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Die Tragik des Bergarbeiters

Die Bergwerksbesitzer des Ruhrgebiets haben, wie bereits gemeldet, den Rahmentarif= vertrag zum 31. März gekündigt. Zum gleichen Tage haben sie auch die bestehende Lohnordnung gekündigt, und zwar, da­mit die Arbeiter sich keine Illusionen machen, wie es wörtlich in dem Kündigungsschreiben heißt, Jum 3wed der Aufloderung der bestehenden Lohnordnung."

Auflockerung? Ein nicht mehr neues Wort für beabsichtigte o hnjentung. Geniert man sich angesichts des niedrigen Bergarbeitereinkommens, seine Absicht klar auszudrücken? Und dann: Am 5. März ist Reichstagswahl  . Da ist es gut, seine Absicht in Worte zu kleiden, die man zunächst drehen und deuteln kann.

Aber auch die Bergarbeiter haben Auf­lockerungswünsche. Sie wünschen, daß die Dauer der Arbeitszeit aufgelockert", d. h. ver= fürzt wird. Das ist besonders im Ruhrbergbau notwendig und tragbar.

Der Ruhrbergbau hatte 1929 die höchste noch nie zuvor erzielte Kohlenförderung. Im ar= beitstäglichen Durchschnitt wurden 407 200 Tonnen Steinkohle zu Tage gefördert. Die Jahresförderung erreichte die Höhe von 123,6 Millionen Tonnen. Diese Rekordförderung war begünstigt von der damals noch guten Kon­junktur und dem überaus strengen Winter in 1928/29. Sie wurde mit 354 577 Bergarbeitern, die im Jahresdurchschnitt angelegt waren, erzielt. Nicht einbezogen sind die in den bergbaulichen Nebenbetrieben beschäftigten Arbeiter. Sie haben mit der Kohlengewinnung und förderung nichts zu tun.

3m Jahre 1929 befrug der Fördereffekt 1271 Kilo je Mann und Schicht.

Zellt man die arbeitstägliche Förderung von 407 200 Tonnen 407 200 000 Kilo durch den Fördereffekt von 1271 Kilo, dann ergibt sich, daß im arbeitetäglichen Durchschnitt 320 377 Arbeiter beschäftigt waren, um diese Produktion zu ge= winnen. Die Differenz zwischen der angelegten und der im arbeitstäglichen Durchschnitt beschäftig­ten Belegschaft beträgt 34 200 10,67 Proz. Sie feierten, waren frank oder beurlaubt. Zum Vergleich sei nun auf das Jahr 1913 zurückgegriffen.

Aus der Arbeit hinausgearbeitet

1913 stellte sich der Fördereffekt auf 943 kilo je Mann und Schicht.

Um die arbeitstägliche Förderung des Jahres 1929 von 407 200 Tonnen zu erzielen, hätten 431 813 Bergarbeiter arbeitstäglich beschäftigt und bei etma 10 Proz. Feiernden, Kranken und Beurlaub= ten 470 000 Mann angelegt sein müssen. Da aber der Fördereffekt von 943 Kilo in 1913 auf 1271 Kilo in 1929 gestiegen war, brauchten nur 320 377 Mann, also 111 436 34,7 Proz., weni­ger im arbeitstäglichen Durchschnitt beschäftigt zu werden, um die Fördermenge von 407 200 Tonnen je Arbeitstag zu erzielen. So wirkte sich die Er­höhung des Fördereffektes aus. Die Arbeits­intensität blieb aber nicht stehen, sondern stieg weiter und weiter.

1932 betrug der Fördereffekt 1623 kilo je mann und Schicht. Bei diesem Fördereffekt würde die Fördermenge von 407 200 Tonnen mit 250 893 im arbeitstäglichen Durchschnitt beschäftigten Berg­arbeitern erzielt werden können, während 1929 hierfür 320 377 benötigt wurden. Die an= gelegte bergmännische Belegschaft hätte nur 275 000 zu betragen brauchen, während sie 1929 im Jahresdurchschnitt 354 577 Mann betrug.

Selbst bei allerbester Konjunktur, wie sie 1929 der Ruhrbergbau zu verzeichnen hatte, würde die Belegschaft um mindestens 80 000 abgebaut werden müssen, weil der Fördereffekt in so ungemein starker Weise ange­stiegen ist.

Er betrug am Jahresende 1932 fogar 1680 Kilo je Mann und Schicht,

während in vorstehenden Berechnungen der Jahresdurchschnittseffekt von 1623 Kilo zugrunde gelegt murde.

Unter dem Druck der Wirtschaftskrise ist die arbeitstägliche Fördermenge des Ruhrbergbaus auf 240 130 Tonnen in 1932 gesunken. Der Rückgang gegen 1929 beträgt 167 070 Tonnen

40,7 Proz. Die Belegschaft sank in der­selben Zeit von 354 577 Mann auf 190 580 46,2 Pro3. Damit ist die Tragik der Ruhrbergarbeiterschaft aber noch nicht erschöpft. Es wurden 1932 auch noch über 9 Mil­lionen Feierschichten zu je 8 Stunden eingelegt. Wären die Feierschichten ausgeschaltet worden, dann hätte die bergmännische Belegschaft sogar auf 160 000 Mann herabgedrückt werden können. Diese Zahl hätte genügt, um die ar­

Einheitsfront oder nur Manöver?

Ein Angebot der RGO.

Die RGO. hat durch ihre Bezirksgruppe für Berlin- Brandenburg- Laufiz- Grenzmark an den Ortsausschuß des ADGB  . Berlin   ein Schreiben gerichtet, in dem eine Reihe von Aktio­nen ,, als ersten Schritt zur Verständigung" vor­geschlagen wird und auch sonst die einzuschlagende Tattit vorweg genommen wird. Der Ortsausschuß des ADGB  . hat darauf mit folgendem Schreiben geantwortet:

,, Daß wir stets für eine Einheit der Arbeiterschaft waren, brauchen wir nicht nochmals zu betonen, da sie selbstverständ= lich ist.

Dertliche Verhandlungen in dieser Frage sind jedoch wertlos, da nur zentrale Verhand­lungen zu einem Ziele führen können. Eure zen­trale Körperschaft muß sich daher mit der unferigen in dieser Frage in Verbindung setzen."

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Die kommunistische Welt am Abend" bemerkt zu dem Schreiben der RGO., es schiebe die Ein­heitsfront auf das Hauptgeleise". Das fommunistische Blatt fährt fort:

,, Mit dieser Feststellung ist auch schon die Ant­wort auf die Erklärungen und offenen Briefe" gegeben, welche in den letzten Tagen verschiedene fozialdemokratische Führer an die kommunistischen  Arbeiter gerichtet haben. Stampfer( im Vor­wärts") und Breitscheid  ( in der Berliner Volks­zeitung") schieben die Frage, um die es geht, auf ein Nebengeleise, auf das Nebengeleiſe eines Nichtangriffspattes" gegen die SPD.  - Führer. Die Einheitsfront, die sie meinen, ist im Grunde nur eine Einheitsfront gegen die Kritik an der SPD.  - Führung, eine Einheitsfront zur Vertuschung der Tatsache, daß

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die Politik der letzten vierzehn Jahre, die gerade das Gegenteil margiftischer Politik gewesen ist, die Reaktion und den Faschismus in Deutschland  erst aufgezüchtet hat. Was soll die Richtschnur der neuen Einheitsfront sein?

Soll es die Richtschnur sein, die Ebert schon während des Januarstreits 1918 befolgt hat und die, wie er später selbst zugab, gelautet hat: Wir stellen uns an die Spize der Kampfbewegung der Arbeiter, um sie abzumürgen."

Mit dieser niederträchtigen Berleumdung unseres

verstorbenen Genossen Ebert beginnt also die ,, Ein­heitsfront". Die von dem kommunistischen   Blatt in Fettdrud hervorgehobene Wiederholung der kom= munistischen Agitationsphrase, die Politik der So­zialdemokratie während der letzten vierzehn Jahre wäre das Gegenteil einer margistischen Politik ge= wesen, soll wohl die Ehrlichkeit" des Angebots hervorheben. An dem Tag, an dem die RGO. ihr Schreiben verfaßte, veröffentlichte die ,, Rote Fahne" zu dem Vorschlag eines Nichtangriffspafts in Fett­drud folgenden Satz:

,, Schweigen zur Politik der Gewerkschafts­bürokratie, Zurüdweichen vor ihren diktato­rischen Manövern, das bedeutet in der gegen­wärtigen Situation die kämpfende Einheits­front verhindern, die Kapitulationspolitik und damit dem Faschismus Borschub leisten." Und die ,, Welt am Abend" bemerkt abschließend: ,, Wenn die eine Truppe vorwärts marschieren will, die andere Truppe aber zum Rückzug ge= blasen wird, ist es da möglich, eine vereinte Front zu bilden?"

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Danach stellt man sich in der Leitung der KPD  . die Einheitsfront" so vor, daß die Sozialdemo­fratie gegen die Agitationslüge ,, 14 Jahre Marris­mus" zu Felde zieht, während ihre ,, Verbündeten" im Rücken in anderer Form mit derselben Agita­tionslüge gegen fie fämpfen.

,, Schweigen zur Politik der Gewerkschaftsbüro­fratie" würde allerdings bedeuten, daß die kom= munistischen Agitatoren statt in der Eifernen Front, im Faschismus den Hauptfeind sehen müßten. Das ist ihnen unmöglich. Wollen fie ,, Einheitsfundgebungen" mit Sprechchören mie ehemals: ,, Wer hat uns verraten? Die Sozial­demokraten!" Wobei die Nazis sich vor Lachen den Bauch halten?

In dem Schreiben der RGO. wird u. a. die Be­hauptung aufgestellt, der Faschismus könne nicht durch den Parlamentarismus geschlagen werden.

Im letzten Reichstag saßen 196 Nationalsozia­listen und 221 Sozialdemokraten und Kommu­nisten. Hätte dort eine proletarische Einheits­front auf parlamentarisch- demokratischer Grund­lage bestanden, dann wäre Hitler nie Reichstanzler geworden.

beitstägliche Fördermenge von 240 130 Tonnen zu gewinnen.

Es ist nicht anzunehmen, daß in den nächster: Jahren eine Konjunktur zu erwarten ist, die den Ruhrbergbau verpflichtet, arbeitstäglich 407 200 Tonnen Steinkohle zu gewinnen, um den Bedari zu decken. Wenn einmal wieder 350 000 Tonnen arbeitstäglich gewonnen werden, dann wird man von einer guten Konjunktur sprechen.

Wenn feine Feierschichten mehr eingelegt werden, dann kann die arbeitstägliche Förde­rung schon ungefähr auf 280 000 Tonnen an steigen, ohne die Belegschaft auch nur um einen Mann zu erhöhen.

Vorauszusehen ist, daß der Fördereffekt auf der Höhe von 1623 Kilo stehen bleibt. Das fönnte zu bestreiten versucht werden. Dem sei jedoch entgegengehalten, daß er am Jahresschluß 1932 schon 1680 Kilo betragen hat, so daß vor­stehend schon ein gewisser Rückgang einfaffuliert ist. Wenn die Belegschaft des Ruhrbergbaues auf 240 000 Mann ansteigt, dann wird bei dem Fördereffekt von 1623 Kilo die arbeitstägliche Förderung von 350 000 Tonnen auch dann er­reicht werden, wenn ungefähr 10 Proz. feiern, frank oder beurlaubt sind.

Aus diesen Berechnungen und Ueberlegungen ergibt sich unwiderleglich, daß, wenn der Be­schäftigungsgrad der Ruhrbergarbeiter wesentlich gehoben und die Arbeitslosigkeit fühlbar gebannt werden soll,

die Arbeitszeit verkürzt werden muß. Es ist unerträglich, zu sehen, daß die Förder­leistung je Mann und Schicht seit 1925 pon Monat zu Monat ansteigt und die Arbeitslosig= feit nicht nur durch die Wirtschaftskrise, sondern auch durch den Aufstieg der Förderleistung im= mer größer wird und selbst in Zeiten einer guten Konjunktur nicht gebannt werden könnte, wenn die gegenwärtige Arbeitszeit aufrechterhalten bleibt. Darum muß die Arbeitszeit ganz be­sonders im Ruhrbergbau, jei es durch die Rück fehr zur Siebenstundenschicht, sei es, indem die Vierzigstundenwoche eingeführt wird, verkürzt werden. Das ist die Forderung, die die Bergarbeiterorganisationen den Tarifauf­lockerungswünschen der Unternehmer entgegen­halten und an die Regierung zu stellen haben. Die wirtschaftlichen Boraussetzungen find im Ruhr­bergbau gegeben, um diese Forderung zu er­füllen. Darum vorwärts zur Tat!

merfungen gegenüber den fühnen Behauptungen der KPD  . Solange sich deren Führer eine Ein­heitsfront nur so vorstellen können, daß die ,, Ver­bündeten" aufeinander schimpfen und aufeinander schlagen, solange wird es für jeden Arbeiter klar sein, daß die KPD  . nicht die Einheits= front, sondern nur ein Einheitsfront­manöver will.

Last der Freizeit

Auf der Flucht vor dem Müẞiggang

Die Kleinigkeit, die dem Arbeitsmann immer zum Glücklichsein fehlte, war Zeit, nur Zeit". Heute haben sieben und eine halbe Million deutscher  Arbeiter viel, viel zu viel Zeit; nur Arbeit fehlt ihnen, und Brot, und Obdach, und das Recht auf Leben.

Die Last der freien Zeit ruht schwer auf ihnen, am schwersten vielleicht auf den jungen Men­schen. Die Familie, die meist selber bittere Not leidet, muß den rüstigen, arbeitslosen Jugendlichen ernähren und beherbergen, und der gemeinsame Hunger und der gemeinsame beengte Wohnraum machen dieses Zusammenleben vielfach auf die Dauer so bitter, daß der Arbeitslose nur einen Ausweg sieht: Flucht. Flucht auf die Land­straße oder sogar Flucht in den Tod.

Eine Unterredung, die Walter Maschke  , der Jugendsekretär des ADGB.  , vor dem Mikrophon der Berliner   Funkstunde mit drei Schülern der Bundesschule des AD G B. in Bernau  , drei jugendlichen Erwerbslosen hatte, machte dieses Elend deutlich.

Mancher Jugendliche floh aus seinem heimat­lichen Elend in den freiwilligen Arbeits­dienst. Hier ist es wenigstens ein paar Wochen ihm entzogen oder der Not der Obdachlosigkeit. Der Werkstudent, der keine Arbeit mehr findet und deshalb sein Studium abbrechen muß, schiebt die Versorgung im Arbeitsdienst als Atempauſe vor seine hoffnungslose Zukunft. Der Jugend­liche, den der Hunger auf der Landstraße stehlen lehrte, läßt sich vom Jugendpfleger hierher über­weisen. Der Milch austräger, der mit Vater, Mutter und neun Geschwistern, davon zwei schul­pflichtig und fünf arbeitslos, in Stube, Kammer und Küche hausen mußte, fommt ins Arbeitslager. Niemand sucht etwas anderes als Schutz vor dem bittersten Elend. Alle wissen, daß nach Ablauf der Arbeitsdienstzeit das alte Elend auf

Wir beschränken uns auf diese wenigen Be- fie wartet.

Einige Hilfe für die erwerbslose Jugend läßt sich nur dadurch bieten, daß man ihr eine da u= ernde Gemeinschaft öffnet: den Kreis der Gewerkschaftsjugend oder der sozialistischen   Ar­beiterjugend. Die drei Gesprächsteilnehmer stamm­ten aus den verschiedensten Teilen des Reiches, aus Berlin  , Ostpreußen  , Bayern  . Sie alle sind in der Jugendbewegung tätig. Ihre Berichte zeigten, was am dringendsten notwendig ist, um die arbeits­lose Jugend vor dem Zerbrechen zu bewahren: Gemeinschaft, Essen, Arbeit. Körper­liche Arbeit, sinnvolle Arbeit ist für die ar­beitslose Jugend ein Geschenk, nach dem sie sich drängt. Zur geistigen Arbeit muß fie vielfach erst in der Gemeinschaft erzogen werden; denn längere Arbeitslosigkeit läßt auch den geistig Interessierten, der die ersten Wochen und Monate seiner unfreiwilligen Freizeit durchaus sinnvoll auszufüllen verstand, meist erschlaffen. Wirkliche Hilfe jedoch in diese Feststellung flang die Unterhaltung aus- fann nur in der Schaffung von normalen Arbeits- und Einfom= mensverhältnissen den werftätigen Men­schen, der werktätigen Jugend zuteil werden.

BVG.- Kündgebung

der Eisernen Front!

Am Donnerstag, dem 16. Februar 1933, 19.30 Uhr, in den Gesamträumen der Kammersäle, Teltower Str. 1-4. Paul Löbe   spricht über das Thema: Herren­recht oder Volksrecht? Es wirkt mit der Männergesangverein der BVG. Betriebssekretariat.

Achtung, Schuhmacher! Heute, Dienstag, findet im Gewerkschaftshaus die Jahresgeneral­versammlung des Zentralverbandes der Schuhmacher statt. Die Mitglieder werden ersucht, diese sehr wichtige Versammlung zu besuchen.

Angestelltenräte!

Einheitsfrontmanöver der KPD  .

Daß die Mitglieder der Betriebsvertretungen sich in ihrer überwiegenden Mehrheit als Funk­tionäre der freien Gewerkschaften fühlen, ist der KPD.   ein Dorn im Auge. Der Eindruck der wuchtigen und geschlossenen Kund­gebung der Betriebsräte auf der Betriebsräte­konferenz im Januar soll möglichst verwischt wer­den. Ein Herr Hellige aus Berlin- Frohnau  hat unter wilden Beschimpfungen der freien Ge werkschaften für den 14. Februar eine Konferenz der Berliner   Angestelltenräte" nach dem Reichstag einberufen. Ein Herr Bohnenstengel foll dort den Angestelltenräten kommunistische Kampftattik beibringen, die darin besteht. zuerst einmal die vorhandenen Kampforganisatio­nen zu schwächen, wenn möglich, zu zer= schlagen.

In dem Aufruf wird von einer Konferenz" gesprochen, auf den Eintrittskarten ist nur noch von einer ,, Besprechung" der Vertreter verschiede­ner Betriebe mit dem kommunistischen   Reichs­tagsabgeordneten Torgler   die Rede.

Freige werfschaftliche Angestelltenrats mitglieder nehmen ihr Amt zu ernst, um sich gegenwärtig mit Herrn Bohnenstengel und ähn­lichen Strategen herumzuschlagen. Da die Herr­schaften ohnehin enttäuscht wären, wenn ihrer Einladung wirkliche Angestelltenvertreter folgen würden, wollen wir sie auch ruhig unter sich laffen. Zentralverband der Angestellten.

Nicht so hizig!

Auf Antrag der Unternehmer sollte gestern vor dem Schlichtungsausschuß über den Neu­abschluß des Lohn- und Manteltarifvertrages für die Berliner   Möbeltransportarbeiter verhandelt werden. Zu diesen Schlichtungsverhand­lungen ist es aber nicht gekommen.

Die Unternehmer hatten beim Schlichtungsaus­schuß die Tarifhilfe beantragt, ohne vorher mit dem Gesamtverband direkte Berhandlungen geführt zu haben. Dieses übereilte Vorgehen war von ihnen mit der Behauptung begründet worden, der Ge­samtverband fuche die direkten Verhandlungen zu verschleppen, um in die Umzugszeit hinein­zugelangen und dann die Unternehmer unter Drud sezen zu können. ,, Unter Druck setzen" dürfen na­türlich nur die Unternehmer ihre Arbeiter.

Aus dem Briefwechsel mit den Unternehmer­organisationen fonnten die Vertreter des Gesamt­verbandes aber nachweisen, daß sie sich für Mitte Februar zu weiteren Verhandlungen bereit erklärt hatten. Da Lohn und Manteltarif noch bis zum 28. Februar Geltung haben, standen noch 14 Tage zur Verfügung, um zu einer Verständigung zu kommen.

Der Vorsitzende des Schlichtungsausschusses lehnte es daher auch ab, einzugreifen, bevor nicht direkte Verhandlungen geführt worden sind. Diese finden nunmehr am Mittwoch statt.

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