Das Heer öer/lrbeitslosen wachst weiterttOOO nen in Berlin— Verschlechterung anch im RheinlandDie Entwicklung des Arbeitsmarktes straft allen Krisenopti-mismus Lügen. Alle Symptome einer Besserung der Wirtschafts-läge, in deren Auszählung man sich in den letzten Wochen auf allenSeiten überboten hat, stehen im Widerspruch mit der Entwicklungdes Arbeitsmarktes.Der Berliner Arbeitsmarkt weist in der letzen Woche wiederumeine recht erhebliche Verschlechterung auf. Die Arbeitslosigkeit er-höhte sich um rund(3000 Personen, so daß sie sich gegenwärtig auf260 826 beläuft. Für die letzten drei Wochen beträgt derZugang Arbeitsuchender somit 14 000 Personen.Dieses starke Anschwellen der Arbeitslosenziffern fällt insofern nochschwerer ins Gewicht, als die Arbeitslosigkeit sich bereits seit Be-ginn des Jahres auf einer unverhältnismäßig bedeutenden Höhebewegt und Anzeichen einer Besserung so gut wie gar nicht vor-handen sind. Es har im Gegenteil den Anschein, daß die Cnt-lassungen ihren Fortgang nehmen werden. So werden besondersin der Metallindustrie noch Entlassungen für die nächsten Wochen er-wartet. Gegenwärtig stellen den ch a u p t a n t e i l an der Erhöhungder Arbeitslosenzahlen das Bekleidungs- und Baugewerbe. Die ansich schon geringe Bautätigkeit weist einen recht erheblichen Rück-gang auf, der sich insbesondere in den Hauptberufen der Maurer,Maler und anderen bemerkbar macht. Der restliche Zugang Arbeitsuchender setzt sich fast gleichmäßig aus allen Berufsgruppen zu-sommen. Gut beschäftigt sind nur einige kleinere Berufszweige, dieaber für den allgemeinen Arbeitsmarkt ohne Bedeutung sind undden starken Zugang Arbeitsuchender auch nicht zu beeinträchtigenoermögen. Selbst für Jugendliche, denen sich immer noch amleichtesten Beschäftigungen bieten, sind die Aussichten aus Unter-bringung nahezu trostlos, da auch hier die Arbeitslosigkeitin verhältnismäßig hohem Umfange steigt.Es waren 260 826 Personen bei den Arbeitsnachweisen ein-getragen gegen 234 623 der Vorwoche. Darunter befanden sich>60 325(166 305) männliche und 91301(88 118) weibliche Personen.Unterstützung bezogen 134 935(132 943» männliche und 64 384162 641) weibliche, insgesamt 199 539(193 404) Personen. Außerdemwurde noch an 30 586(30 411) Personen Erwerbslosenhilfe gezahltund 3998(3999) Personen bei Nolstandsarbeiten beschäftigt. DieZahl der zu gemeinnützigen Pflichtarbeiten Ucberwiesenen betrug 52gegen 84 der Vorwoche.An dieser Entwicklung hat der Prozeß der Rationalisierungzweifellos erheblichen Anteil: Besonders deutlich wird das aus demletztenBericht des Landesarbeiksamts Rheinprovinz In Düsseldorf:Die Berichtswoche brachte wieder Beispiele dafür, daß dieKrisis des Arbeitsmarktes im Ruhrkohlenbergbau und in der eisen-und stahloerurbeitenden Industrie den Ties st and noch nichterreicht hat. Im Ruhrkohlenbergbau wurden rund 2500 Mann ent-lassen, ohne daß die Möglichkeit besteht, sie auf anderen Zechenunterzubringen. Im Arbeitsnachweisbezirk Düsseldorf wurde einWalzwerk mit rund 700 Mann, die noch nicht in der oben angc-führten Zahl enthalten sind, stillgelegt. Die Konzerne sind durchden Austragsmangel gezwungen, die Arbeit auf einzelne Betriebezu konzentrieren, die dann voll arbeiten können und die nur teilweisebeschäftigten Betriebe stillzulegen, da es nicht tragbar ist, z. B. einWalzwerk 12 Schichten unter Feuer zu halten und nur 6 oder sogar3 Schichten zu walzen. Es handelt sich hier um die Einwirkung derorganisatorischen Rationalisierung auf dem Arbeitsmarkt,die In engem Zusammenhang mit dem Zusammenschluß der Stahl-industrie steht. Allen Anzeichen nach stehen wir hier am A n f a n geiner Entwicklung, deren Bedeutung für den Arbeitsmarktnoch nicht abzusehen ist. Der Uebergang von der gestreckten, ge-wissermaßen verdünnten Arbeit zur konzentrierten Arbeit durch Still-legung auf der einen Seite und volle Beschäftigung einzelner Be-triebe aus der anderen Seite ist ein hervortretender Zug in derEntwicklung der Wirtschaft. Diese Bewegung greift, wie die bis-herige Entwicklung zeigt, langsam weiter um sich und wird für dieweitere Entwicklung des Arbeitsmarktes von wesentlicher Beden-tung sein.Danach ist in der Zukunft eine noch schärfere Auswirkung derNationalisierung aus die Arbeitsmarktverhältnisse zu erwarten. DieseAuswirkungen werden um so ungünstiger sein, je stärker die Arbeits-losigkcit selbst auf die Beschäftigung und die Aufträge der Industriezurückwirkt. Täuscht nicht alles, so wird die zunehmende Arbeits-losigkeit den Austragsmangel und der Auftragsmangel die Arbeits-losigkeit vermehren: alle Rationalisierung aber wirkt, da sie durchKosten- und Preissenkung den Auftragsrückgang nicht ersetzen kann,ins Leere.Damit eröffnen sich gefährliche Perspektiven. Die verantwort-lichen Regierungsstellen sind bisher untätig geblieben. Wollen sieweiter abwarten? Was gedenken sie zu tun?_ Die Subvention für üas Siegerlanö.Das Reich und die beteiligten Länder(Preußrn und Hessen))aben bekanntlich eine Subvention der Siegerländer Eisengrubenbeschlossen. Die Subvention hat die Form einer Absatz-»ergütung von 2 M. pro Tonne Erzförderung. Die Ausführung»nd Ueberwachung dieser Hilfsaktion liegt in den Händen der ort-lichen Landesaufsichtsbehörden: außerdem soll ein besonderer Aus-lchuß unter Beteiligung des Reiches gebildet werden. Für das Lahn-,Sieg- und Dillgebiet kommt die preußische, für das Vogclsberg-»ebiet die hessische Aufsichtsbehörde in Betracht.Wie gemeldet wird, ist die Subvention mit drei Gesichtspunktenmotiviert worden: das Siegerlynd bergp das einzige Mangan-irzvorkommen auf deutschem Boden, die bodenständige Bevölkerungsei traditionell aus die Erzförderung eingestellt und in ihrer Berwen-»ung und Beschäftigung nur sehr schwer umstellbar: endlich sei derNotstand außerordentlich, wie sich aus der Stillegung von zweiDritteln der früher betriebenen 60 bis 65 Gruben ergebe. Schließlichseien die Gebiete schon immer durch Befreiungen und Stundungenvon sozialen Lasten und Steuern, duich Staatslieserungen und Fracht-'rrmäßigungen gestützt worden. Die gegenwärtige Förderung betragemonatlich 55 000 Tonnen: der Gesamtauswand der Subvention be-laufe sich auf 2 Millionen Mark. Die Regierungen gehen von derErwartung aus, daß innerhalb eines halben Jahres der ge-samte Bergbau von den nur noch vegetierenden oder lebensunfähigenBetrieben bereinigt sein wird. Die Aufgabe der Landesbehörden ist,daraus und auf eine Rationalisierung der Betriebe hinzuwirken.Wirksame Garantien dafür, daß diese Rationalisierung beiden subventionierten Gruben auch erfolgt, haben die Reichs- undLandesbehördcn sich offenbar nicht gesichert, so daß es wohl imwesentlichen bei einem Geschenk an die Grubenbesitzer sein Bewendenhaben wird. Nach immer wiederholten Erfahrungen wirken dieseGeschenke, solange sie gewährt werden, nur gegen die Berbesse-rung der Betriebe, so daß bei ihrer E i n st e l l u n g die Belegschaf.ten, denen im Augenblick etwas stärkere Arbeitsgelegenheit gebotenwurde, schlechter daran sind, als vorher. Es kommt hinzu, daßNeunzehntel der Siegerländer Förderung direkt Montankonzernenzufließen, die als solche nicht unterstützungsbedürftig find und denennur die Einstandspreise für die Verhüttung und Verarbeitung derErze verbilligt werden.Die preußischen Sparkassen im März unü sipril 1926.Pro Kopf ein Neuntel der Borkriegseinlagc.Die seit der Stabilisierung der deutschen Währung beobachteteAufwärtsentwicklung der Einlagenbestände im Spar- sowie derGeschäftstätigkeit im bankmäßigen Sparkassenverkehr hat auch inden beiden Berichtsmonaten angehalten. Wie aus den Ueberfichtenhervorgeht, hat sich der Gesamtspareinlagenbestand im März um62,6 Millionen Mark— 4,8 Proz. und im April um rund 70 Mil-lionen Mark— 5,2 Proz. vergrößert. Der absolute Märzzuwachsrst allerdings um 28.2 Millionen Mark oder um 31,1 Proz. hinlerdemjenigen des Vormonats und um 5,2 Millionen Mark, d. h. um7,7 Proz., hinter dem des März 1925 zurückgeblieben. Der April-Zuwachs hat dafür die entsprechenden Zuwachsziffern des vorher-gehenden Monats und auch des Aprils 1925 um 7.4 MillionenMark— 11,8 Proz. bzw. um 9,4 Millionen Mark~ 15,5 Proz.übertroffen. Vom Jahresbeginne an bis Ende April sind denKassen allein 330,2 Millionen Mark, also fast ein Drittel Milliarde.an neuen Spareinlagen zugeflossen. Ihre Ende 1925 vorhandengewesenen Spargelder haben sich dadurch in vier Monaten um30,1 Proz. vermehrt. Der beachtenswerten Zunahme des Spar-einlagenbestandez entsprechen die langsam ansteigenden Kopfquoten,die jedoch noch weit hinter den Vorkriegsquoten zurückbleiben. Aufeinen Einwohner kamen Anfang 1925: 10,63 M.. Ende 1925:88,74 M.. Ende Februar 1926: 33.08 M.. Ende März 1926:33,67 M. und Ende Apru 1926: 37.48 TO.; Ende 1913 dagegen354,74 M., d. h. fast neuneinhalbmal soviel wie amSchlüsse de.' letzten Berichtsmonats.Ebenso w.- im Gesamtstaate lagen die Verhältnisse auch in deneinzelnen Landes, eilen, nur daß hier die auf den Kopf der Be-völkerung berechneten Lluotcn mehr oder weniger voneinander ab-wichen. Die beiden n'edrigsten Februar-Kopfquoten hattensich von 15,88 M(Oberfchlesi-n, und 16,31 M.(Dstpreukien) auf16,30 und 17,42 M. zu Ende März, auf 17,45 M. und 18.37 M.bis Ende April erhöht, während die beiden bisher höchstenQuoten in den beiden Berichtsmonaten von 47,06 M.(Hannover)auf 49,40 M. und 52,01 M, und von 48,80 M.(Rheinprovinz) auf50,71 M. bzw. 53,25 M. gestiegen waren. Am Schlüsse der Berichts-zeit entfielen in Ostpreußen und der Rheinprovinz ungefähr einAchtel, in Oberschlesien und Hannooer etwa ein Zehntel der Vor-kriegssätze auf einen Bewohner.Ebenso wie der Sparverkehr hat auch der bankmäßige Ver-kehr der Sparkassen eine bemerkenswert« Entwicklung genommen.In den beiden genannten Monaten beliefen sich die Einzahlungenauf 1 496,6 bzw. 1 460,7 Millionen Mark, die Auszahlungen auf1 485,8 bzw. 1 467,1 Millionen Mark, die Guthaben auf 682,7 bzw.688,1 Millionen Mark und die Vorschüsse auf 944,5 bzw. 962,6 Mil-lionen Mark.Konstituierung der Enqueteausschüste.Die Kommissionen des Enqueteausfchusses sind inzwischen wiefolgt konstituiert:Allgemeiner Ausschuß: Vorsitzender Professor Dr.Har m s.Ausschuß für Agrarwirtschaft: Vorsitzender Reichs-minister a. D. Schiele, stellvertretender Vorsitzender Reichs-minister a. D. Dr. H e r m e s.Gewerbeausschuß: Vorsitzender Rechtsanwalt L o m-m e r s, stellvertretender Vorsitzender Staatssekretär a. D. ProfessorDr. Aug. Müller. Berichterstatter Geheimrat Dr. B ü s ch e r undProf. Eulenburg.Ausschuß für Arbeitslei st ung: Vorsitzender Prof.Dr. H e y d e, stellvertretender Borsitzender Tornow.Ausschuß für Gold- und Finanzwesen: Vorsitzen-der Dr. H i l f e r d i n g, stellvertretender Vorsitzender Dr. D e r n-bürg. Berichterstatter Staatssekretär a. D. Dr. Bergmannund Chefredakteur G. Bernhard.Generalversammlung der GEG.Die 32. ordentliche Generaloersammlung der Großeinkaufs-gesellschaft deutscher Konsumvereine fand am 17. Juni in Münchenunter Vorsitz von Miras(Berlin) statt. Den Geschäfts- undReoisionsbericht erstattete Geschäftsführer Zl ß m a n n(Hamburg).der über ein sehr erfreuliches Ergebnis berichten konnte. Namensder Revisionskommission gab B ä st l e i n(Hamburg) den Revisions-bericht und beantragte Entlastung des Vorstandes und Aussichtsrats.ebenso der von der Generalversammlung bestellte Revisor Junger(Hamburg). Die Berichte wurden durch Kenntnisnahme erledigt,dem Vorstand und Aufsicht-rat nach Genehmigung der Jahres-rechnung Entlastung erteilt, und die Verteilung des Ueberschufsesvorschlagsgemäß beschlossen.'An Stelle des in den Ruhestandtretenden Geschäftsführers A ß m a n n, dem der Vorsitzende mitwarmen Worten der Anerkennung für seine Tätigkeit den Dankaussprach, wurde auf Vorschlag des Aussichtsrats der stellvertretendeGeschäftsführer Büchlein(Hamburg) gewählt. Zu P r o k u-r i st e n wurden bestellt: Brandt, Thies und F r o h m e,sämtlich in Hamburg. Zum Revisor wurde Junger(Hain-bürg) wiedergewählt. In den Aussichtsrat wurden H ü b n e r(Gersdorf), Bauer(Mainz), M i r u s(Berlin), F e l l e r(Sagau),K a l d a u k e(Hann.-Münden), Fr i e d r i ch(Bochum) und Fischer(Leipzig) wiedergewählt. Anwesend waren 420 stimmberechtigte,318 nicht stimmberechtigte Delegierte.Forldauer der Stagnation der ReichsbankgcschSste. Der dies-malige Wochenbericht der Reichsbank ist der erste nach der D i s-k o n t e rm ä ß i g u n g. Wie zu erwarten war, blieb die Herab-setzung auf die Geschäfte der Reichsbank ohne erkennbare Wirkung.Die gesamte Kapitalanlage hat sich um 43,0 aus 1378.6 Mill. erhöht.Die Steigerung entfällt fast restlos auf die Vermehrung des Wechsel-und Scheckbestandes, der um 42,8 nuf 1283,1 Mill. anwuchs. Daaber 34,5 Mill. bei öffentlichen Stellen rediskontierte Wechfel zurück-flössen, beträgt die eigentliche Vermehrung der gesamten Aktiv-geschäfte nur 8,3 Millionen Mark. An Kundschastsgeldern auf Giro-konto flössen 115,7 Mill. neu zu(Bestand 763 Millionen). Auffälligist der Rückgang des Bestandes an deckungsfähigen Devisen um150 Millionen: ein Grund für diesen Rückgang ist nicht angegeben.Da aber der Rückfluß, an Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen(228,4 Mill.) die Veränderung in den übrigen Geschäften stark über-steigt, ist die Abgabe ans Inland möglich. Der Reichsbanknoten-Umlauf ging um 182,1 auf 2612,8 Millionen, der Umlauf on Renten-bankscheinen um 46,3 auf 1264,3 Millionen zurück. Die Gold-bestände sind mit 1492,2 Mill. wieder fast unverändert. Gold unddeckungssähige Devisen zusammen sanken um 150,3 auf 1697,5 Mil-lionen und bedeuten gegenüber dem Notenumlauf eine Deckungvon 65 Proz.(gegen 66,1 Proz. in der Vorwoche),Die Zeche Hermann in Bort doch stillgelegt? Wenn die vor--liegenden Nachrichten zutreffen, ist das Schicksal der drei Zechen derGewerkschaft Hermann besiegelt. Danach soll der preußische Ministerfür Handel und Gewerbe dem Spezialgutachter über die Verhäll-nisse der Hermannzechen. Oberbergamtedirektor Dr. Weise-Dort-mund mitgeteilt haben, daß eine Hergabe staatliche r G e l-der für Zwecke des Ausbaus oder Wciterbetriebs nich�t inFrage komme. Der Betriebsabbruch soll mit Ablauf der Sperr-frist am 26. Juni in Angriff genommen werden. Die 2000 MannBelegschaft wird also brotlos gemacht. Ueber eine Aussrpache rmOberbergamt Dortmund wird berichtet, daß Dr. Weise Austrag er-hielt, mit den in der Nähe legenden Konzernen über die Ueber-leitung der Belegfchaften zu verhandeln. Mit herReichsbahn soll über die Einlegung von Arbeiterzugen verhandeltwerden, damit die Belegschaften ihren Wohnsitz in Selm-Bork der-behalten können, falls die Ueberleituyg gelingt. Im Austrage desM o n t a n t r u ft s, der die Hermannquote bekanntlich übernimmt,wurde erklärt, daß die Frage der Errichtung einer Produktlonsstattedurch den Montantrust bis zum Monatsende voraussichtlich ent-schieden werde. Es ist zu fürchten, daß aus all diesen Planennichts wird. Um Gründe werden die Werke und auch der Montan.trust nicht verlegen sein. Das Ergebnis des famosen Ouotenschacherswird wieder sein, daß die Eigentümer der abgebrochenen Zechenihr Kapital erhalten, obwr/ die Substanz privat- und Volkswirt»schaftlich kaputt ist: das Heer der Arbeitslosen aber wird um neueTausende oermehrt.Die Aenderung de- vankgesetze-. Schahwechsel des Reiches.Die letzten Bedenken, die gegen die Diskontierung von Schatz*wechseln für den R e i ch S k a s se n a us g l e i ch s b e d a r f nochgellend gemacht werden konnten, sind durch einen verdienstlichenBeschluß des ReichswirlschaftsratS beseitigt. Danach soll die Ver-Wendung der Reichsschatzwechselbestände als Unterlage zur Noten«dcckung oder Notenausgabe untersagt werden. Außerdem wird dieReichshank, wie wir bereits mitteilten, die Schatzwechfel de« Reichswöchentlich gesondert ausweisen. Der Reichstag dürfte.dwjsn Anträgen mit Sicherheit zustimmen. Sie sind aus zwei Gründenwichtig: einmal psychologisch, um jedes Mißtrauen gegen dieWährung wegen der Schatzwechsel auszuschließen. Sodann, umauch zu den relativ geringen Beträgen der Schatzwechselemllstonjede Erweiterung des Notenumlaufs auszuschließen.L. Tieh A.-G., Köln. 6 proz Dividende. Kürzlich ging die Mel«dung um, daß der Karstadtkonzern und die L. Tietz A.-G. sich zueinem W a r e n h a u s t r u st zu verschmelzen beabsichtigen. Ver-schmelzungen werden heute vorwiegend als Zeichen der Schwachegedeutet. Die Tietz A.-G. hat sehr scharf und schnell dementiert.Was ihre Abschlußbilanz für 1925 angeht, offenbar auch mit mehrRecht, als etwa der Karftadtkonzern hätte dementieren können. Im-merhin ist auch Leonhard Tietz erheblich in Schulden gegangen, schonbis Ende 1925; wie es heute, sechs Monate später aussteht, kannman natürlich nicht wissen. Die Waren- und Bankschulden sind von15,12 auf 17,64 Millionen,„verschiedene" Schulden von 2,66 aus4,76 Millionen gestiegen. Außerdem sind die rückständigenSteuern von 0,32 auf 1,34 Millionen vervierfacht. Und endlicherscheint ein Amerika d a r l e h e n von 1 Million Dollar neu inder Bilanz, das im März dieses Jahres durch eine Z-Millionen-Anleihe abgelöst wurde. Die Außenstände(5,04 gegen 2,68Millionen), Kasse und Bankguthaben(4,39 gegen 5,25 Millionen).Waren(26,29 gegen 20.16 Millionen) stiegen nicht enisprerhend.so daß stille Reserven aufgelöst wurden. Beim Grund- und Haus-besitz um 1 Million, bei Maschinen und Utensilien um 1.4 Millionen.Von echten Zugängen dürfte hier wohl nicht viel zu sprechen sein.Auf der anderen'Seite kamen 1.4 Millionen Vorzugsaktien, die nochbei der Verwaltung lagen, zum Verschwinden, so daß das Kapitalheute mit 25,2 gegen 26,6 Millionen im Vorjahr niedriger ist.Der Rohgewinn auf Warenkonto beträgt 32,52 Millionen(28,14),ist allo höher. Die Unkosten sind aber ziemlich um denselben Betraggestiegen(von 21,66 aus 25,34 Millionen), die Abschreibungen von0,64 auf 1,03 Millionen erhöht, so daß trotz der erhöhten II Mrs ä tz e ein etwas niedriger Reingewinn als im Vorjahr herauskommt(1,89 gegen 2,04 Millionen). Die Dividende bleibt mit 6 Proz. aberdieselbe. Ueber dieErfahrungenmltdenEinheitsprei»-lüden, die L. Tietz als erste Warenhausgesellschast in Deutschlandselbst aufgemacht, gibt der Geschäftsbericht noch keine Mitteilung.Wirkungen des Kohlenstreiks aus die englische wlrtschasl. DieEisenproduktion Englands belief sich im Mai auf 88 000 Tonnengegen 539 100 Tonnen im April und 574000 Tonnen im Mai vorigenJahres. Die Stahlproduktion betrug im Mai 57 000 Tonnen, gegen681 000 Tonnen im Vorjahre. Ende Mai waren 23 Hochöfen inBetrieb gegenüber 47 Ende April. Auch im englischen Außen-Handel sind die Wirkungen deutlich fühlbar. Die E i n s u h rstellt« sich im Mai 1926 auf 81,1 Millionen Pfund Sterling und wardamit um 21,2 Millionen Pfund Sterling niedriger als im April1926 und um 23 Millionen niedriger als im Mai 1925. DerExport betrug im Mai 1926 45,7 Millionen Pfund Sterling undwar damit um 6,9 Millionen niedriger als im April 1926 und um18,4 Millionen niedriger als im Mai des Vorjahres. DerReexport stellte sich auf 7.5 Millionen Pfund Sterling und wardamit um 3,7 Millionen niedriger als im April 1926 und um 6,9Millionen niedriger als im Mai 1925. Der Ausfuhrrückgang betrugbei Kohle 3,4, bei Fertigfabrikaten 11,9, bei Garnen und Textil-fabritkaten 5,5, bei Eisen- und Stahlfabrikaten 1,1 und bei Maschinen1,2 Millionen Pfund Serling. Bei dem Rückgang der Einfuhr fälltder Ausfall bei Rohstoffen mit 6,7 Millionen Pfund besonders auf.Ein- und Ausfuhr Frankreich». Die Einsuhr nach Frankreichbelies sich in den ersten fünf Monaten des Jahres 1926 auf 19 510 487Tonnen im Werte von 24 233 361000 Fr., was gegenüber dergleichen Periode des Vorjahres eine Steigerung von 542 807 Tonnenim Werte von 8 347 330 000 Fr. bedeutet. Die Ausfuhr in dergleichen Periode 1926 belief sich aus 13159 833 Tonnen im Wertevon 22 051 347 000 Fr., was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerungum 641955 Tonnen im Werte von 3 955 062 000 Fr. ausmacht.IEine norwegische Fischereikonzession in Ruhland. In Moskauwurde kürzlich der Konzessionsvertrag mit der Aalesunder Schiff-fahrtsgesellschast über den Fischfang in den nordeuropäischen Ter-ritorialgewässern der Sowjetunion von der Sowjetregierung be-�srätigt. Die norwegische Gesellschaft erhält da» Recht, in diesen Ge-wässern Fischfang zu treiben. Die Gesamttonnage sämtlicher im Kon-zessionsgebiet fischenden Dampfer darf 4000 Tonnen nicht übersteigen:jeder Dampfer darf jährlich nicht mehr als zwei Touren unter-nehmen. Die Gesellschaft zahlt eine jährliche Abgabe an die Sowjet-regierung pro Tonne der in Betrieb befindlichen Fischdampfer: dieGesamthöhe der Abgabe muß mindestens 25 000 Dollar jährlich be-tragen. Die Tätigkeit der Gesellschaft unterliegt den Gesetzen derSowjetunion. Die Sowjctregicrung behält sich das Recht vor. dieSchisse der Gesellschaft zu kontrollieren. Sämtliche Streitfälle wer-den von einer paritätisch zusammengesetzten Kommission geschlichtet.Falls die Kommission sich über die Wahl eines Obmannes nichteinigen kann, wird dieser von der Akademie der Wissenschaften derSowjetunion ernannt. �Keine Schmerzenim Magen mehr,denn ein halber Teelöffel Bil'erirte Magnesia in etwas Waffer ein-genommen vertreibt alle VerdauungSbefchwerden in fünf Minuten.Gleichviel, ob sie in Sodbrennen oder Ucberarbe». Blähungen, ver«.dorbencin Magen. Dyspepsie ii'w. bestehen, Bisenite Magnesia verschafft sofort Erleichleiung. Befriedigung wird gewährleistet oderdas gezahlte Geld zurückerstattet. 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