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Die letzte Rettung

117 Berliner   Männer marschieren nach Wittenau  

Tausenden von armen Berliner   Familien droht jeden Tag die Ueberreichung der Ermissionsklage. Andererseits ist nichts flarer als folgendes: Wer mit seiner Frau zusammen 48 M. Wohlfahrte unterstützung erhält, kann davon nicht noch 30 M. Miete zahlen. Deshalb wollen Tausende ganz von selbst aus ihren teuren, nicht mehr bezahl­baren Wohnungen. Nun lagen bis in den Herbst vorigen Jahres zwischen Wittenau  und Tegel   fnappe 20 Morgen Land brach; Industriegelände, auf dem bis zum Kriseneinbruch die amerikanische   General Motors   Comp. gewirt­

Neuköllner!

Die Eiserne Front marschiert. Massen­demonstration am Sonnabend, dem 25. Februar, Treffpunkt 17 Uhr, Reuterplatz.

Für die Freiheit der Arbeiterklasse!

schaftet hatte. Es ist niemals inseriert worden, es ist niemals propagiert worden, es hieß nur einmal auf den Stempelstellen Berlins  : Du, Kolleg, in Wittenau   gibt's Land, Quadratmeter 3 Pfennige!", und am nächsten Tage sicherten sich 117 Männer die 117 vorhandenen Parzellen.

Dann machten sie eine Versammlung und rech­neten: das Land ist verdreckt. Als die amerika­ nischen  

Automobilmänner sich ihr Fließband bau­ten, farrten sie allen überflüssigen Sand auf jene 20 Morgen. Das wäre noch nicht schlimm, den Sand kann man wieder wegkarren. Aber die Automobilmänner kehrten auch alle Schlacke, alle ihre Lack- und Delreste auf das jezige Parzellen­land, und so ist der Boden fußtief mit Del und Lack und sonst etwas durchtränkt. Nicht eine Kar toffel würde hier wachsen, stellten die Männer fest. Aber wir werden die 20 Morgen Land von Wittenau   schon wieder urbar machen", stand einer auf, und dann wurde beschlossen: Wir machen gemeinsam einen Arbeits= dienst. Auf jede Nase von den 117 Männern kommen 80 Arbeitsstunden; wenn jeder einmal in der Woche 8 Stunden schippen kommt, sind sie alle zu Ostern fertig. Jezt sind die 117 feste beim ,, Urbarmachen".

Wenn sie nur nicht so schrecklich arm wären. Nur 4 oder 5 von den 117 haben noch Arbeit Der eine, der den Häuptling macht, wohnt auf dem Wedding  , und da er jeden Tag einschreiben muß, was der einzelne von seinem Konto ab= arbeitet, muß er jeden Tag auf dem Gelände sein, aber er hat kein Fahrgeld. So läuft er jeden Tag: Wedding- Wittenau, Wittenau­Wedding. Alle Berufe sind dabei: Metall­arbeiter, Angestellte, Handwerker, Kellner und Baseinnehmer. Einer wird jetzt seine Ermissions­flage bekommen; er kann die Neubaumiete von monatlich 56 m. nicht mehr aufbringen. Er ist bereits drei Jahre ohne Arbeit. Der zweite ist ,, erst" zwei Jahre arbeitslos; er ist insgesamt 224 M. Miete rückständig, jeden Tag kann die

Schularzt untersucht die Jüngsten

Der Neueinschulung jedes Berliner   Kindes geht eine gründliche ärztliche Begutachtung durch den Schularzt voran Dabei wird das Kind auf seine gesamte törperliche und geistige Konstitution forg fältig geprüft, um vor allem festzustellen, ob es überhaupt schon schulreif" ist. Es ergeben sich bei dieser Untersuchung verschiedene Fälle, mo ein allzu zarter Organismus ein Zurückstellen auf ein Jahr erforderlich erscheinen läßt.

Aufmarsch im Hemd

Die schulärztliche Untersuchung findet im je weiligen fünftigen Schulgebäude des Kindes statt. Im Vorraum nimmt die Schulfürsorgerin die An­meldung entgegen, dann wird ausgezogen bis aufs Hemd, und jetzt geht's zum Onkel Doktor. Sofern die Mutter die gesundheitliche Betreuung ihres Kindes durch die Säuglings- und Kleinkinderfür­sorge in Anspruch genommen hatte, liegt dem Arzt hierüber der ärztliche Befund vor. Hierzu sei erwähnt, daß die Zusammenarbeit zwischen Klein­finder- und Schulfürsorge eine überaus gedeihliche ist und daß es jeder Mutter immer wieder ans Herz gelegt sei, diese vorbeugende Fürsorge ja nicht außer acht zu lassen. In diesen Zeiten wirtschaft­lichen Tiefstandes kann durch rechtzeitiges Er­kennen und Verhüten förperlicher und seelischer Schäden am kindlichen Organismus außerordentlich Wichtiges geschaffen werden. Wenn auch bedauer­licherweise die Nahrungsausbesserung des Klein­findes ebenfalls mehr und mehr ein Opfer der Sparmaßnahmen ward, so ist ein Viertelliter Milch pro Tag für ein schwächliches Kind immer noch mehr wie gar keine Milch. Der kleine Schul­anwärter besteigt nun erst mal die Wage, dann stellt er sich unter die Maßtabelle, worauf sich der Arzt die körperliche Struktur ganz genau befieht. Er befühlt Knochen- und Mustelbau, wirft einen Blick in den Rachen, untersucht das Zahngebein und horcht dann genau auf die Tätigkeit von Herz und Lunge. Nach Prüfung von Sehkraft und Farbensinn folgt ein kleiner Dialog, der den Arzt über des Kindes geistige Beschaffenheit informiert.

Was der Arzt sagt

Der Gesundheitszustand der neuen Schulanwärter ist, gemessen an dem großen wirtschaftlichen Elend der Eltern, nicht gerade schlecht zu nennen. Die Kinder find in der Mehrzahl natürlich schwäch- lich und nervös- wie sollte es wohl auch anders sein? Zeichen ausgesprochener Unter­ernährung machen sich nicht oft bemerkbar, und hier spricht der Arzt den Eltern ein Lob aus, die oft in geradezu aufopfernder Weise für ihres Kindes Wohl sorgen. Ob der kleine Mar, der wohl und kräftig aussieht, so ganz und gar intakt ist, muß erst die Durchleuchtung ergeben; die Mutter ist lungenkrank und hat außerdem einen schweren Gelenkrheumatismus hinter sich. Sein Nachfolger, der kleine blonde Erich, ist so recht ein Kind seiner Zeit. Dürftig, blaß, mit schlaffen Muskeln, hohem Leib und allzu spärlichem Blutbestand. Seine Krankheit ist Vaters Arbeitslosigkeit, die seit dem Jahre 1929 datiert und der die elterliche Unter­stügung von ganzen 14,75 M. die Woche, wovon

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17 M. Monatsmiete in Abzug kommen, feine Kräfte und feine Blutzufuhr vermitteln können. Man will sehen, daß das Kind erst mal zur Er­holung verschickt wird. Was der kleine Erich an Körperlichkeit zu wenig hat, das fehlt dem stram­men Gerhard an geistigen Kräften. Mit seinen sieben Jahren er wurde bereits ein Jahr zurück­geftelt fallt er immer noch wie ein Zwei­jähriger; er kennt keine Farben und kann nicht zählen, hat kein Erkennungsvermögen für Gegen­stände oder Bilder, so ist er höchstens für die Hilfs­schule reif. Das häusliche Milieu ist hier ein recht trauriges; der Vater Kriegsbeschädigter, die Mutter sammelt Abfälle, die sie weiterverfauft, fie hat

Ermission tommen. Der dritte hat einen letzten Aufschub bis zum 15. Februar bekommen, am. 1. Februar sollte er bereits wegen 270 M. Miet­schuld ermittiert werden. Der vierte, ein 3im­mermann aus der Kösliner Straße, ist vier Jahre arbeitslos. In der nassen, düsteren Hofwohnung hat seine Frau die Gicht bekommen. Der Arzt sagt: Ja, Sie müssen mal eine Reise machen." Gut, jetzt macht der Mann eine Reise: nach Wit­ tenau  . So arm sind die 117 Männer; denn wer auch Arbeit hat, bei der Kurzarbeit von heute verdient er vielleicht 5 oder 8 M. mehr als die Unterstügungsempfänger.

Aber ein Unglück kommt nicht allein. Auf das Land wollten sich die Männer Kartoffeln pflanzen. Acht Zentner werden sie pro Par­zelle ernten, haben sie sich überlegt. Das wird gehen, nun wollen sie aber auch zum 15 April, wenn das Hinausziehen erlaubt ist, eine Laube haben. Also zog eine Kommission des Kollektivs nach Tegel   zum Holzhändler. Man brauche Bal­fen, Bretter, Türen, Fenster, Dielen. Gut, sagte der Holzhändler, 400 m. pro Laube; jeden Monat 12 M. Abzahlung. Die 117 sprangen vor Freude bis an die Decke. Plöglich sagte der Holzhändler: Männer, ich habe mir die Sache überlegt, 550 M. muß ich pro Laube verlangen. Nun sitzen die Männer in ihren Küchen und brüten: Wo be= kommen wir billiges Holz her?" Dringender noch ist die Frage: Wo bekommen sie einen Brunnen her? 40 m. soll ein Brunnen fosten, aber manchen Tag haben die armen ,, Bauherren" nicht einmal 4 Pfennige in der Tasche, geschweige dann 40 M. Es ist schlimm in der Welt bestellt.

samtsumme der von ihm geführten Liste mit der des Verwaltungsobersekretärs Sch. nicht überein­stimmte. Sch. erklärte sich bereit, auf seine Ben­sions- und sonstigen Ansprüche zu verzichten, wenn die Sache nicht zur Anzeige gebracht würde. Man versprach ihm dies für den Fall, daß sich nicht noch weitere Berfehlungen herausstellen sollten. Und tatsächlich hatte er noch in einem Falle an einer alten Versorgungsberechtigten ganz besonders ge­mein gehandelt.

Das Gericht verurteilte den Verwaltungsober­fetretär zu 1 Jahr Gefängnis und sprach ihm die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter für die Dauer von 5 Jahren ab.

viele Geburten mit mehreren Fehlgeburten hinter Defette Listenmaschine!

sich und auch des Jungen Geschwister sind zum Teil Hilfsschüler.

Woran es fehlt

Den Vätern an Arbeit- von 40 sind 16 arbeits­los, die übrigen verrichten größtenteils Kurz­arbeit-, den Kindern an Licht, Luft und fräftigem Essen! Wie wenige Kinder tennen   noch ein warmes Frühstück, nachdem das Schulfrühstück lange abgeschafft wurde! Vor allem aber fehlt es an einem richtigen Mittagessen, und zwar an einem, das gar nichts kostet. Denn: über 50 Proz. aller Eltern können die 50 Pfennig pro Woche für die Kinderspeisung heute nicht mehr aufbringen.

Gefährliche Ehescheidung

Die Verfehlungen des Obersekretärs

Der Verwaltungsobersekretär Sch. vom Versor gungsamt lag mit seiner Frau in Scheidung. Der Prozeß war langwierig, er wurde zuerst in einer anderen Stadt, dann nach Uebersiedlung des Obersekretärs in Berlin   geführt. Der Mann ver­lor ihn in der ersten und zweiten Instanz und hatte für die Kosten aufzukommen. Im ganzen sollte er sieben Anwälte bezahlen. Das ging über seine Kraft. Die Anwälte wollten aber ihre Gebühren haben, das Gehalt des Verwaltungs­obersekretärs wurde gepfändet, er erhielt monatlich nur noch 79 M. ausgezahlt.

In seiner Bedrängnis verfiel er auf einen ganz neuartigen Trid. In seiner Verwaltung befande 1 sich die Listen der Versorgungsberechtigten; er hatte ihnen monatlich die ihnen zukommenden Sum­men zu senden. Was tat der Herr Oberverwal­tungssekretär? Er schrieb vor die Summe, die die Versorgungsberechtigten zu erhalten hatten eine Zahl und wies ihnen so statt 51 451 M., statt 40 340 m. an usw. Dann suchte er die Versorgungsberechtigten auf, erklärte ihnen, sie hätten irrtümlicherweise die hohe Summe ange­wiesen erhalten und ließ sich von ihnen einen Scheck auf die zuviel gezahlte Summe ausstellen. Damit begab er sich zur Bank und hob den Be= trag ab. Seine Verfehlungen wären vielleicht noch lange verborgen geblieben, wenn nicht wäh­rend seines Urlaubs sein Stellvertreter die eigen­tümliche Entdeckung gemacht hätte, daß die Ge

Fehler in Neukölln bereits behoben

Durch das Bersagen einer neuen Adrema­Maschine, wie sie zur Zeit bei vielen Wahl­ämtern für die Eintragung der Wähleradressen in die Listen benutzt werden, find im Bereiche des Bezirks Neukölln   einige Adressen heraus­geblieben. Der Fehler ist inzwischen durch einen Ingenieur der Firma behoben worden.

Wie wir aus Neukölln erfahren, hatte sich an der Maschine unbemerkt ein Stift gelockert, so daß der Magnet nicht funktionierte. Die Folge war, daß in den Wählerlisten einige Namen fehlten. Die Feststellungen haben ergeben, daß in einigen Listen mit verschiedenen hundert Adressen bis zu 13 Wähler pro Bezirk ausgelassen waren. Bereits am Sonntag wurde der technische Fehler durch Rekla­mationen Neuköllner Einwohner entdeckt. Darauf­hin wurden schon am Montag sofort 12 Hilfs­fräfte eingestellt, die die Listen mit der Zentralfartei verglichen und die Fehlerkorri gierten. Heute früh werden diese Arbeiten be­endet sein.

Obgleich es sich in diesem Falle lediglich um einen technischen Fehler in der Apparatur handelt, ist es Pflicht eines jeden Wählers, sich davon zu überzeugen, ob sein Name in den Wahllisten ver­zeichnet ist. Bekanntlich liegen die Wahllisten nur noch bis zum Sonntag aus, jeder nuze darum diese kurze Frist, um sich von der Richtigkeit der Eintragungen zu überzeugen.

Kiwitt ist da

Am Alexanderplatz   verhaftet

In der Freitag Nacht nahm die Kriminal­polizei den seit November v. J. gesuchten Assessor Dr. Richard Kiwitt in der Aleranderstraße in einer Wohnung fest. Im Laufe des heutigen Tages soll er von der Kriminalpolizei verhört werden. Mit ihm ist auch seine Freundin Erna Müller, die ihn seit langem begünstigte, fest­Genommen worden.

Mit der Festnahme dieses Mannes hat eine Komödie ihren Abschluß gefunden, die schon seil Monaten immer wieder die Deffentlichkeit be­schäftigte. Kiwitt, einer der Hauptangeschuldigter

In der Autoschieber Affäre des früheren Berliner   Caféhausbesizers Erban, stand am 7. Februar das leztemal vor Gericht. Er hatte um freies Geleit nachgesucht und wurde in Moabit  von dem Leiter der Untersuchung vier Stunden hindurch verhört. Gemäß einer Vereinbarung mit der Justiz verließ Kiwitt kurz nach 2 Uhr nachmittags das Kriminalgerichtsgebäude Die Fahndung nach ihm durfte erst nach zwei Stun­den wieder einsetzen. Die Zwischenzeit nutzte er natürlich dazu aus, um sofort wieder in einem seiner vielen Unterschlupfe zu verschwinden.

In wenig Worten

Nach dreitägiger Verhandlungsdauer verurteilte Große Münstersche Schwurgericht den 26jährigen Theodor Beisemann aus Nordic bei Herbern   wegen Mordes in zwei Fällen, be­gangen an dem Ehepaar Sudhoff, zweimal zum Tode und wegen Totschlags, begangen an der Maria Schlüter, zu 15 Jahren Zuchthaus.

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Infolge eines Herzschlags brach der Lokomotiv­führer des Berliner   D- 3ugs turz nach der Ab­fahrt von Deutsch- Eylau   tot zusammen. Der begleitende Heizer führte den Zug in langsamer Fahrt nach Osterode   weiter.

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Von einer Lawine wurden in der Nähe von Guttal bei Heiligenblut   in Kärnten   zwei Wintergäste aus Hamburg  , der Versicherungs­beamte Runge und die Kontoristin Hildebrandt, verschüttet. Dem Mann gelang es zwar, sich selbst herauszuarbeiten; er stürzte aber unmittel bar darauf über einen Steilhang tödlich ab. Die Leichen wurden geborgen.

Seit einigen Tagen wüten im Nordwesten Jugoslawiens  , vor allem an der dalma tinischen Küste, schwere Schneestürme, die den Verkehr zu Wasser und zu Lande außer= ordentlich behindern. Im Gebirge liegt der Schnee an manchen Stellen bis zu pier Meter hoch. Auf der Eisenbahnstrecke von Agram nach Spalato ist ein 3ug eingeschneit. In der Nähe des Dorfes Bodovalj im Banat Wrbas( Teil des früheren Bosnien  ) wurde unter Schneemassen verschüttet die Leiche des 26jährigen Deutschen   Gerhard Groner gefunden.

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Das Magdeburger   Schwurgericht verurteilte den 18jährigen Willi Träger, den 24jährigen Willi Meißner und den 24jährigen Wilhelm Bartels   zum Tode. Sie hatten am Abend des 8. November 1932 die 72jährige Witwe Friederike Mäser auf dem Hof ihres Grund­stückes in Genthin   niedergeschlagen und sie dann solange gewürgt, bis sie tot zusammenbrach. Darauf haben fie die Leiche in die Wohnung aufs Bett geschleppt und mit Kissen und Decken Bu= gedeckt. Sie durchsuchten darauf die Wohnung und raubten 50 Mart sowie zwei Uhren.

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Wegen Amtsverbrechens wurde der Posthelfer F. vom Schöffengericht Schöne­ berg   zu 1 Jahr und 2 Wochen Zucht­haus verurteilt. Der Angeklagte war beim Postamt W. 35 tätig. In seinem Bestellbezirk wohnte in der Lüzowstraße ein türkischer Kauf­mann, der nicht gut deutsch   schreiben konnte und deshalb dem Angeklagten wiederholt Geldbeträge übergeben hatte, um für ihn Zahlkarten auszu stellen und auszugeben. In einem Fall hatte der Angeklagte von dem ihm übergebenen Betrag 60 Mark einbehalten und die Quittung selbst ab­gestempelt.

Ein Teil des Metallwertes Julius und Albert Hirsch in Luckenwalde  ( Mark) wurde durch Großfeuer eingeäschert. Der Schaden ist zum größten Teil durch Versicherung gedeckt.

In Manila  ( Philippinen  ) brach der aus Dresden   stammende Artist Bradow während einer Vorführung seiner Nummer., Diemensch­liche Kanone" beim Niederfall ins Nez das Rückgrat und verschied nach kurzer Zeit.

Erwerbslose unter Terror

SA. vor den Arbeitsämtern

Jeden Tag erhalten wir zahlreiche Klagen von Arbeitslosen über die neuerdings systematisch ver­anstalteten SA. Konzerte" vor den Ber­ liner   Arbeitsämtern. Bei diesen Veranstaltungen, die unter dem Schutz der Berliner   Polizei durch­geführt werden, werden jeden Tag Arbeitslose, die ein republikanisches oder kommunistisches Ab­zeichen tragen, aufs schwerste tätlich be. droht. Gestern hatten vor dem Arbeitsamt Weißensee   in der Streustraße drei Stürme der SA. Aufstellung genommen, so daß es vielen Arbeitslosen nur schwer möglich war, überhaupt in das Arbeitsamt zu gelangen. Nach den uns zugegangenen Berichten sind ein Reichsbanner­mann und zwei Kommunisten blutig geschlagen worden.

Karl- Marx  - Feier! Montag, den 27. Februar, im Sportpalast, Karten 50 Pf.,

für Erwerbslose 25 Pf., im Bezirksverband, Lindenstr. 3