Einzelbild herunterladen
 

Gegen Kulturrcaktion! Kundgebung in der Neuen

Hitlers"( 3itate aus seinem Buch ,, Mein Kampf ");

Broschüre Kampf dem Betriebs­Faschismus";

Broschüre Erit Mölting: Wider die Kulturreaktion", Stenogramm einer am 18. Fe bruar 1933 im Preußischen Landtag gehaltenen Rede.

Die Beschlagnahme gilt für den Bereich des Freistaates Preußen, da ,, ihre Verbreitung geeig­net sei, Ruhe und Ordnung zu gefährden"!

Parteiblätter wurden verboten in Spandau das Boltsblatt" mit allen Kopf­blättern, in Brandenburg die Branden­burger Zeitung" mit Kopfblättern, in Halle das ,, Bolksblatt" mit Kopfblättern.

Beschlagnahmt wurden die Parteiblätter in Dortmund ( ebenso der dortige General­anzelger") und in Erfurt .

Verboten wurden inzwischen weiter die ,, Deutsche Reichszeitung" in Bonn ,,, Herzogen­rather Zeitung" in Herzogenrath ( beides Zentrumsblätter), Junge Front" in Düsseldorf , die kommunistische Arbeiter­zeitung" in Bremen und die gleichfalls fom­munistische Süddeutsche Arbeiterzeitung" Stuttgart .

Verboten!

Der Aufmarsch des Reichsbanners

Der Berliner Polizeipräsident hat am Sonnabend in den Mittagsstunden den vom Reichsbanner für Sonntag geplanten Marsch durch den Süden und Westen Berlins und, die vorgesehenen Plazkonzerte auf dem Wittenberg­plah und Leopoldplay am Wedding ver boten. Zur Begründung des Verbots, das nur mündlich mitgeteilt wurde, wird ausgeführt, daß die Veranstaltungen ,, aus sicherheitspolizeilichen Gründen" untersagt würden, weil die Kundgebung des Reichsbanners mit den Veranstaltun gen der Nationalsozialisten kollidierten!

Beschlagnahme im Gaubüro.

Speute mittag erschienen tm Gaubüro des Ber liner Reichsbanners drei Kriminalbeamte des Berliner Präsidiums und beschlagnahmten in den Büroräumen 800 Exemplare der Nr. 8 Die der Bundeszeitung ,, Das Reichsbanner". Nr. 8 der Zeitung ist die erste Ausgabe nach der Abkürzung des ausgesprochenen Verbotes durch das Reichsgericht.

Die Wachsplatte ,, Auf

Veranlassung der Reichsregierung"!

Am Freitagabend in später Stunde konnten bie Rundfunkhörer noch die Rede des nationalsozia­listischen Führers Adolf Hitler hören, die dieser am Tage zuvor in Frankfurt ( Main ) gehalten hatte. Die Rede war auf Wachs aufgenommen und kann beliebig oft den Hörern vorgetragen werden.

Heute teilt die Berliner Funkstunde über ihr heutiges Programm u. a. mit:

Auf Beranlassung der Reichsregierung über­tragen alle deutschen Sender in der Zeit von 8 bis 9.15 Uhr abends aus Dortmund eine Rede des Herrn Reichsministers Göring.

Und für den Sonntag: Auf Veranlassung der Reichsregierung: Von 16 bis 16.20 Uhr: Auf­nahme einer Ansprache des Herrn Reichsministers Seldte vor der Berliner Stahlhelm - Selbsthilfe, anschließend von 16.25 bis 17.15 Uhr: Aus Rassel eine Rede des Herrn Reichsministers Dr. Hugenberg.

Der Rundfunk wird also ganz in den Dienst der nationaltonzentrierten Propaganda gestellt, mäh­rend alle anderen Parteien von der Benutzung des Funks ausgeschlossen sind.

Linksrud in Norwegen

Rechtsregierung gestürzt

Oslo , 25. Februar.

Die Regierung undseid ist durch das Miß­trauensvotum der Benstre- Partei( Linke), das von der Regierungspartei unterstützt wurde, mit 80 gegen 67 Stimmen gestürzt morden. Heute vormittag wird Hundseid dem König das Rüd­

Welt" am Sonntag 111| 2 Uhr

Für Freiheit und Sozialismus

Unsere Wählerversammlungen sind überfüllt

Saal, Galerie und Gänge der Aula in der Lichtenberger Schule waren gestern abend überfüllt. Der Aufforderung zum Kampf für das rote Berlin waren auch die Sportler in eigenen Formationen, die Arbeiterjugend und die Gewerk­schaften gefolgt. Nach dem Fahneneinmarsch füllten die vielen roten und schwarzrotgoldenen Banner die ganze Bühne, von deren Mittelpunkt Genosse Siegfried Aufhäuser . M. d. R., zu den Massen sprach. Die aktiven Mitglieder des Reichs­banners hatten eine muchtige Marschkapelle und den starten Saalschutz gestellt, während Kampf­lieder der Arbeiterfänger die Rede umrahmten.

Unter startem Beifall der Versammlung sprach Genosse Aufhäuser insbesondere über die wirt­schaftlichen und sozialen Fragen zur Reichstags­wahl. Er wandte sich gegen die Maßnahmen der Reichsregierung und die langfristigen Versprechun­gen des Bierjahresplanes. Die Harzburger Front ift fidh nur einig in der Unterdrückung der Ar­beiterklasse, positiv und wirtschaftlich weiß sie teinen Weg, denn weder Siedlungspolitik noch Arbeitsdienstpflicht sind bis jetzt wirklich in An­griff genommen worden. In den vergangenen 14 Jahren haben Gewerkschaften und Sozialdemo­fratie versucht, Dämme gegen den Kapitalismus aufzurichten und die Zerschlagung der deutschen Massenfauftraft zu verhindern. Jetzt verbrüdern sich die Nationalsozialisten mit den Urhebern der tapitalistischen Not. Die Wahl am 5. März ist die Entscheidung über die Notlage von heute und die weitere wirtschaftliche Entwidlung.

Diese Wahl soll das Bekenntnis zur Freiheit des deutschen Volkes werden.

Das Mittel der Befreiung aber ist die organisierte Kraft der Arbeiterschaft, die in Deutschland unge­brochen dasteht. Auch auf diesen Winter folgen Stürme im März.

D

Umzug in Schöneberg

Einige Schöneberger Abteilungen der Partei hatten gestern eine Wählerversammlung nach der Schule Ecke Eisenacher und Belziger Straße einberufen, die einen ganz ausgezeichneten Verlauf nahm. Um 7 Uhr sammelte man sich in der Ebersstraße zu einem großen Umzug, der unter Vorantritt des Reichsbanners und eines Tambourforps der Arbeiterjugend seinen Weg be= sonders durch die Straßen des Viertels nahm, mo Goebbels' feine Leute" wohnen. Da wurden die Wähler aufgewedt mit den Freiheit- und Hoch­rufen, da riefen ihnen fortgesetzt Sprechchöre zu ,, Wir wählen Liste 2". Für die, die aus den Fenstern der verdunkelten Zimmer noch ein ,, heil Hitler " riskierten, gab es ein donnerndes ,, Berlin bleibt rot!" Das Reichsbanner unterstützte diese Propaganda auf das wirksamfte, indem es ein über das andere Mal der republikanischen Be­völkerung ein fräftiges Freiheit" ausbrachte. Viele der Demonstranten fanden in der großen Schulaula feinen Plaz; sie war schon beim Ein­treffen des Zuges dicht gefüllt. Genoffin Bohm= Schuch verstand es, die Zuhörer zu feffeln. 1918 hat die Sozialdemokratie den Scherbenhaufen, den der Krieg der anderen hinterließ, fortgeräumt, 1923 liquidierte die Sozialdemokratie den Ruhr­tampf der rein bürgerlichen Cuno- Regierung,

Tapolskis Protokolle

Verzögerung im Brolat- Prozeß

Gegen Mittag sollte heute das Urteil gegen Brolat gefällt werden. Zur allgemeinen Ueber­raschung trat jedoch das Gericht erneut in die bereits gefchloffene Beweisaufnahme ein. Rechts­anwalt übell hatte einen neuen Beweis­antrag gestellt, den er mündlich wie folgt be­gründete:

Er habe erst gestern von dem früheren Rechts­beistand des verstorbenen Obermagistratsrats Schalldach gehört, daß

Schalldach sich in großer Erregung über die Protokollierungsmethoden des Oberregierungs­rats Tapolski geäußert habe.

Die Niederschrift habe wiederholt nicht dem ent­

[ prochen, was er ausgesagt habe. Auch seine

Beschwerden über die unrichtigen Niederschriften haben zu nichts geführt. Der mit Schall­dach befreundete Fabritant Schwarz habe ihm darauf den Rat gegeben, die Ausage unter solchen Umständen überhaupt zu verweigern. Schalldach sei auch dann bei einer Vernehmung durch Ta­polsti vor Aufregung plöglich am Herzschlag gestorben. Rechtsanwalt Dr. Nübell beantragt, für die ihm vorgetragene Behauptung Schalldachs

Es bleibt winterlich

Noch ein Schneesonntag

In der letzten Nacht und in den heutigen Morgenstunden ist abermals über Berlin und die weitere Umgebung eine beträchtliche Menge Schnee gefallen. Diese Schneefälle sind auf den Einfluß eines Tiefdruckgebiets zurückzuführen, das seinen Kern über der Tschechoslowakei hat. Der Amtliche Wetterbericht ist auf Grund eigener Beobachtungen und der von auswärts einge­laufenen Meldungen zu dem Schluß gekommen,

No­

wenige Monate später konsolidierte der Sozial­demokrat Hilferding aus den Trümmern einer zu fammengebrochenen Währung die Mark. vemberverbrechen find angeblich ununterbrochen feit 1918 begangen worden, also auch von den deutschnationalen Regierungen, die jahrelang im. Amt waren. Diese jezt modern gewordene Ge schichtstlitterung zur Wahrheit zurüdzubringen, ist nicht nur eine Notwendigkeit im Wahlkampf, fondern auch die Aufgabe nach dem 5. März. An diesem Tage aber heiße es, so schloß die Rednerin, der gespannt auf Deutschland schauenden Welt zu bemeien, daß das deutsche Volk nichts mit dem Faschismus zu tun habe.

Um den Kreuzberg

Der 6. Kreis der Partei peranstaltete einen Demonstrationszug, der von der Fontane promenade durch den Süden und Südwesten des Bezirks Kreuzberg nach der York - und Horn­straße führte. Obgleich die Demonstration bereits um 17 Uhr begann, war die Beteiligung außer­ordentlich start. Auch die Bevölkerung des Bezirks nahm regen Anteil und stimmte in die Freiheit"- und ,, Berlin bleibt rot"-Rufe der Demonstrierenden mit ein. In der Hornstraße hielt dann der Stadt­verordnete Genosse Robinson eine kurze An­sprache, in der er, unter stürmischem Beifall, dazu aufforderte, den jetzigen Herren zu zeigen, daß man die Arbeiterschaft nicht durch Verbote unterdrüden oder besiegen fönne. Mit dem Ge fang der Internationale schloß die eindrucksvolle Kundgebung.

zusammengelegt waren. In den Taschen des Mantels und in der Nähe der Leiche fanden die Beamten zmei Röhrchen Phanodorm und eine Schachtel Eutodal Man vermutet, daß Havelta diese Schlafmittel zu sich genommen hat und unter der Einwirkung des Giftes nicht mehr

Bitwe und den Fabrikanten Schwarz als Zeugen Herr feiner Sinne war. Bahrscheinlich ist der

zu hören.

Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißenberg, der sich zu dem Antrag des Verteidigers äußern soll,

ergeht sich statt deffen in derart heftigen An­griffen gegen das vorgeffern vorgetragene Plädoyer des Verteidigers Dr. Nübell,

daß er diesen zu einem Zwischenruf veranlaßt und vom Vorsitzenden mit dem Ersuchen unter­brochen wird, sich in sachlicher Weise bloß auf

Unglüdliche erst hin und her gelaufen, bevor er fich nieberlegte. Die Untersuchung durch den Gerichtsarzt Prof. Dr. Fräntet hat ergeben, daßs die äußeren Verlegungen wahrscheinlich erst nach dem Tode durch Tierfraß hervor gerufen wurden. Alle vorliegenden Anzeichen deuten darauf hin, daß an dem Manne, dessen Aufenthalt in Berlin noch nicht ermittelt wurde, Pein Verbrechen verübt wurde.

eine Aeußerung zum Bewei antrag zu beschrän Schwerer Wohnungsbrand

fen. Als Staatsanwaltschaftsrat Dr. Weißenberg darauf sich ausführlich über die Persönlichkeit des Obermagistratsrats Schalldach äußert er gibt unter anderem zu, daß dieser drei Minuten nach Beginn einer Bernehmung durch Tapolski dem Herzschlag erlegen sei-, wird er zum zweiten Male vom Borsigenden unterbrochen.

Das Gericht lehnte zwar den Beweisantrag der Berteidigung ab, unterstellte jedoch die den Zeit­gen bekannten Tatsachen als wahr. Das Urteil ist erst in den Nachmittagsstunden zu erwarten.

die nächsten Tage folgendermaßen zusammen: Es mird winterlich bleiben Die Tempera turen fönnen zeitweilig etwas über null Grad steigen, werden aber später wieder sinken. Für Sonntag heißt die Voraussage: Nur noch ver­einzelte Schneefälle, leichter Frost und vielleicht Aufheiterung! Im großen und ganzen können die Berliner also wohl noch auf einen rich­tigen Schneesonntag rechnen und darum: Heraus mit Sfi und Rodelschliften in die schöne Umgebung Berlins !

daß die Schneefälle bald aufhören werden, aber Der Tote von Hoppegarten

mit einem erneuten Sinten der Tempe= raturen zu rechnen sein dürfte. Es sind An­zeichen dafür vorhanden, daß aus Rußland talte Luftströme den Weg nach Mitteleuropa nehmen werden. Die augenblickliche Milderung läßt noch feineswegs auf ausgesprochenes Tau metter schließen.

Der Wetterdienst faßt die Prognose für

trittsgesuch vorlegen. Darauf wird der Führer der neuköllner!

Benstre- Partei, momintel, berufen werden, um die neue Reglerung zu bilden. Entgegen der bisherigen Annahme, baß wahrscheinlich ein reines Benstre- Kabinett gebildet mürbe, perlautet jetzt, daß wahrscheinlich auch Mitglieder der Arbeiter partei in die neue Regierung eintreten werden.

Die Eiserne Front marschiert. Heute, Sonnabend, Massendemonstra­tion. Treffpunkt 17 Uhr, Reuterplatz. Für die Freiheit der Arbeiterklasse!

Gifttod eines Geisteskranken?

Die Untersuchung der Mordkommission, die am Freitagabend, wie mitgeteilt, nach der Ortschaft Dahlwih- Hoppegarten gerufen wurde, um einen räifelhaften Leichenfund aufzuklären, hat im Laufe der Nacht Fortschritte gemacht. In den Taschen des Toten fand man einen Baß auf den Namen eines Dr. Walter Havelka aus Wien , 1900 geboren.

Der Mann, ber in dem Baß als taufmännischer Beamter bezeichnet ist, befigt die tschechische Staatsangehörigkeit. Böllig rätselhaft ist aber die Lage der Leiche und die Lage der Kleiber. Die beiden Arbeitslosen, die von Friedrichshagen famen und zunächst auf die Kleider im Walde ftießen, munderten sich, daß die Stüde ordentlich

Drei Personen verletzt

Bei einem gefährlichen Wohnungsbrand in der orgingstraße 27 im Norden Ber lins wurden heute mittag drei Personen erheblich verlegt. Gegen 12 Uhr wollte die 34 Jahre alte Frau Martha Dombrowski in der Maschine Feuer machen, wobei sie Holz­wolle verwendete. Plötzlich schlug eine meter­lange Stich flamme aus dem Feuerloch. Frau Dombrowski und ihre 8 Jahre alte Tochter Ingeborg erlitten erhebliche Brandver legungen. Durch die Stichflammen wurden mehrere Türen, der Hängeboben und Kleidungs­stücke in Brand gesetzt. Zum Glüd gelang es Frau D. mit ihrem Kinde aus der brennenden Wohnung zu flüchten. Bei Löschversuchen wurde noch der Nachbar, ein 42 Jahre alter Chauffeur Erich Gottberg, erheblich verlegt

Von der Feuerwehr wurde der Brand verhält­nismäßig schnell gelöscht und die Verunglückten von den Samaritern verbunden.

Nächtliche Schießereien

Im Südwesten und Südosten

In der Bergmann- Ede Nostizstraße tam es in der vergangenen Nacht zu einer Schießeret, bei der ein 19 Jahre alter Kommunist Ernst La de wig aus der Vordstraße durch einen linken Wadenstedschuß niedergestreckt wurde. Die Täter fonnten nicht ermittelt werden.

Nach den Angaben des Angeschossenen soll aus dem Hause Bergmannstraße 3 geschossen worden sein. Eine polizeiliche Durchsuchung des Hauses blieb jedoch erfolglos. Der Berlegte fand im Urbanfrankenhaus Aufnahme.- In der Stalizer Straße murte ein Nationalsozialist Otto Scholz aus der Schlesischen Straße mit einer Schuß­berlegung aufgefunden. Sch will von Kom­munisten befojoffen worden sein. Von der Polizei find zwei Männer unter dem Verdacht der Täter< schaft festgenommen worden.