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Hamburg , den 19. Dezember 1891.

1. Jahrg.

Arbeiterin

Zeitschrift

für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes.

Drgan aller auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehenden Vereinigungen der Arbeiterinnen.

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Eintracht macht stark

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Bildung macht frei!-

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Redaktion: Emma Ihrer , Welten( Mark). Expedition und Verlag: Fr. Meyer, Hamburg , Rosenstr. 35.

Erscheint wöchentlich einmal und zwar am

Sonnabend.

Annoncen pro Zeile 20 Pfennig. Vereine erhalten Abonnement pro Vierteljahr 1 Mark, Einzelnummer Rabatt. 10 Pf. Direkt per Kreuzband Mt. 1.40.

Freunde und Freundinnen! Sorgt für die Verbreitung der Arbeiterin"!

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Wir sehen hiermit unsere Leserinnen und Teler on in Kenntniß, daß die Arbeiterin" mit uf dieses Quartals in den Verlag von . W. Diet- Stuttgart übergeht. Die Redaktion Blattes wird alsdann von Frau Clara Betkin nommen werden.

Im Anschluß an obige Mittheilung ergeht die forderung, die noch aussehenden Abonne­tsgelder umgehend an den Verlag unseres ttes

Fr. Meyer, Rosenstr. 35, Hamburg ozial enden zu wollen.

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Redaktion und Verlag der ,, Arbeiterin".

leben die Arbeiter beiderlei Gefchlechts? Die Lebenshaltung des Arbeiters ist einzig und allein der Höhe seines Arbeitsverdienstes abhängig. Dieses eine alleinige Einnahmequelle und bestimmt demgemäß böhe feines Lebensgenusses und seiner Lebensfreude. Da die Arbeit alle Werthe schafft, alles das produzirt, das Leben verschönt, angenehm und begehrenswerth fo follte man meinen, die Arbeiter müssen auch das te Maß von Lebensglück und Lebensfreude genießen. Aber nichts von Alledem! Das Gegentheil ist der Wer da glaubt, die Arbeit sei den Arbeitern höchster , höchste Freude, freudige Pflichterfüllung, der irrt altig. Die Arbeit wird von den Arbeitern als eine weit ende Last, die Sorge, Noth und Plage mit sich bringt, raft, achtet und empfunden. Wie kommt das?

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Weil der Lohn für die geleistete Arbeit fast durchschnitt­nicht einmal hinreicht, des Lebens allernothwendigste rfnisse zu befriedigen. Weil so viele kleine bescheidene den fche der eigenen Person und der lieben Angehörigen bittlich immer müssen zurückgedrängt und zurückgewiesen den. Wo soll da für den Arbeiter Lebensfreude her­

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Dahin ist es in der kapitalistischen Gesellschaft schon mmen, daß die Arbeiter sich bei ihrer Einstellung erst Musterung zu unterziehen haben, und wer diese fung nicht bestehen kann, wird unerbittlich von der Be­gung seiner Arbeitswilligkeit zurückgewiesen. Pfg. terung und Prüfung, deren sich der Arbeiter bei seiner tellung unterziehen muß, bezieht sich aber nicht auf berufliche Brauchbarkeit und Tüchtigkeit, sondern in Linie auf seine politische Gesinnung, seine frühere igkeit im öffentlichen Leben und wehe ihm, wenn er bat beikommen lassen, jemals als der Sprecher oder ter einer Lohnfommission zu fungiren, der Unternehmer­der ihm die Vernichtung geschworen, zischelt ihm höflich als Antwort auf seine Anfrage entgegen, einem halben Jahre können Sie einmal wieder vor­den. Bei den Frauen und Mädchen geht man noch

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sie sollen weder Versammlungen besuchen, noch Fach­smitglieder sein. Wo soll da Liebe, Lust und Freudig ur Arbeit herkommen?

Benn die Arbeiter eine passende Gelegenheit wahr­en und dem Unternehmerthum die Unzulänglichkeit der öhe nachweisen, dann soll an den Wortführern ein bel statuirt werden, daß die anderen sich sobald nicht beikommen laffen, mit ähnlichen Forderungen hervor­Bie ist nicht in allen Tonarten über die unverschämten rungen der Arbeiter gewettert worden? wie hat man

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sie nicht als Verschwender und genußsüchtige Menschen ver­schrieen, die in der Befriedigung ihrer Leidenschaften weder Maß uoch Ziel einzuhalten wissen. Leider fanden diese Verläumdungen der Arbeiterschaft in den Zeiten guten Geschäftsganges bei den engherzigen Zopfphilistern gläubige Ohren. Auch die wußten Wahres mit Erfundenem zu mischen und weiter zu kolportiren, daß man zu der An­nahme verleitet wurde, die Gewerbetreibenden ärgerten sich, wenn sie an den Arbeitern ein Stück Geld verdienen und diese sich einen Genuß durch höheren Verdienst verschaffen fonnten.

Heute ist das anders geworden. Weite Kreise der Kleingewerbetreibenden sind zu der Ueberzeugung gekommen, daß, wenn die Arbeiter nichts oder nur geringen Lohn ver­dienen, auch ihnen die Lebensader unterbunden ist. Die ab­gedroschene Phrase von dem genußsüchtigen, begehrlichen Arbeiter zieht nicht mehr. Selbst dem vertrauensseligsten

Philister ist sie nicht mehr vorzukauen.

Nicht nur allein die Thatsache, daß wir uns in einer Periode des geschäftlichen Niederganges bei sinkenden Löhnen befinden, sondern auch, daß wir bereits im Sommer eine in dieser Höhe noch nicht beobachtete Arbeitslosigkeit zu ver­zeichnen hatten, ist nicht mehr wegzuleugnen, sie ist zu offenfundig. Dazu kommt die Wirkung der fortwährend steigenden nothwendigsten Lebensmittel, welche die Kaufkraft des Arbeiterstandes mindestens um ein Drittel ihres Arbeits­verdienstes herabgesesetzt hat. Die Thatsachen sind jetzt auch den Gewerbetreibenden zum Verständniß gekommen und ihre Wirkungen verspüren sie am eigenen Geldbeutel, indem sie,

wollen sie ihre Kundschaft nicht verlieren, dem Kredit­bedürfniß der Arbeiter die weitgehendsten Konzessionen zu machen gezwungen sind. Die Kleingewerbetreibenden lernen täglich mehr einsehen, daß ihre Lebenseristenz von der Lebenshaltung des Arbeiterstandes abhängt; sie wissen jetzt, daß es eine erbärmliche Verläumdung ist, wenn man die Arbeiter als unverschämt und genußsüchtig bezeichnet; sie kennen am besten, wie kaum ein anderer, welche Beschränkungen sich die Arbeiterfamilien auferlegen, um ihr Konto nicht über die Gebühr anwachsen zu lassen, um nicht Gefahr zu laufen, daß ihnen die Kreditverweigerung angekündigt wird.

Ist unter solchen Verhältnissen das Lohn des Arbeiters nun ein beneidens- oder vielmehr ein bedauernswerthes? Jedenfalls ist das letztere zutreffend.

Dem Arbeiter bietet das Leben nur Sorge, Noth und Plage. Sein Eigenthum seine Arbeitskraft ist er nicht in der Lage beliebig verwenden und verwerthen zu können. Die Verwerthung derselben ist abhängig von dem Willen derer, die die Arbeitsinstrumente besitzen. Die Besitzer der Arbeitsinstrumente verwerthen aber die Arbeitskraft des Ar­beiters nur unter der Bedingung, daß letterer einwilligt, seine höchste Arbeitsleistung einzusetzen für einen Lohn, der wesentlich geringer ist als der Werth der von ihm voll­brachten Arbeitsleistung. Der Käufer der Arbeitskraft, der Unternehmer, befindet sich in der bevorzugten Lage, je weniger für die Arbeitskraft zu bezahlen, je mehr Arbeiter sich zu der ausgebotenen Arbeitsleistung anbieten. Hieraus folgt, daß so lange das Arbeitsangebot ein ungeregeltes bleibt und Arbeitszeit und Minimallohn noch der gesetzlichen Fest­legung ermangelt, das Maß der Lebenshaltung des Arbeiters, wie er leben kann, wie er sein Leben fristen muß, von der einseitigen Willfür der Unternehmer abhängig ist. Die Re­gelung des Arbeitsangebots wird noch auf lange Zeit hinaus ein Schmerzenskind der Arbeiterschutzgesetzgebung bleiben. Die Versuche, die von der sozialdemokratischen Partei nach dieser Richtung unternommen wurden, haben den hart­nädigsten Widerstand der Vertreter des Unternehmerthums gefunden. Die Herren sind sich wohl bewußt, daß, wenn der Staat erst einmal gezwungen ist, genaue arbeitsstatistische Erhebungen zu machen und zwar insbesondere über vor­handene Arbeitsgelegenheit und vorhandenes Arbeitsangebot, die Arbeiterschutzgesetzgebung in andere Bahnen gelenkt werden muß, als die sind, worin sich dieselbe jetzt bewegt. Soll auf dem Gebiete der Arbeiterschutzgesetzgebung ein weiterer

Fortschritt erzielt werden, so muß die Arbeiterschaft erst noch größeren Einfluß auf die Gesetzgebung gewinnen.

Die Frage, wie der Arbeiter lebt? findet ihre Beant­wortung in der Gegenfrage, welchen Einfluß hat sich der Arbeiterstand auf die Gestaltung der Gesetzgebung errungen? Das Maß seiner Lebenshaltung ist gleich dem Maß seines politischen Einflusses. Das Maß des politischen Einflusses des Arbeiterstandes hängt von dem Grad seiner Aufklärung und der Ausdehnung seiner Organisation ab. So findet auch die Frage, wie lebt der Arbeiter? zu guterletzt ihre Beantwortung dahin, er lebt genau so, wie ihm die Anzahl der vereinigten Kameraden Einfluß auf die Gestaltung der Gesetzgebung gestattet.

Mit dem fortschreitenden Maß des politischen Einflusses der Arbeiterbewegung, wird auch die Lebenshaltung des Ar­beiters sich immer mehr dem Zustand nähern, von dem sich sagen läßt, wir leben nm zu arbeiten. Erst dann wird Lust, Freude und Liebe zur Arbeit ihren Einzug allenthalben halten, wenn die Arbeit der Werthmesser der Werthschätzung der Menschen geworden ist. Der Arbeiter lebt umso schlechter, je mehr Faullenzer zu ernähren sind. Jemehr die Faullenzer auf den Aussterbeetat durch den wachsenden Einfluß der Arbeiterbewegung kommen, umso wohler wird sich die Mensch­heit befinden.

Ebenso müssen Standesunterschiede, sowie die Recht­losigkeit des weiblichen Geschlechts beseitigt werden. Das Recht darf nicht nur zu Gunsten des Besitzenden und des Mannes bestehen, sondern jedem Menschen muß sein ihm zukommendes Recht zu Theil werden ohne Standesunterschied oder Unterschied des Geschlechts.

Aber nur eine Gesellschaft von freien, gleichberechtigten Menschen bietet die Gewähr für ein menschenwürdiges Da sein Aller.

Die heutige Gesellschaft bietet nur denen reichliches Auskommen, die, ohne selbst zu arbeiten, eine Anzahl " Hände" für sich arbeiten lassen, die dafür nur so viel stets erhalten, um ein kümmerliches Dasein führen zu können, um nur gerade sich vor dem Verhungern schüßen und sich das Allernöthigste anschaffen zu können.

Ganz besonders sind die weiblichen Arbeiter durch die schlechtesten Löhne und längste Arbeitszeit bedrückt und ihre Lebenshaltung steht daher auf tiefster Stufe, was wiederum im Gefolge hat, daß auch ihr Geistesleben äußerst mangel­haft ist. Zeit und Mittel fehlen zur Ausbildung, mit diesen auch die Möglichkeit Lehrinstitute zu besuchen.

Die Arbeiter beiderlei Geschlechts darben körperlich und geistig, und die heutige Gesellschaft freut sich dessen, da ihnen dadurch die Möglichkeit erhalten bleibt, diese nach allen Richtungen bedrücken und ausbeuten zu können. Nur den Kindern der Besitzenden sind die Hochschulen zugänglich und dadurch sind diesen zugleich alle hohen Aemter im Staate gesichert. Diese Aemter und Stellungen geben ihnen die Klinke der Gesetzgebung in die Hand, und es ist somit ein Leichtes, daß sie sich die Gesetze zuschneiden, wie es ihnen angenehm ist, zum Nachtheil der Besitzlosen.

So leben dir Arbeiter heute eingeengt von allen Seiten.

Die Arbeiter haben erkannt, daß ihre Macht in der großen Zahl der Besitzlosen und deren Vereinigung steckt, daß man aber auch die Frauen und Mädchen aus dem stumpfen Dahinleben wecken muß, um energisch und einig zu kämpfen gegen den Egoismus der Besitzenden, denen die Frage Wie leben die Arbeiter?" höchst gleichgültig ist, so lange sie sich im Wohlleben befinden und Hunderttausende geduldig für sie arbeiten und sich mit einem Theil des wahren Arbeitsverdienstes zufrieden geben.

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Und wenn sie in nächster Zeit ihr gedankenloses Friede auf Erden" herleiern werden, dann sei es allen Arbeitern und Arbeiterinnen eine Mahnung, mitzufämpfen gegen die verrotteten Zustände, daß bald einer neuen Gesellschaft in Wahrheit das Friede auf Erden allen Menschen" ent­gegen schallen kann und auch allen zur That wird.