Großer Aufruhr in der Familie der Dame. Man folgt der schönen Entführten", man umzingelt das Haus; man strebt in die Geheimnisse des häuslichen Lebens ein zubringen, über welche man sonst so gern einen Schleier wirft, auf der Straße entstehen Zusammenrottungen, und erst die Polizei stellt die Ordnung wieder her.

Der Prozeß, mit welchem dieses karakteristische Er­eigniß abschloß, bezeichnet einen Fortschritt in der mo­dernen Entwicklung. Das Urtheil, gefällt von dem Lord­kanzler, d. h. dem obersten Richter in England, stellt fest, daß die Ergreifung der Frau Jackson ungefehlich war. Niemand habe das Recht, einen Anderen gewaltsam ein­zuschließen und die Stellung als Ehefrau könne keinen Grund bilden, eine Ausnahme zuzulassen.

Verbot!

( Stempel). Hermann Friedrich , Baumwollfärberei, Chemni Diese Färberei ist eine der größten und beschäft

Aus aller Welt.

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den Kolonieen an und läßt seine junge Frau allein zurück. der Pause wurden jedoch auf Antrag die Frauen hinein Seine Abwesenheit giebt ihr Zeit zu ruhiger Ueberlegung, geholt und der kluge Gensdarm verließ den Schauplah die ihrem Gatten ungünstig gewesen sein muß; denn nach seiner Regierung, weil er wohl einsah, daß die Versamm Frühstücks -, Mittags: oder Vesperpause, ins Das Verlaffen des Grundstücks, sowohl während b seiner Rückkehr weigert sie sich, die eheliche Wohnung lungsbesucher das Vereinsgesetz besser tannien als er. Der fondere während der Arbeitszeit nur zu dem Zwed wieder zu beziehen. Das aber paßte Herrn Jackson nicht, Referent sprach dann noch über die Bedeutung des 1. Mai; Speisen und Getränke aus der Nachbarschaft zu hole der nicht nur das Geld wollte, sondern auch die Frau, nach kurzer Diskussion schloß die Versammlung mit einem ist hiermit streng untersagt, da Bier und kal und welcher daher auf den Ausweg verfiel, seine Frau Hoch auf die Sozialdemokratie. Speisen ebenso gut und preiswerth aus dem hie zu entführen, wie ein richtiger Romanheld. Mit zwei Schkeudik. Daß unsere gute Sache auch hier immer befindlichen Bier- und Viktualienhandel entnomm Freunden lauert er ihr am Eingang der Kirche auf, und mehr Verbreitung findet, zeigte eine hier Ende April im werden können. Nur das etwaige Einholen von Mittag so trifft sie, im Begriff in diese zu gehen, auf Jenen, der Bürgergarten abgehaltene öffentliche Frauenversammlung. essen ist während der Mittagspause gestattet; währen sich als Eigenthümer ihrer Person betrachtet. Sie wird Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele aber Lebensmittel, welche hier zu haben sind umringt, ergriffen und trotz ihres Widerstandes in einen mußten wieder umkehren. Nachdem das Bureau gewählt nicht mitgebracht werden dürfen. Wagen gehoben und in ein Haus gebracht, welches ihr war ergriff die Referentin Fräulein Wabniz das Wort Mann eingerichtet hat. Chemnitz , den 22. April 1891. über Naturgesetz und Menschenrecht". Kurz sei einiges von der Rednerin Angeführte hier wiedergegeben. Geburt und Sterben seien ganz bestimmte Naturgeseze, denen kein Mensch ausweichen können. Zwischen Beidem liegt das Leben, das sich jeder Mensch allerdings so angenehm eine große Anzahl Frauen. als möglich machen sollte, doch darf dies nicht geschehen auf Kosten des Wohlbefindens eines anderen Menschen, wie es heute so vielfach geschieht, indem die Kapitalisten ein angenehmes Leben führen auf Konen des Wohl- In Genf ist vor Kurzem eine Gesellschaft zur befindens der Arbeiter. Die Referentin unterzog dann form der Rechtsverhältnisse der Frauen" gegründet w die heutige Produktionsweise einer vernichtenden Kritik; den. Frau Marie Goegg ist in den Ausschuß beruf wie die Arbeiter, besonders die weiblichen, ausgebeutet worden. Herr Bridel, Rechtslehrer an der Universi werden, durch lange Arbeitszeit und erbärmlichen Ver- von Genf und mehrere andere ausgezeichnete Profeffor dienst, wie sie gar häufig auch ihre Gesundheit schädigen sind Mitglieder dieser Gesellschaft. nnd wie der schlechte Lohn häufig genug die Arbeiterinnen in die Arme der Prostitution treibe. Rednerin brachte als Beweis des Ausgeführten Beispiele und statistische fie auch. Bahlen. Wenn mythologische Sagen uns auch lehren, daß das Paradies der Menschheit uns in den Schöpfungs­tagen gehörte und nun für immer verschwunden sei, so behaupten wir dem gegenüber, daß es nicht hinter, sondern vor uns liege; dasselbe zu erreichen müsse jeder ehrlich Denkende mit Hand anlegen. Dieses Paradies heißt: Gleichberechtigung Aller! Diese werden Bei uns insbesondere, wo die Frage der Entvölfe- wir erreichen, indem Besik und Produktion vergesellschaft­rung so ernste Verhältnisse annimmt, sind Gesetze drin- licht, d. h. gemeinsames Eigenthum wird; um dies er­gend nöthig, welche Leben, Person und Eigenthum der reichen zu können, müssen wir uns organisiren, Frauen verheiratheten Frau genügend sicher stellen. Sonst wird wie Männer, um gemeinsam den Kampf aufnehmen zu Sammlung des Besten, was bei der ersten Maifeierdie es in Frankreich kommen, wie es in England schon theil- können, der zur Erlösung der darbenden Menschheit, zum weise gekommen ist, daß die besten und intelligentesten Siege führt. Der lehrreiche Vortrag wurde oft durch Genossen Ernst Klaar , Dresden . Preis 25 3. vorigen Jahr gesungen worden ist. Herausgegeben unter den Frauen, in wachsender Abneigung gegen das Bravorufe unterbrochen. Hierauf entwickelte sich eine sehr eheliche Leben, vorziehen werden, die Unabhängigkeit und lebhafte Diskussion. Alle, welche sich daran betheiligten, Rateten und Leuchtkugeln." Eine Festgabe Freiheit der Chelosigkeit zu genießen, statt sich der sprachen im Sinne der Referentin. Genosse Walter- Model - 1. Mai. Gedichte und kleine Erzählungen, welche Sklaverei und den Gefahren des Ehelebens auszusetzen. wig forderte die Versammlung auf, um der Referentin feinem Sarkasmus die Krebsschäden unserer Zeit schilder ihren Dank auszudrücken, sich von den Sigen zu erheben, besonders die in der Frauenwelt vorherrschenden. wogegen diese aber energisch protestirte und meinte, daß Herausgeber, Genoffe Kokosky, ist ein eifriger Verfecht der Gleichberechtigung der Frauen. Preis der Broschü Beide bei den Kolporteuren der Arbeiterzeitung resp. im Verlag derselben zu haben.

Diese Entscheidung hat die englischen Ehemänner sehr erschreckt, wie man aus den Debatten in den Bei tungen ersehen kann. Wir aber hoffen, diese beiden Ur­theile, im Verlaufe weniger Tage ausgesprochen, werden dazu beitragen, die Stellung der verheiratheten Frau zu einer leichteren zu machen, als sie es bisher gewesen. In Frankreich wird man wissen, daß man sie nicht mehr un gestraft umbringen darf; in England, daß die Person der Frau nicht willenloses Eigenthum des Ehemannes ist.

Vereine und Versammlungen.

Wem die Sonne der Erkenntniß scheint, den wär ri

*

Viel Klagen hör' ich oft erheben

Vom Hochmuth, den der Große übt: Der Großen Hochmuth wird sich geben, Wenn uns're Kriecherei sich giebt! Gottfried Aug. Bürger Literatur.

Dichtungen für die Maifeier passend: ,, Der erste Mai im Spiegel der Dichtung."

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es sehr beschämend für sie wäre, wenn sie dasselbe ge= Debschwik. In einer nach der Bürger- Erholung" statten würde, ein Mensch wäre nicht mehr wie der an­einberufenen Arbeiterversammlung referirte Genoffe Hoff- dere, sie hätte überhaupt nur ihre Pflicht gethan. Ge­mann- Zeit über Volksbildung. In trefflicher Weise führte noffe Weise forderte die Frauen auf, ihre Männer in die Redner das Thema aus wie besonders den Frauen jede Versammlungen und in den Arbeiterverein zu schicken, ,, Wiener Festzeitung" zum 1. Mai, sehr schön Art der Fortbildung erschwert sei; der interessante Vor: die gegnerischen Zeitungen links liegen lassen und nur gestattet, geschmückt mit den Bildern der österreichische trag gab zu einer regen Debatte Veranlassung. Besonders die Arbeiterpresse zu unterstützen, für die Frauen sei Führer der Arbeiterbewegung, sowie dem Bilde Liebknecht wurde die Beeinflussung resp. die Knebelung der Arbeiter- hauptsächlich Die Arbeiterin" da. Genosse Maß erklärte, und mit Artikeln über den Achtſtundertag von den bewegung in Gera durch den Stadtrath besprochen. Die daß noch viele Arbeiter in Lokalen verkehren, welche uns kanntesten und bewährtesten Führern aller Länder. Reuß'sche Tribüne" wurde für den Kreis besonders em- sonst nicht zur Verfügung ständen, das müffe wegfallen. beziehen durch L. Bretschneider, Wien III, Gump pfohlen. Unter dreifachem Hoch auf die internationale Arbeiter: dorferstr. 30. Güstrow . Am 20. v M. fand hier eine Frauen- schaft und Abfingen der Marseillaise wurde die Versamm­versammlung statt in der Frau Ihrer über Frauen: lung geschlossen. emanzipation" referirte. Es waren bei dieser ersten Ver­sammlung über Erwarten viel Frauen erschienen. welche mit größtem Interesse den Ausführungen der Referentin folgten. Genoffe Kant- Rostock sprach dann über Volks­

Eingesandt.

W. B.

,, Der Achtstundentag." Rede von Robert Seibel b

der vorjährigen Maifeier, gehalten in Zürich . Verlag Buchhandlung des Schweizer Grütlivereins.

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, Erinnerungszeichen an den 1. Mai 1891." rothes Seidenband mit den in Gold eingewebten Worten Harthau. Im hiesigen Ort sowie in der nächsten 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Muße, 8 Stunden Schlaf ernährung " die geistige wie leibliche, und Redner wandte Umgebung steht die Lokal- bezw. Saalverweigerung in Preis 20. Zu beziehen durch P. Reul, Basel , Arbeita höchster Blüthe. Infolge dessen sahen sich die zielbewußten bund, Schwanengaffe. Arbeiter gezwungen, auf anderem Wege eine Vereinigung zu suchen. Es entstanden die sog. Arbeiterhallen." Diese Arbeiterhallen" haben den Zweck, an die Mitglieder der­somit eine Art Represalie gegen die Lokalverweigerer. I am großen Emanzipationskampfe des Genannte Hallen" befinden sich in Privathäusern. Politik Abschnitten das der kaufmännischen Angestellten( Gehilfe jedoch darf in diesen Hallen" nicht getrieben werden, erzielen. Jedoch auch die Freude, im Besige einer männischen Angestellten zu leiden haben, einer einge Arbeiterhalle" zu sein, ist den Arbeitern nicht lange den und Kritik unterworfen. Die Broschüre ist daher

sich ebenfalls besonders an die Frauen, daß sie nicht nur für die leibliche Kost der heranwachsenden Generation sorgen möchten, sondern indem sie selbst auch mit geistiger Koft ihr Wissen bereicherten, dieses dann den Kindern ebenfalls beibringen möchten. Männer antreiben sich geistig fortzubilden damit Alle be­fähigt würden arbeitenden Boltes theilzunehmen. Wegen anderweitiger

" Der Kaufmann und die Sozialdemokratie", Robert Auerbach. In vorliegender Broschüre schildert Verfasser eingehend die Stellung des Kaufmanns Verhältniß des selbständigen Kaufmanns, in den Gehilfinnen, Lehrlinge) zur Sozialdemokratie

Die Frauen sollen die selben ein gutes und billiges Getränk zu liefern, sie sind Sozialdemokratie, und zwar legt er im ersten Theil bal

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Benutzung des Lokals mußte dann die imposante Ver- und ist es deshalb nicht möglich, eine Organisation zu Besonders werden die Mißstände, unter denen die tauf

sammlung geschloffen werden. Möge der lebendige Geist, welcher die Versammlung beherrschte, weiter fortwirken und der Arbeiterbewegung von Nutzen sein.

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vergönnt gewesen. Nach kaum halbjährigem Bestehen hat Freund und Feind, für Berufsgenossen, wie für jebes Lübeck . Am 21. April fand in Lübek eine von za. die Chemnizer Amtshauptmannschaft am Freitag, den sich für Politik Interesfirenden gleich empfehlenswert

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der Frauenbewegung statt, in der Frau Rohrlad aus in ihrem Bezirke befindlichen Arbeiterhallen" geschlossen, Hollmannstraße 6. Plauen bei Dresden über Die Stellung der Frau in resp. die Vereine aufgehoben werden. Ein Grund zur der Industrie referirte. Der Vortrag wurde mit Beifall Auflösung ist nicht bekannt gegeben. Welchen Schluß aufgenommen, und war es besonders erfreulich, daß die kann man wohl daraus ziehen? Das Koalitionsrecht Frauen sehr zahlreich, ungefähr die Hälfte der Versam- der Arbeiter wird eben vollständig illusorisch gemacht. melten, erschienen waren. Leider konnte keine längere Was die Fabrikanten und Lokalverweigerer nicht zu Stande Diskussion stattfinden, da nach behördlichen Bestimmungen bringen, das vollbringen die Behörden. Es ist eben eine Das Lokal um 1/211 Uhr geräumt sein mußte. Der Ver- allbekannte Thatsache, daß die sächsische, hauptsächlich aber sammlung wurde mitgetheilt, daß dort eine Filiale des die Chemnizer Rechtspflege nichts zu wünschen übrig läßt, Allgemeinen Fabrik- und Handarbeiterinnen- Vereins" be steht und ist die Theilnahme an diesem eine recht rege. Leider wird von Seiten der Lokalinhaber es den Frauen recht erschwert, ihre Versammlungen abzuhalten, da die Wirthe den Frauen ihre Räumlichkeiten nicht zur Ver­fügung stellen wollen. Es wird jedoch auch da Rath werden, und die Arbeiterinnen werden sich dadurch nicht hindern lassen, sich zu organisiren.

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was Kleinlichkeit und Gehässigkeit anbetrifft. Ferner läßt die amtshauptmannschaftliche Verordnung noch tiefer blicken. Wenn man z. B. annimmt, daß auf alles, was zur Bereitung des Bieres gehört, schon ein hoher Eingangs­zoll liegt, zweitens, daß der Brauer eine besondere Brau­ steuer zu entrichten hat, drittens, daß er auch noch extra die Staats- sowie die Gemeindeſteuer bezahlen muß und dieses alles auf den Preis des Bieres geschlagen wird, sonders empfohlen. Ronneburg . Am 27. v. M. sprach Dr. Lütgenau hierzu noch die Abgaben der Restaurateure kommen, so Berlin hier in einer öffentlichen Volksversammlung über genießt der Arbeiterstand die zum Leben nöthigsten Genuß­,, Das Programm der Sozialdemokratie und den 1. Mai." mittel sechs- und zehnfach versteuert und macht nebenbei Redner erläuterte in 1/2 stündiger Rede das Programm die staatserhaltenden Elemente" fett, dazu natürlich in vortrefflich verständlicher Weise. Es wird diese An- wird er auch, wenn er nicht will, behördlicherseits ge­regung die Bewegung in Ronneburg , welche seit dem Aus- zwungen. stande im vorigen Jahre zurückgegangen war, wieder erweckt und einen Schritt vorwärts gebracht haben. Ein Chemnik, 25. April. Einen neuen Beweis dafür, Zwischenfall, die Frauen betreffend, ist hierbei zu er- daß der Arbeiter seine freie Zeit und sein Geld nur nach wähnen. Der überwachende Gensdarm wies die Frauen dem Willen seines Arbeitgebers benüßen soll, liefert

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Briefkasten.

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Hamburg . Verein z. B. der gewerbl. Intereffen Frauen und Mädchen. Bericht für Nr. 18 gesandt.

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Güstrow . B. Warum keine Berichte gesandt, versprochen wurde?

Druckfehler Berichtigung.

In Nr. 18 in der 2. Zeile des letzten Verses

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Seite 2, 1. Beile, das 4. Wort muß stattlieben

aus dem Saale mit der Bemerkung:" So lange Bebel nachfolgendes Verbot, welches am Mittwoch in einer Festgedichts muß es statt" hellen"" selben" heißen. und Liebknecht noch nicht regieren, regieren wir und hiesigen Fabrik ausgehängt worden ist, dasselbe lautet wir dulden keine Frauen in einer Versammlung." Nach buchstäblich:

ben" lieben" heißen.

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