Einzelbild herunterladen
 

Der Dollar wackelt

Die

Bankenkrise in USA . greift um sich

Die Bankenkrise in den Vereinigten Staaten , die Mitte dieses Monats ihren Ausgangspunkt von dem Industriezentrum Detroit nahm, ist nicht auf diesen Plazz beschränkt geblieben, sondern hat jetzt auch auf andere Provinzbanken ummittelbar vor den Toren New Yorks übergegriffen.

Wenn auch von einem Zusammenbruch des ganzen Kreditsystems, so wie wir es in Deutsch land im Juli 1931 erlebten, noch nicht die Rede sein kann, so haben doch die Meldungen von weiteren Schalterschließungen und Zahlungssper ren im amerikanischen Publikum große 11 n= ruhe verurfacht.

Die Wirkungen dieser Vorgänge zeigen sich am deutlichsten im internationalen Dollarturs, der seit mehreren Tagen ständig gefallen ist. Der Freitagfurs des Dollar entsprach nur noch einem Wert von 4,175 m., während die Goldpari­tät auf 4,209 m. je Dollar liegt. Die Mart notiert also gegenüber dem Dollar um fast 4 Bf höher als der Parität entspricht. Im Zusammen­hang mit dieser Dollarschwäche sind die Gold= abgaben Amerikas zur Regulierung des Kurses ganze beträchtlich. Allein in der letzten Woche find etwa 72 Millionen Dollar aus New Yorf nach Europa verschifft worden. Das sind nahez! 300 millionen Goldmark. Bei den ge= maltigen Goldvorräten können die USA . diesen Aderlaß vorläufig noch leicht ertragen, gefährlich aber würde die Situation werden, wenn bei den breiten Massen und beim amerikanischen Groß­tapital selbst eine Flucht aus dem Dollar einsetzen würde Ein derartiger Run" in fremde Bährungen ist zur Zeit viel gefährlicher als eine Flucht des Auslandes aus dem Dollar, denn dieses unterhält zur Zeit verhältnismäßig wenig Gut­haben bei den amerikanischen Banken.

3ur lleberbrückung der gegenwärtigen Schwie­rigkeiten sind außer in dem Staate Michigan auch in den Staaten Missouri und New Jersey Zahlungssperren und Banffeiertage verhängt wor­den. Aehnlich wie bei dem Zusammenbruch der deutschen Großbanfen, fordert die Presse, daß die Regierung eine Gesamtbürgschaft für sämtliche Guthaben, die bei amerikanischen Banten liegen, itbernehmen soll. Auch die Forderung einer zen­tralen Bantenkontrolle fommt uns in Deutschland recht bekannt vor.

,, Propaganda"

Umwerbung der Untermenschen"

In den Berliner staatlichen Museen scheint der Geist wieder zu erstehen, der dort konserviert ist. So wird uns zum Beispiel aus dem Kaiser= Friedrich Museum folgendes berichtet:

=

Zum 18. Februar hatte die Nazizelle der Ber­ liner Staatlichen Museen eine öffentliche Ber­fammlung für das gesamte Berliner Museums­personal einberufen. Der Hausinspektor des Kaiser­Friedrich- Museums machte für diese Versammlung eine ganz eigenartige Propaganda. Einen Tag vor der Naziversammlung schärfte er den Arbeitern und Arbeiterinnen des Museums, die zum über­wiegenden Teil Margisten" find, ein: Daß mir morgen teiner fehlt!" Am Tage der Versammlung wurde er noch deutlicher und er­flärte: Wer nicht zu der Versammlung kommt, wird aufgeschrieben."

Wenn auch dieser Einschüchterungsversuch seine Wirkung verfehlte und sich feiner der freiheitlich gesinnten Arbeiterinnen und Arbeiter des Kaiser­Friedrich- Museums in eine Versammlung poli­tischer Gegner pressen ließ, so ist dieser Vorgang doch bezeichnend.

Es kommt aber noch besser": Die, marristi­fchen" Berliner Museumsarbeiter sollen sogar ge= zwungen werden, bei einer Veranstaltung der nationalsozialistischen Betriebs

Raubkrieg in urallem Kulturland

Blick auf den terrassenförmig angelegten Lama- Palast in Putala, Jehol Japan hat nun den Vormarsch, auf die chinesische Provinz Jehol angetreten, die überall herrliche Baudenkmäler aus vergangenen Glanzzeiten der chinesischen Kultur aufweist. Das Vorgehen Japans hat überall Erbitterung ausgelöst und auf der Genfer Völkerbundsversammlung einstimmige Ber­urteilung gefunden.

zellenorganisation am fommenden Sonn­tag im Luftgarten als Statisten mitzuwirken. An der Wand des Dienstzimmers des Haus inspektors im Kaiser- Friedrich- Museum prangt zur Zeit eine Aufforderung an alle Arbeiter, Angestellten und Beamten, in der die Beteili­gung an dieser nationalsozialistischen Kund­gebung zur Pflicht gemacht wird. Man mutet den ,, Novemberverbrechern" zu, unter dem Haken­freuzbanner zu marschieren und Heil zu rufen. Aus dem Asiatischen Museum in Dahlem teilt man uns mit: Vor einigen Tagen rief der Museumsinspektor feine" Arbeiter zusammen und machte ihnen in einer Ansprache die Bedeutung des Aufbruchs der Nation" flar. Zum Schluß spielte er ihnen auf seinem privatem Grammophon zweimal das Horst- Wessel- Lied" vor. Das Kom­mando Weggetreten!" wurde jedoch nicht gegeben. Aehnliche Vorfälle werden uns aus den Post. ämtern 5 und 9 in Charlottenburg gemeldet. Dort wurde von höheren Beamten eine Aufforderung zum Besuch einer Naziversammlung herausgegeben. Diese Bemühungen, die Unter­menschen zu gewinnen wenigstens vor dem 5. März dürften eine andere Wirkung erzielen als man erwartet.

-

-

Herr Frid erklärt

Was ist das Wichtigste? Reichsinnenminister Frick hat in Hamburg in einer Wahlkundgebung erklärt:

,, Wenn unsere Gegner es vermissen, daß wir fein wirtschaftliches Programm aufstellen, so ist dazu zu sagen, daß es kein wirtschaftliches Programmrezept gibt, das mit einem Schlage alle Nöte be­feitigen könnte. Es gibt nur das eine: arbeiten und sich nach der Decke streden. Das Wichtig fte aber ist, daß endlich einmal eine stetige Regierung am Ruder ist, die nicht alle paar Monate wieder abgelöst wird.

Sozialdemokraten werden gewiß nicht unange

.

nehm überrascht sein von der Erklärung des Reichsinnenministers. Wir können vielmehr mit Bestimmtheit sagen, daß sie diese Erklärung dankbar begrüßen. Bei den Wählern der NSDAP . allerdings dürfte sie eine gewisse Ueber­raschung hervorrufen. Mit dem Ratschlag: ar­beiten und sich nach der Decke strecken", werden weder die 8 Millionen Arbeitslosen noch der bankerotte Mittelstand noch die in wirtschaftlicher Not sich befindenden kleinen Bauern, am wenig sten aber die Arbeiter, Angestellten und Beamten, denen man die Löhne und Gehälter um 30 bis 40 Prozent abgebaut hat, etwas anzufangen missen.

Wir, Herr Reichsminister, haben ein wirt­schaftliches Programmrezept". Es lautet: Ent­eignung des Großgrundbesizes und der mono­polisierten Industrie, planvolle Wirtschaftslenkung, Sozialisierung, auf daß alle Arbeit und Brot haben. Wir halten dies für das Wichtigste, und nicht das Verbleiben einer Regierung am Ruder

Achtung, 3. Kreis! Die für Sonntag, den 26. Februar, vorgesehene Straßenkundgebung ist verboten. Das Platzkonzert findet erst um 14 Uhr statt.

Kapitalzufammenlegung bei Schuhfabrik Cingl. Die Erfurter Schuhfabrik Eduard Lingl A.- G, die auch in Berlin mehrere. Spezialgeschäfte unter­hält, muß infolge hoher Verluste ihr Kapital im Verhältnis 2: 1 von 3,8 auf 1,9 millionen M. zusammenlegen. Bei Roheinnahmen von 1,85 Mil­lionen Mark beanspruchten die Unkosten allein 1,91 Millionen Mark, während für Abschreibun gen insgesamt fast 600 000 m. beansprucht wurder. Die Beschäftigung und der Absaz waren seit dem Sommer vergangenen Jahres zufriedenstellend. Mengenmäßig fonnte der Umfaz um 17 Broz. erhöht werden.

Eine photographische Führung durch die Ge­wächshäuser des Botanischen Gartens veranstaltet Photoschriftsteller H. Starke am 26. Februar. Treffpunkt Bahnhof Botanischer Garten, Aus­gang, 11 Uhr.

Heute Reichsbannerfeft. Zu seinem großen Maskenball, der heute abend im Weindorf ( Ausstellungshallen Wigleben) stattfindet, lädt das Reichsbanner alle Republikáner ein, die troz trüber Zeit ein paar frohe Stunden bei rhei nischem humor und Kunstgenuß zubringen wollen. Die Tombola bringt als Hauptgewinn eine komplette Küche. Eintritt nur 50 Pfennige.

Wetter für Berlin : Fortdauer des leichten Frostwetters, aber feine wesentlichen Schneefälle. Für Deutschland : Im Westen heiter, im übrigen Deutschland strichweise geringe Schneefälle, über­all Frost.

,, Volk und Zeit", die illustrierte Tiefdrud­beilage des Borwärts", liegt der heu­tigen Postauflage bei.

"

Rundfunk am Abend

Sonnabend, 25. Februar

Berlin : 16.00 Unterhaltungskonzert. 18.00 Die gegenwärtige Lage der geistigen Ar­beiter( Prof. Dr. H. Oncken). 18.35 Johannes Brahms . 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Was muß der Wähler von der Wahl wissen. 19.20 Von Markt zu Markt( Berliner Wochenmärkte). 20.00 Rede des Herrn Reichsmin. Göring . 21.15 Kabarett auf Schallplatten. 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik.

Königswusterhausen : 16.00 Durch Arbeitsdienst zu neuer Zukunft. 16.30 Aus Hamburg : Nachmittagskonzert. 17.10 Wochen­schau. 18.00 Tägl Hauskonzert. 18.30 Origi­nalmusik von Negern in Afrika und Amerika ( m. Schallpl.). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Stille Stunde. 19.30 Das Gedicht. 19.35 Virtuose Violinmusik. 20.00 Rede des Herrn Reichsmin. Göring . 21.15 Aus Köln : Abendkonzert. 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 24.00 Tanzmusik. Sonst: Berliner Programm.

Sonntag, 26. Februar

Berlin : 6.15 Funk- Gymnastik. 6.30 Zu­spruch. 6.35 Aus Hamburg : Hafen- Konzert. 8.00 Mitteilungen für den Landwirt. 8.55 Mor­genfeier. 10.05 Wettervorhersage. 11.00 Ge­schichten der Geisha( C. Hagemann). 11.15 Dürfen wir Ihnen raten? 11.30 Reichssendung. Aus Leipzig Bach- Kantate. 12.00, Aus Flens­ burg : Mittagskonzert. 14.00 Elternstunde. 14.30 Für die Jugend. 15.30 Zur Unterhaltung. 16.00 Ansprache des Herrn Reichsmin. Seldte. 16.25 Rede des Herrn Reichsmin. Dr. Hugen­berg. 17.15 Zur Unterhaltung. 17.40 Für Raucher! 18.00 Welt in der Wende? 18.20 Jo­ hannes Brahms . 19.00 Heitere Faschingstunde. 19.50 Sportnachrichten. 19.55 Losung. 20.00 Berliner Philharmonisches Orchester. 22.00 Tagesnachrichten. 22.30 Aus dem Sportpalast: Vom internationalen Hallen- Handball- Tur­nier. Tanzmusik Als Einlage: Hörbericht: Weltmeisterschaft im Eishockey.

Königswusterhausen : 11.00 Deut­ scher See- Wetterbericht. 14.30 Plaudereien über den deutschen Rundfunk in Chicago ( E. Sonderling). 15.00 R. Billinger: Aus eigenen Werken. 15.30 Tägl. Hauskonzert. 16.15 Die Kunststätten und Kunstschätze der Nation. 16.40 Aus München : Vesperkonzert. 17.40 Ge­schichte als Erlebnis. 18.20 Unbekannte Polo­naisen von R. Schumann. 19.05 Worte zur Winterhilfe. 19.25 Junge Generation spricht. 20.00 Aus Leipzig : Weber- Lortzing- Abend. 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 22.45 See- Wetterbericht. Sonst: Berliner Pro­gramm.

Vollständiges Europa - Programm im ,, Volks­funk", monatl. 96 Pf., durch alle Vorwärts"- Boten oder die Postanstalten.

Verantwortlich für Politik: Rudolf Brendemühl; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbe wegung: J. Steiner; Feuilleton : Herbert 2e­père; Lofales und Sonstiges: Fris Karstadt ; Anzeigen: Otto Sengst: sämtlich in Berlin Ver­lag: Vorwärts- Verlag G. m. b S., Berlin . Druck: Vorwärts- Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin S. 68, Lindenstr 3. Bezugs bedingungen und Anzeigenpreise werden in ieder Morgen- Ausgabe des Vorwärts" veröffentlicht.

Hierzu 1 Beilage.

Staals

Theater

Sonnabend, den 25. Februar Staatsoper Unter den Linden 19 Uhr

Der Rosenkavalier

Staatliches Schauspielhaus

20 Uhr

Die endlose Straße

VOLKSBUHNE

Theater am Bülowplatz

Täglich 8 Uhr DI Norden 6536 Die Sardinenfischer von Castonier . Regie: R, Zindler Luise Rainer, Karchow, Thau, Marlow Halden Stein, Horney. Almas, Dahlke

CASINO- THEATER

814 Uhr. Lothringer Str. 37 8 Uhr Nur noch bis Sonntag, 5 März, auch Sonntag 4 Uhr:

., Der Fürst von Pappenheim"

Ab 6. März: Die tolle Lola**

00

Winter Garten

8 Uhr 15. Flora 3434. Rauchen eri.

Gsovsky- Ballett Medini- Trio Rassana Lotte Werkmeister

Die lustigen Weintraubs usw. Sonnabend und Sonning anch naam. 4 br zu kleinen Preis.

Stettiner Sänger Reichshallen- Th., Dönhoffpl. 8.15, Sonntags 3.30­

zu ermäßigten Preisen

Das große Februar­programm:

,, Karneval"

Homöopathie

Münzstr. 9

Gutschein 1-4 Personen: Parkett 0,60 Behandig. 1 Mark Loser 10-3, 4-7.5bd.b. 5

Fauteuil 0,75, Sessel 1,25

Ieuere u. Nerveal.

HAUS VATERLAND Da

KURFURST 7460

Vergnügungs Restaurant Berlins

BETRIEB KEMPINSKI

Inserate

im

Vorwärts

bringen

Erfolg!

Städt. Oper Schiller

Charlottenburg Fraunhofer 0231 Sonnabend, 25. Feb

20 Uhr Turnus III

Bismarckstr.( Knie) Steinpl.( C1) 6715 Täglich 84 Uhi Louis Graveure singt in

Der fliegende LaVallière"

Holländer Friedrich

, Zador, Rode, Baumann,

Preise 1 bis 6 M Theater

Kurfürstend.- Tu. Das Theater ohne Bon- Wirtschaft Kurfürstendamm 209 Bism. 1400 84 Uhr

Glückliche

Reise Operette von Künneke

Burgwinkel, Ludwig Komödienhaus Preise von 0.60 bis

Dirigent: Stiedry Schiffbauerdamm 25

Deutsches

Theater

Tel. D2 Weid. 6304-05

Täglich 81 Uhr

6.- M.

Achtung, Rose- Theater

D2 Weidend. 5116 frisch gestrichen Große Frankfurter Straße 137

Mittwoch, 1. März

8 Uhr Erstaufführung

Das große Welttheater

von Hugo v. Hof­ mannsthal Regie:

Max Reinhardt

Carow's Lachbühne Weinbergsweg 20 Tel. D 2, 2174 Beginn 7%

Ladentisch Trabrennen Rubleben

gebraucht, ca. 5-6 m, zu kaufen gesucht. Preisangebote untar N. 281 an die Hanptexpedition des Vorwirtsc

Sonntag, den 26. Februar nachmittags 1 Uhr

Tel. Weichsel E7 3422

5.15, 8.30 Uhr

Der Hasen­

fellhändler

Ref

BLUMENSTR

Die

GONTANEN ZAUBER

größte Wasser Féerie der Welt- Kapelle ROHRBECK

TELA

DER UNZERSTÖRBARE NEUZEITL. FASERSTOFF B. B. B. SCHAFFT GESUNDE, BEHAGLICHE Bendows Bunte Bühne WOHNRAUME IM KLEINSIEDLUNGS­Kottbusser Straße 6U.LAUBENBAU DURCH ISOLIEREN DER

Oberbaum 3500

84 Uhr

WANDFLACHEN, DECKEN,

Sonntag auch 24 U DACHER , FUSSBODEN MIT TELA Wilhelm Bendow ANFRAGEN U. UNTERLAGEN BEREITWILLIGST DURCH Der scharfe Lowe EMIL ZORN A.G. 23, BERLIN - HEINERSDORF

Alice Hechy