2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 226.
Internationaler Kongre für Frauenwerke und Frauenbestrebungen.
VI.
Sonnabend, den 26. September 1896.
hafter Beifall und heftiges Bischen.)
13. Jahrg.
fampf, fie führt aber nicht den Kampf gegen das männliche würden in bürgerlichen Blättern immer wieder aufgetischt. Geschlecht, den die bürgerliche Frauenbewegung ihrer ganzen Durch die Art, wie die Dienstboten im bürgerlichen Hause Entwicklung nach zu führen die historische Aufgabe hat.( Leb- behandelt würden, würde der Geist der Ungleichheit schon bei den Kindern geweckt.( Bravo.) Wie viele Frauen gäbe es, die die Baronesse Griepenberg weist auf das gemeinsame Dienstboten auf den Weg der Bildung hinwiesen, ihnen ein Buch Am Freitag Vormittag fand unter Borsiz der Frau Jeanette Wirken von bürgerlichen Frauen, Arbeiterinnen und Bäuerinnen empföhlen oder sich nach ihren Verwandten erkundigten? Schwerin wieder eine außerordentlich zahlreich besuchte in ihrem finnländischen Frauenverein hin. Er zählt 600( Bravo.) Ein Arbeiterschutzgesetz für Dienstboten sei nicht vorSeftioussigung statt, in der über Boltserziehung und Arbeiterinnen und Landfrauen als Mitglieder. Die Arbeiterinnen handen, nur ein Arbeiterzwanggefeß, die Gesinde- Ordnung. Die Arbeiterinnenfrage verhandelt werden sollte. Die beiden waren besonders organisirt, beschlossen aber, den besonderen Dienstboten seien häufig unwürdig untergebracht, freie Zeit für ersten Vorträge standen nur in einem sehr lockeren Zusammen- Verein aufzulösen, da sich der Verein genügend um die ökonomi- Erholung und Fortbildung sei ihnen nicht garantirt. Alle Frauen hang zum Thema. Zunächst wurde eine Arbeit der Miß Jane schen Interessen der Arbeiterinnen bekümmere; jetzt bilden sie müßten sich mit den Gefinde- Ordnungen vertraut machen, dem Clapperton über Familiengenossenschaften" ver eine besondere Sektion des Frauenvereins. häßlichen Ueberbleibsel des Geistes der Bevormundung. In der Lesen. Der Vorschlag geht dahin, daß sich je zwanzig Herr Boos Jäger, ein schweizer Sozialreformer, der Macht, die der Hausfrau durch die Gefinde- Ordnung verliehen Familien der Mittelklasse vereinigen, um gemeinsame die in englischer Sprache gehaltene Rede der Frau v. Griepen- sei, dürfe sie nicht ein Vorrecht, sondern müsse eine Beleidigung, Wirthschaft in einem Familienheim zu führen, und berg verdeutscht hatte, theilte mit, daß die Arbeiterinnenvereine eine Unterdrückung ihres eigenen Geschlechts darin sehen. In die Kinder, Mädchen und Knaben zusammen, gemeinsam er- der Schweiz , die durchaus sozialdemokratischen Charakters seien, den Dienstboten- Ordnungen vereinigt sich Klaffen- und Geschlechtsziehen zu lassen. Von dieser gemeinsamen Erziehung verspricht erfolgreich mit bürgerlichen Frauenvereinen zusammen gearbeitet sklaverei.( Bravo.) fich Miß Clapperton in erster Linie die Ermöglichung glücklicher und viel erreicht hätten. Die Frauenbewegung hätte so viel Eben, sobald die Kinder herangewachsen sind. Ueber die Feinde, daß der Sieg unmöglich würde, wenn die Frauen sich ökonomischen Grundlagen dieser Familienheime verbreitete sich trennen wollten.( Bravo.) der Vortrag nicht. Er führte zu feiner Debatte, ebenso wenig die Rede der Miß Campbell aus Glasgow über das, Rettungswert an gefallene Mädchen." Hier war nur das Eingeständniß von Bedeutung, daß alle bisherigen Versuche ganz ergebnißlos geblieben seien; man müsse sich auf die Hilfe des allmächtigen Gottes verlassen.
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Redner will noch weiter sprechen, muß aber von der Vorsißenden unterbrochen werden, weil die Zeit leider zu beschränkt sei. Er vertheidigt hartnäckig feinen Platz auf der Tribüne und Frau Lily Braun : Zur Drientirung der Ausländerinnen weicht nur erneuten drängenden Vorstellungen der Vorsitzenden. möchte ich hervorheben, daß die Verhältnisse in Deutschland Frau 3ettin: Frl. Augspurg weist auf die Rückständigihrer ganzen historischen Entwickelung nach so verschieden feit der Bildung der Maffe hin. Wir verlangen aber gerade von denen Englands, Amerika's und der Schweiz sind, bessere Verhältnisse, um das Bildungsniveau zu heben.( Beifall daß sie zum Vergleich gar nicht herangezogen wer- und Zischen.) Sie hat sich in der Rolle der Pythia gefallen, den können. Was will der finnländische Verein mit 600 Ar- die über die blutige Revolution orakelt, die die Sozialdemokratie Nunmehr übernahm Frau Cauer den Vorsitz und Frau beiterinnen als Mitglieder besagen? Das ist eine ganz gering- herbeiführen will.( 3ischen und Beifall.) Wann hat die Sozials Jeanette Schwerin sprach über das Thema:" Auf welchen fügige Erscheinung. Ebenso gut könnte man einen Sturm im demokratie je behauptet, daß sie die Umgestaltung auf dem Wege fozialen Arbeitsgebieten kann sich die gesammte Frauenwelt zu gemein- Glase Wasser mit einem Sturm auf dem Weltmeere vergleichen. der blutigen Revolution herbeiführen will. Wir stüßen uns auf die famer Arbeit vereinigen?" Die Vortragende bezeichnete die Frauen-( Unruhe und Bischen.) Es ist hier behauptet worden, wir, die Gefeße der wirthschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und frage als einen Theil der Kulturaufgabe der Menschheit, an sozialdemokratischen Frauen, seien außer uns gerathen, weil sich unser Bestreben ist es, diese Umgestaltung auf friedlichem und deren Lösung alle Frauen betheiligt feien. Als diejenigen gezeigt hätte, daß eine große Frauenbewegung hinter dem Kongreß gesetzgeberischem Wege herbeizuführen. Verlassen die herrschenden Gebiete, auf denen sich die sozialdemokratischen, evangelisch- flände. Davon ist keine Rede. Allerdings macht der Kongreß Klassen diesen Boden, so ist der Friedensbruch nicht unsere sozialen und bürgerlichen Frauen vereinigen könnten, nannte sie für deutsche Verhältnisse einen imposanten Eindruck. Aber wie Schuld.( Bravo und heftiges Biſchen.) folgende: 1. die Volksschule, die in eine Einheitsschule um- wird die Begeisterung der bürgerlichen Frauen einschrumpfen, Frau Dr. Daszynska: Es wurde erwiesen, daß ein gegestaltet werden müsse; 2. weibliche Fabrikinspektoren; 3: Aus wenn sie wieder zu ihren kleinen Bereinsthätigkeiten zurückkehren. meinsames Arbeiten von Arbeiterinnen und bürgerlichen Frauen dehnung der Fabritgesetzgebung zum Schutz der Frauen und( Beifall und Bifchen.) Ich habe von verschiedenen Seiten hier in vereinzelten Fällen möglich und daß diese Arbeit von großem Kinder; 4. Zulassung der Frau zur Kommunalvertretung und gehört, daß man sich unbefriedigt fühlt, daß man, was die Nutzen ist. Nicht erwiesen wurde, daß die Arbeiterinnen 5. Durchführung der Organisation der Arbeiterinnen. In Arbeiterinnen betrifft, fagt: Hier stehen wir vor so einem un fich als Klasse an den Bestrebungen der bürgerlichen Frauen be England und Amerika und in der Schweiz hätte sich ein Zusammen- geheuren Glend, daß wir mit Vereins- und Wohlthätigkeits- theiligen fönnen. Die Frage, ob die bürgerlichen kämpfenden gehen aller Frauen sehr bewährt. Auch beim Streit der bestrebungen nicht dagegen ankämpfen können. Zweifellos Frauen sich als Klasse betrachten und vorgehen wollen, Arbeiterinnen in der Konfektions Industrie in Dresden decken fich einige Bestrebungen der bürgerlichen und scheint mir zu verneinen zu sein. Sie sind ein leidender
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hätten Frauen aus bürgerlichen Kreisen und sozialdemokratischen der proletarischen Frauenbewegung. Frau Schwerin erwähnte Theil in der heutigen Gesellschaft. Die Leidenden haben Kreifen zusammengewirkt. Rednerin macht den Vorschlag, daß. a. die Forderung nach weiblichen Fabrikinspektoren, fich aber immer geneigt gezeigt, Opfer zu bringen und sich in Vertrauenspersonen von den Frauenvereinen aller Richtungen nach Erweiterung der Arbeiterschutz Gesetzgebung und forderte den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Deshalb glaube ich, daß gewählt werden und zusammentreten sollten, um für die obigen uns auf, Hand in Hand mit den bürgerlichen Frauen zur Er- fein so schroffer Gegensatz zwischen bürgerlicher und proletarischer fünf Punkte ein gemeinsames Vorgehen zu erzielen. Wenn eine ringung dieser Ziele zu gehen. Darauf kann ich nur erwidern, Frauenbewegung besteht, wie es nach den Verhandlungen erscheinen Rednerin in der sozialdemokratischen Frauenversammlung am daß wir seit vielen Jahren um diese Dinge kämpfen, wie die könnte. Wenn die bürgerliche Frau sich um die Arbeiterinnen Mittwoch den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen zugerufen hätte: sozialdemokratischen Abgeordneten überhaupt stets für alle Frauen- Verhältnisse fümmert, so bringt fie fein Opfer, sondern gewinnt, Ihr hemmt uns, doch Ihr bezwingt uns nicht, so hätte sie inso- forderungen eingetreten sind. Ein engeres Zusammenarbeiten weil sie sich auf eine höhere Stufe der Menschlichkeit stellt. fern Recht, als die bürgerlichen Frauen die sozialdemokratische aber schließt die verschiedene Weltanschauung aus, auf deren( Beifall.) Frauenbewegung gar nicht bezwingen wollten.( Bravo.) In stetiger, Voden wir stehen.( Beifall und Zischen.) zu einer Dis= In ihrem Schlußwort bedauert Frau Schwerin , daß die unermüdlicher Arbeit wollen wir, ohne viel zu polemisiren, zu fussion mit den bürgerlichen Frauen sind wir aber Opponenten leider nicht auf ihre Thefen eingegangen seien. Das einem Verständniß der Lage der Arbeiterinnen gelangen und ob gern bereit, wir haben die Aufforderung auch an den Kongreß Thema sei also nicht erledigt. Gegen Frau Bettins Rath an fie uns ablehnen oder nicht, ihnen wie allen Frauen die Be- gerichtet. Von den bürgerlichen Frauen aber hat sich feine die bürgerlichen Frauen, in erster Linie für das Stimmrecht dingungen zu einem menschenwürdigen Dasein erringen."( Leb einzige zum Wort gemeldet. Ich hoffe, daß dies in der heutigen zu fämpfen, wendet die Referentin ein, daß die hafter Beifall.) Versammlung geschehen wird und daß Sie ebenso, wie wir ökonomische Entwickelung der politischen voranginge. Der hierher gekommen sind, zu uns tommen werden.( Beifall und Einladung, an der sozialdemokratischen Frauenversammheftiges Bischen.) fung theilzunehmen, glaubten die bürgerlichen Frauen
Die Diskussion über diesen Vortrag gestaltete sich äußerst lebhaft. Es griffen in sie einige Genossinnen ein und der Beifall, der ihre Worte begleitete, bewies, daß eine starke sozialistische Minorität im Saale vorhanden war.
Soziales.
Fräulein Anita Augspurg polemisirt gegen Frau nicht entsprechen zu dürfen, weil Frau Lily Braun den Bettin. Die bürgerlichen Frauen sähen nicht blos in die Kongreß geschmäht und ihm Verständnißlosigkeit vorgeworfen Gleich die erste Rednerin in der Debatte war Genoffin 3 ett in. Ferne und hielten theoretische Vorträge, sondern wollten schon hätte.( Auf diesen Angriff fonnte nicht erwidert werden, da Sie wurde mit Beifall und Bischen empfangen und sagte: Das für das Heute arbeiten und in der Gegenwart Früchte pflücken. die Referentin fich das Schlußwort hierfür gewählt hatte). Wort: Ihr hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht, habe( Beifall.) Bei ihren tiefen ökonomischen und historischen Kennt Trotz alledem halten wir ein Zusammenarbeiten nicht für so ich durchaus nicht gegen die bürgerliche Frauenbewegung ge- nissen werde Frau Zetkin am besten wissen, daß aussichtslos. Wir Frauen rechnen uns zu keiner Klasse, wir sind keine braucht. Ich habe diese, wie ich offen bekennen will, bisher als die große Masse zu ungebildet sei, um die idealen Feinde der proletarischen Frauenbewegung und wo kein Feind ist, eine foziale Macht noch nicht so hoch eingeschäßt, daß zu einem Forderungen der Sozialdemokratie zu verwirklichen. Von der da ist kein Kampf."( Lebhafter Beifall.) solchen Wort Veranlassung wäre.( Bischen.) Es war gegen die praktischen Durchführung der sozialdemokratischen Ideale sei man Damit hatten die Vormittagsverhandlungen ihr Ende ere Nücken und Tücken des Kapitalistenstaates gerichtet, der die Ar- also noch weit entfernt. Die Einführung weiblicher Fabrit reicht. Es war die bewegtefte Sigung, die der Kongreß bisher beiterinnenbewegung, weil sie auf sozialdemokratischem Boden inspektoren würde durch die vorzüglichen Arbeiten der Frau gehabt hatte. fteht, zu unterdrücken sucht. Die Referentin hat recht: zwischen Schwerin rascher herbeigeführt werden, als durch die bürgerlicher und proletarischer Frauenbewegung sind Berührungs- blos rhetorischen Leistungen sozialdemokratischer Parteipunkte vorhanden, und auch wir haben in der That für alle führer im Reichstage. Eine schneidende Inkonsequenz Reformforderungen, die darauf abzielen, der Geschlechtsstlaverei des sei es, wenn Frau Bettin glaube, daß die Blutthaten einer Re- Die vereinigten Buchdruckereien" Breslau's sehen Weibes ein Ende zu bereiten, mit Energie und Klarheit gewirkt. volution den Segen höherer Kultur herbeiführen würden. Ohne ihre Kundschaft" ganz ergebenst" davon in Kenntniß, Seit Jahren treten wir für die politische Gleichberechtigung der entsetzliche Greuelthaten könne der völlige Umschwung der Dinge, daß sie die durch den neuen Buchdruckertarif bedingte Frau, für Frauenstimmrecht ein. Wo aber ist ein deutscher den Frau Betkin verlange, nicht herbeigeführt werden. Hierdurch Vergrößerung der Herstellungskosten wegen der in Breslau Frauentongreß, der diese Forderung bisher offiziell anzuerkennen würden aber die Keime segensreicher Entwickelung vernichtet besonders niedrigen" Preise für Buchdruckarbeiten nicht gewagt hätte. Wir betrachten unsern Kampf in erster Linie als werden. Das müsse sie bei aller Sympathie für die idealen Biele allein zu tragen vermöchten", und deshalb gezwungen" einen Klassenkampf gegen die kapitalistische Gesellschaft. Auch der Sozialdemokratie aussprechen.( Lebhafter Beifall). wären, die Sah- und Druckpreise um zirka 10 pt. in taltischer Beziehung können wir nicht die Wege wandeln, die Frau Kamp Dresden meint, der Beweis, daß die bürger zu erhöhen. Der neue Buchdruckertarif bringt aber die bürgerliche Frauenbewegung wandelt. Eie petitioniren zum lichen Frauen mit den Arbeiterinnen Hand in Hand gehen können, feine 10 prozentige Erhöhung der Produktionskosten mit sich. Beispiel an den Monarchen. Wer fann von Republikanern fei in Dresden beim Konfektionsarbeiterinnen Streit vollständig Weiter werden die Buchdruckereibefizer selbstverständlich dafür verlangen, daß sie sich der Person des Herrschers bittend nahen. erbracht worden. Wir Frauen aus bürgerlichen Kreisen haben sorgen, daß ihre Arbeiter in 9 Stunden möglichst dasselbe ( Unruhe.) Sie petitioniren an die Regierung. Wer kann von uns nicht nur Geld gesammelt und an das Streikkomitee abgeführt, Quantum Arbeit liefern, wie früher in 91/2 Stunden effektiver verlangen, daß wir einer Regierung bittend nahen, die 12 Jahre wir haben uns auch mit den Führern über die Art und Arbeitszeit. Die Buchdruckereibefizer würden also bei der zehnlang während des Ausnahmegesetzes uns geknechtet und verfolgt Weise des Vorgehens geeinigt."( Beifall.) Wir haben prozentigen Erhöhung der Satz- und Druckpreise ein recht hat.( Beifall.) Wie follen wir einer Regierung bittend nahen, vor allem auch unfern Einfluß als Kundinnen angewandt, um profitables Geschäft machen. Zum Glück ist aber die Konkurrenz die die Weisheit der Gerichte gegen die Arbeiterinnen- Organi- die Forderungen der Arbeiterinnen durchzusetzen. Das hat die da, die das Publikum vor allzu großer Schröpferei bewahrt. fationen in Bewegung gefeht hat, eine Weisheit, gegen die Dresdener Sozialdemokratie auch bereitwillig anerkannt. Die Salomo's Weisheit der reine Waisenknabe ist.( Heiterkeit, Beifall Dresdener Arbeiter standen auf dem einzig vernünftigen ruhigen Mannheimer„ Voltsstimme" veröffentlicht eine Buschrift aus den Bur ,, Sonntagsruhe " der Handlungsgehilfen. und Widerspruch.) Wenn man helfen will, muß man nicht blos Standpunkt, daß sie die offen und ehrlich dargebotene Hand Kreisen der Handlungsgehilfen, wonach das dortige Bezirksamt Schöne Wünsche aussprechen, sondern auch eine soziale Macht vor- annahmen, ohne sich in ewige Polemiken und muylose stellen, um diese Wünsche durchzudrücken. Was bedeutet die Macht Erörterungen zu ergehen, wozu wir Deutschen leider so sehr das Arbeiten an folgenden Sonntagen zuließ beziehentlich zuläßt: der Gutgesinnten gegen die eines Stumm, der ausschlaggebend ist in neigen. Wir bürgerliche Frauen folgten dem Grundsatz: hier 1. am Sonntag vor Ostern ; fozialpolitischer Hinsicht. Jeder ernsthaften Sozialreform widerstrebt leiden Frauen, hier werden Frauen mißhandelt und unterdrückt, würdigkeit des Stadtrathes um den dritten( Himmelfahrtstag) 2. an den beiden Maimeßsonntagen, die dank der Liebenss die bürgerliche Gesellschaft. Wir weisen Reformen durchaus und hier müssen Frauen helfen.( Lebhafter Beifall.) nicht zurück, aber alles, was die bürgerliche Klasse für die Frau A. Küst ner bedauert, daß von einer Seite ein Miß- vermehrt wurden; Arbeiter thut, ist nur ein Quentchen Schuldzurückerstattung. flang in den Verlauf des Kongresses gebracht worden sei. Frau Um das Linfengericht der Sozialreform kann das Proletariat Bettin hätte diese Tribüne gemißbraucht, um für ihre sozialnicht fein Erstgeburtsrecht, eine revolutionäre Klasse zu sein, demokratischen Theorien Propaganda zu machen.( Unruhe.) aufgeben.( Bifchen.) Erschrecken Sie nicht vor dem Worte revo
die
3. am Schützenfest mit 2 Sonntagen;
4. am nächsten Sonntag und im Anschluß hieran
Die
5. an den beiden Herbsimeßsonntagen welche ja wahrschein Frau Cauer, die den Vorsitz übernommen, unterbricht lich auch wieder durch einen dritten vermehrt werden, damit ja lutionär; es hat seinen bestimmten geschichtlichen Sinn, und ich ge- die Bednerin und bittet sie, nur fachlich zu debattiren. Gleich Wanderkrämer nicht zu kurz kommen; brauche es in diefem, nicht im Kapitalisten- oder Wachtstubenjargon! zeitig fragt sie fie, ob sie überhaupt über die in Frage kommenden Als gemeinsamen Punkt für geschlossenes Vorgehen bezeichnete Dinge orientirt sei. Frau Schwerin auch die Reform der Volksschule. Woher soll
Frau A. Küst ner( fortfahrend): Frau Betkin hat hier eine Proletarierfrau die Zeit nehmen, um in genügender Weise den Umfturz gepredigt, ja sogar Petitionen an allerhöchste an einer solchen Aufgabe mitzuarbeiten? Da hat sie dringendere Stelle..( Schlußrufe.)
Aufgaben, da wendet sie ihre Zeit besser an, wenn sie im Lager Frau Cauer macht die Rednerin nochmals darauf auf
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6. reihen sich hieran die 4 Sonntage vor Weihnachten und 7. der Sonntag für die gesetzliche Inventur. Das nennt man" Durchführung" der Sonntagsruhe! Detailgeschäften mit mehrköpfigem Personal üblich, daß der Ans Früher war es, schreibt die Bolksstimme", in den meisten gestellte einen Sonntag um den andern ganz frei hatte. Das waren 1. Oster, Pfingst- und Weihnachtstag eingerechnet etwa 29 freie Sonn- und Feiertage. Zieht man aber bei der
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der Sozialdemokratie mittämpft.( Beifall und Zischen.) Wenn merksam, daß es sich um die Arbeiterinnenfrage handle. die bürgerliche Frauenbewegung in erster Linie für vollkommene Frau Küst ner verzichtet. politische Gleichberechtigung der Frau eintreten würde, so könnten Ein Frl. Tiburtius will die religiöse Frage aufs Tapet heutigen Sonntagsruhe" die vorerwähnten 15 Arbeits- Sonntage wir dies als eine nützliche Thätigkeit betrachten, weil mit dem Wahl- bringen, verzichtet aber auf Zureden der Vorsitzenden aufs Wort. von den 52 Sonntagen ab, so bleiben noch 87 und an diesen 37 zettel in der Hand die Proletarierfrau ihrem Manne ein werthvoller Herr Dr. Aurelius Schmidt macht unter großer Sonntagen muß der Handlungsgehilfe je 5 Stunden arbeiten, fo Bundesgenosse in feinem politischen Kampfe fein würde. Ferner müßte Seiterfeit der Versammlung und unter lauten Rufen Zur daß er heute mit der theuer erkauften Sonntagsruhe noch nicht die bürgerliche Frauenbewegung eintreten für Steuerreform, Ab- Sache" Propaganda für die Knabenhorte und erzählt wieder von einmal so viel freie Beit hat als früher! schaffung der Gesinde- Ordnung und für den Achtstundentag. Von seinem vortrefflichen Vater. Krankenkassenwesen. Der Kranken und Sterbekasse zu der Bereitwilligkeit der bürgerlichen Frauen, die Organisationen Der nächste Redner, Herr Dr. Schnapper- Arndt, Schmitten( E. 5.), der Allgemeinen Unterstützungstaffe für der Arbeiterinnen zu fördern, wird nur dann etwas zu hob die Diskussion wieder durch eine vortreffliche Rede über die Krankheits und Sterbefall zu Kleinschwalbach( E. s.), ber erwarten sein, wenn man diese Organisationen zu Kampf- Dienfibotenfrage, die bezeichnenderweise von den reformeifrigen Kranken- und Sterbefaffe Beständigkeit" zu Breslau ( E. H.), der organisationen, nicht etwa nicht etwa zu Harmonie Kaffeekränzchen bürgerlichen Frauen bisher nicht einmal gestreift worden war. Allgemeinen Unterstützungstaffe„ Kameradschaft" für Krankheitsmachen will. ( Lebhafter Beifall und heftiges Bifchen.) Die vorgeschrittenen bürgerlichen Frauen, so sagte er, sollten sich und Sterbefall zu Sulzbach( E. E.), der Kranken- und SterbeDas Gute, das die bürgerliche Frauenbewegung thut, werden vereinigen, um die kleinliche und gehässige Saltung, die die taffe des Vereins der Nutscher zu Berlin ( E. H.), der Krankenwir immer gern anerkennen, aber wir meinen nicht, daß dort, Bourgeoisie in ihrer Mehrzahl зи ben Dienstboten und Begräbnißkaffe der chirurgischen Instrumentenmacher,
wo es sich um eine Attion um gleiche Biele handelt, auch immer einnimmt, zu bekämpfen. Diese philiftröse Haltung äußere Bandagisten und Berufsgenossen( E. 5.) in Berlin , der Freien derfelbe Weg eingefchlagen werden wird. Für uns steht der sich in der Gesetzgebung, in der sozialen Sitte und in der Literatur. Kranken- und Begräbnißkasse der Schuhmacher und BerufsGrundfah in erster Linie: die proletarische Frau kämpft ge- Die fabesten Anekdoten über„ moderne Dienstboten", die sich aber genoffen Berlins ( E. H.) und der Kranken- und Sterbekasse aller meinsam mit ihrem männlichen Schicksalsgenossen einen Klassen- schon in der Literatur des sechzehnten Jahrhunderts vorfänden, gewerblichen Arbeiter für Schöneberg und Berlin ( E. H.) ist vom