Bur Lage der Arbeiterinnen in Paris bleiben 618 Fres., was einen Ueberschuß( über obige 519
liefert A. 2. Picknell in ,, Murray's Magazin" einen beredten Beitrag, welcher deutlicher als ganze Bände die völlige unhaltbarkeit unserer herrschenden ökonomischen und gesellschaftlichen Zustände illustrirt.
Nach einem Hinweis darauf, daß in allen Ländern die Lage derjenigen Frauen, welche durch ihrer Hände
Arbeit soviel verdienen müssen, um bes Lebens Nothdurft fristen zu können, eine überaus bemitleidenswerthe iſt und längst die Aufmerksamkeit der sog. Menschenfreunde auf sich gelenkt hat, kommt er auf die Pariser Arbeiterinnen speziell zu sprechen. Wie schon anderen vor ihm drängt sich auch Picknell das furchtbare Resultat auf, daß ein alleinstehendes Mädchen, mit gewöhnlichem Verdienst, welches entschlossen ist, auf dem Pfade der Tugend zu wandeln", früher oder später untergehen, d. h. verhungern muß. Er fährt dann fort:
Was sind die Löhne, die für weibliche Arbeit in Paris bezahlt werden und was kostet das Leben?
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Vereine und Versammlungen.antung Altona. In der Mitgliederversammlung des enn die Schneider- und Schneiderinnen- Verbandes vom vor. Js. erhielt nach Verlesung des Protokolls,
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Frcs.) von 99 Frcs. oder 18,403/ 4 Doll. für mögliche Ausfälle oder unvermeidliche Unkosten giebt. Aber, um das zu erzielen, muß die Arbeiterin ohne Unterbrechung und hart arbeiten, muß fortwährend Beschäftigung haben, elend leben, vollständig gesund sein, gute Augen haben für richtig befunden wurde, Herr Dietrich, als und muß 2 Frcs. per Tag verdienen. zum 1. Punkt der Tagesordnung: Die Hausin Run giebt es aber in allen Berufszweigen eine todte das Wort. Derselbe schilderte in klarer Weise, Saison von 2-3 Monaten( 76 Tage ohne Arbeit). Das Alterthum die Hausinduſtrie, die Leineweberei, itrag m Jahr wird somit auf 234 Arbeitstage reduzirt und der wurde. Damals hatte fast ein jeder Bauer seine einem Verdienst auf 468 Fres. oder 90,09 Dollar. Sie muß Webstuhl, welcher meiſtentheils ein Erbtheil sei daher noch weniger genießen, als die schon erwähnte fahren war und fabrizirte damit seinen Bedarf an traurige Kost; sie darf nicht krank werden, sie darf sich selbst; jedoch nicht mehr als für Gebrauch seiner beitsfähi kein Bergnügen, ſelbſt nicht für wenige Sous, machen; nöthig war. Anders war es bei den Hausarbeit Iche eins sie muß frieren und hungern und erbärmlich gekleidet erhielten Rohstoffe zu den zu verfertigenden Sa gehen. Und doch muß sie flink und gewandt mit der somit waren sie der Abhängigkeit des Unternehm Nadel umzugehen missen! fallen; Meister konnte nur der, welcher Gel schließ Die größte Mehrzahl der Arbeiterinnen indessen, wie oder die Tochter des Meisters heirathete, werd Jules Simon anführt, verdient weniger als 2 Frcs. per dem flachen Lande entstand die Konkurrenz Tag und wie leben diese? Die weniger geschickten Ar- Meister, in der Stadt durch Erfindung der Mast Abgesehen von einigen wenigen Professionen, zu beiterinnen erhalten 2 Cents per Stunde und geben 6 diese nicht konkurriren konnten, verfielen sie d deren Erlernung natürliche Anlage und technische Er- Cents per Tag für Nahrung aus. Herr Jules Simon Kapital und wurden Lohnarbeiter. In Sachsen un ziehung gehören, beträgt der Lohn 381/ 2-573/ 4 Cts. per erklärt, daß viele Frauen nur 3 Cents für Brod und 3 wurde die Hausindustrie zuerst eingeführt, wo Tag( 2-3 Fres.[ 1 Fres. 80], für einfache Näh- Cents für Milch per Tag ausgeben und davon existiren. Wohnungen in elende, ungesunde Zustände geri arbeit noch weniger. Für Nachtröcke, Nachtjacken und Was die Wohnungen dieser armen Geschöpfe anbelangt, wurde nun in demselben Raum geschlafen, gearb ähnliche Artikel, die so billig zu kaufen sind, werden 11½ so muß man sie gesehen haben. Den Verschlag ohne gekocht. Durch die Vervollständigung der Maschine wie vo Cts. 60 Centimes bezahlt. Bei unausgesetzter Arbeit Kamin, in der 6. oder 7. Etage unterm Dache. Ein viele männliche Arbeiter erspart und die Löhne au während des ganzen Tages kann eine Frau 21 Stück spärlicher Lichtschein dringt durch das Dachfenster ein und niedriger. Es war daher kein Wunder, daß ne Teller fertig machen, verdient also 28 Cts. oder 1,50 Frcs. eine morsche Bretterwand dient als einzige Vertheidigung Kinder mitarbeiten und dadurch im jugendlich Grund Zwei Monate hindurch iſt aber keine Arbeit vorhanden. gegen unruhige Nachbarn. Kalt im Winter und gleich- körperlich und geistig verkommen mußten. Aber beiterscha Die Sacknäherinnen sind noch schlechter daran; sie zeitig gefährlich zu heizen, da das Zimmer nur mittels den Unternehmer nicht gekümmert; wenn er nur auf A erhalten 3 Cts. oder 15 Centimes per Dupend. Bei Holzkohle erwärmt werden kann, indem man einen irdenen erzeugten Arbeit den Löwenantheil hatte. Bet gewandt 16stündiger fortwährender Arbeit ist es möglich, sechs Topf in einen hölzernen Kasten ſtellt, der mit Löchern zum Beispiel die schlesischen Weberdistrikte. Hm„ neuen Dugend zu fertigen, um 18 Cts. zu verdienen. versehen ist. Im Sommer aber ist die Hize fürchterlich Hausindustrie vorherrschend und beläuft der Ver und die Ersetzung der schlechten Luft durch frische voll- durchschnittlich auf 6-7 M. wöchentlich. Bei hoffen Ber ständig ungenügend. abgaben könnte da eine Familie nicht mit asammlun Rann Jemand an ein solches Dasein denken, es sich Solche Uebelſtände bedürfen anderer Reformen, ertel- unt ausmalen ohne Schaudern? Und dann vergesse man doch nicht mehr wie Menschenrecht wäre. Redfunden. nicht, daß diese Mädchen in Paris Alles vor Augen dann über die in der Schneiderbranche beschäftige Wort haben, was das Leben anziehend und werthvoll macht. arbeiter, wo meiſtentheils dasselbe Elend herrschrstandes Die Sehnsucht nach Berstreuung nach der langen Tages- und Nacht gearbeitet würde, die Frau und Mitglieder a arbeit wäre so leicht befriedigt, wenn unsere Arbeiterin thätig sein müßten. Darum muß unsere Parein zu st nur die kleine Summe ausgeben könnte, die sie nicht hat. Abschaffung der Hausindustrie, Einrichtung Verein Dann kommt eine Gelegenheit, die sich bietet einige ſtätten, maximaler Arbeitstag mit Minimalloh füllung ge gutherzige, gütig aufmunternde sprach Redner über die Näherinnen, welche nochlt: Frä Worte, die ihren Eindruck auf eine von der Einsamkeit daständen, indem sie so wenig verdienen, daß shulz als und dem Elend gesättigte Mädchennatur nicht verfehlen vegetiren. Daher auch kein Wunder, wenn äulein Bie ein Vorschlag, irgendwo" hinzugehen und etwas zu Prostitution anheimfallen, wo sie sogar note Kassirer sehen, wie zwei gute Freunde das Ende eines solchon Unternehmern dazu angehalten werden. Redne Vorfizer Anfangs weiter auszumalen ist überflüssig. Es kommt daher eine stramme Organisation, um solche n. ein An eine verhältnißmäßig glückliche Zeit, das Leben wird ihr abzuschaffen und müsse es stets unsere Aufgabe hentlich n leichter gemacht durch die Mithülfe eines starken Arms. unwissenden Kollegen aufzuklären und die Juch nach t Auch hat sie jetzt einen guten Verdienst. Der einzige zur Organisation heranzuziehen. Beifall lohnte intragt, de 19,25 Doll. mögliche Vorwurf, den sie sich zu machen hat, entspringt Der Vorsitzende ermahnte noch die Anwesenden M zu be ihrem eignen Gewissen. Sie drängt auf Heirath. Es für die ausgesperrten Zigarrenmacher einzutremmen, ied 19,25 wird ihr versprochen. Doch damit sind Weitläufigkeiten felben, um ihr Koalitionsrecht dem Unternehme deren Bors verknüpft und so wird es hinausgeschoben, bis der Mann preiszugeben, zur Arbeitslosigkeit gezwungen Vereins ihrer überdrüssig geworden, sich wieder nach seiner Freiheit sehnt oder seine Neigung einer anderen zuwendet. Verlassen sich wieder selbst überlassen allein beginnt unter erhöhten Schwierigkeiten der alte Kampf
Die durchschnittliche Rente für ein unmöblirtes Zimmer beträgt 191/ 4-287/ 8 Dollar( 100-150 Frcs.) Die Pariser Arbeiterin muß niedlich gekleidet sein oder fie würde keine Arbeit bekommen. Das Wenigste, was sie für Kleidung ausgeben muß, wird von Jules Simon im " Duvrière" auf 1914 Dollar jährlich angeschlagen und 1214 Ets. oder 65 Centimes pro Tag für Nahrung. Eine Menge armer Mädchen leben in Paris von Für 121 Cts. ist es möglich, ein Pfund Brod zu erhalten, etwas Milch, zwei Eier oder eine Portion aus gefochten Suppenfleisches, kaum genug, einer Arbeiterin das nackte Leben zu fristen, nicht genügend das hektische Fieber zu verhindern, das so viele junge Mädchen dahinrafft, das langsame Verhungern, die Folge fortwährend ungenügender Nahrung.
Brod und sogenannter Milch.
Die Unkosten für ein alleinstehendes Mädchen sind von Müle. Pickard wie folgt aufs Niedrigste berechnet
worden: Miethe.
Nahrung, 65 Cts. per Tag Kleider, Schuhe 2c..
Wäsche.
Licht Feuerung
.
.
100 Fr. 219 100
11
11
15
11
15
31
15
" 1
464 Fr.
42,15
"
"
"
"
2,89 .2,89 2,89 89,32 Doll.
"
Der letzte Posten dürfte wohl zu gering angeschlagen
sein. Graf d'Haufſonville berechnet das zum Leben Nothwendige auf 519 Fres. und diese Summe dürfte keines
wegs zu hoch gegriffen sein.
ausgetauschte Worte
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und Dasein aufs Neue, bis der unglücklichen Proletarierin nichts anderes bleibt, als der Weg bergab, abwärts, abmärts bis die niedrigste Stufe von Laster und Elend erreicht ist.
Das ist das Loos der Proletarierin unserer herrlich
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Der
Velten . Hierselbst tagte am vorigen Schlossen, d Versammlung für Männer und Frauen. DM zu bew Herr Schütte- Berlin sprach über" Die Nothwemlung. Krankenkassen auch für Frauen" und erläutert
Der
Weise die Benachtheiligung der freien Hülfska eindrucksch die jetzt vorliegende Gesetzesnovelle dem Krzige Mitgl gesetz angefügt werde. Besonders hob Redne Jendriya züge der freien Hülfskaffen gegenüber den Ornmenen vor und die Wichtigkeit der Stärkung der efion Niem
Wir haben gesehen, daß der Durchschnittsverdienst eines Mädchens täglich 2 Frcs. beträgt 730 Fres. per Jahr oder 140,52 Dollar, vorausgesetzt, fie arbeitet ſten aller Welten in der Metropole europäischer Zivili- der Werth der Selbsthülfe auf Gegenseitigkeit edenes" daß sie sation. Aber ist es nur dort? Wer in dieſer Juuſion Frauen immer mehr klar gemacht werden. gemeinsch noch befangen sein sollte, der braucht nur seine Augen taſſengeset sei das beste Stück der Arbeitewerbe besc weit genug zu öffnen, um hier auf soziale Bilder zu gebung, weil den Arbeitern die Selbſtvern gelangte stoßen, die von Obigem nicht wesentlich sich unterscheiden. freien Kassen überlassen bleibe. Für eine Arsolution zu
Sonntags, was nur zu oft der Fall ist und beständige Arbeit hat.
Wenn wir indessen die Sonn- und Festtage
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mal 2 Fres.= 112 Fres. von 730 Fres. abziehen,
Wer trägt die Schuld?
Novelle von Frieda.
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Es ist drinnen zu heiß, ich fühle mich nur kommen. Er konnte ihr nichts gebe Buch- u ein wenig." Aber Steine statt Brot nein. Der Ton der eigenen Stimme giebt ihr Muth, Mechanisch geht er weiter, durch di keit ist, ( 2. Fortsetzung.) oder kann sie nur nicht anders? Ohne Pause alten Gaffen in die schöneren Stadtthei Die Hausthüren find alle offen; denn die fährt sie fort:„ Ich kann nicht lernen, Herr dem eleganten Villenviertel, wo der Männer sind alle im Wirthshaus und viele der Lehrer, ich kann es wirklich nicht. Abends darf rath Dornbach eins der hübschesten Frauen stehen im fühlen Hausflur und plaudern. ich kein Licht haben, wenn die Arbeit gethan ist, den größten Garten befigt. Die Die einsame Gaffe ist so tahl und nüchtern, und am Tage muß ich immer arbeiten, ich habe räthin ist die mütterliche Freundin mpferin fi daß selbst das filberne Mondlicht, das sie über- nie Zeit, meine Aufgaben zu machen. Wenn ich Lehrersfrau und war zuerst durchausige Freid fluthet, ihr keine Schönheit verleihen kann. Auch in die Schule komme, bin ich schon müde, wie verstanden mit der schlechten Partie.seriaal n eilen die wenigen Wanderer rasch vorbei. Nur soll ich aufmerten tönnen? Die Kinder lassen hat es sich überlegt. Meta stammt einer bleibt vor dem Mauerwinkel stehen, dem mir keine Ruhe und die Wäsche muß besorgt gutem" Haus, aber früh verwaist, efähr 30) Lieblingspläßchen Lenens, wo sie sich an den werden. Die Mutter ist so oft frank; fie tann nennenswerthes Vermögen. fühlen Steinen erfrischt und in den geheimniß- mir auch nicht helfen. Ich bin gewiß nicht faul, Heirath konnte sie doch nicht rechnen.echten Tri vollen Nachthimmel starrt. und ich hab' die Kinder ja sehr lieb. Aber wenn Berger nur ein Volksschullehrer, so " Du treibst Dich auf der Straße herum, ich nur einmal einen Tag für mich allein hätte, ein stattlicher Mann, groß, voll un teine Wenn er genug Protektion hat, wird den Kin Rektor? Für die eigene Tochter h daher t
Lene?"
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was kann er thun?
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Es ist der deutsche Lehrer. Der Ton flingt Ihre Stimme bricht in einem Schluchzen ab. von einer solchen Partie nicht die allgemei vorwurfsvoll, aber ihr feines Ohr hört die Theil Sie hebt die Hände empor in stummem Flehen. tönnen, aber Meta, die doch keine ber sur nahme heraus. Sie sieht ihn furchtsam und zu- Unendliches Erbarmen füllt sein Herz. Aber von ihr war es wirklich ganz klug, anzuhalt gleich daukbar an, aber sie zittert, sein Blick ist strenger als sein Ton. bescheidene Versorgung angenommen, Man Lene ist heute den ganzen Tag so seltsam ,, Mein armes Kind," sagt er sanft, dann hält eine bessere zu warten, um, wenn die Unwisse aufgeregt und doch so weich und wehmüthig ge- er inne. Er seufzt und streicht leise ihr dunkles bieten will, schließlich nur den Fr alle es stimmt, ihr ganzes Wesen brängt nach Theilnahme. Haupt. Geh' jetzt zur Ruhe, Kind, Du bist müde, Last zu fallen. So hat denn die ham mad Ihre Schale ist voll zum Ueberlaufen, das Weh' setzt er liebevoll hinzu. räthin dem Volksschullehrer mit herzhrheit un ihres Lebens lastet zu schwer auf ihr. Nun ist Sie verschwindet geräuschlos im Hause und Freudlichkeit ihren Kreis geöffnet uerung sch fie allein mit dem Einen, der ihr Theilnahme mit tiefgefalteter Stirne geht er weiter. Nein, jetzt zu den besten Freunden des Haufe die und Verständniß zeigt und sie muß ihm ant- es war nicht möglich, ihr mit den Redensarten ( Fortsetzung folgt.) worten. Leise und scheu beginnt sie: Gottes unerforschlichem Rathschluß zu
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