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Besonders bibelfest scheint die Stettiner Polizei unterm Einfluß des frommen Herrn v. Buttkamer nicht gerade geworden zu sein, denn sonst würde sie unschwer bemerkt haben, daß auf das Verbot einer Handlungsgehilfen- Versammlung das Wort des christlichen Religionsstifters anzuwenden ist. Der Sabbath   ist um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen gemacht.

In Stettin   wurde eine für vorlegten Sonntag Bormittag 1 die Arbeiter, die Mitglieder der Feuerwehr des Staatsbahnhofes als bringende Nothwendigkeit bezeichnet. Gobann sprach en angemeldete öffentliche kaufmännische Versammlung, wo Genosse in Bubna sind, haben ihre Thätigkeit eingestellt und wurden Dr. Aschrott Berlin und Dr. Flesch- Frankfurt namens Berthold Heymann aus Berlin   über den Achtuhr durch städtische Feuerwehrmänner ersetzt. einer Sonderkommission über die Handhabung der Bestimmungen Ladenschluß sprechen sollte, auf grund einer die Sonntags= Die Direktion hat die Ausständigen für entlassen betreffend den Verlust des Wahlrechtes beim Empfange von heiligung betreffenden Polizeiverordnung des Oberpräsidenten erklärt. öffentlichen Unterstüßungen. Die Kommission beantragte die von Pommern   verboten. Durch diese Verordnung ist das Nachträglich beschlossen, wie schon vorgestern gemeldet Aufstellung genauer Grundfäße, welche eine gleichmäßige, von Versammlungsrecht der Stettiner Handlungsgehilfen that worden ist, die Wiener   Werkstättenarbeiter, entgegen politischer Willkür schützende Auslegung der Geseze sicher stellt. sächlich illusorisch gemacht. An Wochentagen werden sie ihrem früheren Beschlusse, dennoch die Arbeit einzustellen. Bon Die Verhandlungen sind geschlossen. von ihren Ausbeutern so spät abends entlassen, daß alsdann 870 Arbeitern erschienen gestern früh nur 69. Am Nachmittag Versammlungen nicht mehr abgehalten werden können, und da sollte eine Deputation mit dem General- Direktor Grinimburg hielt fürzlich ein Kandidat Maurenbrecher ein Referat zu In der Sozialwissenschaftlichen Vereinigung zu Leipzig  Sonntag Nachmittag teine Lokale zu haben sind, so bleibt nur verhandeln. der Sonntag Vormittag übrig, dieser ist aber durch die Polizei­gunsten der gefeßlichen Einführung des achtstündigen Der schweizerische Lithographenbund hat durch Ur- Normal Arbeitstages. Er faßte seine Ansichten in verordnung der erwähnten Verwendung entzogen. abstimmung die sozialdemokratische Arbeiterſtimme" in Zürich   folgende Leitfäße zusammen: 1. Daß eine Verkürzung der für seine Mitglieder obligatorisch erklärt. Arbeitszeit in allen Fabriken nnd Werkstellen eintrete, ist eine Die Kohlengräber von Sainte- Florine( Departement Forderung der gesammten nationalökonomischen Wissenschaft. Haute- Loire  ) befinden sich seit einer Woche im Streit. Sie Diese Forderung ist sowohl aus humanen und hygienischen verlangen eine Erhöhung des Lohnes, der in den letzten Jahren Gründen zu stellen, als auch deshalb, weil die Berkürzung fast um die Hälfte verkürzt worden war. Sie leiden unter der der Arbeitszeit der mächtigste Faktor des wirthschaftlichen doppelten Ausbeutung der Kohlengruben- Gesellschaft und der Fortschritts ist. 2. Acht Stunden angestrengter Das Gewerkschaftskartell in Dortmund   hat ein ese- lohn von 5-54 Frks. verrechnen, zahlen sie den Arbeitern blos das Maximum dessen, was man bei dauernder Zwischenunternehmer. Während diese der Gesellschaft einen Tage- törperlicher und geistiger Arbeit ist ungefähr 8 immer eingerichtet, das vom 1. Oktober an jedem Abend von 31/ 4-31/ 2 Fris. Die Versuche der Arbeiter, ihre Forderung Erhaltung der Volkskraft fordern darf. Die 8-11 Uhr geöffnet sein wird. ohne Streit durchzusehen, waren an der proßigen Haltung Erfahrungen, die man bisher mit dem Achtstunden- Normalarbeits Die Maurer in Halle a. S. beschlossen, den Unternehmern der Administration gescheitert. Ebenso lehnte die lehnte die Ge- tage gemacht hat, sind überwiegend gute gewesen. 3. Demnach einen Tarif für innere Pubarbeit vorlegen zu lassen, sellschaft den vom Friedensrichter auf grund des Schiedsgerichts- ist es zu billigen, daß die politische Arbeiterbewegung die der folgende Bestimmungen enthält: 1. Innere Bubarbeit wird Gefeßes von 1892 angebotenen Vermittelungsversuch ab und Forderung des Achtstundentages für erwachsene männliche durchschnittlich Wand wie Decke à Quadratmeter mit 25 Pf. drohte den Arbeitern, die bis zum 28. September die Arbeit nicht Arbeiter aufgenommen hat als ein Ziel, dem man durch bezahlt; 2. bei vorkommenden komplizirten Puharbeiten wird der wieder aufgenommen haben würden, mit Entlassung. Die geeignete Geseze allmälig näher kommen muß. Für die Be­Preis nach freier Vereinbarung festgesetzt; 3. für Stuckput wird Streifenden nahmen dagegen den Vermittelungsversuch, wie das forgniß, eine der Forderungen könne tönne zu zu schnell und eine Zulage von 10 Pf. pro Quadratmeter bezahlt; 4. Neben- beinahe stets der Fall, bereitwillig an. Am Streit sind zirka zu plöglich erfüllt werden, ist bei dem Verhalten der politischen arbeiten, als da sind: Rüftlöcher zumauern, Schlemmen, Ueber- 1000 Arbeiter betheiligt. Sie verhalten sich ruhig, was jedoch Parteien gegenüber dem Arbeiterschuh kein Grund vorhanden. lagshölzer einmauern u. f. w. werden in Tagelohn berechnet; den Minister Barthou nicht verhindert, den Schauplatz des Das Referat fand allgemeinen Beifall, und in der 5. die Lohnzahlung hat abschläglich Sonnabends zu erfolgen Streits mit Gendarmen zu Fuß und zu Pferde überschwemmen Diskussion, an der sich u. a. ein Paftor, ein Professor und zwar wird die Stunde mit 5 Pf. mehr berechnet als fonft zu lassen. Es ist ein durch den Zwang äußerster Noth hervor und ein Fabrikant betheiligten, war man in der Hauptsache im Tagelohn; etwaiger Ueberschuß ist spätestens 8 Tage nach gerufener Kampf. Ueber einen Streitfonds verfügen die Aus- mit Herrn Maurenbrecher einverstanden, nur in Beziehung auf Fertigstellung des Puzes auszuzahlen; 6. wird im Tagelohn ständigen nicht. Sie haben einen Aufruf an alle Gewerkschaften die Modalitäten der gesetzlichen Verkürzung der Arbeitszeit geputzt, fo erfolgt ein Lohnzuschlag von 5 Pf. pro Stunde; und sozialistischen Gemeinderäthe gerichtet mit der Bitte um differirten die Meinungen. Einig war man aber darin, daß die 7. dieser Tarif tritt mit dem 1. März 1897 in fraft. Unterstügung. fistalischen und kommunalen Betriebe mit der Verkürzung und Behörden auf die Privatbetriebe, wo sie Einfluß besitzen, nach Regelung der Arbeitszeit voranzugehen haben, und daß die dieser Richtung hin gleichfalls wirken ſollen.

Kopenhagens   haben einen Verband gebildet. Auf der kon Die Zuckerwaaren, Chokolade- und Bisquit- Arbeiter stituirenden Versammlung erhielt der Vorstand den Auftrag, eine Statistik der Lohn- und sonstigen Arbeitsverhältnisse aufzunehmen. Dringend wurde die Errichtung eines Verbandes für die Ar­beiterinnen gefordert, da die jämmerliche Bezahlung derselben die

Außerdem soll verlangt werden, daß nächstes Jahr wieder ein Stundenlohn von 40 Pf. gezahlt wird, aber nicht weniger. Es haben nämlich schon wieder einige Meister versucht, den Lohn zu reduziren. Auch sollen die Meister ersucht werden, Maß­regelungen wegen Sammelns zum Generalfonds oder dergleichen preußische Domänenverwaltung in der Weise, daß sie den Do­Die Anlegung von Obstpflanzungen unterstützt die zu unterlassen. In Eisleben   stehen die 35 Sattler der Militär- Lohnverhältniffe der Arbeiter drücke. Die Affordarbeit wurde einschließlich der durch die Zuziehung eines sachverständigen Bei mänenpächtern die baaren Kosten der erstmaligen Einrichtung, branche in einer Bewegung, wobei es sich um Abwehr be- für ein lebel erklärt, das so schnell als möglich abgeschafft rathes entstehenden, insbesondere auch die Kosten für die An­deutender Lohndrückereien handelt. werden müsse. Der Vorstand hat hierfür Vorschläge aus­In Frankfurt a. M. stehen die Galanterie- Sattler auarbeiten. Der nächste Kongreß wird im August 1897 in Der nächste Kongreß wird im August 1897 in chaffung und Pflanzung der jungen Stämme, gewährt, ihnen auf so lange, als die Obstbau- Anlagen einen der Firma L. Hirschfeld u. Komp. in einer Lohnbewegung. Odense   tagen. entsprechenden Ertrag noch nicht Sie verlangen, daß die Stücklöhne für Taschen und Reiseartikel nicht erwarten lassen, angemessenen jährlichen Zuschuß zu den Unterhaltungs- und den Offenbacher   Verhältnissen angepaßt werden. Betriebskosten der Baumanlagen bewilligt und schließlich ebenso Die Klempner und Justallateure in Frankfurt   a. Mm lange für die zu Obstbaum- Anlagen zu verwendenden Pachtgrund­beauftragten die Lohukommission, nächstes Frühjahr mit folgenden stücke einen Erlaß am Bachtzinse zugesteht. Forderungen an die Unternehmer heranzutreten: Einführung der 91/2 ftündigen Arbeitszeit, Minimallohn von 21 M. und für die in höherem Lohn stehenden Kollegen einen Zuschlag von 5 Pf. pro Stunde, 25 prozentigen Aufschlag für Ueberstunden und Sonntagsarbeit.

einen

Ein Kongreß der skandinavischen Korbmacherorgani­fationen tagte fürzlich in Malmö  . Der Kongreß be schäftigte sich unter anderem eingehend mit der Gefängniß arbeit, die gerade in diesem Fach dem freien Arbeiter eine sehr empfindliche Konkurrenz macht. Es wurde dieserhalb Da heutzutage das Obst wegen seines hohen Preises für eine Resolution gefaßt, worin an die Gefeßgebung die Forde weite Kreise der Bevölkerung kaum zu erschwingen ist, ist die rung gestellt wird, daß für die Gefängnißarbeit ebenso viel ge- fistalische Unterstügung der Anlegung von neuen Pflanzungen zahlt werden soll, wie die freien Arbeiter verlangen müssen, ba gewiß zu billigen. Rönnte aber nicht der Staat felbft mit gutem die Arbeiter andernfalls nur der Armenpflege zur Last fielen Beispiel vorangehen, indem er z. B. seine Landstraßen mit Obft­Durch einmüthigen Zusammenhalt hat das Personal der oder auch zu gefezwidrigen Handlungen getrieben würden. baum- Alleen versehen ließe und dieselben dann an die Gemeinden Textilwaaren- Fabrit von C. A. Fischer in Chemniz durch- navischen Korbmacher Berbandes mit dem Siz in helfen fönnte freilich erst eine wesentliche Herabsehung der Außerdem wurde die Errichtung eines standi verpachtete, durch deren Bezirk die Straßen gehen? Wirklich gesetzt, daß eine angekündigte Lohnreduktion wieder zurück­Kopenhagen beschlossen. genommen wurde. Transportkosten auf der Eisenbahn. In obstreichen Jahrgängen In der Kölner Baumwollspinnerei und Weberei Bureaus.") Gestern Abend hat eine Anzahl Bugs expebiber Preis stets gleich und unerschwinglich für die Masse der Montreal  , 29. September.  ( Meldung des Reuter'schen verfault die Frucht an den Bäumen, in den Städten aber bleibt dauert der Streit fort. Die ausständigen Spinner werden jetzt toren in dem ganzen Netz der kanadischen Pacific- Eisenbahn Konsumenten. zum Verlassen der Fabrikwohnungen gezwungen. Demungeachtet die Arbeit eingestellt. Die Schuld an diesem Uebelstande tragen die bleiben sie fest und suchen sich lieber andere Wohnungen, als zu hohen Transportkosten, die in keinem Berhältniß stehen zum Kreuze zu friechen. Ein gutes Zeichen dafür, daß der Zweck Werthe der Waare. solcher Wohlfahrtseinrichtungen", die Arbeiter im Unternehmer: intereffe an die Scholle zu feffeln, heutzutage, wo die Arbeiter bewegung immer mächtigere Wogen schlägt, nicht mehr in dem Maße erreicht wird, als es früher der Fall war.

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Aus Buenos- Ayres, der Hauptstadt des südamerikanischen Staates Argentinien  , wird uns geschrieben:

Seit drei Wochen stehen die Werkstätten Arbeiter der Eisenbahn- Hauptlinien, sowie der Gießereien

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Die ,, Liebe zur Scholle". Bürgerliche Blätter berichten: Eine der höchstgelegenen Auftedelungen des Thüringer Waldes   ist der meiningische Marktflecken Steinheid  , der 814 Meter hoch über dem Meere liegt. Einst eine blühende Bergstadt, vernichtete der 30jährige Krieg für immer Glück und Wohlstand. Hier oben gedeiht nicht Frucht und Korn. Doch die Liebe zur Scholle hat die Bewohner bis heute aushalten lassen. Monatelang in Nebel eingehüllt, oftmals gar lange durch Schneewehen eines harten Winters von aller Verbindung abgeschnitten, fämpfen die Steinheider seit Jahrhunderten Den bitteren Kampf gegen Hunger und Armuth. Der Haupttheil der 1500 Seelen zählenden Einwohnerschaft hat sich seit langem der Glasbläserei zugewandt, insbesondere es in der Herstellung des Christbaumschmuckes zu einer feltenen Vollkommenheit gebracht. Um das Absatzgebiet seiner armen Glasfinken" zu erweitern, hat der Drtspfarrer Roth die" Glas­nisse in die Hand genommen. Wer hier mithelfen will und zugleich dem eigenen Chrififefte einen glanzvollen Baumschmuck an den Pfarrer Noth in Steinheid   in Thür. zugleich mit der verleihen möchte, der richte möglichst jetzt schon seine Bestellung Einsendung des Betrages. Es gelangen Riftchen zu 4, 5 und 10 M. zum Versandt.

und mechanischen Werkstätten Die Buchbinder Münchens   haben ihre hauptsächlichsten Forderungen bis jetzt von 21 Firmen bewilligt bekommen. Die Ayres, La Plata, Rosario 2c. in heißem Kampfe um Innung jedoch will nicht bewilligen, insbesondere nicht die acht den Achtstundentag. Der Unternehmerverband, der sich der un­stündige( effettive) Arbeitszeit. Der Millionär Olden bedingtesten Unterstützung der Behörden erfreut, hat nun be­bourg hat diese Forderung mit dem Bemerken abgelehnt, erft follten die Inhaber der kleinen Geschäfte bewilligen, wo noch schlossen, um den Widerstand der Arbeiter jetzt oder später zu 10 und 11 flündige Arbeitszeit herrsche.( Umgedreht wird ein brechen, Arbeiter aus Europa   heranzuziehen. Schuh draus: die kapitalfräftigen Firmen haben sozialpolitisch Durch Bekanntgabe der hier gezahlten Löhne soll das erreicht die Verpflichtung, mit den besten Arbeitsbedingungen voranzu werden. Da die Veröffentlichungen der Unternehmer aber nur gehen, denn sie sind dazu leichter im ſtande als die kleinen und dann Erfolg haben dürften, wenn die Arbeitsverhältnisse in fapitalarmen Geschäfte.) Die Münchener   Buchbinder beschlossen nun, überall dort die Arbeit einzustellen, wo ihre Forderungen falschem Lichte geschildert werden denn die Löhne z. B. sind bis 1. Oktober nicht bewilligt sind. Zuzug nach München   hier wegen des niedrigen Kurses des Papiergeldes und bläser- Bereinigung" gebildet und den Vertrieb heimischer Erzeug­ist deshalb aufs strengste zu vermeiden. infolge dessen wegen der Theuerung der Lebensmittel Am Streit in der Oppacher'schen lithographischen nicht besser, sondern schlechter als in Europa  Kunstaustalt in München   sind jezt ca. 180 Personen betheiligt, werden alle europäischen   Arbeiter im eigenen wie im Intereffe vom Druckereipersonal allein 120, darunter 60 Arbeiterinnen. Die württembergische Metallarbeiter- Konferenz, die am der hiesigen Arbeiter eindringlich gewarnt, sich durch Verlockungen 20. September in Stuttgart   tagte und von 29 Organisationen hiesiger Rapitalisten zur Auswanderung verleiten zu lassen. Bei beschickt war, stellte folgende Berhältnisse fest: In manchen der Hartnäckigkeit, womit sich das hiesige Unternehmerthum Orten herrscht noch zwölf und mehrstündige Arbeitszeit; auch namentlich in den gegenwärtigen Lohntämpfen, an denen zehn hier trifft es zu: je länger die Arbeitszeit, desto tausende von Arbeitern theilnehmen, selbst der geringfügigften geringer die Löhne. Schwere Mißstände, die zum theil ans Grauenhafte grenzen, wurden von den Vertretern der Uhren- Berbefferung der Arbeitsverhältnisse widersetzt, ist zu erwarten, industrie des Schwarzwaldes berichtet. Der Vertreter Schram daß nichts unversucht gelassen wird, um ein stärkeres Buströmen bergs konstatirte, daß daselbst in der Uhrenindustrie durchschnitt: europäischer Arbeiter herbeizuführen, obgleich dadurch an dem lich die Löhne sehr niedrig sind, der Durchschnittslohn beträgt Ausgang der gegenwärtigen Streits nichts mehr geändert werden höchstens 12 M.! Die Hausindustrie birgt die jämmerlichsten Mißstände. So wurden Fälle angegeben, daß Kinder im dürfte. Um so nöthiger ist es daher, daß unserer Warnung an Alter von drei Jahren mit in der Industrie die europäischen   Arbeiter die weitefte Verbreitung gegeben wird, beschäftigt feien, und nicht allzulange dürfte es dauern, Wir bitten deshalb die gesammte europäische   Arbeiter bis in der Schwarzwälder Uhrenindustrie schlesische Weberzustände presse um Abdruck des vorstehenden. herrschen. Aus Schwenningen   wurde berichtet, daß dort die Arbeiter bei einem Lohn von 13 bis 15 Mart( Hausarbeit ein Der Metallarbeiter Verband in Buenos- Ayres, gerechnet) die Beleuchtung und das Werkzeug aus eigener Tasche Im Auftrag: J. Feldmann, Ramon Potau. bezahlen müssen; dasselbe muß vom Fabrikanten bezogen und häufig mit 30 und mehr Prozent höher bezahlt werden. einzelnen Fabriken ist für männliche und weibliche Arbeiter nur ein Ankleideraum und Abort vorhanden. Hausindustrie und Der Bericht des Fabrikinspektors für Renk ä. 2. ist Lehrlingszüchterei bereiten den Arbeitern die schlimmste Konkurrenz. im Anschluß an den XVI. Bericht der reußischen Handelstammer So giebt es Fabrikanten, welche einen Arbeiter und sieben Lehr- erschienen. linge beschäftigen.

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Soziales.

Eine Statistik über die Arbeitsverhältnisse der Sattler Breslau's, aufgenommen von deren Lohnkommission, ist in der Voltswacht" veröffentlicht. Demnach stellen sich die Arbeits­verhältnisse wie folgt: Werkstätten Arbeitszeit Lohn Sonntagsarb teine ja Leine teine

Zur österreichischen Eisenbahner- Bewegung. Das Ge­werkschaftsblatt" Der Eisenbahner" schreibt in einem Aufruf an die Fachgenossen:" Unsere Brüder in den Werkstätten der priv. österr.- ungar. Staatseisenbahn Gesellschaft in Prag  - 3iztov und Bubna stehen im Kampfe zur Erringung menschenwürdiger Waggonfabriken Verhältnisse. Bekanntlich sind die Arbeiter der St. E. G. in den Wagenbauer Prager Werkstätten viel schlechter entlohnt als in den Rofferfabriken Wiener   Werkstätten, daher kommt es auch, daß die Prager Genossen in den Streit getreten sind."

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Treibriemenfabriken Kgl. Eisenbahn- Werkstätten und Train- Depot Sattlermeister( Kleinmeister) 12%

Frucht und Korn gedeiht, so gar groß sein soll, ist unwahr­Daß die Liebe der Steinheider zu einer Gegend, wo nicht scheinlich. Vermuthlich bleiben sie nur deshalb in der unwirth­lichen Berglandschaft, weil sie zu arm find, um sich anders wo anzuñiedeln. Daß der Pfarrer Roth sich bemüht, ihre Existenz zu verbessern, ist gewiß anzuerkennen, aber wäre es nicht besser, und ihnen ihre Hütten abkaufte, damit sie sich anderswo einen wenn die meiningische Regierung fich der Steinheider annähme eigenen Herd gründen können? Die badische Regierung z. B. be folgt diese Taktik bei den einfam gelegenen und unproduktiven Ansiedlungen im Schwarzwald  . Sie kauft das Terrain desselben Heimath mit nicht geringerer Liebe als die Thüringer  , dennoch an und forftet es auf. Die Schwarzwälder hängen an ihrer greifen sie mit Vergnügen zu, wenn ihnen die Möglichkeit ges boten wird, sich anderswo eine beffere Existenz zu schaffen.

Der Einfluß der Hochfluthen der Elbe   auf das städtische Leitungswasser Dresdens   und auf die Gesundheitsverhältnisse der Bevölkerung wird, gemäß einem Be. schluffe der Stadtverordneten, von jetzt ab durch statistische Aufnahmen ermittelt werden.

Die öfterreichischen Zuckerinduftriellen wollen sich, wie ihre deutschen Kollegen, ebenfalls zu einem Ringe zusammens thun, um den Waarenpreis so hoch wie möglich zu erhalten, beziehentlich noch zu erhöhen. Wie schnell doch die Unternehmer den Nutzen der Vereinigung begreifen! Die Mehrzahl der Arbeiterschaft dagegen verharrt leider nach wie vor in der Ver­einzelung, anstatt einzusehen, daß sie durch Anschluß an die Gewerkschaftsorganisationen ihre wirthschaftliche Lage sehr wohl verbessern und Verschlechterungen derselben hintanhalten kann.

Depeschen und lehte Nachrichten.

Weiter schreibt das genannte Blatt über diesen Ausstand: Die Arbeiter in Prag   Bubna haben am 24. d. M. die Arbeit ein­gestellt. Sie sind wohl um 7 Uhr früh wie gewöhnlich in ihren Prag  , 29. September.  ( W. T. B.) Aus Dux, Brüg und Arbeitsräumen erschienen und nahmen wie sonst ihre Arbeits- In der Jahresversamml ung des Vereins für Armen Komotau   sind hier Nachrichten eingegangen, denen zufolge unter pläße ein, aber sie arbeiteten nicht. Um 12 Uhr mittags ver- pflege und Wohlthätigkeit, die in Straßburg   i. E. tagte der Arbeiterschaft aufwieglerische Druckschriften verbreitet werden. ließen fie ungefähr 600 Mann- in aller Ruhe die Werk- berichtete am zweiten Tage Dr. Ossius Kassel über die Heran- Im Durer Kohlengebiet sind heute 700 bis 1000 Bergleute in stätten, in denen sie sich um 1 Uhr nachmittags wieder ziehung der Frauen zur öffentlichen Armenpflege, welche er Ausstand getreten. Die Ruhe ist bisher nicht gestört. einfanden. Sie verblieben hier bis 6 Uhr abends und warm befürwortet. In gleichem Sinne sprachen mehrere andere Paris  , 29. September.  ( W. T. B.) Entgegen der Meldung arbeiteten abermals nicht. Tags darauf wurde seitens der Wert- Redner. Nach furzer Debatte wurde eine Resolution des Matin" erklärt der" Temps", der französische   Botschafter stättenleitung der Auftrag ertheilt, daß jene Arbeiter, die nicht angenommen, welche die Heranziehung der Frauen zur öffent- Cambon habe dem Sultan   gegenüber feineswegs eine drohende arbeiten wollen, die Werkstätten verlassen sollten. Sämmtliche lichen Armenpflege mittels organisatorischer Verbindungen, Sprache geführt, sondern habe sich darauf beschränkt, die Vers Arbeiter erklärten sich hierauf solidarisch, verließen mittags die wenn möglich Angliederung der Frauen an die Armen- wirklichung der den Armeniern gemachten Versprechungen dringend Werkstätten und erschienen nachmittags nicht zur Arbeit. Auch pflege, mit gleichen Rechten und Pflichten wie die Männer, anzurathen.

Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder, Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berliu. Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen