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Nr. 171.

Erscheint täglich außer Montags. Abonnements Preis für Berlin : Bierteljährlich 3,30 Mart, monat­lich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. frei in's Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags- Nummer mit bem ,, Sonntags= Blatt" 10 Pfg. Post- Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband : Für Deutschland u.Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 3 Mart pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs- Preisliste

für 1891 unter Nr. 6469,

Vorwärts

8. Jahrg.

Insertions- Gebühr beträgt für die fünfgespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pfg., für Vereins- und Bersammlungs Anzeigen 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müffen bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition abgegeben werden.. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr Abends, an Sonn­und Festtagen bis 9 Uhr Vor­mittags geöffnet.

Sernspred- Anschluk: Amt VI, Nr. 4106.

Berliner Bolksblatt.

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: Beuth- Straße 2.

Sonnabend, den 25. Juli 1891.

Expedition: Beuth- Straße 3.

Amtliche Tohultatiffik. beschert, ſo ſpricht man von Deßerei" und von Wenn die sozialistische Preſſe ſich über elende Löhne Politische Uebersicht.

nicht vertheure!

Die neuesten Nachrichten müssen solche Zweifel her­Herr von Caprivi hat sich geirrt als er sagte: Es vorgerufen und befestigt, ja zur Gewißheit erhoben haben. giebt keinen Nothstand."

Und die Frankfurter Zeitung " hat ganz recht, wenn

sie schreibt:

Wir zweifeln feinen Augenblick daran, daß Herr von Caprivi, als er im Frühjahre seine beruhigende Rede über die Ernte- Aussichten hielt, in gutem Glauben gehandelt, und sich auf die Berichte von Sachverständigen gestützt hat. Heute wird der Herr Reichskanzler jedoch zugestehen müssen. daß er sich geirrt hat, daß er schlecht unterrichtet war, ja daß er durch feine Rede die Zufuhren nach den deutschen Märkten zurückgehalten hat. Wenn Herr von Caprivi seine Erklärungen heute nochmals durchliest, wird er ausrufen müssen: Ich spielte ein gewagtes Spiel, ich hab's verloren." An Warnungen hat es damals nicht gefehlt. Jetzt fönnen alle Bemäntelungen der Regie­rungsorgane an der Situation nichts ändern. Helfen kann nur die Aufhebung oder Herabsehung der Ges treidezölle.-

Wir zollen allen Leistungen auf sozialstatistischem Ge- maßlosen Anforderungen". Handelt es sich Berlin , 24. Juli. biete, die wir der Arbeit und Energie einzelner Personen, aber um Berechnung von Entschädigungen bei Unfällen, so Einem Gerüchte zufolge, das anf sehr gute Korporationen oder gemeinnützigen Anstalten verdanken, die können die Herren Unternehmer selber den Durchschnitts- Quellen zurückgeführt ward, sollte der deutsche Reich 3- gebührende Anerkennung. Aber wir können auch nicht lohn gar nicht niedrig genug angeben. leugnen, daß alle diese Leistungen naturgemäß weit hinter fanzler in Sachen der Kornzölle eine Konferenz mit Wenn man die großen Herren sonst von ihrer Vertretern des Getreidehandels gehabt oder veranlaßt haben. den Anforderungen zurückbleiben, die unsere Zeit an die" Noblesse" sprechen hört, so sollte man es für undenkbar Das Gerücht ist sofort für falsch erklärt worden, verschiedenes Sozialstatistik im Allgemeinen zu stellen berechtigt ist. halten, daß sie sich wegen ein paar Mark mit einem Die Statistik ist eines der kräftigsten Mittel, um die armen Arbeiter, der in ihrem Dienste und zu ihrem Vor- läßt jedoch darauf schließen, daß etwas an der Sache ist und Die Statistik ist eines der kräftigsten Mittel, um die theil seine gesunden Glieder eingebüßt hat, vor den stiegen sind, ob ihre optimistischen Anschauungen in Betreff daß der Regierung nachträglich doch Zweifel darüber aufge­sozialökonomischen Uebelstände bloßzulegen und die Ueber- Gerichten herumstreiten. Aber es ist doch so und wer einen der Getreidevorräthe und des Standes der Saaten auch in zeugung von der Nothwendigkeit ihrer Beseitigung in den Einblick in die bezüglichen Prozesse gethan hat, der muß den Thatsachen begründet waren. weitesten Kreisen und in allen Gesellschaftsschichten zu ver- uns beipflichten. Es ist unglaublich, welche Schäbigkeit da breiten. Zu diesem Zweck aber muß die Statistik umfassend schon zu Tage getreten ist. und erschöpfend sein und das kann sie nur werden durch schon zu Tage getreten ist. einen mit allen modernen Hilfsmitteln ausgestattetem sta at- der gerade den Werth einer zuverlässigen Lahnstatistit für In den letzten Tagen nun hat sich ein Fall abgespielt, lichen Apparat. den Arbeiter erweist. Ein ländlicher Arbeiter, der ver­Bis jetzt haben wir nur schwache Anfänge einer der unglückt war, flagte die landwirthschaftliche Berufsgenossen­artigen Einrichtung und wir sehen, daß die private Statistit schaft seines Distrikts ein. Der Kreisausschuß setzte den im Dienste gewisser Interessengruppen sich wie eine feile jährlichen Gesammtverdienst des Arbeiters auf 679 M. fest Dirne behandeln lassen und herhalten muß, um die und darnach wurde die Rente bemessen. Es ward Seitens unglaublichsten und verkehrtesten Behauptungen zu beweisen. des Arbeiters Berufung eingelegt und im schiedsgericht­Man versteht es, die Ziffern zu gruppiren". Wie ist nur lichen Verfahren beschwor der Arbeitgeber, ein Junter aus die Statistik im Interesse der Schutzöllner mißhandelt der Mark, daß der Verdienst des Arbeiters noch geringer sei. worden, die uns haarklein und ziffernmäßig" haben nach Vor dem Reichs- Versicherungsamt aber wurde eine Menge weisen wollen, daß ein Getreidezoll von 5 Mart das Brot amtlichen und nichtamtlichen Materials beigebracht und Nun haben wir auch kein solches Vertrauen zur Bureau- nach einer privaten Statistit beläuft sich der Durchschnitts­verdienst in der betreffenden Branche( Gärtnerei) auf tratie, daß wir erwarten, dieselbe würde uns ohne Weiteres 1160 M. Die beklagte Berufsgenossenschaft wurde denn eine unanfechtbare und erschöpfende Statistik liefern, nament­lich wenn es sich um Lohnstatistik handelt. Aber es ließe auch verurtheilt. Die Berufsgenossenschaften, diese Gewerksgenossen­sich in der Einrichtung der statistischen Bureaus, die neu schaften der Kapitalisten", haben gelegentlich ihres zu schaffen wären, eine gewisse Garantie gewinnen, und im Verbandstages angekündigt, daß fie gewillt sind, Helfen kann nur die Aufhebung der Getreides Ganzen hat sich ja die amtliche Statistik, soweit es über­eine Arbeiter und Lohnstatistik zu schaffen. Aus zölle. Die Herabsehung genügt nicht. Sie hätte viel haupt eine solche gab, leidlich bewährt, wenn auch Engel, Dem angeführten Fall Petermann und Andere das Opfer ihrer sozial- die Arbeiter allen Grund haben, dringend eine amtliche ihrer Gier, Alles für sich zu retten, haben die Herren geht flar hervor, daß leicht vor zwei Monaten den Massen genügt. Allein in statistischen Aufrichtigkeiten geworden sind. Jedenfalls ist eine amtliche Statistik zuverlässiger, als eine ohustatiſtik zu verlangen, wenn sie nicht die geringfügigen Agrarier den Moment der Konzessionen versäumt. Jezt solche, die von den Bourgeois Interessen- Ansprüche, die ihnen die Sozialgesetzgebung giebt, noch heißt es Getreidezoll und Hungersnoth! oder Bourgeois- Interessen- u m ein Bedeutendes beschnitten haben Abschaffung der Getreidezölle! Den deutschen Junkern gruppen angefertigt wird. ergeht es, mie weiland den amerikanischen Die Sozialgesetzgebung, die Kranken-, Unfall, Invaliditäts- Ein halboffiziöses Blatt schlug jüngst vor, eine be- Sklavenhaltern, die sich zu keiner Konzession vers und Altersversorgung nimmt für ihre Berechnungen viel sondere sozialistische Abtheilung des taiserlich statistischen stehen wollten, und infolge dessen Alles verloren. fach einen Durchschnittslohn als Grundlage. Besonders bei Amtes" zu diesem Zweck zu errichten. Die Bezeichnung Hätten die Herren Junker rechtzeitig nachgegeben, so hätte der Bemessung der Entschädigungen und Renten nach dem klingt komisch und soll vielleicht wißig" sein. das deutsche Volk in seiner Mehrheit sich möglicherweise Unfallversicherungsgesetz kann die Bestimmung des Durch- Immerhin aber haben wir zu einer amtlichen Statistik, durch eine Herabsehung der Kornzölle um die Hälfte schnittslohns sehr wichtig werden und die Lohnstatistik ge- wie groß ihre Mängel auch sein mögen, mehr Vertrauen, beschwichtigen lassen dazu ist's aber jetzt zu spät.- winnt für den Arbeiter sonach eine erhöhte praktische Bes als zu einer solchen, welche etwa von den nationalökono­deutung. Das Interesse des Unternehmers und des Ar- mischen Lohnschreibern der Berufsgenossenschaften im beiters befinden sich dabei im schärfsten Gegensatze. Spezialinteresse der letzteren angefertigt wäre. So ungenügend nun auch die Leistungen der Sozial­gesetzgebung sind die Unternehmer geben sich alle Mühe, diese Leistungen noch herab zu drücken resp. sich ihnen zu entziehen. Und dazu soll ihnen die Statistik helfen, damit bei der Berechnung von Entschädigungen und Renten der Durchschnittslohn möglichst niedrig angesetzt werden kann.

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Feuilleton.

Nachdruck verboten.]

Kapitän Lobe.

Von John Law .

Autorisirte Uebersetzung aus dem Englischen von Regina Bernstein.

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wollen..

Die Arbeiter könnten durch eine amtliche Statistik in mancher Beziehung gewinnen und es würde Sache des Reichstages sein, dem neu zu schaffenden Institut die Ga­rantien mitzugeben, die es so tauglich machen, als es im Klassenstaat eben möglich ist.

Denn Illusionen machen wir uns dabei auch nicht..

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Daß Herr Baare nicht gerade erfreut sein wird über den Strafaufschub, der Herrn Fusangel bis zum 1. September bewilligt ist, bemerkten wir in der gestrigen Nummer, und die Kölnische Zeitung" bestätigt dieses mit einem giftigen Wuthausbruche. Man muß zurückgreifen auf die Kreuzzeitungs- Periode in der Zeit der Gödsche und Lindenberg, nach 1848, um ein Beispiel für die Gemein­heit zu finden, die sich darüber ereifert, daß einem Redakteur

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abgehalten, 2717 800 Häuser besucht, 12 740 000 Exemplare 5. Kapitel. " Kriegsruf" verkauft und 148 905 Leute bekehrt. Ein In den Höhlen". gutes Stück Arbeit in einem Jahre. Ich folgte der Eine halbe Stunde später ging Ruth zwischen zwei Höhlenretterin zur Halle und setzte mich in die Nähe Höhlenretterinnen, die nicht viel älter waren als sie selbst, der Thür. General Booth predigte über den Text: und in Höhlenuniform gekleidet, den Weg in der Richtung Was hast Du gethan mit dem Dir anvertrauten Pfund?" nach Seven Dials".*)

Er sprach über den Geiz und die Begierde, und jedes seiner Das Antlig des ältesten Mädchens war sehr blaß und Worte schien auf mich gemünzt. Ich glaubte, das Geld- mager. Große, vorstehende Augen leuchteten unter der fieber müsse sich auf meinem Antlig ausgeprägt, und er es breiten Stirn hervor. Sie lächelte und sprach selten. Sie wahrgenommen haben. Als er geendet hatte, sagte ich zu schien auf etwas zu schauen, was sie in weiter Ferne sah. Ich gelobte mir: Ich will in ganz London suchen, mir:" Diese Leute sollen meine Leute sein, und ihr Gott Das andere Mädchen hatte frische, rosige Wangen. Ihr soll mein Gott sein, denn sie sind im Ernste." Mund stand nie still. Unaufhörlich sprach sie zu Ruth und bis ich einen Ort finde, wo wirklicher Ernst vorherrscht. Sechs Wochen später trat ich der Heilsarmee bei. Mein erzählte allerlei Sachen von sich und anderen Beuten. Was wird mir all mein Geld helfen, wenn ich sterbe? Ich Weib hat gleichfalls die Uniform angelegt. Wir erwarten Beide Mädchen trugen kurze blaue Röcke, weiße gebe vor, an das Evangelium Christi zu glauben, und doch täglich Befehle, nach Indien zu gehen, und wenn sie ein Schürzen, schwarze Hüte und Jacken, auf denen vorn in bringe ich selbst kein Opfer."- Hierauf besuchte ich viele treffen, werden wir ihnen gehorchen, obgleich wir unser rothen Buchstaben das Wort Salvation" aufgeftict war. Rirchen und Kapellen. Kind hier zurücklassen müssen. In unserem Anwerbe- Die Leute der Heilsarmee hassen alle Zeitverschwendung. Endlich, eines Sonntagsmorgen, heut vor einem Jahr, schein haben wir versprochen, jede Stellung anzu- Sie glauben, daß in jeder Minute eine Seele zum Himmel als ich eben auf dem Weg nach der Portman- Kapelle war, nehmen, jede Arbeit zu thun, und jedes Amt, das uns oder zur Hölle fährt, daß von ihren Bemühungen die ewige um Herrn Neville Sherbrooke predigen zu hören, wurde übertragen wird, auszufüllen, im Hinblick auf die schlimme Glückseligkeit oder das ewigwährende Weh von Männern ich, als ich eben Orford Zirkus paffirt hatte, von einem und elende Lage der Männer und Frauen um uns herum, und Frauen abhängt. Mädchen in einfachem blauen Kleid und einer weißen und auf die Gefahr, der sie stündlich ausgesetzt sind, für So war Ruth kaum an den Tisch getreten und hatte Schürze angehalten. Sie war eine Höhlenretterin. Ich will immer der Hölle geweiht zu sein. die Worte gesprochen: Ich wünsche mich dem Dienste der Euch ihren Namen nicht nennen, doch Ihr werdet errathen, Die Offiziere begannen eine Hymne zu singen, betitelt Heilsarmee zu weihen," als sie auch schon der Obhut von wen ich meine, wenn ich Euch sage, daß sie den fluchenden Der große Arzt." zwei Höhlenretterinnen auvertraut wurde, damit sie deren Bill und die betrunkene Sally zur Bank der Rene gebracht Während sie sangen, trat ein Mädchen mit goldenem Arbeit sehe und beurtheile, ob sie sich dazu geeignet fühle. hat. Sie steckte mir ein Flugblatt in die Hand und lud mich ein, in eine nahegelegene Halle, ein Lokal, das der Haar und einem Antlitz, das durch einen Ausdruck kind- Und da an diesem Morgen die Höhlenarbeiterinnen von lichen Vertrauens verschönt wurde, an den Tisch heran und wünsche mich dem Dienste der

Heilsarmee gehört, zu kommen. Auf diesem Flugblatt fand

Heilsarmee während des vergangenen Jahres verrichteten Heilsarmee zu widmen."" Werks verzeichnet. Sie hatten 1810 380 Versammlungen|

*) Ein Stadtviertel zwischen Oxfordstreet und dem Strand", berüchtigt wegen seiner engen und schmutzigen Gassen, in denen in unmittelbarer Nähe der Theater und großartiger Geschäfte das größte Elend und die größte Verkommenheit hausen.