Wir versprechen Beseitigung
der
Arbeitslosigkeit
bis zum
letzten Mann
Einstellung Zum vollen Lohn!
Dr. Jos. Goebbels
8.XI.32
Viermal Anschlagsäule
Reichsamt
Für Arbeitsbeschaffung
1.- 15. Februar
33000 Arbeitslose mehr.
Gesamtzahl 6.048.000
Nichts versprochen
Erst in vier Jahren
Nationale
Regierung
-
&
Reichskanzler Hitler
,, Das ist unser Mann!"
,, Juchhe, jetzt gibt's Arbeit!"
,, Nanu
-
-?"
,, Ach so......
Die Katakomben
Abenteuerliche Berichte über das Karl- Liebknecht- Haus
Die Lokalnachrichten des WTB. berichten in später Stunde:
Die politische Polizei hat ihre Arbeit unter ihrem neuen Leiter Oberregierungsrat Diels mit aller Energie aufgenommen und bereits am zweiten Tage große Erfolge zu verzeichnen. Im Karl Liebknecht haus, dem Zentralhaus der KPD. , das seit zwei Tagen polizeilich geschlossen ist, wurden zahlreiche
unterirdische Gewölbe mit großen Mengen hochverräterischem Material gefunden, ferner wurde ein unterirdischer Gang aufgedeckt, durch den bei allen Durchsuchungen von der Polizei gesuchte Personen verschwanden.
Die Katakomben und der unterirdiche Gang waren bisher der Polizei bei allen Durchjuchungen entgangen.
Das Ergebnis der Durchsuchung des KarlLiebknecht- Hauses ist als sensationell zu bezeichnen. Es hat sich gezeigt, daß die KPD . und ihre Unterverbände ein zweites illegales Dasein unter der Oberfläche führten und eine außerordentlich rege Agitationstätigkeit entfalteten, deren Quelle der Polizei geheim blieb.
Schon in früheren Jahren fiet es auf, daß bei politischen Zusammenstößen gesuchte Personen ins Karl- Liebknecht- Haus liefen und bei Durch fuchungen dort nicht mehr gefunden werden Tonnten. Obwohl man nachforschte, fonnte man bisher nicht entdecken, auf welchem Wege die Gefuchten das Haus wieder verließen.
Die mit großem Aufgebot an Kriminalbeamten jekt vorgenommenen Durchsuchungen brachten des Rätsels Lösung. Man entdeckte im sogenannten Bachraum, in dem eine kommunistische Wache lag, unter den Schlafpritschen eine Falltür, durch die man über eine Leiter in einen Kellerraum tam. Von diesem Kellerraum aus geht
ein Labyrinth von Gängen nach allen Richfungen.
Ferner schließt sich ein unterirdischer Gang zur Bartelstraße an, der dort in einem Hause endet und das unbemerkte Betreten und Berlassen des Karl- Liebknecht- Hauses ermöglichte. In den unterirdischen Räumen liegen viele hundert Zentner hochperräterischen Materials, das auf den Druckmaschinen im Karl- Liebknecht- Haus gedruckt worden sein dürfte.
In den Drudschriften wird zum bewaffneten Umfturz, zur blutigen Revolution aufgerufen. Schriften über die russische Revolu tion dienen zur Anlernung und Ausbildung der tommunistischen Staffelführer. Es wird gezeigt, wie zunächst bei Ausbruch einer Revolution überall angesehene Bürger festgenommen und erschoffen werden sollen. Andere Schriften enthalten weitere Ratschläge und Anordnungen. Die ge= fundenen Geheimräume waren von den der Polizei bekannten Kellern des Hauses auf ge= schichte Weise getrennt worden. Man hatte sie mit verkleideten Türen, Regalen und großen Zeitungsballen verrammelt, so daß fie bei den zahlreichen Durchsuchungen des Hauses bisher nicht bemerkt wurden. Interessant ist, daß im ganzen Karl- Liebknecht
BEDEUTENDE
ERSPARNIS!
Hause ein raffiniertes Alarmsystem besteht, durch das bei jeder Durchsuchung sofort alle im Hause befindlichen Personen gewarnt wurden. An der Außenfront des Hauses liegt zunächst der Wachraum, dessen Fenster durch Zei tungsballen und Matratzen barrikadenartig verbaut sind. Daneben liegt ein Pförtnerraum, der durch Spiegel so gesichert ist, daß der Pförtner alle Vorgänge vor dem Hause be= merken kann, ohne selbst gesehen zu werden.
Die große Einfahrt ist durch mehrere eiferne Tore gesperrt, wie auch im Hause an wichtigen Stellen eiserne Tore eingebaut find. Im Haupteingang fand man in der Porfierloge unter dem Ladentisch an der Kante einen Alarmfnopf und auf dem Fußboden eine Alarmflingel.
Mit Hilfe des Knopfes fonnte bei Erscheinen der Polizei unauffällig die Zugangstür zum Hause automatisch versperrt werden, während die Alarmklingel den Hausinsassen das Erscheinen von Polizei ankündigte. Die Polizei war bei den Durchsuchungen meist gezwungen, die automatisch versperrten Türen durch Schlosser öffnen zu lassen.
In der Zwischenzeit hatten die im Haufe tätigen Personen genügend Zeit, belastendes Material verschwinden zu lassen und durch den unterirdischen Gang das Haus zu verlassen.
3m fünften Stod fand man an der Front des Haufes einen etwa einen halben Meter hohen kanal, der von den einzelnen Zimmern aus durch Abnehmen von Holzverkleidungen zugänglich gemacht werden fonnte. Durch diesen Kriech gang fonnten gesuchte Personen ebenfalls im Falle der Not verschwinden, ferner wurden Geheimakten in diesem Gange gefunden.
Die Besetzung des Karl- Liebknecht- Hauses wird noch längere Zeit andauern. Es wird fein Raum und tein Schriftstück ohne eingehende Durch suchung und Prüfung bleiben. Dazu ist eine Arbeit von Wochen nötig.
Der Terror
Ein Telegramm an den Reichspräsidenten
Eigener Bericht des„, Vorwärts"
Bon dem Terror in medlenburg zeugt nachfolgendes Telegramm, das der sozialdemokrafische Bezirksvorstand und das Reichsbanner Schwerin an den Reichspräsidenten gesandt haben: „ Sonntag maßte fich S. in Doberan , Amt Rostod, Polizeigewalt an und forderte vom Bürgermeister Auflösung des polizeilich genehmigten Umzuges der Eisernen Front. Als der Bürgermeister die Auflösung ablehnte, erklärte nach dem Bericht der nationalsozialistischen Zeifung die SA. ,
SONDERANGEBOT 1933
SOWEIT
VORRAT!
SPEZIAL PREISLISTE KOSTENFREI.
daß sie selbst den Zug auflösen würde. Die SA. unternahm dann zwei Feuerüberfälle mit Pistolen auf den polizeilich erlaubten Zug. Einen Toten und 11 durch Schüsse Berlegte hatte das Reichsbanner. Donnerstagabend wurde in Rostoc das Gewerkschaftshaus„ Philharmonie" von SA. überfallen, die dort schlimmer als in Feindesland hauften. Freitagabend wurden in Rostock eine Anzahl von fozialdemokratischen Funktionären von SA. überfallen. U. a. wurde der örtliche Borsigende des Fabritarbeiterverbandes durch einen Schuß schwer verletzt. Polizei offenbar machtlos. Wir ersuchen dringend um ausder reichenden Schuh republikanischen Bevölkerung."
Schüsse auf Reichsbannerleute ein Toter
-
Neiße, 25. Februar. Wie die Regierungspreffeftelle mitteilt, wurden in der vergangenen Nacht auf Reichs. bannerleute drei Schüsse abgegeben, durch die ein Arbeiter, der sich unter den Reichsbannerleuten befand, tödlich verletzt wurde. Die Schüßen fonnten bisher nicht ermittelt werden.
Zwei SA. - Leute erschossen Köln , 25. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: Der S. Maan Walter Spangenberg wurde gestern abend gegen 11 Uhr 45 an der Ede HanjaringKuempchenshof von unbekannten Tätern aus dem Hinterhalt beschossen. Kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag er seinen Berlegungen. Mehrere verdächtige Personen, die der Kommunistischen Partei angehören, wurden feftgenommen.
Auf dem Eigelstein wurden gestern abend furz vor Mitternacht von einer Bersammlung heimkehrende Nationalsozialisten durch Angehörige der PD. überfallen und beschossen. Hierbei erhielt der S.- Mann Johann Winterberg einen Bauchschuß, an deffen Folgen er starb. Fünf an der Tat beteiligte Kommuniffen wurden feftgenommen.
Der SA. - Mann Robert Reffig erhielt in der Straße Unter Kahlenhausen bei einem Ueberfall durch Kommunisten einen Beinschuß.
Aus der Haft entlassen Eigener Bericht des„ Vorwärts"
Breslau , 25. Februar. Das von der reattionären Presse sensationell aufgemachte Hochperratsverfahren gegen die
Teilnehmer des freigewerkschaftlichen Bildungslehrgangs in Kaltenbrunn ist fläglich zusammengebrochen. Die am Mittwoch festgenommenen Kursusteilnehmer wur den am Sonnabend aus der Haft entlassen. Die beschlagnahmten Schriftstüde des Kursusleiters Dr. Stammer wurden von den Schweidniger Gerichtsbehörden vorläufig zurüdgehalten. Das Verfahren gegen die freigelassenen Gemertschaftler und Sozialdemokraten soll noch eine formal- juristische Fortsetzung finden. Es steht jedoch schon heute außer Zweifel, daß auch diese Attion wie ein Schlag ins Wasser enden wird.
ANGEBOT
SONDER No 260 16 PF.
SANDBL.
ETWAS
Die Festnahme der sozialdemokratischen Kursusteilnehmer erfolgte in der Art, wie man bis an die Zähne bewaffnete Schwerverbrecher aushebt. Die Beamten stellten sich in großer Zahl mit entficherten Schußwaffen um das Haus auf und drangen mit erhobenen Revolvern und unter dem Ruf Hände hoch, es wird geschossen!" in den Kursus ein. Nach 1½stündigem Warten wurden die Festgenommenen trotz schärfster Kälte auf offenen Lastkraftwagen nach Schweidniß geschafft.
Verboten!
,, Volkszeitung" in Liegniß auf 3 Tage. " Der Rote Ruf" in Hirschberg auf 3 Monate. Rofe Funfen" in Glogau auf 3 Monate. „ Oberschlesisches Boltsblatt" in Gleiwitz auf 3 Tage.
„ Chriftlicher Bolfsdienst" in Korntal ( Württem berg ) auf 3 Tage.
Beschlagnahmt
Von der„ Internationalen Gewerkschafts- Presseforrespondenz"( Organ des 3GB.) wurden die Nummern 13 und 14 der deutschen Ausgabe polizeilich beschlagnahmt, ohne konkrete Angabe der Gründe.
"
Ferner Westfälische Allgemeine Volkszeitung" Nr. 48 in Dortmund jomie 20 000 Eremplare vom ,, Roten Pfeffer" in Berlin ,
,, Tempo"-Verbot aufgehoben
Das fiebentägige Berbot des Tempo" ist vom Reichsgericht aufgehoben worden. Die Soften trägt der Staat.
Abgekürzte Verbote
Die Beschwerde der Schleswig- Hol steinischen Boltszeitung" in Riel gegen das vom Oberpräsidenten ausgesprochene 14tägige Verbot des Blattes ist vom Reichsgericht fostenpflichtig abgewiesen worden, die Verbotsdauer jedoch um drei Tage vertürzt
worden.
*
Wie die Redaktion der Zeitung ,, Berlin am Morge n" mitteilt, hat das Reichsgericht das Verbot von Berlin am Morgen" so abgefürzt, daß die Zeitung am Sonntag, dem 26. Februar, erscheinen kann. Ursprünglich war das Blatt bis einschließlich 28. Februar verboten.
Polizei gegen Einheitsfront Köln , 25. Februar.
Die Regierungspressestelle teilt mit: Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, daß die KPD. an Kundgebungen der Eisernen Front und der SPD. teilzunehmen beabsichtigt, um dadurch das KPD.- Umzugsverbot zu umgehen. Der Minister des Innern hat aus diesem Grunde angeordnet, Bersammlungen unter freiem Himmel und Umzüge der Eisernen Front, der SPD. und sonstiger diesen nahestehender Organisationen bet Be. fahr der Beteiligung von Kommu= nisten zu verbieten und mit allen polizeilichen Machtmitteln zu verhindern.
ETWAS GANZ AUSSERGEWÖHNLICHES! 12 aus bestem Material handgearbeitete
SONDER- ANGEBOT NO 360 SANDBL.
22PF.
ZU