die meisten G. Mayer schon bekannt waren, erfährt, wie schon gesagt, der junge Engels durch die vorliegende Ausgabe teine wesentlich neue Akzentuierung. Damit soll und kann selbstredend das Verdienst­volle der neuen Ausgabe nicht eingeschränkt werden. Sie vereinigt auf 692 Seiten tatsächlich alles Wissenswerte an Urkunden, Dokumenten, Briefen und Schriften, von Engels   Geburtsurkunde bis zu seinen Beiträgen für die Deutsch  - Französischen   Jahrbücher."

Als die ,, Umrisse zu einer Kritik der National= ökonomie" in diesen Jahrbüchern erschienen Mary nannte später im Vorwort seiner Schrift zur Kritik der politischen Deko­nomie" diese Arbeit eine geniale Stizze" war Engels einund­zwanzig Jahre alt; und trotz dieser Jugend hatte Engels   schon eine reiche publizistische Tätigkeit entfaltet. Auffäße über Anastasius Grün  , Ernst Moriz Arndt, Immermann  , philosophische Streit schriften, gegen den damals in Berlin   lehrenden Philosophen Schelling   gerichtet, Briefe aus England, die die Lage der arbeitenden Klaffe analysierten, usw. usw. Von den abgedruckten Briefsammlungen find die Briefe an Engels Schwester Marie und an die Brüder Graeber die wichtigsten.

Börners Verherrlichung der radikalen politischen Tat, Hegels universalgerichtetes dialektisches Welt- und Geschichtsbild, die un­mittelbare Anschauung des deutschen   und englischen Proletariats der vierziger Jahre waren die entscheidenden Erlebnisse, die den jungen Sozialisten Friedrich Engels   formten. Viele der Jugendarbeiten sind allerdings dilettantische Uebungen eines genialen, begeisterten Auto­didakten. Zweifellos sind die Marrschen Jugendarbeiten, von den poetischen Ergüssen abgesehen, disziplinierter und strenger. So vorbereitet begegnete Friedrich Engels  : Karl Marg. Ein Freundschaftsbund fürs Leben entstand. Bis an die Schwelle dieses Freundschaftsbundes führt uns der vorliegende Band.

Eine ausführliche philosophische Einleitung des Herausgebers, ein sorgfältig gearbeitetes Namenregister, ferner mit Atribie und Umficht angelegte Zitaten- und Titelnachweise verbunden mit tert­Kritischen Anmerkungen, von Rjazanovs Mitarbeitern verfaßt, machen auch diesen Band zu einem wichtigen Glied der Gesamtausgabe. J. P. Mayer.

Eine volkstümliche Raffenfunde.

Prof. Dr. Hugo Iltis  ( Brünn  ) gibt in seiner Bolts # ümlichen Rassenkunde", Buchbeigabe der Urania  " Ber­lagsgesellschaft m. b. 5., Jena   1920( 80 S., 41 Abb.), zunächst einen leberblick über die Entstehung der Rassenlehre überhaupt; er geht zurück bis zum Jahre 1855, als der französische   Graf Gobineau erstmalig mit viel Phantasie, aber mit wenig Selbstkritik, das Leben Der Völker und ihre Schicksale vom Standpunkt einer besonderen Einstellung zur Rasse schuf. Die Arbeiten des Franzosen fanden nur in engem Kreise gewiffe Beachtung, aber die schlimme Saat ging dann auf, als der Engländer H. St. Chamberlain die Ideengänge einer neuen Raffenkunde verhängnisvoll ausbaute.

In der vorliegenden volkstümlichen Rassenkunde zeigt uns aber Iltis, wie getrennt voneinander arbeitende Wissenszweige feit 50 Jahren ein ungeheuerliches Tatsachenmaterial entdeckt und ange­sammelt haben, das eigentlich den unkritischen und voreingenom­menen Ergüssen der Rassenlehre den Boden zu entziehen geeignet wäre. Vererbungslehre und Rassenhygiene, die Ur- und Vorge= schichte und Völker- und Menschenkunde, die Beweismittel über den Werdegang der Kultur überhaupt, zeigen heute ein Bild, das den Glorienschein des falschen Rassismus zerstören muß. Iltis erweitert dann unsere Kenntnis der Menschenrassen überhaupt, um uns so Die Möglichkeit an Hand zu geben, selbst in der Vielfältigkeit die Einheit, die gemeinsame Abstammung kennen zu lernen. Rassen­mischung ist niemals gleichbedeutend mit Tod einer Rasse. Ganz andere Elemente führen eine Raffe zum Untergang, und das ist erfrischend flar in der Volkstümlichen Raffenkunde" von Iltis  nachgewiesen.

In den Grundlagen der Rassenforschung finden wir ein erstes Kapitel zur Erklärung, was der Begriff Bolk überhaupt zu be­Deuten hat. Iltis zeigt in guten Bildern verschiedene Schädelformen und wie nun doch endlich die Lehre von der Abstammung des Menschen Allgemeingut der ernsten Wissenschaft geworden ist. Wie wichtig Kreuzung, Mutations- und Urweltbe­dingungen für die Entstehung äußerlich verschiedenartiger Mensch­typen wurden, weiß der Verfasser trefflich zu erklären.

Zu den menschlichen Rassenmerkmalen seines II. Rapitels gibt Die Schädelmeßkunde ausreichende Anhaltspunkte und Ber­gleichswerte, die jedem Leser einleuchten müssen, weil sie ja zu zahlenmäßigen Belegen werden. Rundköpfigkeit oder Langschädel dürfen keineswegs als untereinander minderwertig abgestuft wer­den. Wenn man hört, wie Säuglinge dadurch, daß man sie längere Zeit hindurch dauernd auf den Rüden legt, zu Kurz­töpfigkeit kommen, bei ausgedehnter Seitenlagerung aber Langköpfig werden, so fällt wirklich die Berechtigung dahin, aus der Schädelform höhere oder geringere Wertigkeit ablesen zu wollen. Wie auch urzeitliche Rassen schon durch Umweltein flüsse zu körperlichen Verschiedenheiten kommen, habe ich selber in meinen Büchern mehrfach betont. Hungerjahre haben felbft an den menschlichen Gliedmaßen und Skeletten viele Veränderungen hervorgerufen, die nur Oberflächlichkeit zu rassischen Unterscheidungs­merkmalen stempeln fann. Auch Hautfarbe, Haar und Augenfarbe kann nur unter den sorgfäligsten Kriterien zur Raffenwertung Ver­wendung finden.

Schlimm steht es heute auch mit einer bestimmten Blut­gruppenforschungsart; auch da haben wir beflagenswerte Auswüchse, die einem frankhaften Raffismus dienen sollten. Ein Rassenmäzen hat von mir 3. B. vor wenigen Monaten gewünscht, daß ich ihm Blutgruppenformeln schaffe, die Zusammenhänge auf zeigten zwischen den in so vielen Köpfen frankhaft sputenden At­Lantikern, den von ihnen abstammenden Urmenschen und den heutigen Indianern!! Die Lösung ist nicht erfolgt. Es sei dies nur Deshalb hier angeführt, weil daraus hervorgeht, wie notwendig und dankenswert es bleibt, wenn Iltis einmal, und in volkstüm­Licher Weise, das unfelige Problem unserer Tage mit sicherer Hand anschneidet.

Die 40 Bilder des Büchleins belegen auf Schritt und Tritt den Tert. Die Einteilung der Menschenrassen und ihre Beschreibung wird den wertvollen Zwed nicht verfehlen. Das Buch von Iltis  verdient in einer Massenverbreitung gelesen und beherzigt zu wer ben. Es kommt gerade zur rechten Zeit, um eine gesunde Klärung zu festigen und noch unsichere Köpfe von bösem Alpdrud zu erlösen.

Dr. O. Hauser,

Um die Todesstrafe.

Historische Entwicklung eines aktuellen Problems.

Von Dr. Frizz Corsing, Ministerialrat beim Preußischen Staats-| Diderot als Anhänger der Todesstrafe: well fie fich auf eine ministerium, ist eine Schrift erschienen( Berlagsbuchhandlung Al- Ronvention und den gemeinen Nußen gründe", und in Goethes fred Mezner, Berlin   S. 68), die unter dem Titel Soll die Dissertation vom Jahre 1771 lautete eine These: Poenae capitales Todesstrafe bleiben?" einen erschöpfenden Beitrag zu ihrer non abrogandae"( die Todesstrafen dürfen nicht abgeschafft werden). Entwicklungsgeschichte gibt. An Hand einer historischen Uebersicht, Herder, Klopstock und Lessing   waren Gegner der Todes­die durch eine parallel laufende Darstellung der literarischen Be- strafe, und die vielleicht schönste Formulierung findet Schiller  handlung des Problems ergänzt wird, zeigt Dr. Corsing, welche in folgenden Worten:" Drakons Gesetze sind der Versuch eines An­Schrecken ist das Stellung die Menschheit seit ihren geschichtlichen Anfängen bis zur fängers in der Kunst, Menschen zu regieren. Gegenwart eingenommen hat. Hierbei kommen die erstaunlichsten einzige Instrument, wodurch er wirkt. Er straft nur begangenes Ergebnisse zutage. Persönlichkeiten, die wir als die geistigen Führer Uebel, er verhindert es nicht. Er befümmert sich nicht darum, die der Menschheit zu bezeichnen gewohnt sind, bekannten sich als An- Quellen desselben zu verstopfen und die Menschen zu verbessern. hänger der Kapitalstrafe und verteidigten sie mit juristischen und Einen Menschen aus dem Lebendigen zu vertilgen, weil er etwas philosophischen Argumenten. So Martin Luther  , Erasmus Böses begangen hat, heißt ebensoviel als einen Baum umhauen, Calvin, Hugo Grotius  , der große Bölkerrechtler, Spi- weil eine feiner Früchte faul ift." noza   und Kant, der ähnlich wie Hegel   die Todesstrafe als Bei der Schaffung des deutschen   Strafgesetzbuches wurde die Aequivalent für den Mord ansah. Auf der anderen Seite die Rechts- Beseitigung der Todesstrafe vom Reichstag des Norddeut lehrer und Philosophen der Aufklärungszeit, wie Beccaria  , der schen Bundes am 1. März 1870 mit 118 gegen 81 Stim­im Jahre 1764 in seiner Schrift Von den Verbrechen und Strafen" men beschlossen. Bei der dritten Lesung des Gesetzwerkes die Berechtigung des Staates zur Vollziehung der Todesstrafe leug- erklärte der Justizminister Leonhard im Auftrage der Verbün­nete und, ausgehend von der damals Staatsrecht und Philosophie deten Regierungen, daß diese von der Zurücknahme mehrerer der beherrschenden Theorie vom Staatsvertrage nachzuweisen versuchte, in zweiter Lesung gefaßten Beschlüsse des Reichstages das Zu­daß der Staat fein Recht auf die Todesstrafe habe, weil der Ge- standekommen des Strafgesetzbuches abhängig machen müßten. Zu sellschaftsvertrag zwischen dem Staat und dem Einzelnen die Ein- diesen Beschlüssen des Reichstages gehörte vor allem der über die willignug des Individuums, sich töten zu lassen, nicht enthalte. Im Todesstrafe, die die Bundesregierung unter allen Umständen bei­Selbst ein von Pland eingebrachter Zusatz­Zuge dieser Gedanken erklärte er die Todesstrafe nicht für ein behalten wollte. Recht, sondern für einen Krieg des Staates gegen den einzelnen antrag: In denjenigen Bundesstaaten, in welchen die Todesstrafe Bürger und damit für eine Abart des Mordes. Im gleichen Jahre, gesetzlich bereits abgeschafft ist, bewendet es hierbei" genügte der aber unabhängig von Beccaria  , verteidigte der österreichische Pro-| Bundesregierung nicht. Er wurde vom Antragsteller zurückgenom­feffor der Politik Joseph von Sonnenfels   in einer öffent- men, und nach einer großen Rede des Bundeskanzlers Bismard lichen Disputation zu Wien   den berühmt gewordenen Satz: Die wurde die Wiederherstellung der Todesstrafe mit 127 Todesstrafen sind dem Endziel der Strafen entgegen: schwere an- gegen 119 Stimmen beschlossen. haltende öffentliche Arbeiten sagen demselben mehr zu und machen die Bestrafung des Verbrechers für den Staat nutzbar." Doch auch unter den Aufklärern war die Stellungnahme durchaus nicht ein­heitlich, bekannten sich doch Montesquieu  , Rousseau   und

Karl Proteus GSteinmeh.

Das Werden hervorragender Menschen und ihrer Arbeilen zu verfolgen, ist immer reizvoll, namentlich wenn die Darstellung den Zusammenhang mit den Zeitumständen und den besonderen Verhält niffen erkennen läßt, durch welche die Menschen geformt und zu den ihnen eigentümlichen Leistungen befähigt wurden. Es ist ja nicht so, daß irgendwelche geistige Großtat urplöglich aus dem Kopfe eines Genies entspringt wie in der griechischen Sage Pallas Athene   aus dem Haupte des Göttervaters Zeus  , sondern auch in Wissenschaft und Technik ist jede Leistung durch den gesamten Zustand der Zeit bedingt, und es ist immer mehr oder weniger zufällig, mit weichem Namen die Leistung in der Geschichte verbunden bleibt. Wäre 3. B. das schwächliche Siebenmonatskind Isaac Newton   nicht zur Entwicklung gekommen, so wäre das allgemeine Massenanziehungsgesetz nicht etwa unentdeckt geblieben, sondern zu ungefähr derselben Zeit aufgestellt, in der Geschichte aber mit einem andern Namen verknüpft worden. Daß in unsern Tagen die Relativitätstheorie an den Namen Einstein   gebunden ist, ist in gleicher Weise zufällig, der allgemeine Zustand der physikalischen Wissenschaft verlangte die Aufstellung dieser Lehre, die Zeu war für sie reif. Das tut natürlich dem Verdienste der betreffenden Männer nicht den mindesten Eintrag, und es ist, wie gesagt, stets überaus reizvoll, ihren Lebensweg und die oft seltsam verschlungenen Pfade zu verfolgen, auf denen sie zu ihren Entdeckungen und Leistungen gekommen sind.

Die vorliegende Lebensgeschichte*) erfüllt die oben geforderte Aufgabe in keiner Weise. Der naive Leser muß vielmehr den Ein­drud gewinnen, daß ohne Steinmetz die gesamte Elettro­technik heute sehr erheblich hinter ihrer wirklichen Höhe zurück­geblieben wäre. Bei aller Anerkennung der großen Leistungen von Steinmetz ist das natürlich eine lächerliche Uebertreibung.

Die Entwicklung hat gezeigt, daß die alte Abschreckungstheorie jeden Schein von Berechtigung verloren hat, und daß das Problem mit dem läppischen Scherzwort die Herren Mörder mögen an­Dr. Werner Peiser  . fangen" nicht gelöst wird.

Als Lebensgeschichte eines bedeutenden um die Entwicklung der Elektrizitätslehre und der Elektrotechnik hoch verdienten Mannes kann das Buch in keiner Weise empfohlen werden.

Dr. Bruno Borchardt  .

Die Geschichte einer Kindheit.

Im Bücherkreis sind jetzt drei Bände eines Kindheitsromans*) erschienen, die die Epoche jenes rätselhaften Ueberganges aus der Kindheit in das Land der Erwachsenen schildern. Man bekommt jedoch keine der heute modernen kunstvollen Seelenanalysen, die den inwendigen Mechanismus des Menschen säuberlich in seine Be­standteile zerlegen, ohne damit die Triebkraft zeigen zu können, die dieses Schicksal in Bewegung setzte. A. M. de Jong versucht sich nicht an gelehrten Geheimnissen; er schildert die Ereignisse, die im Ablauf einiger Lebensjahre für den kleinen Bauernjungen Meryntje Gensen bedeutungsvoll waren.

Das Kind steht in einem färglichen, wenn auch von Not, die ihm fühlbar wird, kaum beschwerten Alltag, in der Enge einer bäuerlichen Welt, die von der Religion beherrscht wird. Eine Mauer von Geboten und Verboten türmt sich um Meryntje auf, und das Rind, natürlich fromm aus seinem großen Liebesbedürfnis heraus, ist bereit, diese Mauer als einen Schutzwall anzusehen, den ein strenger, aber gerechter Gott und seine irdischen Stellvertreter, die Erwachsenen, um sein fleines Dasein errichten. Denn Worte find für ihn noch Begriffe, und die Welt ist daher erfüllt von Wohl­wollen und Aufrichtigkeit, Liebe und Gerechtigkeit. Stock- und Schick= falsschläge können in dieser Welt nicht unverdient fommen; und wenn fie Meryntje anscheinend grundlos heimsuchen, so grübelt er solange nach, bis er entdeckt hat, für welche verborgene Tat, zu welchem geheimnisvollen Zweck die göttliche Allwissenheit sie aus teilte.

An dieser Schwelle der Erkenntnis beginnt Meryntjes persön­Auch von den Beziehungen Steinmetz' zu seiner Familie erfährt man aus dem Buche nichts; das erste Viertel schließt mit der Fluchtliche Entwicklung, die ihn in Zwiespalt bringt mit den Erwachsenen, die seine Umwelt beherrschen. Er fügt sich nicht stumpf und artig Steinmez' aus Deutschland  , er floh als junger Student heimlich dem Trott des Alltags ein, sondern er rettet sein eigenes Fühlen des Nachts aus seiner Vaterstadt Breslau  , um einer ihm drohenden und Denken über die Grenzen der primitiven Kindheit herüber; er Berhaftung als Sozialiſt zu entgehen. Bon seinem schlafenden fann nicht begreifen, daß das Leben der Erwachsenen sich aufbaut Vater verabschiedete er sich, ihn weckend, mit den Worten: Ich fahre aus Aeußerlichkeiten, die sie Notwendigkeiten nennen und die doch für ein paar Tage zu einem Freunde", worauf der Vater lächelte, nichts anderes sind als Schutthaufen von Tradition und Egoismus, nickte und bald wieder einschlief. Leonard fügt hinzu: Er sollte Unverstand und Gedankenlosigkeit. Meryntje sucht in allem Ge­seinen Sohn nie mehr wiedersehen". Im ganzen folgenden hört man dann von irgendeiner Familienbeziehung nichts mehr, so daß der schehen die Zusammenhänge, er sucht die innere Notwendigkeit für jedes Tun und Lassen. Eindruck entsteht, der in Amerika   erfolgreiche und mit Anerkennung und Ehren überhäufte Steinmetz habe nie wieder in Verbindung mit seiner Familie gestanden. Tatsächlich ist der Vater nicht lange nach der Flucht gestorben, aber mit Mutter und Schwestern stand Steinmetz in dauerndem brieflichem Verkehr, eine seiner Schwestern ließ er nach Amerika   kommen und sie besorgte einige Zeit seinen Junggesellenhaushalt.

Die Verhältnisse auf den höheren preußischen Schulen und die politischen Zustände der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts sind sehr verzerrt und oft geradezu falsch dargestellt. Daß Lassalle 20 Jahre nach seinem Tode einer der Führer der deutschen   Soziai demokraten genannt wird, zeigt, wie wenig Sorgfalt der Verfasser aufgewendet hat, sich mit den Verhältnissen vertraut zu machen, von denen er spricht. Auch der Sat: Die Verfolgung der Sozialisten war sehr milde. Die Höchststrafe war ein bequemer Aujenthalt im Gefängnis, der keine Schande nach sich zog", wird von denen, welche die ganze Brutalität der preußisch- deutschen   Verfolgungen unter dem Bismarckschen Schandgesetz mit erlebt und am eigenen Leibe zu spüren bekommen haben, nur mit Kopfschütteln aufge­nommen werden.

*) Jonathan Norton Leonhard, Das Leben des Karl Proteus Steinmez. Aus dem Amerikanischen überseht von Rudolf Nutt. Deutsche Verlagsanstalt  , Stuttgart  , Berlin  , Leipzig  , 1930. 242 Gehen, In Leinen geb. 7,50 m.

Meryntjes Weg in die Einsamkeit beginnt. Ergreifend schildert de Jong die Freundschaften, die das Kind auf der ersten Strecke dieses Weges findet: Menschen, die wie er den Wundern der Welt mit offenen Augen gegenüberstehen, die aber immer wieder blind in die Fallen menschlicher Bosheit und Dummheit hineintaumeln. Und dann verwehen die Stürme des Schicksals einen nach dem anderen; der Bagabund Krug sigt im Gefängnis, der alte Pfarrer ist tot, Fliereflöter, sein seltsamer Küster, der nur aus Liebe zu dem franken Pfarrer das ihm widerstrebende Kirchenamt annahm, durch­zieht wieder die Welt; Meryntjes Schüßling, der furchtsame, bären­starke Idiot Fons wird von dem natürlichen Verlangen nach dem Weibe in Schuld und Verbrechen gestürzt.

Ein junger Geistlicher kommt ins Dorf; er verkündet wieder den Gott des Zornes und der Rache, vor dem sich schon seit Gene­rationen die Bauern demütigten und von dessen engherziger himm­lischer Weltanschauung sie ihre irdische bezogen. Meryntjes Gott   der Liebe, den der alte Pfarrer predigte und für den die Atheisten Krug und Fliereflöter mehr Verständnis aufbrachten als die Dorfbewohner, wird entthront. Das Kind sieht die Welt, die dieser Gott zu re­gieren schien, zusammenbrechen, nachdem die wenigen Menschen, die sie gestützt haben, daraus verschwunden sind. Trude E. Schulz.

2. M. de Jong: Meryntje Gensens Rindheit ( 3 Bande: Berrat; Der feltfame Küfter; Einfältige Kinder).

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