder Be­ziehung modern empfindenden Menschen voll­ständig fremd ist. Ein Mensch, der mit der Gegenwart fühlt, fann nach meiner Meinung, die ich niemanden aufdrängen will, unter feinen Umständen romantische Werte lieben. Auch das sog. System des Mufitdramas" ist mir wenig verständlich. Ich schäze die alte Oper  , aber ich will auch feineswegs Wagners Bedeutung ver

Röntgen im Hörbild

Eine lohnende Sendung

Rund anderthalb Stunden war am Freitag­abend das Mikrophon des gesamten deutschen  Rundfunts für Hitler und feinen Propheten Goebbels   beschlagnahmt. Heute wird es in gleichem Ausmaß von Hitlers Kompagnon Hugen berg in Anspruch genommen werden. Glücklicher­weise gibt es genug lautstarfe Sender im Aus­land, die zwischen 9 und 10 Uhr abends meist recht gute Musik senden. Der Hörer, ber in Deutschland   seine 2 Mart Rundfunkgebühren im Monat zahlen muß, ist heute ja ohnehin vielfach fein Hörer des deutschen  " Rundfunks mehr.

Immerhin, eine Sende der Berliner Funkstunde lohnie am Freitag den Empfang. Das Hörbild Röntgen", zusammengestellt von B. Lamp­recht, zeichnete in starter Anschaulichkeit den großen Phyfifer und seine Entdeckung. Der Ver­faffer hatte Literaturstellen, Briefe, alte Zeitungs­ausschnitte aneinandergestellt. Dazu traten Men schen vor das Mikrophon, die Röntgen selber gut gefannt hatten. Die Gefahr, daß eine anekdotische Berherrlichung den Menschen und sein Wert der Wirklichkeit entrückte, wurde aufs glücklichste ver mieden; der Erfinder, der die Menschheit mit seinen Bunderstrahlen beichentte, zeigte sich den Sörern als ein einfacher, bescheidener Mann, der

fleinern. Ich unterstreiche nur meine eigene Gleichgültigkeit seinen Werfen gegenüber."

4

"

Boden der Wiedervereinigung der heute getrennten beiden Wirtschaftstypen gelöst werden: Arbeiter und Unternehmer.

Die Lösung aller großen wirtschafts politischen Fragen hat sich organisch auf der Lösung der Agrarfrage aufzubauen. Auch ein gesunder Export ist ohne das Rüdgrat einer gesunden Binnenwirtschaft nicht möglich. Gleichzeitig ist Bang der Meinung, daß zur­zeit alles zu geschehen habe, um mit holland  , Schweden   und Südslawien, deren Handelsverträge jetzt ablaufen, nicht in einen frisenhaften Zustand zu geraten.

Herr Bang hat offenbar selbst gefühlt, daß er mit solchen Grundsägen feine Lösung für die Aufgaben der praktischen Wirtschaftspolitik gibt. Darum machte er mit seinem letzten Grundsatz noch schnell einen Sprung in die heute üblich ge= wordene politische Metaphyfit. Er meinte, es dürfe deshalb" weder Gewerkschafts­politit noch landwirtschaftliche Verbandspolitif, sondern es müsse deutsche Wirtschafts­politit" gemacht werden

Wer daraus praktische Lösungen für die drän genden Fragen der deutschen   Wirtschaftspolitik entnehmen kann, friegt einen Taler.

des Weltkriegs jedoch von der Politif habe er feine Ahnung, wenn er auch nicht bestreiten molle, daß es Desterreicher geben tönne, die von der reichsdeutschen Politif etwas verstehen. Zarte Andeutungen zwischen den Zeilen, aber sie mur den auch so verstanden und mit Beifall in einem Falle auch durch Pfeifen quittiert.

Das Programm bietet einige neue und reizende Buntte. Mar Adalbert als Mann mit den Röntgenaugen", Max Hansen  , lustig, mit nicht immer ganz neuen Geschichten, Hans Kolischer mit sprudelndem Humor dazu als besondere artistische Beigaben prachtvolle Leistungen der beiden. Cimberleys und der Brüder Hors­burgh. Nicht zu vergessen Darlene Wal= ders, eine Tänzerin aus USA  .

Das Reichsehrenmal

Ausstellung der Entwürfe

Was die ältere Generation Wagners Schaffen verdankt, das ist erst fürzlich von Anna Jacobsen in einer gelehrten Schrift Nachklang Richard Wagners im Roman" zusammengestellt worden. Darauf bezieht sich Thomas Mann  . Er wiederholt sein häufig gemachte Mitteilung, ., daß das Werk Richard Wagners mir in ber Jugend einen gewaltigen und für immer nach­wirkenden Eindruck gemacht hat." Auch ein. rich Mann meint: Seit langem ist jeder pon ihm beeinflußt wie von der Luft, die uns um­gibt." Alfred Neumann hält den Einfluß Wagners auf das Deutschland   der Gegenwart für außerordentlich start, ja so start wie noch nie, aber diese Einpirfung sei heute nicht mehr fünft­lerisch, sondern politisch: Das Musikdrama Im Mai des vorigen Jahres tagte das Preis­Wagners emaniert sich heute als das Melodram gericht. für den Wettbewerb zum Reichsehrenmal co der Gefühlspolitit 3 ud mayer, der mit dem erstmalig. Bon ben insgesamt 1828 eingegange Pädagogen Luferte zusammen an der volksmusi nen Entwürfen wurden 20 in die engere Wahl falischen Erziehung der Gegenwart arbeitet, vergezogen. Diese 20 Entwürfe wurden dann noch­tritt den Standpunkt, daß das junge Deutschland   mals von den einzelnen Künstlern in teilweise mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand von Wagners Erscheinung ein neues gereinigtes Ber­hältnis zu seinem Werf gewinnen wird.:,,Mit einer neuen fachlichen Ergriffenheit" vernehmen wir, was an dieser Musit einmalig, groß. über­zeitlich, mas an der Konzeption des Gesamt­funstwerts" faszinierend ist; die Problematit des Stils zwingt immer wieder zur Auseinander­sehung, trogdem oder gerade meil unser eigenes Schaffen und unser Bemühen um das musikalische Theater notwendig andere Richtung einschlagen muß und, soweit es an Bergangenem sich orien tiert, an frühere Epochen der Musitgeschichte an fnüpft... Die Frage fautet heute, wie man in Wahrheit dem Werte Wagners dienen fann. Und da heißt die Antwort: nicht durch falsche oder frampfhafte Popularisierung, sondern indem man an den Stellen, an die dieses Werf einzig gehört, nämlich an den Opernhäusern der großen Städte, es mit Sorgfalt und Berantwortungsbewußtsein erneuert und von aller traditionellen Schlamperei reinigt und indem man endlich den Besuch solcher Aufführung meiten Kreisen ermöglicht."

so im Schatten seiner Entdeckung stand, daß er für die große Menge völlig dahinter perschwand. Amüsant war zu hören, wie die Deffentlichkeit auf die ersten Meldungen von der Entdeckung der Röntgenstrahlen reagierte. Die Dummheit, die Boreiligkeit und die Sensationslüfternheit feierten Orgien, und wahrscheinlich war es nicht nur eine Stimme, die das Verbot der Anwendung von Röntgenstrahlen forderte, weil es unfittlich sei, den menschlichen Körper zu durchleuchten. Doch solche Schilderungen dienten Lamprecht nicht zu billiger Beluftigung der Hörer; sie waren nur ein Teil des Hintergrundes, von dem das Bild des zweifelnden, ahnenden, zäh um feine Entdeckung -lz. ringenden Röntgen fich plastisch abhob.

Kabarett der Komiker

Interim

Es gab einmal eine Zeit, da standen die Raba retts im Zeichen der politischen Bos= heiten. Aber seit sich der braune Mehltau über das deutsche Land gesenkt, find auch die Kon­ferenciers zu behutsamer Borsicht verpflichtet. Es geht vielleicht schon bis an die Grenze des Not­verordnet zulässigen, menn Paut Morgan zari andeutet, er habe als Desterreicher zwar während

veränderter Form den Preisrichtern zur Begut achtung porgelegt. Nunmehr find fünf Entwürfe mit Preisen ausgezeichnet worden.

Die Ausstellung der 20 in engere Wahl ge 30genen Entwürfe für das Reichsehrenmal bei Bad Berka  , die der deutschen   Deffentlichkeit Ge­legenheit zu einer abschließenden Stellungnahme zu dem Ergebnis des Preisausschreibens geben soll, wurde Freitag im Chemischen Museum der Technischen Hochschule vor Bertretern der Bresse   eröffnet und Don Reichstunstwart Dr. Redsiob eingehend erläutert. Die zahl­reichen Zeichnungen, Modelle, Pläne und Aqua relle versuchen ein möglichst vielseitiges, natur­getreues Bild des Gesamteindrucks sowie der ein­zelnen wesentlichen Partien der vorgeschlagenen Anlage zu geben.

Die Ausstellung enthält als meiteres Material eine vom Reichskunstmart ausgewählte Samm lung von Gefallenen Gedenkstätten, die in verschiedenen Teilen Deutschlands   entstanden sind.

Die Ausstellung wird voraussichtlich 3 Wochen dauern. Sie ist an Werktagen von vormittags 10 bis nachmittags 7 Uhr und an Sonntagen pon vormittags 10 bis nachmittags 2 Uhr geöffnet. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben.

*

Mit der Frage der zweckmäßigsten Gestaltung eines Reichsehrenmals beschäftigt sich ein von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unter­zeichneter Aufruf, in dem der Gedanke des Malers Ludwig Dettmann   wieder aufgegriffen wird: als inneren Kern eines Reichsehrenmals Erde von allen Soldatengräbern draußen und in der Heimat zu nehmen und an feierlicher Stätte in deutscher Erde zu betten". Der Aufruf betont, daß ein Reichsehrenmal einer großen inneren Idee bedürfe, unabhängig von jeglicher Formung durch Architektur, Kunst- und Landschaftsgestal tung. Das Ergebnis des Wettbewerbs Reichs ehrenmal Berta" sei abzulehnen. Unter den 1800 eingesandten Entwürfen, entsprächen höchstens zwei bis drei der nicht preisgekrönten den An. forderungen, die man an ein Reichsehrenmal stellen müsse.

39

Die deutsche Architekturausstellung in Leningrad  hat den größten Erfolg von allen ausländischen Ausstellungen gehabt, die in Leningrad   statt­gefunden haben. Während furzer Zeit ist die Ausstellung von über 10 000 Personen besucht worden. Sie wird besonders gern von Schulen und Angehörigen der Roten Armee besucht.

Ludwig Hardt   spricht heute im Tingel- Tangel. Idyllen, Anekdoten und Späße, Sonntag: Goethe und Dichter seiner Zeit. Beginn 8.15 Uhr.