bei Plauen von den Plauener Arbeitern billigere Stickereien herstellen lassen und dann nach Frankreich , England, Amerika liefern, als der Fabrikant in Plauen dieselbe Waare liefern kann.
welche die Arbeiter schützen gegen die Ausbeutung der Kapitalisten.
gramm aus.
Und so ist es in jedem Lande! Wenn wir unsere b) Alsdann sollen die Fachvercine übereinstimmend hiermit, Augen auf unsre internationalen Kräfte richten, auf die bei jeder Gelegenheit das behandeln, was von Bedeutung Handvoll der wirklich zielbewußten, zum Handeln Entfür die Arbeiter ist, ob es nun sozial- ökonomischen oder schlossenen, auf das kleine Häuflein derjenigen, die wirklich Wird die fertige Stickerei in unser mit Schutzöllen politischen Charakters ist. unabhängig und von allen Nassen- und Klassen- Vorgesegnetes Vaterland als fertige Waare wieder eingeführt, c) Endlich muß man bekennen, daß die privatkapitalistische urtheilen frei sind, müssen wir nicht dahin kommen, Produktionsweise ein ständiges Hinderniß ist, das Glück so tritt der Zoll freilich in Kraft, aber es geht der Streit und die Zufriedenheit im allgemeinen zu fördern. bescheiden zu sein? dahin, wer kann den Engländern, Franzosen und Der Kongreß spricht sich daher für das sozialistische Pro- Folgt daraus aber etwa, daß wir Grund hätten, zu Amerikanern ihr Leben auf Kosten der heimischen verzweifeln und den Kampf aufzugeben? Nein, gewiß Arbeiter so angenehm als möglich machen? Da Der Schneiderfachverein von Stockholm hielt folgende nicht! Aber es ist nothwendig, daß man die Lage genau schlägt der schweizer Fabrikant den Plauener durch des Anfrage: Hat es Einfluß auf die Arbeitslöhne, daß Staat überschaue, daß man nicht in's Ungewisse hinein den legteren eigene Landsleute. und Kommune ihre Arbeiten auf Submission ausgeben? politisch- wirthschaftlichen Kampf beginne, und daß man seine Deshalb sind die Plauener Sticker- Unternehmer plötz- In der Diskussion wurde erörtert, daß die Arbeiter dadurch Taktik nur den verfügbaren Mitteln entsprechend einrichte! lich Schwärmer für hohe Löhne geworden. Sie ausgebeutet würden, daß die öffentlichen Arbeiten den Darum schreiben wir auch diese Zeilen. Wenn man wollen den Stickerlohn so hoch stellen, wie in der Schweiz , Mindestfordernden übergeben werden und in Folge dieser fie anders auslegen wollte, so hieße das, der Wahrheit nur mit Abzug des Schutzollbetrages, der ihnen das Schmußkonkurrenz bekommt der Arbeiter einen Lohn, mit widerstreiten und die Ansicht des Schreibers verdrehen. Rohmaterial vertheuert. Sie sagen offen, so hoch wie die dem es unmöglich ist zu leben. Folgende Resolution wurde Schließlich werden auch die kleinen wirthschaftlichen Kämpfe, schweizer Löhne können wir den Lohn der hiesigen Sticker angenommen: die heute durch die Streiks ausgefochten werden, damit Werden öffentliche Arbeiten auf Submission ausgegeben, enden, daß sie selbst dem Widerspenstigsten zeigen, wie nicht stellen, denn dann wären unsere Waaren wieder um den ganzen Schutzoll theurer. Den Zoll müssen so wird in Folge deffen der Arbeitsloh niedergedrückt, der enden, daß Arbeiter dadurch ausgesaugt. Der Kongreß soll dahin nothwendig ein gewerkschaftlicher und politischer unsere Arbeiter tragen. streben, daß die Arbeiten des Staats und der Kommune Zusammenschluß aller Arbeitenden ist. Alles wirkt heute ausgeführt werden von Fachvereinen jedenfalls ohne Zwischen- auf diese Erkenntniß hin, fast in allen Ländern haben sich händler und unter Festsetzung eines Minimallohnes. die Arbeiter zu einer besonderen Partei zusammen
Es löst sich hiermit unschwer die Frage, die einst von Heuchlerischen und lügnerischen Volkswirthen aufgeworfen wurde: Wer trägt den Schußzzoll? Wir sehen hier offen ausgesprochen: der heimische Arbeiter des geschützten Landes. Das ist auch für die anderen Fälle in der Regel ebenso richtig.
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Eine kräftige Organisation der Fachvereine soll dahin wirken, daß der Arbeitslohn in die Höhe kommt, damit geschlossen und auf ihren Kongressen entwerfen sie die ersten und unumgänglich nöthigen Grundlinien zu dem der Arbeiter ein menschenwürdiges Dasein führt. Sodann kam es zur Frage der Streifs. Herr großen vereinigten Werk für das Proletariat aller Länder. Ein Jahr trennt uns nur noch von den großen Jensen( Kopenhagen ) führte aus, daß die Streits in sehr Arbeiter- Kongressen des Jahres 1889. Nüßen wir vielen Fällen zum Nachtheil der Arbeiter ausfallen, man diese Zeit aus, um unsere Kräfte zu verstärken, um das Wir hielten es für interessant, unseren Lefern zu möchte nur im äußersten Nothfalle, jedoch mit der größten Joch der Gleichgiltigkeit abzuschütteln, welches auf vielen zeigen, unter welchen Umständen Arbeiter für Akkord- Vorsichtigkeit streiken. Viele Redner äußerten sich im unserer Brüder der Arbeit noch lastet. Richten wir den arbeit, Innungsmeister für Aufhebung der Afford- Sinne des Referenten und empfahlen die Errichtung von Muth auf, wo er gesunken ist. Verstärken wir unsere arbeit und wiederum profisüchtige Unternehmer für Produktivgenossenschaften. Andere sprachen für Errichtung Organisation, erörtern wir die Forderungen, welche alle Erhöhung der Löhne sein können. von Schiedsämtern. Verschiedene Resolutionen wurden vor: Sozialisten vertreten sollen, die von allen Enden der Welt Wenn aus Unternehmerkreisen ähnliche andere ,, Wohl- geschlagen und zulegt folgende gegen 8 Stimmen an herbeikommen werden, um den Bund der Leibeigenen des thaten" für die Arbeiter ersonnen werden, so wird man genommen. modernen Kapitalismus zu besiegeln! denselben Hintergrund antreffen, ob diese Wohlthaten" Der Kongreß spricht seine Ansicht dahin aus, daß ein Streif nicht eher erklärt wird, bis die Arbeiter ordentlich nun Jnnungseinrichtungen, Sparkassen, Konsumvereine, In Vorstehendem glauben wir gezeigt zu haben, daß organisirt in Fachvereinen sind, und erst wenn alle fried- die Schönfärberei unsere Sache nicht ist. Aber wir sind Häuserbauvereine, Krankenkassen oder sonst wie heißen. Lichen Mittel zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vergebens auch nicht weniger überzeugt, daß, wenn wir nur energisch Es ist immer derselbe Faden, der besteht aus Eigennut find. Alsdann werden die Fachvereine den Streif nach die Hände rühren, und wenn keine verhängnißvollen Erund Profitsucht. Für die Arbeiter kommt dabei kein Segen heraus.
I.
Kräften unterstützen.
Wie ist ein Streit am besten zu organisiren und wie eignisse dazwischen treten, niemals ein gewaltigerer Vorist eine gemeinsame Streikkasse für die Arbeiter Stan- stoß zu Gunsten unserer Sache unternommen werden kann, dinaviens zu gründen? Zu dieser Frage wurde vor- wie gerade vor den Kongressen und durch dieselben. Komme geschlagen, einen Wochenbeitrag zu erheben. Knudsen es, wie es wolle, die Augen der Arbeiter werden, sich öffnen, ( Stopenhagen) führte aus, daß dieser Vorschlag unmöglich und mit uns werden sie dafür eintreten, daß ihre Hebung auszuführen sei. Eine kräftige Organisation wurde ange- und Befreiung nur durch ihre eigene Kraft zu er= rathen und Hurop( Kopenhagen ) schlug vor, daß die Kasse warten ist! am besten zu erlangen wäre durch lokale Fachverbände.
Vom 16.- 19. August tagte in Kopenhagen der Hansen( Stockholm ) sprach für zentralisirte Verbände im zweite Kongreß sämmtlicher Fachvereine von Dänemark , Schweden und Norwegen .
Gewerbe. Folgende Resolution wurde angenommen:
vereinen.
Sammelt Euch!
Unter dieser Ueberschrift lesen wir in dem Fachblatt Der Gerber":
Der Kongreß fann sich nicht für die Errichtung einer Es waren anwesend 16 Delegirte von 21 Fachvereinen gemeinsamen Streiffasse erklären, jedoch für Fachverbände aus Schweden , 6 Delegirte von 10 Fachvereinen aus und ein organisirtes Zusammenarbeiten zwischen den FachWenn man etwas erreichen will, muß man eine Norwegen , 36 Delegirte von 37 Fachvereinen aus den Der Fachverein der Maurer in Malmö stellte den Kraft dahinter seßen. Es ist nicht genug gethan, daß dänischen Provinzen und 75 Delegirte von 51 Fach- Antrag, das Akkordsystem abzuschaffen. Viele Redner man fromme Wünsche äußert, sich für irgend etwas invereinen aus Kopenhagen selbst. Zusammen 133 Delegirte, sprachen sich dafür aus mit dem Zusay, den Arbeitslohn teressirt, sondern es muß, da es einem nicht auf dem welche 120 Fachvereine vertraten. am Freitag auszuzahlen. Ein Resolution wurde ange- Präsentirteller entgegengebracht wird, erkämpft werden. Maler Jensen aus Kopenhagen eröffnete im Namen nommen, daß die Fachvereine dahin streben sollen, die Aber auf welche Weise? Indem der Einzelne ins Feuer des Kongreßkomitees die Versammlung im Versammlungs- Affordarbeit abzuschaffen und dafür Stundenlohn einzugeht und gleich dem Schweizer Winkelried sozusagen die gebäude der dänischen Sozialdemokraten. Der große Ver- führen und Bezahlung am Freitag. sammlungssaal war reich geschmückt mit rothen Fahnen Spieße des Feindes in seine Brust treibt, um den Anderen und mit Schildern von sämmtlichen Gewerksgenossenschaften. eine Gasse zu bahnen? Das wäre freilich sehr heroisch, Herr Jensen hieß alle Delegirte von auswärts herzlich wenn es sich dabei auch nicht um richtige Spieße handelt, willkommen und dankte für den zahlreichen Besuch. Er sondern darum, daß man aus der Arbeit geworfen, mit hob unter anderem hervor, daß dieser Kongreß, welcher ( Nach einem französischen Arbeiterblatt.) jammt seiner Familie auf die Straße gesetzt wird, wobei zusammengetreten sei, die Beschlüsse, welche hier gefaßt man ruhig zusehen kann, ob diejenigen, denen man den Angesichts der vielen Streiks, deren Rückwirkungen sich Weg bahute, auch erkenntlich dafür sind. werden, voll und ganz durchführen müsse, damit er frucht überall fühlbar machen und deren Dauer eine ununterbringend werde für alle fachgewerklichen Organisationen brochene zu sein scheint, angesichts des offenkundigen Uebel- zelne Arbeiter ist in dem Befreiungskampfe der Arbeit Nein, darum handelt es sich heute nicht. Der einin diesen drei Ländern, damit alle Arbeiter endlich einmal wollens der Kapitalisten, die jedes Zugeständniß, jede Ver- völlig machtlos. im Stande seien, ihre Lage zu verbessern. In diesem minderung der erdrückenden Abgaben", welche sie den Saal, wo wir Vertreter der Fachvereine Skandinaviens Arbeitern entziehen, zurückweisen, angesichts des schrecklichen Thaten zu verrichten, d. h. keine solchen, welche eine EntEs giebt also heute für Einzelne keine heroischen zusammen gekommen sind, um unsere eigenen wichtigen Zwanges, unter dem die arbeitenden Massen von scheidung im allgemeinen Kampfe herbeiführen könnten, Angelegenheiten genau zu überlegen, tagte vor 5 Jahren Allem entblößt, vom Hunger gequält den anekelnden womit selbstverständlich nicht gesagt werden soll, daß bei
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Die Arbeiterwelt.
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die deutsche Sozialdemokratie, unsere Bruderpartei, und Orgien einer Bankokratie zusehen müssen, deren Forde- den einzelnen Episoden dieses Kampfes nicht große Opfer hielt ihren Kongreß ab, und ich ermahne hiermit alle rungen und deren Hochmuth feine Grenzen zu kennen von Einzelnen zu bringen wären. skandinavischen Arbeiter, die Beschlüsse dieses Kongresses scheinen hat sich in der Arbeiterwelt von einem Ende als ebenso bindend anzuerkennen, wie unsere deutsche Europa's bis zum anderen, und ebenso im„, freien" Amerika Schaaren zu sammeln, die ja zum großen Theil noch Worum es sich heute handelt, ist, die zerstreuten Bruderpartei die ihrigen." Redner erklärte den Kongreß eine unerhörte Verbitterung angehäuft. hiermit für eröffnet und brachte ein kräftiges Hoch aus nicht einmal zu der Erkenntniß gekommen sind, daß das Die Streiks, diese Scharmüßel des sozialen Krieges, Kapital ihr Gegner ist; ja, die zu einem gar nicht geringen auf das Zusammengehen der Arbeiter Dänemarks , Schwedens tauchen nahezu überall auf, und sie werden nicht wieder Theil in dem Wahn befangen sind, daß es ihr Wohlund Norwegens. ( Bravo ). aufhören, sondern im Gegentheil an Stärke zunehmen bis thäter" sei, ohne welchen in der Welt nichts unternommen Punkt 1 war das politische Programm der zu dem Tage, wo die Produzenten, durch eine harte Er- würde, und dem sie also ihre Existenz verdankten. Fachvereine. fahrung belehrt, zu der Einsicht kommen, daß die theilHierzu hielt Herr Jensen( Kopenhagen ) den Vortrag weise oder allgemeine Einstellung der Arbeit( wenn lettere sie veranlassen kann, sich auf dem Sammelplage einzuAn diese Elemente ist nur heranzukommen, wenn man und entwickelte in längerer Nede das Programm der sozia- wirklich zu bewerkstelligen wäre) ganz hilflose Mittel sind, finden den Organisationen anzuschließen, wenn listischen Partei und zum Schluß schlug er die Resolution um die Befreiung der Arbeit herbeizuführen vor, welche vor 2 Jahren auf dem Gotenburger Kongreß daher, der besseren Erkenntniß ihrer Rechte und Pflichten gehen soll. Die Aufklärung seitens der fortgeschrittenen wo sie sie auch noch nicht wissen, wohin der Marsch eigentlich mit großer Majorität angenommen worden ist. Viele folgend, endlich eine dauernde und mächtige wirthschaftlich- Elemente wird dann schon das Weitere thun. Redner schlossen sich dem Referenten an und sprachen für politische Organisation schaffen werden. die Resolution. Herr Möller( Kopenhagen ) warnte jedoch, Aber welch weiter Weg liegt noch vor uns! Wie nicht allzuviel Politik in den Fachvereinen zu treiben. viel Bemühungen wird es noch gelten ehe wir es so weit ( Redner hat vielleicht an Deutschland gedacht. Anm. d. Red.) gebracht haben! Zum Schluß trat Herr Jeppesen ( Christiania ) seinem Vor- Unsere Pflicht als Sozialisten befiehlt uns, die Wahrredner entgegen, und hob unter anderem hervor, daß Fach- heit nicht zu verschweigen, sondern es offen und mit er= vereinsmitglieder, sowie alle Arbeiter ihr ganzes Streben hobener Stimme zu sagen, damit es alle Betheiligten verdem Sozialismus widmen müßten. Folgende Resolution nehmen: daß die Arbeiterwelt heute erst im Reime vorwurde mit allen gegen eine Stimme angenommen: handen ist, daß sie ihre Kräfte erst zu sammeln beginnt! a) Da des Arbeiters ökonomische Lage nur unter dem Schuße des Gesezes als befestigt angesehen werden kann, Mögen diejenigen, welche an der Wahrheit dieses so wollen die Fachvereine suchen, auf die Gesetz- Bugeſtändnisses zweifeln, einmal ihre Blicke um sich werfen, gebung einzuwirken, damit der Arbeiter politisch mögen sie die Kämpfer unsrer Organisation zählen und gleichgestellt wird mit den übrigen Klassen. fie dann vergleichen mit der ungeheuren Masse der In Die Volksvertretung soll nachher des Arbeiters wirth differenten, der Energielosen, derjenigen, die sich mit schaftliche Stellung behandeln, und Gesetze erwirken, uns nicht solidarisch fühlen! Welch eine Armee macht *) Der erste Kongreß tagte vor 2 Jahren in Gotenburg in das aus, und welche Gefahr birgt diese Menge für die geringen Kerntruppen der Tapferen!
Der energischste und opferwilligste Arbeiter ist nur ein einzelner Stab im Bündel. Allein kann er nichts ausrichten, nur vereint mit den Uebrigen ist er start. Und darum lautet der Ruf im heutigen Kampfe: Sammelt Euch! Nur die Vereinigung kann zum Siege führen.
wohl dumpf fühlen, daß es ihnen irgendwie fehlt, aber Dies zur Erkenntniß der Massen zu bringen- welche nicht wissen, wie diesem abzuhelfen ist muß eine unserer Hauptthätigkeiten sein. Und je mehr Erfolg wir damit haben, um so leichter wird es uns gemacht, geistige Aufklärung zu verbreiten. Der isolirte Arbeiter hat einen beschränkten Gesichtskreis. Ihn kümmert nur das eigene Ich, und er sieht nur, so weit seine Nase reicht". Er will nichts wissen von dem, was außer seinem einspurigen Geleiſe iſt.
Es ist eine mühsame häufig vergebliche Detailarbeit, die Aufklärung solcher Elemente. Aber veranlaßt sie, in