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Noch einmal überall Wintersport

Meisterschaften über Meisterschaften

Da standen überall die Rodelschlitten und Sft­bretter in den Wohnungen herum, wurden von einer Ecke in die andere geschubst, jeder fiel dar­über, alle schimpften auf den Kram und schließ lich schleppte Mutter eines Gonnabends beim Reinemachen die Dinger auf den Boden, weil ja doch kein Winter mehr kommt! Bis dahin war es reichlich knapp mit dem Schnee, der bedeckte nicht einmal das Gras, es lohnte nicht das Fahr­geld für die Bretter auf der Elettrichen.

Die Eisläufer hatten es einige Tage besser. Da brauchte selbst die Eismaschine im Friedrichshain­Eisstadion nicht in Betrieb gesezt zu werden, 38 Grad Kälte maren es in Stralau- Rummels­ burg   19 in Stralau und 19 in Rummelsburg  ! Aber dann ward mit einem Male Feierabend mit dem Wintersport.

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Und nun haben wir schon den zweiten Sonntag Schnee in Berlin  , um Berlin  . Was gestern nach dem Grunewald, nach Friedrichshagen  - Erkner  , nach dem Norden rausfuhr, das war unheimlich. Die Züge waren die reinsten Holztransporte. Es fiel direkt auf, wenn einer feinen Rodel oder keine Bretter hatte. Die Bahnen waren teilweise recht glatt gefahren, im Grunewald   fand sich faum noch eine Stelle, die ursprünglichen Schnee aufwies, mancherlei Unfälle passierten.

Arbeiter- Eishockeyspiele

Die Serienspiele der Arbeiter- Eishockeyspieler fonnten infolge des Tauwetters am Sonnabend nicht alle durchgeführt werden. Die Eisbahn hatte stark gelitten, sodaß sich die beiden Naturfreunde­Mannschaften nicht zu einem Serienspiel ent­schließen konnten. Im Gesellschaftsspiel, das am Sonnabendabend stattfand, gewann keine Partei, der Kampf endete vielmehr unentschieden 1: 1.

Die Spiele am Sonntagvormittag fielen aus, am Nachmittag war die Bahn wieder einigermaßen hergerichtet, so daß das Serienspiel Ostring 1 gegen Naturfreunde Gesundbrunnen   statt­finden konnte. Der Kampf endete 2: 1 für die Naturfreunde, da Ostrings bester Mann nicht zur Stelle war und die übrigen Spieler von Ostring durch gute Störungsarbeit der Naturfreunde felten zum Schuß famen. Lettere waren immer etwas im Vorteil, das Resultat entspricht dem Spielverlauf. Heute. Montagabend findet ein Serienspiel statt, und zwor spielen Naturfreunde Humboldt gegen Freie Schwimmer Neukölln.

den Damen zeigte Edith Michaelis BSC. ihr aus dem Sportpalast befanntes Glanzpro­gramm und holte sich damit den Meistertitel mie­der. Ihr am nächsten tam Fri. Schwarz- BSC., der man zu ihrem Können nur noch mehr Ruhe wünschen möchte. Frau Bernhardt blieb mit ihren Leistungen zurück, die anderen gemeldeten Damen verzichteten auf die Teilnahme.

Es ist merkwürdig, daß sich ein Läufer wie Ernst Beier um die heimatlichen Meisterschaften so wenig fümmert. Er fehlte schon im letzten Jahr und war auch diesmal nicht dabei. Der Titelverteidiger Haertel- BSC. legte ein hervorragendes Programm hin und fand wenig Konkurrenz. Er behielt den Titel. Die Paar

Eishockey- Weltmeisterschaft meisterschaft fiel an empel. Weiß- BSC., ob­

fie

Bei den Eishockenspielen um die Welt­meisterschaft in Prag   siegte Kanada  über die Bertreter von Nordamerika  . Die Mann­schaften waren sich völlig gleichwertig, und wenn schließlich die Vertreter der Vereinigten Staaten  von Nordamerika   nach einer Verlängerung mit 21 Weltmeister wurden, so haben diesen Sieg nur etwas mehr Glüd zu verdanken. Zum ersten Male ist damit Kanada  von der Weltmeisterschaft verdrängt worden. Die Siegermannschaft spielt am Dienstag und Mittwoch abends 20 Uhr im Berliner Sport­ palast   gegen eine einheimische Mannschaft.

Kunstlaufmeisterschaften

Im Eisstadion Friedrichshain   wurden gestern die Brandenburgischen Eiskunstlauf meisterschaften der bürgerlichen Vereine mit dem Kürlaufen beendet, nachdem am Vortage schon die Pflichtübungen ausgetragen waren. Be

,, Sparta  " Ringer- Kreismeister

Juniorenwettstreit in Moabit  

Am Sonnabend wurde der neue Kreismeister der A- Klasse im Mannschaftsringen der Arbeiterathleten ermittelt. Bon den sechs in dieser Serie tämpfenden Mannschaften hat sich Sparta  " den Titel erkämpfen fönnen. Als Endrundengegner stand auch diesmal wieder die ehrgeizige erste Mannschaft der Sportvereini gung Legef 1899" in der Endrunde.

In der schönen Halle gab es tein freies Pläß­chen mehr, dicht gedrängt verfolgten die Zuschauer den Endlampf. Die erste Begegnung der Ver ein im Herbst hatte Sparta   mit 8%: 5% Punkten gewinnen fönnen, in der Schlußrunde stegte der neue Meister Sparta   mit 9%: 4% Punkten. Der vorjährige Meister Alt- Wedding" belegte vor Luckenwalde   einen achtbaren zweiten Platz.

Langer( Sp.) warf, den Tegeler Kolbe in der 8. Minute, im Bantamgewicht tonnte Edert( Sp.) über Patschontet ( 2.) in der 5. Minute durch Eindrücken der Brückenlage siegen. Im Federgewichtstreffen konnte der Olympiade­teilnehmer Hüffner( Sp.) den gewandten Tegeler Hart­mann in der 6. Minute überraschend bezwingen. Der Tegeler Jeffo holte mit seinem Sieg über Steinicke( Sp.) nach einer Ringzeit von 7,10 Minuten die ersten Buntte für Tegel  . Die alten Ripalen Söhne(.) und A. Witt famm( Sp.) trennten sich nech 10 Minuten mit einem Unentschieden, auch die Halbschweren Lorbeer( Sp.) gegen Rofentreter( T.) sowie die beiden Schwersten Wörth( Sp.) gegen Wollschläger( T.) trennten sich mit einem Unent schieden.

Auch die bisher ungeschlagene B- Mannschaft der ,, Sport­lichen Bereinigung Lichtenberg  - Friedrichsfelde   04" errang einen beachtenswerten Sieg über die zweite Rampfstaffel der Spartaner in dem am gleichen Abend ausgetragenen Gerienringen. Endete bie erste Runde im Herbst noch mit 7: 7 Buntten unentschieden, so gewann ,,.- F. 04" biesmal die. Runde mit 12: 2 Puntten. Damit hat die Siegermannschaft erneut ihre Anwartschaft zum Aufstieg in die A- Klaffe bewiefen; in der Staffel rangen Nöll, Jaenide, H. Binder, W. Binder, P. Binder. Schulz und Bolloschet. An der Scheibenstange zeigten bie Seber von Sparta   recht gute Leistungen. Flotte Schillertämpfe im Ringen leiteten den glänzend verlaufenen Kampfabend ein.

Bei den Schwimmern Vereinswettkampf Hellas- Berlin

Der Arbeiterschwimmverein Hellas hatte am Sonnabend im Stadtbad Wedding die Freien Schwimmer Berlin   12 zu Gast, um mit ihnen einen Wettkampf im Staffelschwimmen und Wasserballspielen auszutragen. Die beiderseitigen Wettkampfschwimmer der Leistungsklassen B und C lieferten sich bei ziemlicher Gleichwertigkeit interessante Rämpfe.

Eine Lagenstaffel, die über eine Strede von 12 mal 40 Meter führte, und alle vier Schwimm­arten, nämlich Brust, Seite, Rücken und Kraul, in dreifacher Besetzung enthielt, ging infolge besserer Rückenschwimmer in der Zeit von 5: 17,6 an Hellas, während Berlin   12 15: 21,8 benötigte. Eine weitere Beute des Gastgebers wurde eine Staffel in der Kraullage, die gleichfalls über 12 mal 40 Meter ausgeschrieben war 4: 44,2 wurden für den hier allerdings ziemlich knappen Hellasfieg gestoppt, dem Berfin 12 in 4: 46,2 folgte. Die Stegliz- Lichterfelder zeigten sich in einer Bruststaffel über 15 mal 40 meter als Spezialisten. Mit fast einer Bahnlänge tamen fte hier in der Zeit von 7.18 vor Hellas ans Ziel, die 7: 37,6 benötigten. In bea affer ballspielen standen sich zuerst die beider feitigen Jugendmannschaften gegenüber. Obwohl der Hellasnachwuchs feinem Gegner spieltechnisch

etwas voraus war, hielten die 12er den Kampf mit großem Eifer doch offen und famen nach ausgeglichener Halbzeit zu einem glüdlichen 4: 3- Sieg. 3m Spiel der Männer standen fich die erste Mannschaft von Berlin   12 und die zweite Bertretung von Hellas gegenüber. Die Begegnung verlief infolge der Kleinheit des Bassins etwas hart. Berlin   12 hatte stets mehr vom Spiel und zeigte vor allem den entschlosseneren Wurf auf das Tor. Mit 4: 1 Toren mußten sich die Ver­treter von Hellas geschlagen bekennen.

Die Wasserball- Serienspiele

Zum Wochenende standen zwei Mannschaften der Freien Schwimmer Charlottenburg   im Kampf um die Punkte. Die erste Mannschaft spielte am Sonnabend gegen die Gruppe Lich tenberg der Freien Schwimmer Groß- Berlin und tam trog einer unvorteilhaften Einstellung von Ersazspielern zu einem überaus sicheren 10: 3- Sieg.

Charlottenburgs   Mannschaft war von Beginn an mit ungemein flinter Ballabgabe in Front und hatte bereits einige Torerfolge erzielt, ehe der Gegner einigermaßen gleichwertig wurde. Lichtenbergs Hintermannschaft fand fich mit dem ideenreichen Rombinationsspiel der Charlotten burger Angriffsreihe schwer ab und brachte nur wenig System in den eigenen Spielaufbau. Auch die Stürmer zeigten bei weitem nicht die Beweglichkeit ihrer gegneri schen Kollegen und verwerteten die weiten Borlagen der Verteidigung felten entfchloffen genug. Erst nach dem fünften Erfolg der Charlottenburger holte ein Lichtenberg­stürmer in schöner Manier ein Tor auf. Im zweiten Spielabschnitt erfüllte fich das Schicksal der Lichtenberger

schon das Ehepaar Krümling- BEC. in der Ber  teidigung ihrer Titel sicher gleichwertig war.

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In Hahnenklee   gewann der Hannoveraner Wiese die deutsche   Viererbobmeisterschaft. Die deutschen   Rodelmeisterschaften wurden in Schreiberhau   ausgetragen; Sieger waren im Dameneinsizerrodel Milli Erben, bei den Herren­einsizern Kurt Weidner, im Doppelsizer die Ge= brüder Feist. Den Titel des deutschen Sti= meisters errang in Freudenstadt   Fischer, Sti­meister von Norddeutschland wurde der Berliner   Kaßler in Freienwalde  . Es war zu be­dauern, daß die Stimeisterschaften in Freienwalde  Stispringen auf der neu erbauten Grunewald­schanze bei Schildhorn unmöglich machter Viele Wintersportler, die die günstige Schneelage benutzten, um im Grunewald ohne viel Untoften ihren Sport auszuüben, standen unbefriedigt vor der neuen Schanze und warteten der Dinge, die nicht kommen wollten.

vollends. Wohl spielte die Abwehrreihe fest aufmertfamer zusammen und hinderte den Gegner an manchem Erfolg. doch die Stürmer zeigten nichts, was eine Aenderung des Spielveclaufs hätte herbeiführen können. Charlottenburgs überlegene Technik triumphierte und weitere fitnf Lore waren die Ausbeute, wohingegen Lichtenberg   nur noch awei Treffer entgegenseßen tonnte.

Die Freien Schwimmer Potsdam   und die zweite, Mannschaft von Charlottenburg   waren die Spielgegner des Sonntags. Potsdam   zeigte wie schon in seinen ersten Spielen in ber A- Klasse auch in diesem Treffen wieder ein recht gutes Zusammenspiel und vor allem einen beherz ten Torschuß seiner Sturmreihe, was den fleinen Rüd. stand in technischer Hinsicht gegen die Charlottenburger voll aufmog. Die erste Sälfte des Syteles gehörte eindeutig den eifrigen Botsdamern, während fich Charlottenburgs Reserve noch au feinem brauchbaren Rusammenfviel fanb. 3: 2 hieß es fiir Potsdam   als die Seiten gewechselt wure den. Gegen Schluß des Spieles femen die Charlotten burger start auf und zwangen den Botsdamern schließlich noch ein unentschiedenes Resultat von 5: 5 ab.

Arbeiter- Handball

Wenn man zu einer sportlichen Beranstaltung geht, bei der eine Meistermannschaft mitwirkt, dann hofft man, Meisterleistungen zu sehen. Ge­miß fann es vorkommen, daß auch der Meister einmal nicht auf der Höhe ist. Aber so, wie gestern Volkssport Wedding im Hand­ballspiel gegen den Bezirk Osten der Freien Turnerschaft Groß- Berlin versagte, hat wohl selten ein Meister versagt. Ueber geringe Ansäge zu einer meisterlichen Kombination famen die Wed dinger nicht hinaus. Wo blieben die gefährlichen Durchbrüche, wo blieb der abschließende Torschuß? Wenn auch Often mit 7: 3 perfor, ein Erfolg für Wedding   war es nicht.

Als zu Beginn des gestrigen Spiels fich Webbing sofort in Führung fegte, war man im allgemeinen auf ein hohes Resultat gefaßt. Aber Osten gab sich so leicht nicht ge schlagen. Nur wenige Minuten später war der Ausgleich herbeigeführt. Erst beim Stande von 2: 2 machte fich eine fleine Ueberlegenheit ber Weddinger bemerkbar. In

Arbeiter- Fußball im Schnee

Ein Geselllschaftsspiel und seine Folgen

Ein riskantes Experiment unternahm gestern der Baumschulenweger Sportverein in seinen Fußballspielen, gegen Bero lina und Grün- Weiß. 3wei Spiele hinter einander haben immer ihre Schwierigkeiten, wenn man dann noch die Mannschaften tombiniert, das heißt Spieler aus zwei Mannschaften zu einer Mannschaft zusammenlegt, wird es nie zu einem einheitlichen Ganzen führen. Den Schaden hatten die Baumschulenweger dann auch; das Spiel gegen Berolina wurde mit 10: 0 und gegen Grün- Weiß mit 8: 3 verloren. Zum Spiel gegen Beroling fann eigentlich wenig gesagt werden. Baumschulenweg tam überhaupt nicht zur Gel­tung. Von Anfang an drückten die Berolinen und führten bei der Bause bereits mit 6: 0. Nach dem Seitenwechsel schien es, als würden sich die Baumschulenweger etwas mehr Mühe geben. Einige Male hatten sich die Stürmer sehr gut nach vorn gespielt, an der Hintermannschaft Berolinas scheiterten jedoch alle Borstöße. Dann übernahm Berolina wieder das Kommando und vier weitere Treffer waren der Erfolg.

Gegen Grün- Weiß fah es zu Beginn brenzlich für die Grün- Weißen aus. Baumschulenmeg brüdte, aber bie Gäste machten die Tore. Hier stand das Spiel bei der Pause erft 2: 1 für Grün

Weiß. Dann aber machte sich eine immer größer werdende Ueberlegenheit der Grünhofen bemert­bar. Hauptsächlich war es der Rechtsaußen, der in schnellem Tempo den Ball nach vorn brachte und mit scharfem Schuß einsandte Biel   Schuld an der hohen Niederlage hat der Torwart Baum­schulenweg, nicht weniger als piermal mehrte er den Ball anstatt nach vorn ins eigene Lor ab. Daß dadurch die Mannschaft depremiert wurde, ist verständlich.

Die Fußball- Serienspiele

Die Bodenverhältnisse auf den Pläzen waren durch den Schneefall recht ungünstig; die Serienspiele sind dementsprechend zu be­

werten.

Eintracht- Reinickendorf gegen Bögow 11: 2( 4: 1), FEGB.- Charlottenburg gegen Borsigwalbe 1: 7( 0: 2), Lichtenberg   gegen Alemannia   4: 2( 3: 1), Sanfa gegen Weißensee 4: 0( 3: 0), Bantow gegen Borwärts- Bedding 5: 3( 3: 2), Nowawes   gegen Butab 5: 1( 3: 1), Spiel­pereinigung Oft gegen Riders 31 3: 1( 0: 1), Teltow   gegen Boltssport Neuföln 4: 2( 3: 1), Börnide gegen Buch 5: 2( 4: 1), 2udenwalde gegen Schöneberg   6: 1( 2: 1), Blau Gelb gegen Behbenid 4: 3( 1: 2), Fichte gegen Bor märts 31 7: 3( 2: 2), Minerva gegen Rot- Wet 6: 4 ( 1: 2).

Jugend und Schüler: Lichtenberg Sugend gegen Spiel­pereinigung ft 3 7: 0, Sanfa Schüler gegen Weißenfee 9: 0( 5: 0), Sanfa gegen Romames Jugend 2: 1( 1: 0), Borwärts- Webbing gegen 8offen Schüler 8: 0, Bormärts 81 gegen Pantop Güller 14: 1( 4: 1).

regelmäßigen bftänden wurde bas Ergebnis auf 5: 2 ge stellt. Kurz vor der Pause vollbrachte der Often dann eine Meisterleistung. Borbei an der ganzen Hintermann­schaft Weddings fegte der Ball ins Tor. Beim Stande von 5: 3 wurden die Seiten gewechselt. Dann aber begann eine schwache halbe Stunde der Weddinger   und des Schiedsrichters. Bei einem auf der Schußtreislinie liegen. den Ball glaubten die Ostenleute, der Schiedsrichter würde, wie es auch am richtigsten gewesen wäre, einen Abwurf vom Tor geben. Ein Weddinger   Spieler hob den Ball auf, warf aufs Tor, und zur allgemeinen Ueberraschung lieg der Schiedsrichter dieses Tor gelten. Bei den Zuschauern machte sich eine berechtigte Erregung bemerkbar, die sich in einigen drastischen Worten Luft schaffte. Hier hätte die Leitung Oftens einschreiten müssen, um bie ohnehin er­tegten Gemüter zu beruhigen. Fünf Minuten vor dem Abpfiff zeigte Wedding   endlich einige Meisterleistungen, bie dann auch noch zum fiebenten Treffer führten. End­ergebnis 7: 8 für Bedding.

Der Tangoschwimmer

Wie Weltrekorde gemacht werden

Der französische   Schwimmer Cartonnet hat türzlich wieder Weltrekorde aufgestellt. Der Mann hat im vergangenen Jahr ouf der bürgerlichen Olympiade glänzend verjagt; ihn traf neben dem Borwurf, das Training mit seiner Tanzerei ver­nachlässigt zu haben, auch der Bannstrahl monate­langer Disqualifikation.

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Mehr als merkwürdig sind die Umstände, unter denen Cartonnet jetzt seine Rekorde aufstellt. Er startet stets im Lido Bad in Paris  , an einer Stätte, wo die mondäne Welt sich nicht langweilt. Dort fühlt sich der Herr Ama­teurschwimmer wohl, in dieser Umgebung empfängt er die Anregungen", deren er zu seinen Refordwundertaten bedarf Tangofapellen spielen, Bariete und Tanzschaunummern stehen im Programm und wenr Cartonnet die richtige Muse gefüßt hat, dann hopst er ins Wasser und stellt einen neuen Weltrekord auf Als Amateur schwimmer selbstverständlich, denn er war ja auf der Olympiade!

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Was für arme Schlucker sind dagegen unsere Arbeiterschwimmer. Die fahren zum Beispiel auf eigene Kosten von Berlin   nach Landsberg an der Warthe  , um dem dortigen Arbeiterschwimmverein bei der Einweihung des neuen Hallenbades mit ihrem Sport zu helfen nicht einmal Start­gelder" gibts dabei, weil die Landsberger auch nichts haben. Und so ganz nebenbei stellen dabei die Gebrüder Grühn aus Charlottenburg   ein paar neue Bundeshöchstleistungen auf ganz auf eigene Roften, ohne Startgelder und ohne Tanz fapellen!

Aber ein fameradschaftlich- genossenschaftlicher Sportgeist herrscht in der Charlottenburger   Mann­schaft wie bei den Arbeitersportlern überhaupt baran fönnen sich alle ,, Olympianiken" eine gehörige Scheibe abschneiben!

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Ringen und Heben

Am Sonntag herrschte im Moabiter Schüßen­haus reger Sportbetrieb. Der 4. Kreis des AABD. veranstaltete hier für den Nachwuchs in den leichten Klassen einen start besuchten Wett­streit im Ringen und heben Biele der talentvollen Jugendlichen konnten sich erstmalig gut placieren und die augenblicklichen Könner in den Männerklaffen werden sich gewaltig strecken müssen, um gegen diese jungen Kämpfer ehren­voll zu bestehen.

Resultate im Ringen: Fliegengewicht: 1. Rolbe( Tegel  ). Bantamgewicht: 1. Bräfte( Sp.); 2. Jaenide( 2...). Federgewicht: 1. Kluge(...); 2. Steinide( Sp.) Leichte gewicht: 1 Helbing( A.-W.); 2. Steinte( A.-M.). Mittel gewicht: 1. Bronikowski( A.-W.); 2. Scheible( T.). gebuiffe im Seben: Bantamgewicht: 1. S. Kindler( Sp.), 440 Bfund. Febergewicht: 1. Seberek( Frankfurt  - Ober), 580 fund; 2. Andree( Frankfurt  - Oder), 580 Pfund. Leichte gewicht: 1. Finte( Sp.), 520 Pfund; 2. Zellner( A.-W.), 520 Bfunb Halbschwergewicht: 1. Rofentreter( Tegel  ), 680 Pfund.

Das Nachtkarussell

Die letzte Neun- Stundenfahrt im Sportpalast  Radrennen finden immer ihr Publikum. Ob es schneit oder regnet, ob es warm ist oder falt, ohne Rücksicht auf Geschehnisse in der Politik, Radrennen sind die Spiele für das Volk Am Freitag waren die Nationalsozialisten im Sportpalast, am Sonne abend fanden wieder Radrennen statt, eine ganze lange Nacht hindurch, ein Ersag für das vorge sehene Sechetagerennen, an das man sich doch nicht heranwagt.

Das lange Rennen stand im Beichen Sieg- Schön. Die Sieger pon por acht Tagen, Wals- Rausch, fonnten fich diesmal nicht placteren, ba Rausch nicht auf dem Bosten war. Nach etwa zwei Stunden hatten sich Tieg- Schön nach porn gearbeitet und hielten die Spize mit Rundenvor Sprung. Eine ganze Anzahl Stürze ließen die Betroffenen ausfchetben, fo daß fich das Feld alsbald start lichtete. Tieh Schön behaupteten ihre Position weiter, nur einmal gelang es bem für Berlin   neuen Breslauer Baar Rupte­Muller fich auf ben zweiten Blag vorauarbeiten, bod dauerte die Freube nicht lange. In der vorlegten Stunde festen bann bie Endtämpfe ein, bei benen Tieg- Schön Siegel.Tierbach bis auf eine Runde herantommen laffen mußten. Doch die Spizenreiter behaupteten ihre Position und fiegten auch verdient.

Arbeiter- Sänger mahnen

Der Arbeiter- Sänger Bund bittet uns um Abdruck der folgenden Entschließung: Die Generalversammlung des 3. Bezirks im Gau Berlin   des Deutschen Arbeiter Sänger- Bundes fordert alle proletarischen Sänger auf, in den be vorstehenden Kämpfen gegen bie Reaktion einig und geschlossen in Lied und Wort zu kämpfen für die Wahrung der sozialen und tulturellen Er rungenschaften des arbeitenden Boltes, gegen den Raub der Bolfsrechte, für ein einiges Bras letariat.