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übersieht er mahrscheinlich aus bestimmten Gründen die Statsache, mie meit hinab denn eigentlich die ägyptische Kultur reicht. Schon die Höhlenbildnerei ist für ihn Religion und Sonnentultus und damit die erste religiöse Weltanschauung der Menschheit.
Siramm, Christian Wagner, Grant Wedekind ,, Wenn der Aufor die Aurignacraffe mit 10 000 Jahren belegt, fo Alfred Wolfenstein . Indistutabel ist ferner die Verteilung des Raumes auf die aufgenommenen Dichter, aus der eine Wertung abzuleiten ist. Bon Theodor Däubler sind nur sieben Gedichte aufgenommen, von Arno Holz mur neun, von Liliencron mur acht, dagegen von Ruth Schaumann ( einem mäßigen fatholischen Aufguß von Rille) 18, von Binding mehr als von Holz. von Mombert mur soviel wie von Henry von Heise Ier(?) ufm.
Gern gebe ich aber zu, daß die Auswahl einiger Dichter vorteilhaft ist, mie etwa bei Ernst Lissauer , der dadurch ins rechte Licht gerückt wird. Es ist schade, daß ein fulturell so wichtiges Werk berart mißlungen ist. Es ist eine Gefahr für die Urteilsbildung von Generationen. Darum muß man deutlich sagen: Nein!
Die Entwicklung der Menschheit. Brof. Dr. Hermann Schneiders Wert, Die Kultur leistungen der Menschheit"( 2 Bände), 1. Band gebunden 30 Mart, Berlag J. J. Weber- Leipzig, wird als ,, ungeheurer Wurf und als bedeutsamste Großleistung seit Spengler" bezeichnet. Der erste Band zählt 762 Seiten in Leritonformat und behandelt die Mölker des Altertums. Was hier geboten wird, ist der richtige Weg zur geistigen Verwirrung vieler Erkenntnisse, die auf Tatfachenmaterial beruhen. Der Autor meint, der Einzelmensch fühle fich, wenn er in die Welt eintrete, fremd, er müsse sie erst langjam fennenlernen um in ihr leben zu können, und genau so sei es der Menschheit ergangen. Der Tiermensch habe sich in der Welt inftinfimäßig zurechtgefunden und sei dann langsam Kulturmensch geworden. Der Gang der Menschheit und die Ent widlung des einzelnen fönne nicht gleichgesezt werden. Während der Einzelmensch von Kind auf sich wirklich entwickle, jei die Menschheitsentwidlung nur sprunghaft zustandegekommen und alles hänge von den sich folgenden Blutmischungen ab. Die Entwicklung des Menschen bestehe lediglich in seinem Gang vom befruchteten Ei zum Kind, dann zum Jungmenschen und Bollmenschen. Die Menschheitsgeschichte entwidlig" wie psychologisch darzustellen sei eine wissenschaftliche Pflicht, von Deutschen gestellt und müsse von Deutschen gelöst werden. Für die kulturgeschichtliche Darstellung seiner Aufgabe gibt Schneider die Richtlinien, daß fie sur über eine raffisch politische Uebersicht behandelt
merden fönne!
Ueber die fretische Kultur, über die Kultur der Juden führt der Autor seine sonderbaren Gedankengänge zu Bersern und Griechen und meint sozial" in unserem Sinne, d. h. im Sinne eines deals des allgemeinen Dienstes om Ganzen, seier weder die Heiden noch die Christen, am nächsten kommen der Wohl fahrtsidee die römischen Kaiser, die eine Aristokratie der Staats- und Kulturdiener bilden wollten. Die römischen Stoifer wollten eine Aristokratie der Tüchtigen, der Vaterlandsfreunde und der Besitzenden und das Ideal der Christen sei eine Aristokratie der Frommen gemesen. Er meint dann meiter, in all dem feime der fünftige Sozialismus, aber in feinem ganz. Die Urreligion aus der Steinzeit verfolgt der Berfasser zu den Weltanschauungen der Römer und überall ist für ihn die Blutmischung maßgebend für die Herausbildung der Gottesvorstellungen und jeglicher Stultur. Wohlverstandene, naturgesezmäßige Entwicklungslehre kann diese„ Großleistung" Schneiders recht wohl entbehren.
Wir wollen den weiteren Fußspuren dieses Buches nicht folgen; jeder ernsthafte Laie weiß heute, was er von der Entwicklungs geschichte des Menschen und seiner Kultur zu halten hat, und was davon auf Grund tatsächlicher Befunde heute sicher verankert steht. mir bedürfen einer rassisch politischen" Uebersicht nicht, wenn wir den erhabenen Entwicklungsgang des Menschen von tiefstehender zu höherer Form erkennen und wenn wir dadurch zu den sichersten Grundlagen der ältesten Gesellschaftswissenschaft kommen wollen.
Dr. O. Hauser.
Kinderschutz und Jugendfürsorge.
Eine Uebersicht.
Eine bedeutsame missenschaftliche Unterstützung für alle in ber öffentlichen und freien Jugendfürsorge Stehenden, vor allem für insere Vertreter in den Provinzial- und Gemeindeparlamenten, in den Wohlfahrts- und Jugendamtern und in der Arbeiterwohlfahrt stellt das soeben neu erschienene Enzyklopädische Handbuch des Kinderschutzes und der Jugendfürsorge" dar, das in 2. vollständig umgearbeiteter Auflage von Amtsgerichtsrat Dr. Clostermann in Bonn , Dr. Th. Heller, Leiter der heilpädagogischen Anstalt Wien - Grinzing und Medizinalrat Dr. Stephani in Mannheim herausgegeben ist.( Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1930, Preis 56 M., geb. 58 M.)
Die erste Auflage des Werkes war bereits nach zwei Jahren vergriffen. Durch die Veränderung der gesamten sozialen Berhältniffe im Weltkrieg und in der Nachkriegszeit haben sich die Fragen der Kinder- und Jugendfürsorge vollständig gemandelt. Mit Recht wird im Vorwort des Werfes betont, daß die heutige Kinder- und Jugendfürsorge nicht mehr wie früher auf Wohlmollen, Mitleid Rechtsanspruch anerkannt wird. Die soziale Arbeit auf dem und Barmherzigfeit gestellt ist, sondern jeßt auch gesetzlich als Gebiete der Jugendfürsorge hat sich in ihrem Schwergewicht vornehmlich auf das Drängen der Arbeiterschaft hin von den privaten Vereinen und Einrichtungen auf die Jugendämter und andere be hördliche Stellen verschoben, die nummehr nach gesetzlichen Borschriften nicht mehr nach Belieben eingreifen. Die Tätigkeit der privaten Jugendfürsorge ist nach den heutigen gesetzlichen Bestim lichen Jugendfürsorge eingereiht. In der Bragis hot sich diese Einmungen bestehen geblieben, jedoch in das große System der öffent gliederung noch feineswegs allgemein vollzogen.
An dem Handbuch haben nicht weniger als 190 Autoren mitgearbeitet, unter denen wir einige Sozialisten sind., Aus der Fülle der alphabetisch geordneten Darlegumgen soll hier auf einzelne für die Arbeiterschaft, besonders wichtige Fragen hingewiesen werden. Ueber die Gebiete Arbeitsamt, Arbeitsrecht und Arbeitsgerichte mird in gedrängter Kürze von Landgerichtsrat van Dühren vom Landesarbeitsgericht Berlin gesprochen, der in Kreisen der Jugend In Zeiten wirtschaftlicher Not und großer Arbeitslosigkeit tritt fürsorge durch seine frühere Tätigkeit als Jugendrichter in bester die Notwendigkeit eines besonderen Schutzes für Kinder und Jugend Erinnerung ist. Der internationale Arbeiterschutz findet kurze Würdiliche noch deutlicher hervor als in anderen Zeiten. Die Arbeiterging durch Dr. Wilhelm Klaussen vom Internationalen schaft hat seit mehr als drei Jahrzehnten, zuerst in den Kinderschuß- Arbeitsamt Berlin . Ueber Kinderaussagen wird von Prof. Wilfommissionen, nach der Staatsumwälzung in ihrer starken Anteilliam Stern in Hamburg , über Kinderarbeit ohne tiefere Berüdnahme an der Durchführung der öffentlichen Jugendfürsorge durchsichtigung ihrer sozialen Auswirkungen von Hofrat auf berichtet. die Jugendämter und mit dem Ausbau der Arbeiterwohl Die Kindermißhandlungen werden von Magdalene Mulert, fahrt ihre Erfenntnis gezeigt, daß es sich beim Kinder- und der Vorsitzenden des Berliner Vereins zum Schuße der Kinder dar. Jugendschutz inn ihre eigene Sache handelt. Dringend notwendig ist gestellt. lleber Berufsberatung, Berufswahl und Eignungsprüfungen es aber, daß in noch viel größerem Maße breite Schichten der Be unterrichtet der Leiter der Eigmmgsprüfungsstelle bes Berliner völkerung ihr aftives Interesse dieser sozialpolitisch außerordentlich Landesberufsamtes, Helmut Bogen. Das Jugendstrafrecht wird wichtigen Fragen zuwenden. In der Tai würde eine noch stärkere von Amtsgerichtsrat Müller in Hamburg , das ausländische Jugend. Anteilnahme der ganzen arbeitenden Klasse an den Aufgaben der strafrecht von dem früheren Gerichtspräsidenten Silbernagel Jugendfürsorge und Jugendpflege erreichen, daß die heute vielfach aus Basel dargestellt. noch zu wenig beachtete Tätigkeit der Jugendämter viel stärkeren Rückhalt bei den kommunalen Gemeindevertretungen und bei der gesamten Bevölkerung fände, vor allem auch in höherem Maße Hilfsmöglichkeiten erhielte. Gerade die vorbeugende Tätigkeit der Jugendämter, die fürsorgerische Betreuung des Meinen und des heranwachsenden Kindes, die Aufnahme der gefährdeten, ungenügend geschützten Kinder in kommunale Einrichtungen, Krippen, Kindergärten und Hjorte, die ausreichende Unterstützung der proletarischen Jugendbewegung muß unbedingt erhalten bleiben, wenn nicht später meit größerer gesundheitlicher und gesellschaftlicher Schaden entstehen. foll. Trotz der Finanznot müssen die Gemeinden alles dafür ein fchen, daß die Einrichtungen zum Schütze der gefährdeten und geschädigten Kinder, zur Förderung der heranwachsenden Jugend, vor allem auch der Erwerbslosen ihre sozialen Aufgaben weiter erfüllen
Er hat 25 Jahre an seiner„ Kulturgeschichte" gearbeitet und mir scheint, daß er dabei selber aus veralteten Quellen schöpft und Zeineswegs mit den Fortschritten der verschiedenen einschlägigen Bissensgebiete Schritt gehalten hat. Vor dem Giszeitalter, meint der Autor, habe es Tiermenschen gegeben, eigentliche Menschen gäbe es erst seit dem Ausgange der Eiszeit, da erst werde aus dem Tiermenfch der Kulturmensch, der zwedbewußt und funstgerecht Wertzeuge hervorbringe, das Feuer beherrsche und es zu seinem Schuh, feiner Jagd und seiner Behaglichkeit benütze. Hier liegen auch die Grenzen zu Tierheit und Menschheit. Dieser Tiermensch sei schon im Tertiär menschenähnlicher gewesen als ein Menschen- frog der allgemeinen Finanznot die unerläßlichen wirtschaftlichen affe. Aber die Steine, mit denen er geschnitten und geschabt habe, feien eine endlose Zeit unverändert und ohne Entwicklung geblieben. An der letzten Zwischeneiszeit sei dann mit einemmal der Tiermenfch zum Suurmenschen geworden und habe so der letzten Eiszeit fiegreich Troh geboren. Alle diese Verwirrungen in der Entwicklung der Kultur innerhalb heute feststehender erdgeschichtlicher Reihen * folge werden dann so weit geführt, daß er aus dem ganzen Wirrjal unberücksichtigt Forschungsresultate drei Stufen für die Urzeit fest legt, 10 000 Jahre und mehr für den Neandertaler und non 10 000 Jahren ab den Aurignacmensben, an den sich seine britte Stufe, der Jungsteinzeitmensch 4000 Jahre v. Chr. anfnüpft.
Sorgfältig behandelt find alle Frogen der gesundheitlichen sind die Probleme„ Frauen in der Jugendfürsorge“,„ Settlements" Jugendfürsorge. Von der Genoffin Adele Schreiber Rrieger und„ Sozialdemokratische Jugendfürsorge" erörtert worden. Der Aufbau der Arbeiter wohlfahrt als der Wohlfahrts organisation der modernen deutschen Arbeiterschaft ist von bem Unterzeichneten besprochen worden, der auch einen blid über die geschichtliche Entwicklung, die Organisation und die Arbeit des Jugendamtes gibt. Das hart umstrittene Gebiet der Fürsorgeerziehung wird vor allem von dem Jugendrichter Amis gerichtsrat Blumenthal in Altona dargestellt,
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Das umfassende Wert wird für die amtlichen Stellen der Jugendfürsorge wie für die Zentralstellen der freien Jugendhilfsarbeit ein unentbehrliches Nachschlagebuch sein, Walter Friedländer.
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