1. Jahrg.

Frl. Nr. 48.

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Hamburg  , den 28. November 1891.

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für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Polkes.

Brgan aller auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehenden Vereinigungen der Arbeiterinnen.

Eintracht macht stark

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Bildung macht frei!-

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Erscheint wöchentlich einmal und zwar am

Sonnabend.

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Redaktion: Emma Jhrer, Velten  ( Mark). Annoncen pro Zeile 20 Pfennig. Vereine erhalten Rabatt.

Expedition und Verlag: Fr. Meyer, Hamburg  , Rosenstr. 35. Abonnement pro Vierteljahr 1 Mart, Einzelnummer 10 Pf. Direkt per Kreuzband Mr. 1.40.

Freunde und Freundinnen! Sorgt für die Verbreitung der Arbeiterin"!

Für unsere Kinder.

Der Beschluß des Erfurter Parteitages, den be­bigten Mitgliedern der Partei zur Pflicht zu machen, Augenmerk mehr wie früher darauf zu richten, daß innense Jugendlitteratur zu Stande kommt, welche in unter­ltender Weise, dem Wesen der Kindheit entsprechend, den Geist und das Fühlen der Jugend zu Gunsten es Sozialismus wedt und bildet", giebt der Nord­fation utichen Allg. Zeitung" in einem Leitartikel Beran­Schuldung, Staat und Gesellschaft aufzufordern, diesem Internehmen vollste Aufmerksamkeit zu schenken. Das Blatt fagt:

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gesucht wird, das Fröbelsche Wort wahr zu machen: ,, Laßt uns unsern Rindern leben!" Noch ist es dem Rapitalismus nicht gelungen, Eltern- und Kindesliebe für die an Bildung(?) und Besiz führenden Klassen" zu monopolifiren, und es soll dem Kapitalmoloch auch zu monopolifiren, und es soll dem Kapitalmoloch auch nicht gelingen!

Wollte nun die Gesetzgebung dem Schrei der Norddeutschen Allg. Zeitung" nach Jugendlitteratur Polizeiaufsicht willfahren, so würde den Arbeitern die Pflicht, sich der Entwicklung ihrer Kinder angelegentlichst anzunehmen, nur noch begreiflicher werden und nur noch dringlicher eingeschärft, also das Gegentheil von bem würde erreicht, was jenes saubere Organ erreichen möchte.

Und wir richten hier an dieser Stelle die Auf forderung an unsere Freunde und Leser: wahrt euch das schöne Glück, die Erziehung eurer Kinder, auch eurerfeits! Laßt dabei nicht außer Acht, daß der Zweck aller Erziehung ist, die Kinder zu Menschen im wahren Sinne des Wortes heranzubilden. Verbildet sie nicht dadurch, daß ihr fie, noch ehe fie der Zwangsschule verfallen find, in eine Glaubensschablone irgend welcher alleinfeligmachenden Kirche hineinzwängt mit ihrem Fühlen und Denken. Dresfirt sie nicht für den Hurra­Patriotismus, nicht zur Menschenvergötterung besonders privilegirter Personen, sondern zur Achtung der Menschen Leider ist dieser würde in jedem Nebenmenschen. Leider ist dieser pädagogische Fehler allbereits bis in die Kindergärten eingedrungen!!

Man ist im Zuge, eine Reform des höheren Unterrichtswesens durchzuführen und dem Volksschul­Durch wesen eine gefeßliche Grundlage zu geben, von welcher Den aus dasselbe eine neue ersprießliche Weiterentwicklung innen nehmen soll.( Ift auch danach! Die Red.) Die mit diesen Bestrebungen verfolgten Ziele würden verfehlt en und werden müssen, falls man mit verschränkten Armen eines dem in der Organisation begriffenen sozialdemokratischen Erziehungswerte" zuschauen wollte. Eine Partei, welche fich selbst von jenem allgemeinen Rechtsboden 4 Ber entfernt, ohne deffen gesicherten Fortbestand der ein ber Rulturstaat untergehen muß, eine Partei, welche diesen Untergang ausgesprochenermaßen zum Ziel nimmt, wird ohnehin kaum beanspruchen dürfen, mit alb die gleichem Maße wie andere gemessen zu werden. ( Aha! Die Red.) Will man aber von jener Seite bazu übergehen, sich die Zukunft zu sichern, indem role man agitatorisch seine Tendenzen unter der Jugend ebt, zu verbreiten beginnt, dann würde es die Selbst­erhaltungspflicht verlegen heißen, falls solchem Unter. fangen nicht ein Halt geboten würde, welches der Gefährlichkeit solchen Treibens entspricht. Zu diesem Zwecke wird es kaum genügen, an Schule und Kirche und an den Einfluß der Familie zu appelliren, es werden andere, augenfälligere Kräfte zur Abwehr herangezogen werden müssen."

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Erzieht sie nicht zur Menschenfurcht, zur Feigheit und Hundebemuth! Furcht und Schreck in die Seelen der Kinder zu werfen zu erzieherischen Zwecken ist Unsinn, ist geistiger und moralischer Mord! Weg mit den Prügeln! Denkt ihr dieser aber nicht entrathen zu tönnen aus Mangel an Zeit und einer etwa vereinzelt wirklich vorkommenden Unwahrhaftigkeit und Bösartig, keit gegenüber, so überlegt es euch zehnmal ehe ihr züchtigt: Straft nicht im 3orn, nicht über das Maß! Ihr erzieht euch sonst selbst Feiglinge und Stiefellecker der Gewalt! Droht weder mit dem schwarzen Mann," noch mit dem Effenkehrer, noch gar mit dem Schuß­mann! Ist es ein Wunder, daß heute viele vor einer Pickelhaube erbleichen, vor einem Geldsack sich bücken, vor Privilegirten sich auf den Bauch werfen, vor einem Richtertalar gar in den Erdboden sinken möchten und ihre ganze eigene Menschenwürde vergessen und freiwillig wegwerfen? Ist unsere häusliche und die staatliche Zwangsschulerziehung nicht vielerorts vortrefflich dazu geeignet, an Stelle der Erziehung den Drill und die Dressur treten zu lassen?

Wie der Angstmeier sich die augenfälligeren Kräfte orstellt, die gegen die Litteratur losgelassen werden llen, ist nicht recht erfindlich. Mehr Polizei, mehr reßprozesse als wir schon haben? Sind die vorhandenen ahrsprüche über Heines Weberlieb, über Büchners anton, die Berliner   Theaterzensur, das Dresdener  tommandiren einer zweiten Vorstellung von Ibsens espenstern, die Verbote der historischen Romane von Balloth und die ganze schwere Menge von Verge ltigungen der Dichtkunst und Litteratur nicht vollauf nügend, um zu beweisen, daß in Deutschland   die use der Dichtkunst, wie die ganze Schriftstellerei unter lizeilicher und strafrichterlicher Aufsicht steht wie eine artendame"? Ist der Norddeutschen Allg. Zeitung" Zwangsjacke der deutschen Preß, freiheit" noch zu der?

eurem Thun und Reden vor den Augen und Ohren eurer Kinder, seid ihnen Vorbilder echter Menschlichkeit!

Falsch wäre es, wolltet ihr mit aller Gewalt den Kampf und Streit der Politik, der ja von unseren Gegnern mit allen möglichen Mitteln der Lüge, der Verleumdung, des Hasses und der Brutalität geführt, ja auch in die Schule gezerrt wird, in die zarten jugendlichen Seelen schleudern. Das bringt das spätere Leben schon frühe genug! Mit gutem Tatt ist alles dies in der bereits vorhandenen sozialdemo fratischen Jugendlitteratur auch vermieden

worden!

Wir wundern uns, daß die norddeutsche Hezbirne das nicht weiß! Schon in den siebziger Jahren kam alle Weihnachten der von unserem Freund Hasenclever und Schahmeier redigirte Jugendschap" heraus. Er hatte sehr starke Auflagen und er hat viel Gutes ge­wirkt! Oft hat der Schreiber dieser Zeilen in Fami­lien von befreundeten Arbeitern die gut ausgewählten Sprüche und Gedichte aus trautem Kindermund mit Verständniß lesen und auffagen hören! Die Neue Welt" und der Volksfreund" haben Auffäße, Er­zählungen und Abhandlungen gebracht, die sich eigneten, von den Eltern ihren Kindern wiedererzählt zu werden. Neuerdings begann zu erscheinen Die Jugend", eine Schrift zur Unterhaltung und Belehrung für Söhne und Töchter des arbeitenden Volkes, heraus gegeben von Dr. Bruno Wille  . Seinem Unternehmen gegenüber möchten wir die Frage aufwerfen: welches Alter ſezt unser wohlmeinender und sehr wohlunterrichteter wie begabter Genosse voraus? Wenn er sich an das zarteste Alter wendet bis etwa zum 10. und 12. Jahre, so möchte der Aufsatz über die russische Polizei und ihre Opfer im 2. Heft( weitere gingen uns bis jetzt nicht zu! Erschienen deren mehr?) nicht findlich genug ge­halten und deshalb nicht passend sein. Alles übrige iſt vortrefflich ausgewählt und gut geschrieben.

Nicht auf sozialdemokratischem, sondern freidenkeri­

schem Standpunkt steht der Verfasser eines jüngst er­

Soll das Buch Kindern in die Hand gegeben werden, schienenen Lesebuchs für Kinder aufgeklärter Eltern".*) so möchten wir, daß die Vorrede an die Eltern heraus­genommen wird. Die Absicht ist gut und lobenswerth, doch will uns auch hier scheinen, als wenn die Ab­schreckungstheorie in der Darstellung von geschichtlichen Grausamkeiten und Rohheiten zu stark hervorträte. Man denke an Jugendbücher nach Art des Struwel­peters; in folchen wird z. B. der Thierquäler vorge führt. Wird dies nicht gerade den Nachahmungstrieb anregen und gerade das Gegentheil des beabsichtigten Zweckes erreichen? Es ist ein erzieherischer Grundsay, lernen, in sich aufnehmen soll. Die Mehrzahl der in dem Kinde nur nahe zu bringen, mas es annehmen, dem Lesebuch dargebotenen Stücke ist edel gehalten und wohlgeeignet für den verfolgten Zweck.

Das beste Erziehungsmittel ist das Beispiel, das Vorbild, das die Eltern ihren Kindern geben. Seid überall, wo Rinder in der Nähe, so, wie ihr wünscht, daß diese werden mögen! Redet und handelt stets so, wie ihr es von euren Kindern wünscht, denn fie ahmen Die verflossene Preßdirne der Bismarck  'schen Politit euch in alle Wege nach! Wollt ihr echte und rechte te fich vollkommen genügen lassen können an dem, Sozialdemokraten sein, so wird euch das nicht schwer Holzs ist in dieser Art! Daß sie den oben erwähnten fallen; ist doch der Sozialismus begründet auf Wahr der schon eine gleiche auf dem Brüsseler Kongreß voraus­wendungen und Ausdeutung des Preßgesetzes aus re Druter Brust Beifall zujauchzt in obigen cynischen Säßen, heit, Gerechtigkeit und Menschenliebe, und davon wird

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Aber selbst angesichts der derzeitigen deutschen Breßfreiheit" und der oft wie ,, Gottes Wege" wunder­en Auslegungen des Preßgefeßes wüßten wir nicht, befähigte Schriftsteller unter uns Sozialisten hindern

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sein, wenn anders ihr nicht bloß Maul- Sozialdemokraten sein wollt.

Selbstverständlich ist das sozialistische Programm, das kommunistische Manifest und Marrens Kapital fein Jugendunterrichtsmittel. Wohl aber ist jeder kleine Vor­

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litteratur, und die Aufforderung des Erfurter Kongresses, Wir haben also allbereits eine eigene Jugend­

ging, wird befolgt werden! Das können wir der Norddeutschen" versichern!

ten Gorddeutsche Allgemeine" etwa ein partielles Sozialisten in der Familie abspielen, geeignet, erziehend oder ver­t es note, eine Jugendlitteratur zu schaffen! Will die gang, jedes Gespräch, die sich in Anwesenheit der Rinder Beilen hat selbst zahlreiche Vorträge über Schul- und gefanmit obligaten geistigen Daumschrauben und ziehend zu wirken, je nachdem ihr wahrhaft sozialde. Freude wahrgenommen, daß diesen Dingen warme

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nischen Stiefeln für etwaige Jugendschriftsteller? Es geht an vielen Orten ein frischer Zug durch Arbeiterfamilien, in denen, soweit ihnen die fluch bige Untergrabung" des Familienlebens durch die pitalistische Ausbeutung noch dazu Gelegenheit läßt,

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mokratisch denkt, redet und handelt oder nicht! Nicht nöthig ist es, zu diesem Zwecke die Worte Sozial­demokrat, Sozialdemokratie und sozialdemokratisch im Munde zu führen! Walte nur echt sozialdemokratische Wahrheit, Gerechtigkeit und Menschenliebe in allem

Selbsterziehung und gegenseitige Erziehung ist in unsern Reihen von den Genossen überall und allezeit schon geübt worden, und auch der Jugend haben wir und werden wir nie vergessen. Der Schreiber dieser Erziehungsfragen vor Arbeitern gehalten und mit großer Theilnahme und großes Verständniß gar vielfach ent gegen gebracht wurde. Diese Eigenschaften des arbei­tenden Volkes müssen und werden auch in der sozial­

*) Theobald Werra, Leseb. f. R. a. E. I.   Theil, Leipzig  bei Ernst Wiest, Preis 75 Pf.