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40.

Beiblatt zur Berliner Volks- Tribune".

Ein geistlicher Hirtenbrief.*)

Hört für diese Fastenzeit

Unsern Hirtenbrief, ihr Brüer; Hört ihn an mit Frömmigkeit,

Nehmt und lest nad left ihn wieder. Wird dies Meisterstück verlacht, Hat's Rousseau so weit gebracht; Pfeift es aus der Uebermuth,

it's Voltaire, der solches thut. Denn Jean Jacques   und Arouet Sind an Allem Schuld gewesen; Satan fluchte früh und spät, Satan hatte sie gelesen; Mutter Eva's Apfelbiß

Kommt von Rousseau   ganz gewiß,

Aber Kain's Missethat

War die Frucht von Voltaire's Saat.

Weil der Presse Unfug groß Dazumal in Noah's Tagen, Ließ der Herr die Wasser los, Länger konnt' er's nicht ertragen; Riß ihm endlich die Geduld,

Trägt Rousseau   allein die Schuld, Bricht die zweite Sündfluth ein, Trägt die Schuld Voltaire   allein.

Gleich in Fesseln ward das Kind Sonst gelegt, als es geboren, Daß es lerne: Menschen sind Sklav zu werden auserkoren; Läßt man's jetzt so fessellos,

Liegt die Schuld an Rousseau   bloß; Giebt Vernunft ihm ihren Schein, Hat Voltaire   die Schuld allein.

Ultra- Wolfsvertreter find Revolutionär zu Zeiten, Schwazen, schwagen in den Wind So von Freiheit als Freiheiten; Wer die neue Larve nimmt,

Borgt sie von Rousseau   bestimmt; Legt er sie vergeblich an, Hat's ihm Voltaire angethan.

Während man behalten will, Was der Kirche ward genommen, Mühen wir urs emsig still Wieder in Besitz zu kommen, Mit den Forsten hält es schwer Und das rührt von Rousseau   her. Nicht ein Holzstoß, nicht ein Scheit! Voltaire   bringt es noch so weit.

Büßet denn, ihr Sünder da, Oder fürchtet unsre Rache! Duldsamkeit, das wißt ihr ja, Ist nicht eben unsre Sache; Gebt der Kirche, was gebührt, Denn Rousseau   hat euch verführt; Und die leid'ge Neurungssucht! Die ist Voltaire's arge Frucht.

Deshalb, lieben Brüder, hat Gott   erlaubt euch zu erlauben Trockne Rinden zum Salat; Wollt ihr noch gebrat'ne Tauben?- Schmecken nicht mehr Rüb' und Kohl, So versucht euch Rousseau   wohl; Wollt ihr Speck noch eingebrockt, Jst's Voltaire, der euch verlockt!

Beranger.

[ Nachdruck verboten.]

Sonnabend, den 6. Oftober 1888.

Gewissensbisse der Wärme ihrer Wohnung freuen, ohne Gewissensbisse an Alle denken kann, die vor Kälte zittern. ,, Haben wir Thauwetter, Julie?"

Die Kammerfrau reicht ihr den Morgenschlafrock, den fie soeben vor dem großen, lustig flackernden Kaminfeuer

wärmte.

IV.

II. Jahrgang.

Die Marquise hat sich Nachmittags von Julie ein reiches polnisches Kostüm anlegen lassen und geht Schlittschuh­fahren. Sie fährt bewunderungswürdig gut Schlittschuh  . Im Boulogner Wäldchen ist heut eine Hundekälte, ein eisiger Windhauch röthet Nasen und Lippen der ,, nein, gnädige Frau, es thaut nicht. Im Gegen- Schlittschuh fahrenden Damen, scheint ihnen feinen Sand theil, es friert noch stärker. Auf einem Omnibus hat man in das Gesicht zu blasen. Die Marquise lacht, es amüsirt Jemand erfroren gefunden." sie, einmal zu frieren. Von Zeit zu Zeit wärmt sie ihre Füßchen an einem der lohenden Feuer, die rings um den fleinen See angezündet sind. Dann fliegt sie wieder wie eine Schwalbe über das Eis, die in ihrem Fluge kaum den Boden streift.

Die Frau Marquise freut sich wie ein Kind, sie flatscht in die Hände und ruft jubelnd:

"

,, Um so besser, ich kann heute Nachmittag Schlittschuh­fahren gehen!"

II.

Welch herrliche Schlittschuhpartie! Es ist ein wahres Glück, daß es noch kein Thauwetter giebt. Hoffentlich Langsam und vorsichtig zieht Julie die Vorhänge hält die Kälte an, und die Marquise kann die ganze Das Licht soll nicht plötzlich und grell Woche Schlittschuh laufen! hereinfallen, um die zarten Augen der reizenden Marquise Auf dem Heimweg gewahrt sie in einer Seitenallee der Champs- Elysées   ein armes Weib, das halb erfroren

auseinander.

nicht zu blenden.

Der bläuliche Refler des draußen lagernden Schnees am Fuße eines Baumes zusammen gebrochen ist und vor badet das Zimmer mit flarem Licht. Der Himmel ist Kälte zittert. grau, aber das Grau des Gewölks ist so hübsch, daß es ,, Die Unglückliche," murmelt die Marquise fast zornig die Marquise an das perlgraue Seidenkleid erinnert, vor sich hin.

welches sie gestern Abend auf dem Ministerball trug. Das Und da der Wagen zu schnell fuhr, und sie ihre Kleid war mit weißer Guipure garnirt, die dem Netzwerk Börse nicht gleich finden konnte, so warf sie der Bettlerin von Schnee und Eis ähnelt, das sich am Dachrand von das Bouquet zu, das ihren Wagen durchduftete, es war dem blassen Himmel abzeichnet. ein Bouquet aus weißem Flieder und gewiß seine fünf

Sie trug gestern Abend ihre neuen Diamanten und Louisd'or werth. war entzückend schön. Sie ist erst um 5 Uhr Morgens schlafen gegangen, ihr Kopf ist noch etwas schwer. Troß­dem setzt sie sich vor dem großen Spiegel, und Julie steckt ihr die blonde, schimmernde Fluth der Haare auf. Der Schlafrock gleitet zu Boden und enthüllt die nackten Schultern, den nackten Rücken der Marquise.

Tollgeworden.

-

Tollgeworden! so hat die gebildete englische   Ge­sellschaft wohl ausgerufen, als fürzlich der Bischof von Westminster Abbey   in London   sein Amt niederlegte mit Eine ganze Generation ist in dem Anblick dieser der Begründung, daß er die heutige Kirche als ein durch Schultern alt geworden. Seitdem eine starke Regierung und durch volksfeindliches Institut erkannt und darum den lebenslustigen Damen erlaubt, sich zu dekolletiren und nichts mehr in ihr zu suchen habe, und daß er nunmehr in den Tuilerien zu tanzen, trägt die Marquise durch das alle seine Kraft in den Dienst der Armen stellen wolle. Gedränge der offiziellen Salons ihre Schultern zur Schau. Mit schönen Worten darf ein Geistlicher wohl von Sie thut dies mit einer konsequenten Beharrlichkeit, die dem Elend des Volkes sprechen, aber selber in diese Tiefen Sie zum lebenden Aushängeschild der Reize des zweiten hinabzusteigen, auf alle Annehmlichkeiten und Einkünfte Kaiserreichs gemacht hat. Natürlich mußte sie sich der des Amtes zu verzichten und dann gar noch die wohl­Mode anbequemen, ihre Kleider bald züchtig herzförmig, fituirten, früheren Genossen als Schmaroßer zu brand­bald tief bis fast zu den Hüften herab ausschneiden, so marken, wer kann daran zweifeln, daß man tollgeworden daß die liebe Seele allmählich den Blicken alle Schäße sein muß, um sich soweit zu vergessen! preisgab, welche der Kleiderleib zu verhüllen heuchelte. Und der verrückte Bischof" war unbarmherzig in Auf ihrem Rücken und ihrer Brust giebt es keine erbsen- seiner Kritif. Man höre nur Folgendes: große Stelle, die nicht ber zwischen Madeleine und der Kirche des heiligen Thomas von Acquino wohnenden Lebe­welt bekannt sei. Die sich stolz brüstenden Schultern der Marquise sind das üppig herausfordernde Wappen der Epoche.

III.

-

-

,, Meine heutige Predigt begann er ist die legte, die ich als Bischof von dieser Kanzel halte, es ist eine Predigt, welche Euch reichen und wohlhabenden Leuten vielleicht ungewöhnlich scheint, allein ganz gewöhnlich allen denen ist, welche für die Humanität gearbeitet und ge­litten haben

" Ihr, die Ihr hierher kommt, in Purpur gekleidet, Selbstverständlich ist es überflüssig, die Schultern der etliche in königlichen Palästen wohnend und mit allem Marquise zu beschreiben. Sie sind so populär wie der Lurus umgeben, denkt, indem ihr ein Geldstück in den Pont Neuf  . Achtzehn Jahre lang haben sie eine wesent- Klingelbeutel werft, daß damit allen moralischen Ansprüchen liche Programmnummer der öffentlichen Schauspiele ge- nachgekommen sei. Aber ich glaube, daß selbst Christus, bildet. Wo man in einem Salon, im Theater oder sonstwo könnte er heute auf dieser Kanzel stehen, dieselben Worte die winzigste Stelle dieser Schultern bemerkte, hieß es: Euch in's Gesicht schleudern würde und zwar mit einer ,, Aha, die Marquise ist da! Ich erkenne den schwarzen solchen Gewalt und Verbitterung, wovon Ihr in diesem Schönheitsfleck ihrer linken Schulter." Jahrhundert noch keinen Begriff habt. Nicht als Bischof, Die Marquise hat sehr schöne, weiße, volle, heraus- sondern als Mensch wiederhole ich diese Worte, sehr be=

der Marquise. fordernde Schultern. Die Blicke einer Regierung haben zweifelnd, ob dieselben Eure Herzen berühren, allein sie

Die Schultern der Warquile.

Von Emile Zola  .

Aus dem Französischen   übersezt von C. 3.

I.

wohlgefällig auf ihnen geruht, haben ihnen eine größere geben mir Zufriedenheit und Gerechtigkeit in meiner neuen Feinheit und Eleganz verliehen, wie dies dem Steinpflaster und fremden Stellung.

geschieht, das im Laufe der Zeit durch die Füße der Menge ,, Seit Jahren war ich einer von Euch; mein Heim polirt wird. Wenn ich der Mann oder der Geliebte der war nicht bei den Massen, es war bei den Klassen. Marquise wäre, so möchte ich lieber den kristallenen, von Ich bin reichlich mit irdischen Gütern ausgestattet;

Die Marquise schläft in ihrem großen Bett, das den Händen der Bittsteller abgenüßten Thürknopf eines ich war ein hoher Beamter in den Reihen der Reichen, reichfaltige goldschillernde Seidenvorhänge verhüllen. Als ministeriellen Kabinets küssen, als mit meinen Lippen diese allein nicht in den Reihen der Armen. Ohne mich dagegen der helle Schlag der Stußuhr Mittag verkündet, entschließt Schultern berühren, über welche der heiße Athem der ge- 34 sträuben habe ich mich in die Gesellschaft von Männern fie sich, die Augen zu öffnen. sammten Pariser   Genußwelt strich. Denkt man an die und Frauen begeben, welche Christus mit den Schriftge­tausenderlei Begierden, welche sie erweckten, welche um fie lehrten und Pharisäern vergleichen würde. In dem flatterten, so fragt man sich unwillkürlich, aus welchem Hause der Lords habe ich stillschweigend neben Wüſtlingen Thon die Natur diese Schultern formte, daß sie noch nicht und Verführern gesessen, und stillschweigend habe ich hoch­riffig geworden und zerbröckelt sind wie die nackten Statuen, geborene Frauen als meine intimsten Freundinnen be­die in der freien Luft der Gärten und Pläge stehen, und welchen kein ehrlicher Arbeiter sein Weib oder seine Tochter an denen Wind und Wetter ihr Zerstörungswerk üben.

Das Zimmer ist angenehm durchwärmt. Dicke Teppiche und schwere Vorhänge an Fenstern und Thüren machen es zu einem molligen Nest, dessen Eingang der Kälte ver­wehrt ist. Ein warmer, buftiger Hauch lagert über dem Zimmer, in dem ewiger Frühling zu herrschen scheint.

Und sobald die Marquise ganz erwacht ist, scheint

sich eine plögliche, quälende Angst ihrer zu bemächtigen. Sie wirft die Decken zurück und klingelt Julie, dem Kammer-|

mädchen.

" Die gnädige Frau hat geklingelt?" Sagen Sie mir, thaut es vielleicht?"

Die Marquise besißt Schamgefühl, aber das konzen­fie auf andere Dinge als ihren Körper. Sie hat ihre Schultern zu einer staatlichen Einrichtung erhoben. Sie hat mit ihnen für die Regierung ihrer Wahl gekämpft! Sie stand stets auf der Bresche, sie schien sich zu ver­

Ach die liebe, gute Marquise! Mit wie tief bewegter vielfältigen, fie zeigte sich bei den Miniſtern, in den Ge­Stimme hat sie nicht diese Frage gestellt! Ihr erster sandtschaftshotels, bei einfachen Millionären. Gedanke gilt der schrecklichen Kälte, dem schneidenden Nord­

wind, den sie nicht spürt, der aber bitterlich kalt durch|

willkommt

-

etliche davon sehe ich heute vor mir mit

verkehren lassen würde.

-

Aber ich habe mich gefürchtet, Euch Eure Sünden

vorzuhalten. Während der ganzen Zeit nahmen um mich herum in dieser großen Weltstadt... die Betrübnisse, Leiden, Armuth, Krankheit zu. Ihr und ich sind bis zur Gegenwart zum größten Theil zu beschuldigen. Wir und unsere Klaſſe haben die Früchte der Arbeiter eingeheimſt,

wir haben in Vergnügen und Ueberfluß gelebt und unsere Ein Lächeln ihrer Purpurlippen unterwarf die Lüfte befriedigt, während wir die Körper derjenigen aus­

die Löcher der armen Leute pfeift. Und sie erkundigt fich Schwankenden, führte dieselben der Regierung zu, ihr hungerten, denen wir unser täglich Brot sowie die Kleidung, jegt, ob der Himmel gnädig gewesen, ob sie sich ohne Alabasterbusen stüßte den Thron, und in den Tagen der die wir tragen, verdanken..

*)

Gefahr enthüllte sie weitere verborgene Reize, die über­

Chansoniers wurde bereits im Jahre 1817 veröffentlicht, es paßt Das eben mitgetheilte Gedicht des genialen franzöſiſchen   zeugender wirkten als Schwerter und Soldaten. Um ein Votum zu entreißen drohte sie eine so gründ­

"

-

Meine Mitbürger! Ich weiß nicht, wie es mit Euch steht, allein für mich hat dieses leichte und selbstsüchtige Leben ein Ende! Ich bin immer mehr zu der Ueber­Pflicht gegenüber meinen Mitmenschen vernachlässigt habe, und endlich bin ich davon überzeugt, daß meine Stelle gegenwärtiges Verhalten ganz und gar der Lehre Christi

Hirtenbriefe gegen die alles untergrabende Demokratie", daß wir liche Dekolletirung an, daß sich die grimmigſten Oppositions- zeugung gelangt, daß ich während meiner Tage meine es der Vergessenheit entreißen. Nur die Namen haben sich in den männer befiegt erklärten. frommen Ergüssen geändert: damals waren für alles Jean

Jaques Rousseau, Voltaire  ( Arouet) und die Aufklärer die Sünden|

Trotz alledem find die Schultern der Marquise noch daß sich eine Furche in ihren weißen Marmor grub.

höcke, heute sind es die Marr, Engels und die sozialistischen   Demo- heut blendend schön. Sie haben eine Welt getragen, ohne nicht hier, als ein gut bezahlter Bischof einer Kirche, deren

fraten.