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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 221.

Tokales.

Sonntag, den 20. September 1896.

13. Jahrg.

Mädchen den letzten Bissen mit ihm theilte und wenn nicht viel- Eine Durchgängerin. Die Buchhalterin G., Tochter eines leicht mitleidige Menschen ihm jetzt helfend beistehen. Die Beamten in einem südlichen Vorort, ist gestern mit einem Check, Parteigenoffen des 1. Berliner Wahlkreises! Am Armenverwaltung fann nicht genügend helfen, weil die Rrante den sie zum Einkassiren von einer größeren Luruspapierfabrit Mittwoch, den 23. September, abends 82 Uhr, tagt eine Ver- noch nicht großjährig ist und ihr Vater noch lebt; arbeiten erhalten hatte, durchgegangen. Von dem Verbleib des Mädchens sammlung des Wahlvereins im Hansaviertel , Flensburgerstr. 24 tann sie nicht, folglich hat sie fein Recht, zu egistiren. weiß man noch nichts genaues. bei Schwandt. Es ist uns gelungen, in dieser Gegend ein Lokal Unsere jezige Produktionsweise vermindert die Zahl der Das spurlose Verschwinden eines jungen Mannes in zu erobern, was für unsere Parteibewegung von größter Be- jenigen, die ein hohes Alter erreichen und damit zugleich die der Spezialausstellung Kairo " beschäftigt seit zirka drei Wochen deutung ist. Nun erwächst aber auch den Parteigenossen die Bahl der hilfsbedürftigen Alten, giebt aber eine ungleich größere die Kriminalpolizei. Vor drei Wochen erhielt der als Haus­Pflicht, sich durch regen Besuch an der Versammlung zu betheiligen. F paßt daher nicht mehr für eine der Zeit angemessene Armen- ftellung beschäftigte neunzehnjährige Walker Potike den Auftrag, Anzahl jüngerer Leute dem Glend preis. Das bisherige Schema diener in der Bäckerei von Heil im Vergnügungspark der Aus­Bisher war die Betheiligung im Verhältniß zu unserer Etimmenzahl bei der Wahl nur recht mangelhaft. Partei: Pflege; die Befugnisse müssen sehr erweitert werden. Wenn dann einen Bosten Backwaare zu einem Restaurateur nach der Aus­genossen! Beweist durch Euere Energie, daß der Köllerkoup uns auch keine Ersparnisse gemacht werden können, sondern über den stellung Kairo " zu bringen, den er auch ausführte. Der junge bazu anfpornt, immer neue Streiter zu gewinnen. Die Zahl dafür auch manches Menschenleben erhalten werden, was jetzt in Reſtaurants der Sonderausstellung Aufträge für den folgenden Voranschlag möglicherweise hinausgegangen werden muß, so wird Bottle pflegte bei solchen Gängen auch in den übrigen stellen des Wahlvereins befinden sich: 1. bei Sommer, Grünftr. 21, 2. bei Linke, Jüdenstr. 36, 3. bei Preuß, Neue Friedrichstr. 20, Sorge und Entbehrungen zu grunde geht. Tag entgegenzunehmen, ift aber an dem genannten 4. bei Schwandt, Flensburgerftr. 24. Außerdem können die Zur Fortführung der Arbeiten der Volkszählung vom Tage nirgends mehr gesehen worden. Er hat die Parteigenossen in allen Versammlungen ihre Beiträge zahlen; 2. Dezember 1895 sind durch den Etat bereits 65 000. be- Backwaare wie gewöhnlich bei dem Besteller abgegeben, wir ersuchen, hiervon regen Gebrauch zu machen. Der Vorstand. willigt. Jetzt hat nun der Magistrat bei der Stadtverordneten den Empfang derselben quittiren lassen und ist von Eine Volksversammlung findet am Sonntag, den 27. Sep- für das Etatsjahr 1. April 1896/97 ihm zur Verfügung zu stellen eines Selbstmordes des P. erscheint vollkommen ausgeschlossen; Versammlung beantragt, zu diesem Zwecke weitere 30 000 M. diesem Moment an spurlos verschwunden. Die Möglichkeit tember, vormittags 10/2 Uhr, im Fe enpalast statt. Reichs- Die Arbeiten haben seit der Volkszählung 1890 fich nicht allein eine unredliche Handlung seinerseits liegt nicht vor, da er Ge tags- Abgeordneter Genosse May Schippel referirt über die infolge der Zunahme der Bevölkerung vermehrt, sondern auch schäftsgelder an dem betreffenden Tage nicht einkaffirt hat, wie Junungs- und Handwerkervorlage. Die Mittheilung in dem deshalb, weil es wünschenswerth erschien, die Be Bersammlungsbericht des ersten Wahlreises in der Sonnabend- obachtungen auf er überhaupt nur sehr wenige eigene Geldmittel bei sich trug. verschiedene Nummer, daß eine Bersammlung am 27. September in Tempelhof lichen und gesellschaftlichen Lebens auszudehnen. Das jetzt Krankenhäusern, Hospitälern zc. vermochten keine Aufklärung neue Punkte der bürger Alle Nachfragen durch die Gendarmerie und Kriminalpolizei in tagen foll, beruht auf einen Frrthum des Berichterstatters. Der eingearbeitete große Personal wegen Unzulänglichkeit des Mittel über den Werbleib des jungen Mannes zu geben. Walter P. ist am Vertrauensmanu. Ultimo September er. zu entlassen und die Arbeiten bis zum Be 27. Juli 1877 geboren und aus Anlaß der Gewerbe- Ausstellung ginn des Etatsjahres 1897/98 ruhen zu lassen, dürfte sich, wie von seinen Eltern in Stettin nach Berlin gekommen, um bei der der Magistrat glaubt, auch nicht empfehlen; denn hierdurch genannten Firma sofort in Stellung zu treten. würde nicht nur die Fertigstellung der Arbeiten und die Ver öffentlichung der gewonnenen Ergebnisse der Volkszählung ver­zögert werden, sondern es würde auch die Einberufung und An­lernung eines neuen Personals unnöthigerweise viel Zeit, Geld und Mühe kosten.

Achtung! Sozialdemokratischer Verein Vorwärts" Berlin . Die Mitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß am Dienstag, den 22. September bei Uhlih, Badstr . 19, eine Ver­fammlung stattfindet, in welcher Genosse Borgmann über den internationalen Rongreß referiren wird. Ferner wird gebeten, etwaigen Wohnungswechsel bei der nächsten Bablstelle anzugeben und darauf aufmerksam gemacht, daß vom 1. Oktober ab die Bahlstelle bei Schmiedtke, Perlebergerstr. 28 eingeht und dafür Faber, Stephanstr. 11, eintritt. Der Vorstand.

Arbeiterrisiko. Zu einem Bauunfall in der Liebigstr. 40, bei dem Freitag Nachmittag um 31/4 Uhr durch Verschüttung ein Arbeiter getödtet wurde, wird berichtet, daß der Getödtete der 42jährige Arbeiter Ferdinand Walde aus der Wollinerstr. 68 ist. Die durch den Tod des Profeffors Dr. Angerstein Die, Arbeit, die ihm das Leben tosten sollte, war polizeilich Walde war erst seit einigen Tagen auf dem Bau beschäftigt. erledigte Stelle eines städtischen Ober- Turnwarts soll Auf die am Dienstag, den 22. September, Roppenjir. 29 um 1. November cr. wieder besetzt werden. Sie trägt 5100 m. inhibirt gewesen, weil die erforderliche Erlaubniß gefehlt hatte, an baarem Gehalt und außerdem eine miethsfreie Dienst: M. Erst am Donnerstag hatte Walde sie wieder aufgenommen. Es bei Keller stattfindende Boltsversammlung sei hier noch wohnung, welche mit 900 M. Jahreswerth als Einkommenstheil wird nicht berichtet, wen die Schuld an dem Unglücksfall trifft. befonders hingewiesen. Angesichts der bevorstehenden Gewerbeberechnet wird. Erwünscht wird, daß der Ober- Turnwart nicht Das Ende eines Eisenbahnbeamten. Ein furchtbares gerichts Wahlen ist es wichtig, daß namentlich die Ar- nur des Turnens fundig, sondern auch als Arzt approbirt ist. Drama, das auf die Lage der Unterbeamten im Reiche des Herrn beiterinnen die Versammlung besuchen. Der Rechtsanwalt Bewerber haben sich unter Einreichung ihrer Zeugnisse und Thielen abermals ein grelles Licht wirft, spielte sich vorgestern Wolfgang Heine wird über die Gewerbegerichte und die eines Lebenslaufes beim Magistrat bis zum 10. Oftober cr. zu ab. Von einem Eisenbahnzuge hat sich am Freitag Abend um Stellung der Frauen zu denfelben sprechen. Die Ungerechtigkeit melden. und die Nachtheile, die darin liegen, daß selbst bei diesem, das 7 Uhr der frühere Bremser Hermann Krämer aus der Wolliner­gewerbliche Leben der Arbeiterin so eng berührenden Gericht mit dem Wahlrecht vor der Frau Halt gemacht ist, sowie die Vor­theile und Unterschiede zwischen Laien- Gerichten und Gelehrten Gerichten wird der Redner hervorheben. Die Einberuferin D. Baader.

Achtung, 6. Wahlkreis.

"

Wahrer

Die geheime sozialistische Versammlung. Ein phantasie- ftraße 16 überfahren laffen. Der 56 Jahre alte Mann war vor voller Reporter verbreitete vor mehreren Wochen folgende Nach- ungefähr einem Jahre aus dem Dienste geschieden und lebte richt: Eine Versammlung unter freiem Himmel" tagte gestern, fümmerlich von einem Huhegehalt, das 25 Mark den Er wohnte zusammen mit einem Sonntag, Vormittag in der Hafenhaide in der Nähe der Wache Monat betrug. und des Pionier- Uebungsplates. Etwa 30 Mann hatten sich unter Sohne, der Schlosser ist einer Tochter, die sich Aus einem Schreiben, das er den Bäumen um ein Faß Bier gelagert, hielten, wie einige Leute durch Näharbeiten ernährt. Den Parteigenossen bringen gehört haben wollen, sozialdemokratische Reden und brachten hinterlassen hat, geht hervor, daß Krämer sich um die Zu­wir beim Quartalswechsel folgende Parteifpeditionen bei Hochrufe auf Bebel und Singer aus. Dieselben Ohrenzeugen, unft Sorge machte und daher freiwillig aus dem Leben der Lieferung Des Vorwärts" Postillon", sowie sämmtlicher Parteiliteratur in Erinnerung: aus Jakob" die das hörten, wollen wissen, daß es sich um eine Deputation scheiden wollte. Freitag Abend legte er sich bei der Nordbahn­dem zweiten Wahlkreise handle. Die Solidarität station Gesundbrunnen vor einen von Oranienburg kommenden Moabit : Rarl Anders, Salzwedelerstr. 7. Wedding und ging schließlich arg in die Brüche. Sei es, daß Bier und Zug und ließ sich den Kopf abfahren. Fünfund­Oranienburger Borstadt: Emil Stolzenburg, Wiesen- Schnaps, sei es daß Rede und Gegenrede die Gemüther zwanzig Mark monatliches Ruhegehalt nach einem Leben voller ftraße 14. Gesundbrunnen : Wilhelm Gaßmann, Grün- allmälig erhitzt hatten, gegen 12 Uhr endete die Versammlung Mühjal im Dienste des Staates. Muß unter solchen Zuständen thalerstr. 64. of enthaler Borstadt: Gustav Rosen- mit einer fräftigen Schlägerei. Ein Schuhmann, der bazu fam, nicht gleich Miquel einem jeden einleuchten, daß es nothwendig thal, Granseerstraße 6. Schönhauser Vorstadt: Karl fonnte allein nicht Ruhe stiften, sondern mußte noch 1 Unter- ist, die Gehälter der höheren Beamten zu erhöhen? Mars, Kastanien- Allee 95/96. offizier und 3 Mann von der Pionierwache zu Hilfe rufen. Genoffen! Die Streitbewegungen des laufenden Jahres be- 15 Mann wurden festgenommen und auf die Wache des Rittergutsbesiger Alfred Gilka Böow auf In einem Anfalle hochgradiger Nervosität hat der weisen, daß die Arbeiterbewegung durch die gegnerische Presse, 47. Polizeireviers gebracht. Einer der Angehaltenen machte Schwufen Selbstmord verübt, indem er sich in einem gleichviel ob die lettere einer politischen Richtung angehört, oder Miene, zu entfliehen, erklärte aber in jämmerlichem Tone, daß Pavillon des Schloßpartes eine Revolverfugel in die Schläfe ob dieselbe sich mit dem nichtssagenden Namen parteilos er im Ernste nicht daran denke, nachdem ein Soldat ihm be- jagte. Als man auf den Schuß berbeieilte, fand man den Be bezeichnet, fyftematisch unterdrückt wird. Dieser Grund reicht greiflich gemacht hatte, daß er ihn im Falle der Flucht nieder- dauernswerthen bereits als Leiche vor. Der Verstorbene, welcher hin, um uns endlich von der heuchlerisch tapitalistischen Presse schießen werde. Auf der Wache des 47. Reviers mußten sich jeder Art frei zu machen. Jeder einzelne muß deshalb bei der fünf Mann ihre Prügelwunden verbinden lassen. Im Laufe des Agitation für unsere Parteipreffe energisch thätig sein. Um eine Tages wurde dann die ganze Gesellschaft nach dem Alexander regelmäßige Bestellung des Vorwärts" bei den im Laufe des play gebracht." Monats verziehenden Lesern zu ermöglichen, ist es unbedingt nothwendig, daß die oben bezeichneten Spediteure rechtzeitig von der neuen Wohnung informirt werden.

aus der bekannten Berliner Familie Gilfa stammt, nahm nach feiner im Jahre 1875 erfolgten Verheirathung mit einer Tochter des Brauereibesizers Böhow den Namen Gilta- Bößow an. Er stand im 57. Lebensjahre, war schon längere Zeit nervenleidend und außerdem fast erblindet.

Obwohl dies Machwerk in deutlich erkennbarer Weise den Stempel lügenhafter Entstellung an der Stirn trägt, wurde der Artikel von einer Anzahl bürgerlicher Blätter mit großem Be- Befriedigung erregt in zahnärztlichen Kreisen die Ent hagen abgedruckt. Der wahre Sachverhalt, welcher dieser larvung eines gemeingefährlichen Diebes, des Bahnkünstlers Städtische Armenpflege in der Praxis. Nach dem Ab- tendenziös aufgeputzten Nachricht zu grunde liegt, unterlag am Rudolf Dannenberg. Es war schon vielfach aufgefallen, daß schluß der Stadthaupitaffe haben verschiedene Verwaltungszweige Sonnabend der Beurtheilung des Schöffengerichts und eine größere Bahl von Zahnkünstlern und Dentisten zu so un­geringere Mittel erfordert, als im Geschäftsjahre 1894/95 und stellte sich als ein ganz gewöhnliches Trinkgelage mit nachfolgender gewöhnlich billigen Preisen arbeitete, daß dieselben kaum oder den vorhergehenden Jahren. So beträgt die Minderausgabe bei Prügelei heraus, begangen von Personen, die zur Sozialdemokratie noch nicht einmal die Selbstkosten decken fonnten, ohne daß man der Krankenpflege 491 667 m., beim Armenwesen 185 467 m. in gar feiner Beziehung stehen. die Ursache dieser Erscheinung zu ermitteln vermochte. Dieser Hieraus könnte leicht auf eine Verminderung der Armuth ge- Die Arbeiter der Fabrit von Rietschel u. Henneberg hatten Tage erschien in dem Zentraldepot von Ash u. Sons in der schlossen werden, wenn nicht die geringeren Steuereinnahmen eine Landpartie geplant, zu der auch die Firma eine Summe Jägerstraße der Zahnkünstler D. und ließ sich eine Auswahl das Gegentheil bekundeten. Wer nicht mehr Steuern zahlt, spendete. Da der Ausflug nach einem gesperrten Lofal stattfinden Bähne vorlegen. Dabei beobachtete ein Verkäufer, wie D. den muß gänzlich verarmt fein; bei Säumigen hilft der Steuer sollte, betheiligten sich diejenigen Arbeiter der Fabrik, welche fich Theil eines Gebisses plöglich in seiner Tasche verschwinden ließ. erheber, der auch zugleich das Exekutoramt ausübt, nach. zu unserer Partei rechnen, oder auch nur mit derselben sympathi- Er sagte dem Dentisten den Diebstahl auf den Kopf zu und ließ Auf eine Steigerung der Armuth weist auch die Ueberfüllung firen, nicht an der Partie, so daß die indifferenten, beziehungs- den Mann festnehmen. Bei einer sofort vorgenommenen Durch des Moabiter Untersuchungsgefängnisses hin, welches jest zwei weife ordnungsparteilich" gesinnten Elemente unter sich waren. fuchung seiner Tasche wurden 168 Zähne, die er soeben ge hundert Menschen mehr beherbergt, als die Zahl beträgt, für Da die verfügbaren Geldmittel bei dieser Gelegenheit nicht voll- ftohlen, vorgefunden. Der Dieb räunite eine weitere Reihe welche es eingerichtet ist. Wie allbekannt, nimmt die Zahl der ständig draufgringen, so legten die Betheiligten am Sonntag, Strafthaten ein. Verbrecher mit der größeren Mothlage zu. Nicht gar selten be- ben 19. Juli in der Hasenhaide ein Faß Bier auf, dem sie richten die Zeitungen von Selbstmorden aus Noth, von Leuten, wacker zusprachen und auch anderen, zufällig in ihre Nähe Wilhelm Glimpel aus der Müllerstr. 14 a jetzt erlegen. Der be Seinen Verlegungen ist der 68 Jahre alte Arbeiter die auf der Straße vor Hunger umfinken, oder solchen, die aus dem tommenden Personen zu trinken gaben. Unter anderen fand sich jahrte Mann, der in der Fabrik von Hasse in der Lindowerstraße Krankenhause entlassen, noch schwach, ohne Mittel und Wohnung, auch ein Schlangenmensch ein, der seine Künste produzirte. Zum arbeitete, war, wie wir schon mittheilten, dem Viktualienhändler durch die Straßen irren, bis sie beim Betteln abgefaßt werden. Schluß entspann sich eine blutige Schlägerei, in deren Folge gestern Fritz Herrmann aus der Lindowerstr. 21 für Schnaps 60 Pf. Aber nicht jeder Hilfsbedürftige hat bei der jeßigen Organi sieben Theilnehmer des Gelages, sämmtlich bei Rietschel u. Henne- schuldig geblieben. Um diese geringfügige Schuld tam es sation der städtischen Armenverwaltung ein Anrecht auf Unter- berg beschäftigt, auf der Anklagebank Platz nehmen mußten, heute vor acht Tagen abends vor dem Hause des Gläubigers zu stüßung; diese ist hauptsächlich für alte, arme, arbeitsunfähige um sich wegen vorfäßlicher Körperverlegung zu verantworten, einem Streite, bei dem Herrmann den Glimpel mit der Fauft zu Menschen berechnet. während ein Schuhmann und sechs von den zufälligen Theil- Boden geschlagen haben soll. Beim Aufschlagen auf das Straßen­Durch unsere wirthschaftliche Entwickelung werden jedoch nehmern des Gelages als Zeugen auftraten. Diese beiden pflaster erfitt Glimpel einen Schädelbruch und Sonnabend täglich viele Leute in arbeitsfähigem Alter arbeits- und damit Kategorien der Zechgenossen standen sich bei der Prügelei als Morgen ist er im Krankenhause an einer Blutung in der Gehirns subsistenzlos. Diesen gegenüber giebt es fein Erbarmen; es ist Parteien gegenüber. Wer von beiden die Ursache zum Streit säule gestorben. Für Herrmann wird die Angelegenheit nun ein diesen Unglücklichen fast unmöglich, irgend etwas von der Stadt gegeben hatte, ließ sich nicht feststellen. Nach Angabe der Zeugen um so ernsteres Nachspiel vor dem Strafrichter haben. zu erhalten. waren es die Fabrifarbeiter, welche tüchtig auf ihre Gegner eingehauen Ein Fall sei hier mitgetheilt, der charakteristisch dafür ist, haben. Wie ein Zeuge aussagte, fißen bei weitem nicht alle Schläger wie arme Menschen schuldlos dem Verkommen preisgegeben sind. auf der Anklagebant, auch den Werkmeister der Fabrit habe er Ein Mädchen, für seine 19 Jahre dürftig entwickelt, ist seit mit einem Schlagring bewaffnet gesehen. Der Gerichtshof sprach März vorigen Jahres nerventrant. Bis zu seiner Erkrankung fünf der Angeklagten frei, weil deren Schuld nicht erwiesen erwarb es sich durch Mäntelnähen den Lebensunterhalt. Als verden konnte, und verurtheilte zwei derselben zu je einem Monat es noch ein 112jähriges Kind war, starb ihm bereits die Mutter; Gefängniß, da er für festgestellt erachtete, daß sie in roher, Durch eine verhängnißvolle Verwechselung hat sich am es wurde zu einer Frau in Pflege gegeben. Der Vater wohnt mitleid- und erbarmungsloser Weise einen schon am Boden Sonnabend in früher Morgenstunde der Gastwirth Wilhelm irgendwo in Schlafflelle, er ist oft nicht im stande, das Schlafliegenden Gegner, der von einem Zeugen bereits für todt ge- Schirrmeister aus der Neuen Friedrichstr. 81 eine schwere Ver­geld für sich selbst aufzubringen, geschweige denn für seine Tochter halten wurde, noch mit den Stiefelabfäßen bearbeiteten. giftung zugezogen. Aus dem Schlafe erwacht, stand er auf, um etwas zu thun, die ihm zudem gänzlich fremd geworden ist. Die Die Sperrmaßregeln bei Paraden will der Polizei- feinen Durst zu löschen, ergriff aber in der Dunkelheit eine Flasche Krantentaffe war nur für 13 Wochen zur Leiſtung verpflichtet, präsident v. Windheim, wie aus einem Bescheid auf eine Be- mit Ammoniak und nahm davon einen fräftigen Schluck. Man ein Zeitraum, der längst verstrichen ist, denn die Krankheit dauert schwerde des Abg. Rösicke hervorgeht, in Zukunft auf das Noth- mußte ihn sofort in ein Krankenhaus bringen, wo er schwer bereits 1/2 Jahre. Aber selbst die Kasse bewilligte nicht die wendigste" beschränken. Ja, wir denken doch, daß in den darnieder liegt. nöthigen vier Liter Milch, die die Kranke täglich als einziges Augen des Polizeipräsidiums die Sperrmaßregeln Nahrungsmittel zu sich nehmen sollte. Wohlthätige Menschen immer, auch wenn fie im weitesten Umfange geübt wurden, auf vormittags 10 Uhr, gesehen haben, wie an der Ecke der Holz­Bengen gesucht. Die Personen, welche am 15. Juli d. J., verschafften der Kranten für ein paar Wochen täglich 2/2 Liter. das Nothwendigste" beschränkt waren. Jeht, nach vieler Mühe, giebt die städtische Armenverwaltung marcktstraße und Jannowißbrücke eine ältere Frau mit zwei täglich einen Liter Milch bis Ende diefes Monats. Der erste deutsche Samaritertag ist Freitag Abend hier- Kindern durch eine des Weges kommende Droschte verletzt wurde, Es ist also teine Aussicht vorhanden, daß dies junge felbft zusammengetreten. Reichs, Staats- und Stadtbehörden werden gebeten, sich bei Otto Knoll, Ackerstraße 124, v. 3 Tr., Mädchen es heißt Margarethe Nöste und wohnt Weberfir. 51, haben zahlreiche Delegirte zur Tagung abgeordnet. Als Theil zu melden. Hof, Querg. 2 Tr. bei Frau Wende je wieder gesund wird, nehmer haben sich über 150 Delegirte aus allen Theilen Deutsch - Aus dem Polizeibericht vom 19. September. Gestern weil das einfache Nahrungsmittel, das auch zugleich das einzige lands in die Präsenzliste eingetragen. Vertreten sind u. a. Ham- früh wurde die 27jährige unverehelichte Martha Gr. in der wirksame Medikament für diese Krankheit sein soll, ihm durch burg, Altona , Kiel , Stettin , Kassel , Hannover , Braunschweig , Wohnung ihrer Mutter in der Möckernstraße erhängt auf aus ungenügend zugänglich ist; ja sie würde verhungern und auf Lübeck , Danzig , Dortmund , Lennep , Krefeld , Leipzig , Dresden , gefunden. Auf dem Moltenmarkte gerieth vormittags die der Straße elend verfommen, wenn nicht die Pflegemutter, selber Chemnitz , Liegniß, Köln , Frankfurt a. M., München , Kissingen 66jährige Händlerin Karoline Wendrich unter die Räder eines eine alte, schwache, arme Wittwe, aus Anhänglichkeit an das und andere. Omnibus und erlitt einen Bruch des rechten Schlüsselbeins. Sis

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Seinem Transporteur entsprungen ist auf dem hiesigen Schlesischen Bahnhofe ein Hochstapler ersten Ranges, der Raufmann" Max Hadrian aus Berlin , welcher von Eberswalde nach Röpnic zu einem Termine vorgeführt werden sollte.