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Auge die Mädchen zur Ordnung und Sitte zwingen, birgt aber in durch die allergrößte Gefahr, die in der Nacht ausgeschlossenen die ochen in ihr moralisches Verderben hineinzuzwingen! Man um es nur gesehen haben und das erwähnte Ehepaar hat erere gen dafür, daß es dergleichen vor dem nämlichen Hause nun , der on mehrmals sah! wie die ausgeschlossenen Mädchen in Weise erta ter Nacht sich schließlich keinen Rath wissen in der fremden Reitdt und verzweiflungsvoll nach stundenlangem Warten in solche ließ perliche wie seelische Abmattung gerathen, daß sie nach und tern den Widerstand gegen die Ueberredungsfünf e junger, h Ifs= fizier eiter" Männer aufgeben und hungernd und frierend den und eundlich Zuredenden" folgen!"

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Wir glauben nicht, wie der Lo a'an; eiger, daß diese ein len dazu beit: agen werden, Abhilfe he beizuführen." Die perrn urgeois Damen, welche jenes Institut begründet haben und noch Aufsichtsdamen" zu besuchen pflegen, find es nun einmal öhnt, den Dienstmädchen jedes Recht auf freie Bewegung ab­ffen; prechen. Soll man sich da wundern, wenn sie selbst in einer iziere ftalt, in welcher jede Insassin ihr Quartier mit einem crts­Der lichen Preis bezahlen muß, den Dienstboten ihre an Gesäng­auf Reglements crinnnernde Hausordnung" aufzwingen? Der inabotal. Anzeiger" darf sich versichert halten, daß die ,, volksfreund­ännen" Damen sich durch ihn nicht abhalten lassen werden, die wird. bchen zur Drdnung und Sitte zu zwingen." Auch der Hin dess auf die Gefahren, welche eine solche rücksichtslose Aussper­hnen g in sich birgt, wich nicht vie! nützen. Wie einem armen, un der Großstadt völlig vnbekannten Mädchen zu Muthe ist, wenn die mitten in der Nacht sich plöglich ohre Obdach sieht, vermögen vone Damen ja doch nicht zu beurtheilen. Dazu stehen sie enau Fühlen und Empfinden einer Arbeitetin, eines Dienstmädchens Sohn zu fern, und wenn sie Dußende von Mägdehäusern be­und andet hätten! Br.­

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3ur Säuglingsfferblichkeit,

te ofert auch de: Bericht über die Sterblichkeit in den sächsischen

wir in den letzten Nummern wiederholt behandelt haben,

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bten mit mehr als 15 000 Einwohnern im Monat Juli dieses ahres einen recht lehrreichen Beitrag. Unter 100 Gestorbenen ren nämlich im Berichtsmonat Kinder im 1. Lebensjahre in: gen 28, Dresden 35, Glauchau 50, Plauen 50, Zittau 51, berg 53, 3widau 54, Leipzig 55, Crimm'tschau 58, Meißen Chemnig 60, Wert au 60, Meerane 73, Reichenbach 78.

Die industriereichen Drie sind in dieser Auf, ählung fast ime, hgängig mit den höchsten Ziffern vertreten, Beweis genug, es die arbeitende Bevölkerung ist, in decen Familien ankheit und Tod am schrecklichsten hausen.

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Bur Nothlandsfrage.

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Leipzig . Es existirt kein Noth stand! Das Leipz. ageblatt" brachte vor Kurzem eine Notiz, daß die diesjährige artoffelernte gut ausgefallen sei und der Preis der Rute 80 1,30 M betrage. Nach unseren eingezogenen Erkundigungen sich der Preis der Kartoffeln per Rute nicht auf 80 bis M, sondern auf 1,10 bis 1,50 M, ja stellenweise, wo die ucht ausnahmsweise gut gerathen ist, auf 2 M. während der reis in früheren Jahren( auch im vorigen) 70 bis 1 M rug. Zu den hohen Preisen fommt noch, daß die Kartoffeln ht gut, sondern unter mittel, stellenweise schlecht gerathen sind. ährend im vorigen Jahre( bei dem niedrigen Preise) die Rute Durchschnitt 40, stellenweise 65 Liter ergab, ist der Durch ttsertrag in diesem Jahre kaum 20 Liter. Eine Familie Brobstheida) von 6 Köpfen brauchte im vorigen Jahre zur edung des Winterbedarfs an Kartoffeln 24 M, während in em Jahre zur Beschaffung des gleichen Quantums Kartoffeln 0 M angewendet werden mußten. Zieht man in Betracht, daß den hohen Lebensmittelpreisen noch der Arbei'slohn gegen riges Jahr geringer ist, so erkennt man eist die ganze Fri­lität, mit der diese Presse à la Leipziger Tageblatt " jeben Rothstend leugnet.

Hunde und Menschen. Die Züricher Arbeiterſtimme" onfrontirt folgende zwei Inserate, die karakteristisch sind für infere befte aller Welten":

" In Berlin oder nächster Umgegend wird für einen außer­

Ordentlich werthvollen und vorzüglich gezogenen Neufundländer:

unb

wegen Abreise des Besizers eine hohen Anforderungen tsprechende Pension gesucht. Sorgfamste dauernde Aufsicht fräftiges Futter sind natürlich Hauptbedingungen. Honorars Infprüche ganz gleichgültig. Nur solche Private, Kynologen oder Forster usw., welche bereits gründliche Erfahrung in der Be von Hunden besigen, werden gebeten, ihre Offerte Inter F. A. 2578 an die Expedition des Berliner Tageblatt" ofort einzureichen."

anblung

In Hamburger Anzeiger" stand dagegen:

Ein armer Familienvater, der mit Frau und Kind seit Tagen von Kartoffelschalen lebt, bittet einen Menschenfreund, m sein zweijähriges Mädchen einen Tag abzunehmen, damit felbe sich einmal satt essen und wärmen kann. Gefällige Zu­

er

Griften usw." Daraus ersieht Jeder klar und deutlich, daß es die Hunde Smer arbeitende Menschen, auch Kronen der Schöpfung" ge= Reichen viel besser haben, als manche tagtäglich lange und annt. Someit sind wir allmählich gekommen!

Und keiner der heutigen Pharisäer, die doch Nachfolger

Chrifti fein wollen, wagt es, dem diese namenlosen Ungerechtig= leiten verschuldenden Kapitalismus irgendwie entgegenzutreten.

Sm

Gegentheil, die Gegner des Kapitalismus, die Sozialdemo fraten, werden von ihnen mit wahrem Fanatismus verfolgt und Derteßert. Das ist ihr Christenthum.

Gewerkschaftsbewegung.

Bericht der Konferenz der Gewerkschaftsverbände.

( Schluß.)

Smedt ber neuen Organisationsform solle sein, die einzelnen Organisationen zu stärken und die heutige Unsicherheit bei Lohntämpfen zu beseitigen. Die Unionsbildung sei nicht die befte Form der Organisation, aber die praktischste unter den gegenwärtigen Verhältnissen. Durch den Zusammenschluß in Unionen nach dem Vorschlag der Generalkommission sollten die Arbeiter auf den Weg gebracht werden, sich später in größeren Berbänden zu vereinigen. Eine Unionsleitung sei nothwendig zur Begutachtung und Unterstüßung der Streifs, besonders der Angriffsfireits. In der Unionsleitung fäßen doch immer Per­fraglichen Berufen mehr und beffer orientirt seien nnd des:

Regien begründet in längerer Rede den Entwurf. Der

fonen,

balb barteit

welche über die eigenthümlichen Verhältnisse in den

eher ein Urtheil über die Zweckmäßigkeit und Durchführ­eines Streits abzu geben im Stande wären, als wenn

in allen Fällen nur die Generalkommission darüber zu entscheiden hätte. Die Mitglieder der Generalfommission könnten die wirth­chaftliche Lage in den einzelnen Berufen nicht so genau kennen bie Unionsleitung, weil die in Frage kommende Ge­

werkschaft in letterer nicht vertreten sei. Auch die Regelung der Herausgabe der Fachblätter durch die Union sei nur praktisch. Die heute nur alle 14 Tage oder alle 3 Wochen erscheinenden kleineren Fachblätter genügten nicht, die Leute stets zum Denken anzuregen, die nur dies eine Blatt lesen. Durch die Verschmel zung der vielen für verwandte Berufe bestehenden Fachblätter tönnte ein größeres öfter erscheinendes Organ für eine Union ges schaffen werden, was nur zum Vortheil für die Bewegung sein könne. Wohl würde gerade dieses Vorhaben auf vielen Wider­stand stoßen, doch sei zu bedenken, daß diese gangea Pläne ja auch nicht heute oder morgen schon durchgeführt werden sollen oder könnten. Ueber die Vortheile der auf gemeinschaftliche Roften betriebenen Agilation in den verwandten Berufen ſei kaum ein Wo.t zu verlieren. Der gleiche Vortrag über die Noth­wendigkeit und die Aufgeben der Organisation könnte in fast allen Versammlungen von einem und denselben Redner gehalten werden. Der Zusammenschluß aller organisirten Arbeiter in einen einzigen allgemeinen Verband sei aber heute um deswegen nicht durchzuführen, weil gerade die Leistungsfähigkeit auch in den verwandten Berufsorganiſationen noch zu verschieden von einander sei. Die Generalkommission glaube durch den Vorschlag, Uni­onen der verwandten Berufsorganisationen zu bilden über welchen die Generalfommission wieder als Bindeglied für alle Unionen und somit als Zentralförperschaft für alle organisirten A beiter Deutschlands zu fungiren habe den heute bestehen­den Verhältnissen Rechnung zu iragen. Man müsse nur das beschließen, was zur Zeit durchzuführen sei.

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Von dem Vorstand des Metallarbeiterverbandes wird eine Resolution eingereicht, nach welcher keine Unionen im Sinne der Generalkommission, sondern größere Zentralverbände ver wandter Berufe gebildet werden sollen. An Stelle der General­fommission soll noch dieser Resolution ein Generalrath und aus diesem ein Erekut vausschuß und ein Generalkassirer ge­wählt werden.

Eine noch weiter vorliegende Resolution des Vertreters der Kupferschmiede besagt im Großen und Ganzen in anderen Worien dasselbe, wie der Entwurf der Generalfommission. Die beiden Resolutionen werden gleichfalls von den Antragstellern begründet.

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Der Vertreter des Metallarbeiter Verbandes führt u. A. aus, die Generalkommission sei, wenn auch nnbewußt, Veranlasserin von Streits geweien. Manche Gewerkschaft habe in ihr nur die Unterstütungsquelle gesehen. Die Kommission habe deshalb nach seiner Meinung hindernd auf die Entwickelung der Gewerischaften gewirkt, inden sie auch die auf Barchenorganisation gerichteten Bestrebungen unter den Metallarbeitern förderte. Die Konferenz möge keine Beschlüsse über die Organisationsform fassen, sondern dies dem Kongres überlassen, welchem auch die Resolution der Metallarbeiter wieder vorgelegt werden würde.

Der Vertreter der Maler ist mit den ersten beiden Theilen des Ent.vurfes der Generalkommission einverstanden, will jedoch den übrigen Theil, der von den Unionen und der General­fommission handelt, gestrichen wissen, weil durch Beides die Organisationen nur gestört würden.

Der Vertreter der Buchdrucker ist gleichfalls Gegner der Unionsbildung, so lange die einzelnen Berufe selber nicht besser organisirt seien. Dies müsse vordem erst ecfstrebt werden. Der Geist der Solidarität müsse sich übrigens auch ohne die formellen Verbindungen sehr wohl bethätigen lassen.

Es sprechen außerdem noch eine Reihe Redner, darunter die Vertreter der Former, Vergolder, Tischler, für den Entwurf der Generalkommission. Ebenso tritt Legien noch einzelnen Aus­führungen der Gegner entgegen und fordert dringend auf, feiten zu verlieren. nur die praktischen Fragen zu berathen und sich nicht in Kleinig­

Nachdem hierauf der Vertreter der Handschuhmacher, der abzureisen gezwungen ist, auf die in seiner Gewerkschaft aus­gebrochenen Streiks in Friedrichshegen, Burg und Osterwieck hingewiesen hatte und, weil die Generalkommission nach den Beschlüssen der Konferenz diesen Arcständen jetzt keine Unter­stügung gewähren dürfe, an die Solidarität der Gewerkschaften appellirte, wurde beschlossen, d'e Mittagspause auf 2 Stunden auszudehnen, damit die arwesenden Vertreter verwandter Berufe, die sich eventuell zu einer Union vereinigen könnten, während derselben zu dem Entwurf der Ge.teralkommission eine bestimmte Stellung einnehmen könnten. Darauf folgte kurz nach 1 Uhr Schluß der Sigung.

Vierte Sigung.

Eröffnung um 3 Uhr Nachmittags. Von den Delegirten find während der Mittagspause bereits abgereist: Knösel, Bock, Gebel und Grenz. Letterer hat die Vertretung der Former für die weitere Verhandlung an Schwarz- Lübek übertragen. Die Generaldebatte über den Punkt der Tagesordnung wird geschlossen und zunächst die Berichte über die während der Pause erfolgten Gruppenbesprechungen entgegengenommen.

Kloß berichtet für die Vertreter der Holzarbeiter, daß diese einmüthig die Resolution der Generalkommission zur Annahme empfehlen. Dieselben haben sich noch weiter dahin geeinigt, schon vor dem Stattfinden des Gewerkschaftskongresses in ihren Dr­ganisationen zu versuchen, die Agitation auf gemeinsame Kosten zu betreiben und eventuell auch bei Streits sich nach Möglichkeit zu unterstüßen. Eine Verbindung soll vorläufig durch schriftlichen Verkehr unterhalten werden und ist ein Beauftragter für sämmt­liche betheiligten Branchen ernannt worden. Redner bittet, den Entwurf der Generalkommission möglichst einstimmig anzunehmen. Meister erklärt, daß die Tabakarbeiter und Bigarrenfortirer ihre Organisationen schon in nächster Zeit miteinander verbinden würden.

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Schwarz Hamburg berichtet für die Transportarbeiter, daß dieselben mit dem Entwurf der Generalkommission einverstanden find.

Für die Fabrik-, Land- und gewerbl. Hülfsarbeiter fann Brey feine bindende Erklärung abgeben.

Saffenbach berichtet, daß von den Vertretern der Leder­branche drei für und drei gegen den Entwurf der General­tommission stimmten, doch wurde man sich einig, wenn möglich die Agitation gemeinsam zu betreiben und auch nach und nach eine engere Verbindung anzustreben.

Hilmer berichtet für die Metallarbeiter, daß dieselben sich, mit Ausnahme des Vertreters des Metallarbeiterverbandes, prinzipiell für den Entwurf der Generalfommission ausgesprochen hätten.

Dammann erklärt für die Bauarbeiter, daß dieselben gleich­falls, mit Ausnahme des Vertreters der Maler, der Resolution der Generalkommission beigetreten seien. Doch wünschten dieselben, daß erst die Verbandstage der einzelnen Organisationen ihre Meinungen äußern sollten.

Es wird nunmehr zur Spezialberathung des Organisations­entwurfes der Generalkommission übergegangen. Die Resolutionen des Metallarbeiterverbandes und der Kupferschmiede werden vor­her zurückgezogen.

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Der erste Theil des Entwurfs: Organisation der deutschen Gewerkschaften", wird ohne Widerspruch angenommen. Beim zweiten Theil: Aufgaben der Zentralvereine", entſpinnt sich eine lebhafte Debatte über Arbeitslosenunterstüßung. Ein gestellter Antrag, die Gewährung von Arbeitslosenunterstüßung gleichfalls

als Aufgabe der Zentralvereine in den Entwurf aufzunehmen, wird in wiederholter Abstimmung mit 18 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Dagegen wird aber mit allen gegen eine Stimme be­schlossen, im Absatz f unter 1. außer der Reiseunterstützung auch Unterstügung Gemaßregelter aufzunehmen.

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Bei Aufgaben der Unionen" wird, nachdem der vorstehende Theil, Unionen", ohne Widerspruch angenommen ist, der Ab­satz b Herausgabe eines gemeinschaftlichen Preßorgans, welches so eingerichtet sein muß, daß den Interessen sämmtlicher dabei betheiligten Zentralvereine Rechnung getragen wird", nech langer Diskussion gestrichen und dafür gesetzt: Regelung des Preßwesens". Dieser Beschluß ergab sich aus den Bedenken, welche die Mehrzahl der Delegitten gegen das Verlangen, die vielen einzelnen jetzt bestehenden Fachblätter zu je einem gemeinschaftlichen Preßorgan für eine Union zu verschmelzen, hegten.

Der Absatz c unter ,, Aufgaben der Unionen" wird mit 19 gegen 11 Stimmen angenommen. Ebenfalls angenommen werden die beiden legten Absäze d und e.

Bei dem Theil ,, Generalkommission " werden im legten Sage die Worte gestrichen: und aus je einem Vertreter der einzelnen Unionen". Die Generalfommission soll demnach nur aus sieben von dem alle zwei Jahre stattfindenden allgemeinen Gewerkschafts­fongreß jedesmal zu wähle den Mitgliedern bestehen. Im Uebrigen wird auch dieser Theil des Entwurfs im Wortlaut angenommen. Ebenso der weitere legte Theil ,, Aufgaben der Generalkommission", dessen Absage in bestimmten und dringenden Fäuen und unter Zustimmung der Mehrzahl der Unionen an e.rzelne Gewerkschaften oder Unionen bei Streits Unterstügung aus einem zu schaffenden Generalfonds zu gewähren", noch der Set angehängt wi.d: resp. die anderen bestehenden Unionen zur Unterfügung heranzuziehen".

Es folgt jetzt die namentliche Gesammtabstimmung über den Organisationsentwurf, deren Resultat die Annahme deffelben mit 35 gegen 4 Stimmen war, bei einer Stimmenthaltung. Dagegen stimmten die Maler, Metallarbeiterverband, Sattler und Töpfer; der Vertreter der Buchdrucker enthielt sich der Stimmabgabe. Der abweiende Vert.elec der Schuhmacher hatte einen anderen Dele­girten beauficagt, für ihn zu erklaren, daß er für den Entwurf stimme.

Damit war die Tagesordnung für die Konferenz erschöpft. Es wurde nun noch zunächst folgende Erklärung der sächsischen Vertreter entgegengenommen.

Erklärung.

Die unterzeichneten Vertreter der Gewerkschaften in Sachsen verkennen nicht die schwierige und komplizirte Neuor­ganisation der deutschen Gewerkschaften, umſomehr, als die sächsischen Kollegen sich voraussichtlich nur als Einzelmit­glieder anschließen können auf Grund der entgegenstehenden vereinsgesetzlichen Bestimmungen in Verbindung mit der Hand­habung dieser Bestimmungen seite.is einzelner Behörden. Die hier anwesenden Vertreter erklären jedoch, daß Sachsens Orga nisationen sich den Beschlüssen der Mehcheit fügen und Mittel und Wege finden werden, möglichst allen Anforderungen, welche an die übrigen deutschen Gewerkschaften gestellt werden nachkommen zu können.

2. Scholz, Dresden . G. Jacob, Leipzig . Fr. Paeplow, Chemnitz .

Ferner wurden noch folgende Anträge angenommen: ,, Die Delegirten verpflichten sich, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln in ihren Gewerkschaften dafür ein­zutreten, daß baldmöglichst in ihren Statuten Bestimmungen cufgenommen werden, welche die Durchführung der von der Konferenz beschlossenen Organisation ermöglichen.

A. Dammann." Gewerkschaftskongreß ,, Sollten zu dem bevorstehenden einzelne Zentralvorstände noch bestimmte Anträge zu stellen haben, so sind dieselben bis zum 1. Januar 1892 der Generals tommission mitzutheilen, damit sie den Delegirten des Kon­greffes sofort gedruckt vorgelegt werden können.

Th. Meyer."

" In Erwägung, daß bei der großen, täglich wachsenden Bedeutung der Frouenarbeit auf allen Arbeitsgebieten sich die energische Jnargriffnahme der Organisirung derselben als ein Gebot der Selbsterhaltung erweist, beschließt die Konferenz, die Vorstände der bestehenden Deganisationen aufzufordern, das hin zu wirken, daß die Statuten derselben derart umgestaltet werden, daß auch den im Berufe beschäftigten Frauen der Bei­tritt zu denselben möglich ist. Die Agitation für Ausbreitung der Organisation hat sich bei allen Berufen, in welchen Frauen thätig sind, auch auf deren Heranziehung zu erstrecken.

Frau Steinbach. Frau Kähler. Frau Wolter."

,, Die Konferenz beschließt, die Generalkommission zu be­auftragen, einen Separatabdruck der Artikel über die Organi­sationsfrage, welche im Korrespondenzblatt der Generalfom­mission" erschienen sind, mit etwaigen nothwendigen Aende­rungen und Ergänzungen in Broschürenform herauszugeben und noch rechtzeitig vor dem Gewertschaftskongreß zu möglichst billigem Preise unter den deutschen Arbeitern zu verbreiten. Th. Leipart." Nach Erledigung dieser Anträge wird die Konferenz um 61/2 Uhr Abends vom Vorsitzenden Legien geschlossen.

Berichtigung.

Von dem Vertreter des Verbandes deutscher Zimmerleute auf der Konferenz, Herrn Fr. Schrader, werden wir noch ers sucht, richtig zu stellen, daß er wohl gegen den Antrag ge= stimmt habe: alle Organisationen nach prozentualem Verhältniß zur Leistung von Unterstützung heranzuziehen", damit habe er aber keineswegs, wie es in dem Bericht v. Nr. Seite 3, Spalte 2, im 6. Absatz heiße, für einen regelmäßigen festen Beitrag von 15 y pro Quartal und Mitglied gestimmt. Dies sei auch nicht der Sinn der Abstimmung gewesen. Daß er nicht für einen festen Beitrag von 15 3 gewesen sei, beweise, daß er in der späteren Abstimmung auch gegen 5 y gestimmt habe.

Vereine und Dersammlungen.

Nürnberg.( Fortsetzung und Schluß.) Die zweite Sigung ber Generalversammlung der Offenbacher Frauen­frankenkasse begann Montag früh 8 Uhr. Die Verlesung der Präsenzliste ergab die Anwesenheit aller Delegirten. Der Bericht der Mandatsprüfungskommission wurde vom Beirath Wihs gegeben; alle Mandate wurden für gültig erklärt, nur wurde monirt, daß drei Delegirte ihr Mitgliedsbuch nicht mit­gebracht hatten. Nach kurzer Debatte über diese Angelegenheit ging man zur Tagesordnung über. Es wurde dann mit der Berathung des Statuts begonnen. Hierzu lag ein Antrag vor, über diesen Punkt zur Tagesordnung überzugehen, da es zu empfehlen sei, erst das Inkrafttreten der Krankenkassennovelle