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Das Geheimniß der Eisernen Eisernen Maske"

zu enthüllen

Diese Person müsse also offenbar ein Beamter(!) oder Vertrauensmann der Polizei sein, der aber gleichwohl der sozialdemokratischen Parteileitung über die wichtigsten Maßnahmen(!) der Behörde regelmäßig Bericht(!) erstatte. Dergleichen Erklärungen haben schon früher häufig im Sozialdemokrat" gestanden(?). Nun ist es wohl dem Abgeordneten Singer gelungen, Beamte von kantonalen Polizeibehörden der Schweiz zur Preisgabe von Amts­geheimnissen zu veranlassen, es mag demselben wohl auch geglückt sein, wie in der bekannten Affäre Haupt- Schröder, Individuen, die sich vorher einer Behörde zur Verfügung gestellt hatten, durch ein höheres Angebot für sich zu ge­winnen, daß aber ein preußischer Beamter sich hierzu hergegeben haben sollte, erscheint als eine schamlose Ver­leumbung.

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Zu dieser feierlichen Entrüstungskundgebung lag gar kein Grund vor, da die obigen Mittheilungen durchaus unwahr sind. Herr Schippel hat als Angeklagter mit größtem Nachdruck her­vorgehoben, daß er über die eiserne Maske gar nichts wisse, daß er nicht einmal in der Lage sei, darüber weitergehende Ver­muthungen anzustellen, als sie bei jedem Leser der Warnungen des Sozialdemokrat" entstanden seien und wie sie sicherlich auch in der Redaktion der Kreuzzeitung " entstanden sind. Da es ihm Herr Krohm zum schlimmen Vorwurf machte, daß er auch gar nichts gethan habe, Näheres über die Entstehung und Begründung der Warnungen zu erfahren, so erwiderte der Ange­flagte weiter, daß er darüber auch gar nichts erfahren wolle, weil allgemein die Vermuthung bestehe, daß die Maste" einen be­sonderen Einblick in manche Geheimnisse der politischen Polizei besize, und weil infolge dessen kein Parteigenosse die Hand dazu bieten könne, die Behörden auf die Spuren dieses Gewährsmannes zu führen. Das war alles und zweifellos für Niemanden etwas neues, jedenfalls war es etwas ganz anderes als man der Kreuz- 3tg." schreibt. Wir fügen gleich hinzu, daß die Angaben der Kreuz- 3tg." den Berichten der Zeitungen nicht entnommen sein fünnen, sie stam­men also wohl aus polizeilicher Quelle. Man vergleiche sie nur mit den wirklich gefallenen Aeußerungen und hat einen neuen Beweis dafür, wie zuverlässig diese Quellen sind, denen heute noch die Gerichte mitunter unbesehens Glauben schenken,

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Achtung! Große öffentliche Versammlung der Maurer Berlins am Dienstag, den 20. d. M., in der Tonhalle, Friedrich­ftraße 112, behufs Gründung eines Vereins. Näheres siehe Sonntag Säulenanschlag. Jeder Kollege hat die Pflicht, in dieser Versammlung zu erscheinen.

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Der Fortschritt des Großbetriebes bringt uns somit tros daß dieser Entwurf schon längst in den Händen des Ober- ebenso feine organische Regelung den thatsächlichen sozialen Ver­aller vorübergehenden Schäden unserem Ziele immer näher und präsidenten von Brandenburg , Herrn von Achenbach, sei, daß der- hältnissen, sowie der volksfreiheitlichen Auffassung des Arbeiter­näher und darum bedauern wir ihn nicht, sondern wir freuen uns selbe aber auf die lange Bank geschoben zu sein scheine. Redner standes angepaßt werden müſſen; in weiterer Erwägung: daß über ihn. schloß seinen Vortrag mit einem warmen Appell an die Arbeiter, namentlich in Bezug auf die traurige Lage der Arbeiter in den damit sie sich alle organisiren sollen und darauf dringen, daß dieser Töpfereibetrieben mit der auffallenden jährlichen Steigerung der Entwurf zum Gesez erhoben würde. Bei den Steinmeßen Arbeitsinvaliden es schon nothwendig erscheint, die einzelnen Berufe referirte am Freitag voriger Woche Herr Baake in öffentlicher Ver- nach ihrer Beschaffenheit in Bezug auf dieses Gesez zu ordnen, sammlung über die Alters- und Invalidenversicherung".- Bei erklärt die heutige Versammlung des Fachvereins der Töpfer Ham­den Kistenmachern sprach am Montag Herr Paul Ernst über burgs: die in dem Alters- und Invalidenversorgungsgesetz nach ist auch bei dem letzten Krohm- Prozesse nicht gelungen und damit die Revolution in der Dichtung"; der Vortragende kam nicht zu dem Regierungsentwurf festgesetzte Rente von 120 Mart bis zur ist natürlich für manchen Betheiligten der ganze Zweck dieses Vor- Ende, weil der Ueberwachende auflöſte. Die Kernmacher be- Steigerung auf 250 Mark jährlich für vollständig ungenügend gehens vereitelt. Den Aerger darüber begreifen wir, aber immer schlossen am Sonntag die Gründung eines besonderen Fachvereins, und unzureichend, da unbedingt, wenn dem einzelnen Invaliden hin sollte er unseres Erachtens nicht zu solchen Unwahrheiten Anlaß der sich folgende Ziele stecken soll: Festſezung eines Minimallohnes und dem alten Arbeiter geholfen werden soll, ihm von dem auf geben, wie wir sie in der Kreuz- Zeitung " vom Dienstag finden. von 30 Pf. pro Stunde, Abschaffung der Sonntags- und Ueber- Grund des Unfallversicherungsgesetzes jährlich festgesetzten örtlichen Das Blatt läßt sich nämlich schreiben: stundenarbeit, Herabseßung der Arbeitszeit, Frontmachung gegen all- Durchschnittslohn 662/3 pCt. als Rente bezahlt werden muß. In dem kürzlich hierselbst verhandelten Privatbeleidigungs- zuharte Fabrikordnungen, Errichtung eines Arbeitsnachweises und Ebenso ist im Regierungsentwurf die Altersgrenze von 70 Jahren Prozeß des Medailleurs Krohm gegen den Redaktenr der schließlich als höchstes Ziel die Belehrung und geistige Ausbildung insbesondere für die Arbeiter im Töpfereibetriebe viel zu hoch an­sozialdemokratischen Volfs- Tribüne", Schippel, erklärte der der Mitglieder. gesetzt; es ist deshalb durchaus nöthig, wenn diese Berufsarbeiter leztere, die Brandmarkung eines unehrlichen Parteigenoffen Eine überaus zahlreich besuchte öffentliche Arbei- Nußen und Vortheil von diesem Geseze haben sollen, die Alters= in der sogenannten schwarzen Liste" oder(!) eisernen terinnenversammlung tagte in Berlin am Donnerstag in Hensel's grenze auf 50 Jahre festzuseßen. Die Versammlung erklärt Maste" gehe stets(!) von einer Person aus, welche sowohl Salon. Beide Säle waren dermaßen überfüllt, daß lange vor der weiter den§ 84 des Gefeßentwurfs( Quittungsbuch) als eine Be­in die inneren Verhältnisse der sozialdemokratischen Eröffnung Tische und Stühle entfernt werden mußten und ein an- drohung und Gefahr für die politische und wirthschaftliche Freiheit Partei(?!!), als auch in die der Berliner politischen Polizei wesender Polizeilieutenant sich veranlaßt sah im Interesse der öffent- des Arbeiterstandes. Wenn von Seiten der maßgebenden Regie­einen flaren Einblick habe. lichen Ruhe und Ordnung" die Männer zu bitten, das Lokal zu rungsfaktoren eine Aenderung dieses Paragraphen nicht durchgeführt verlassen. Hier wurde er von Frl. Jagert unterbrochen, welche wird, erklärt die Versammlung, auf die Wohlthaten des Gesetzes meinte, daß vorläufig, da die Versammlung noch nicht eröffnet wäre, verzichten zu wollen." Diese Resolution wurde von der Ver= nur die Einberuferin zu bestimmen hat. Nachdem Frau Leuschner sammlung einstimmig angenommen. Die Versammlung eröffnet, wurde Frl. Jagert zur ersten, Frau Leuschner zur zweiten Vorsißenden und Frau Baake zur Schrift­Reinickendorf. Große öffentliche Arbeiter­führerin gewählt. Alsdann wurde der Frau Ihrer das Wort zu Versammlung am Sonntag, den 18. November, Vor­ihrem Referat: Die Alters- und Invalidenversicherung" ertheilt. Rednerin schilderte, wie nothwendig es wäre, daß die Frau sich an mittags 11 Uhr, im Restaurant Lüdicke, Amendestraße 1. solchen Fragen, wie die vorliegende, betheilige, damit nicht, wie Tagesordnung: 1. Die Sozialreform und die Alters- und beim Krankenkassen- und Unfallversicherungsgesez über die Köpfe der Invalidenversorgung. Referent: Herr Otto Krumpf. 2. Diskussion. Frauen hinweg Geseze geschaffen werden, welche sie zwar ebenso stark interessiren, wie die Männer, wobei aber trotzdem die Frauen nicht den geringsten Einfluß hätten. Man sollte nicht durch theore­tische Nathschläge von oben herab etwas ausflügeln, sondern man sollte die Arbeiter und Arbeiterinnen fragen, wie sie über derartige Sachen denken. Die Rednerin kritisirt dann die einzelnen Paragraphen des Gesezentwurfes, sie rechnet unter Anderem nach, daß der Arbeiter - Fachverein der Former und verw. Berufsgenossen. erst zirka 560 Mark einzahlen müsse, ehe er 70 Jahre alt ist und demgemäß Anspruch auf Altersrente hätte. Alsdann wendet sie Sonntag, den 18. d. M., Vormittags 10 Uhr, Versammlung in fich in scharfen Worten gegen das Quittungsbuch, welches sie als Faustmann's Lokal, Invalidenstr. 144. Tagesordnung: 1. Vortrag eine ganz verwerfliche Einrichtung hinstellt, welche nur dazu da des Herrn Kendziora über: Was lehrt die Moral- Wissenschaft wäre, um die Arbeiter in noch größerer Abhängigkeit zu halten. von der Handarbeit. 2. Diskussion. 3. Bibliothek. 4. Verschiedenes Billets zu dem am 3. Weihnachtsfeiertage Auch gegen die Verwaltungsparagraphen führt sie aus, daß es eine und Fragekasten. Degradirung der Frau ist, wenn nach§ 36 nur männliche Personen stattfindenden Winter- Vergnügen sind in der Versammlung beim als Aufsichtsräthe u. s. w. gewählt werden können. Im Großen Komitee zu haben. Vereinigung der Drechsler Deutschlands . Orts= und Ganzen verspricht der Gesezentwurf viel, um recht wenig halten zu können. Sie schließt mit den Worten Goethe's :" Nur der ver- verwaltung Berlin III"( für den Ost- und Nordbezirk Berlins .) dient die Freiheit und das Leben, der täglich sie erringen muß", Versammlung am Montag, den 19. d. M., Abends 8½½ Uhr, und mit der Aufforderung, die Frauen möchten dieser Worte ein- in Saeger's Lokal, Grüner Weg 29. Tagesordnung: 1. Die gedenk sein, sie möchten fich organisiren in Fachvereinen und sollten Generalversammlung der Vereinigung der Drechler Deutschlands darnach trachten, sich die Freiheit geistig sowohl wie materiell zu am 27.- 30. Dezember d. J. in Magdeburg . 2. Ausgabe der erringen. Hierauf wurde eine Resolution, welche sich gegen das Fragebogen zur Lohnstatistik. 3. Verschiedenes. In Anbetracht Alters- und Invalidengesetz ausspricht, einstimmig angenommen. Der wichtigen Tagesordnung werden die Gewerkskollegen gebeten, In der folgenden Diskussion sprach Frl. Jagert ihr Bedauern recht zahlreich zu erscheinen. darüber aus, daß es noch immer Leute gebe, welche in der - Vereinigung der deutschen Maler, Lackirer, An­Betheiligung der Frauen am öffentlichen Leben etwas Unfittliches streicher und verwandten Berufsgenossen. Versammlung und Unmoralisches sehen. Sie ist ganz entschieden gegen das vor- am Montag, den 19. d. M., Abends 8 Uhr, Kurfürstenstraße 31. liegende Gesetz und hofft, daß die Arbeiterwelt zeigen wird, wie sie Tagesordnung: 1. Vortrag des Kollegen Schweizer . 2. Lokal­über das ganze Gesez denkt. Rednerin wendet sich noch gegen die frage. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Vereine christlicher junger Männer, Lina Morgenstern und sonstige Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall­sogenannte Humanitätsvereine und meint, man sollte zu derartigem arbeiter( E. H. 29, Hamburg ). Filiale Berlin 1. Sonn­Gemengsel nie die Hand bieten. Ueberhaupt verwahrt sich die abend, den 17. d. M., Abends 81/2 Uhr, Lichterfelderstraße 8 Rednerin dagegen, daß der Arbeiterinnenbewegung derartige( Restaurant Winter), Außerordentliche Mitglieder- Versammlung. Vereine, auch wie z. B. der Verein zur Unterstützung der aus dem Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Erfazwahl ausscheidender Orts­Kranhause Entlassenen, in die Schuhe geschoben werden. Den verwaltungsmitglieder. 3. Junere Kaffenangelegenheiten. Zu dieser Arbeitern könne nur geholfen werden durch gründliche Umgestaltung diesjährigen lezten Mitgliederversammlung werden die Mitglieder der gesammten Wirthschafts- und Arbeitsverhältnisse. Quadsalbereien ersucht, vollzählig zu erscheinen. Das Mitgliedsbuch legitimirt. helfen nichts, und brauchten wir nicht zusammen zu sein, wenn die Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall­Früchte der Arbeit gleichmäßig vertheilt wären.. Frau Gubela arbeiter( E. H. 29, Hamburg ). Filiale Berlin 4. Sonntag, den spricht sich dahin aus, daß es rein unmöglich ist, von dem wenigen 18. D. M., Vormittags 10/2 Uhr, Mitgliederversammlung, bei Verdienst noch einen Beitrag zur Versicherung zu zahlen. Als sie Strüger, Gartenstr. 123. Tagesordnung: 1. Staffenbericht. 2. Wahl dann den von Frl. Wabniß gegründeten Verein einer Betrachtung eines Revisors. 3. Innere Staſſenangelegenheit. unterzieht, wird sie von der Vorsitzenden unterbrochen, worauf sie nur Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metall­noch einen neu gegründeten Verein der Nähmaschinen- und Handarbeite- arbeiter( E. H. 29, Hamburg ), Filiale Berlin 8. Sonnabend, rinnen, welcher am Freitag in der Annenstraße tagen wird, empfehlen den 17, d. M., Abends 8 Uhr, Mitgliederversammlung Badstr . 16, fann. In der weiteren Disfuffion erhält Herr Joseph das Wort, bei D. Hagen( früher Pflangang). Tagesordnung: 1. Staffenbericht. um auszuführen, daß der Gesezentwurf gegenwärtig wieder eine 2. Wahl eines stellvertretenden Bevollmächtigten. 3. Innere Kaffen­noch schlechter wegkommt als bisher. Seiner Ansicht nach wäre Umarbeitung erfahren habe, wonach im Allgemeinen der Arbeiter angelegenheiten. der Gefeßentwurf in der von der Regierung vorgeschlagenen Weise überhaupt nicht möglich, sondern nur nach Art der freien Hilfs tassen, wobei der Arbeiter Selbverwaltung habe. Herr R. Baginsky wendet sich in scharfen Worten gegen Herrn Joseph, dessen Theorie er als echt manchesterlich verwirft und dessen Ansicht nur dahin geht, daß der Arbeiter alles zu bezahlen hat. Die Arbeiterinnen sollen versuchen, sich in Bildungsvereinen und Fachbereinen zu organi­firen und sich Aufklärung verschaffen, dies sei besser wie der Verein des Fräulein Wabniz. Herr Baake meint, der Staat kümmere Die Kranken- und Begräbnißkasse des Vereins ich heute sehr wenig um die Invaliden der Arbeit. Der Staat sämmtlicher Berufsklassen, Filiale Berlin 3, hält am Sonnabend, hat aber unbedingt die Verpflichtung, daß er für die alten und den 17. 6. M., Abends 8 Uhr, Brunnenstr. 38, im Lokal, invaliden Arbeiter sorgt und zwar in ganz anderer Weise wie bisher. eine Mitglieder- Versammlung ab. Gäste find willkommen. Die ganze heutige Gesellschaft, die ganze Kultur, sie verdankt ihr Neue Mitglieder jedes Geschlechts und Berufs, von 14 bis 45 Jahren, Bestehen nur der Arbeit und hat deshalb der Arbeiter ein Recht werden in jeder Versammlung, sowie von H. Rudolph, Kolonie­zu verlangen, daß er in ausgiebiger Weise das wiederbekommt, straße 150a; P. Schindler, Ackerstr. 172; W. Raschke, Griebenow­was er zur Erhaltung der heutigen Gesellschaft beigetragen hat. Straße 3; K. Ludwig, Wilsnackerstr. 53; G. Holze, Ackerstr. 101, Auch er jei gegen die sogenannten Humanitätsvereine, welche nur aufgenommen. Unflarheit hervorrufen. Herr Thierbach beleuchtet die sogenannte- Ortskrankenkasse der Maurer Berlins . Die Mit­Sozialreform, als dessen Strone das vorliegende Gesetz betrachtet glieder werden zur Wahl von 216 Vertretern für die General­wird, und sagt, daß der Staat durch Erlassung von zwei Steuer- Versammlung auf Sonntag, den 18. d. M., Vormittags 10 Uhr, stufen u. f. w. den Arbeitern den kleinen Finger gereicht habe, nach Große Frankfurterstr. 117 hierdurch eingeladen. Das Quittungs­während er aber durch Einführung der Branntweinsteuer, burch buch berechtigt zum Eintritt. Vermehrung der indirekten Steuern die ganze Hand genommen Verband der Möbelpolirer von Berlin und Um­

Sozialpolitisches.

Parallel mit der Entwicklung der Großindustrie und der kapitalistischen Wirthschaft überhaupt geht bekanntlich auch die Anhäufung der Bevölkerung in den Städten und besonders in den Großstädten. Das zeigt auch das kürzlich veröffentlichte Ergebniß der deutschen Volkszählung vom 31. Dezember 1885. Wenn man z. B. als Großstädte die Orte von mindestens 100 000 Einwohnern, als Mittelstädte die von 20 bis 100 000, als Kleinstädte die von 5 bis 20 000 als Landstädte die von 2 bis 5000, als Landorte endlich die von weniger als 2000 Einwohnern bezeichnet, so lebten am 1. Dezember 1885 von der Gesammtbevölkerung in den 21 Großstädten.

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11.

116 Mittelstädten

"

11

683 Kleinstädten

"

"

1951 Landstädten

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allen übrigen( Land-) Orten

4 446 381 Einwohner 4 171 874

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6 054 629

"

5 805 893

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26 376 927 Zusammen 46 855 704 Einwohner.

Danach kommen auf die Landbevölkerung 56,3 pCt., auf die Stadtbevölkerung 43,7 pct. der gesammten Ein­wohnerschaft des Reichs, und zwar speziell

auf die Großstädte 9,5 pбt.

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" T

Mittelstädte

8,9

"

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Kleinstädte. 12,9 Landstädte. 12,4

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Seit dem Jahre 1871 ist der Prozentjaß der städti­schen Bevölkerung und namentlich derjenige der größeren Städte ein immer größerer geworden. Es lebten nämlich unter 100 Einwohnern des Reichs

Mittelstädten

in Großstädten

PF

Kleinstädten

"

Landstädten

"

"

1871 1875 1880 1885

11,2 12,0

4,8 6,2 7,2 9,5 7,7 8,2 8,9 8,9 12,6 12,9

12,4 12,6

12,7 12,4

anderen Orten 63,9 61,0 58,6 56,3

Diese Entwickelung bedeutet natürlich zu gleicher Zeit ein Zurückdrängen der trägen und rückständigen ländlichen Elemente, und eine Stärkung der intelligenten und fortge­schrittenen Städter, besonders aber eine Stärkung der Arbeiterbewegung.

Vereine und Versammlungen.

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Vereinigung der Drechsler Deutschlands . Orts­verwaltung Berlin I. Versammlung am Montag, den 19. d. M., Abends 8 Uhr, Alte Jakobstraße 38 bei Schumann. Tages­ordnung: 1. Geschäftliches. 2. Besprechung über die stattzufindende General- Versammlung. 3. Gewerkschaftliches. 4. Verschiedenes.

-Verein der Bauanschläger Berlins und Umgegend. Versammlung am Sonntag, den 18. d. M., Vormittags 10 Uhr, Oranienstr. 51 bei Preuß. Tagesordnung: 1. Statutenberathung. 2. Fragefasten. Quittungsbuch legitimirt.

hat. Alsdann meint er, daß die Unterstügung für Invalidität gegend. Montag, den 19. b. M., Abends 82 Uhr, im allerdings zum Verhungern zu viel und zum Leben zu wenig fei, Andreasgarten, Andreasstr. 26, Verfanunlung. Tagesordnung: aber grade ausreichen würde, um langsam zu verhungern. Nach- 1. Vortrag des Herrn Dr. Mar Baumgart über Die Idee des dem Fräulein Jagert mitgetheilt hatte, daß die in voriger Ver- ewigen Völkerfriedens". 2. Aufstellung von Kandidaten zur Joseph unter großer Unruhe der Versammlung das Wort, welches 3. Verschiedenes. Die Aufnahme neuer Mitglieder sowie Annahme sammlung gewählte Kommission sich aufgelöst habe, erhält Herr Delegirten- Neuwahl bei der Ortskrankenkasse der Möbelpolirer. ihm aber wegen steigender Unruhe entzogen werden mußte. Herr von Mitglieder- und freiwilligen Beiträgen erfolgt alle 14 Tage Delze wendet sich an die Versammlung mit der Bitte, die größte in den Zahlstellen des Verbandes und zwar: bei Ecke, Zedenicker­Ruhe zu beobachten. Er betrachtet in solcher ernſten Versammlung ſtraße 2, bei Wirsing , Andreasstr. 44, bei Moris, Manteuffelſtr. 27. eine Unruhe, wie die gehörte, als einer Arbeiter- Versammlung-Freie Vereinigung der Graveure, Giseleure und unwürdig. Dann richtet er an Frauen und Männer die Auf- verwandten Berufsgenossen. Versammlung am Montag, den 19. d. M., forderung, recht oft öffentliche Versammlungen zu besuchen, fich Abends 81/2 Uhr, Dresdenerstr. 45( Dresdener- Garten). Tages­nicht gegenseitige Vorwürfe darüber zu machen und namentlich nicht ordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Jessen über Die Benutzung durch Lesen von anderen als Arbeiterblättern die Gegner zu unter- funstgewerblicher Vorlagen. 2. Verschiedenes. stüßen. Nach dem Schlußwort der Frau Ihrer schloß die Ver­

Luckenwalde, 10. November. Der hier gegründete sammlung um 114 Uhr. Arbeiterbildungsverein macht die erfreulichsten Fortschritte. Gestern hielt er seine Eröffnungs- Versammlung, wobei Herr Kunert- Berlin über Den Kampf um den Fortschritt in der Weltgeschichte" referirte. Die Versammlung legte das beste Zeugniß von dem regen Eifer

der Arbeiter ab.

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- Freireligiöse Gemeinde, Rosenthalerstr. 38. Sonntag, den 18. d. M., Vormittags 10 Uhr, Vortrag des Herrn Dr. H. * In der Extraversammlung des Fachvereins der Spazier über Das Schöne in Natur und Stunst". Damen und Töpfer Hamburgs am 5. d. M. stand auf der Tagesordnung: Herren als Gäste willkommen. Am Montag, den 19. d. M., Das Alters- und Arbeiterinvalidenversorgungsgesez nach der Regie- Abends 8 Uhr, findet ebendaselbst eine beschließende Versammlung, rungsvorlage". Nach den einleitenden Worten des Vorsitzenden der Mitglieder statt. Göttge referirte in längerer Rede G. Heinke, der an der Hand Berliner Versammlungen. Im Fachverein der Schlosser statistischen Materials die Mängel des Gefeßentwurfes klarlegte und sprach am 12. d. M. Herr Thierbach über gewerbliche Schieds- folgende Resolution zur Annahme empfahl:" In Erwägung: daß gerichte". Er führte diesen Entwurf, wie er dem Stadtverordneten - ein Arbeiterinvaliden- und Altersversorgungsgesetz für den Arbeiter follegium vorgelegen, an, unterzog die einzelnen wichtigen Para- ein Aequivalent für sein an Entbehrung so reiches Leben bedeuten raphen einer eingehenden Kritik und erklärte der Versammlung, soll und deshalb die Leistungen dieses Gesezes, wie Rente u. 5. w., 0,60 M. können sie in Briefmarken einsenden. Druck und Verlag: T. Posekel, Berlin 2. O., Dranienstraße 23.

Verantwortlicher Redakteur: Max Schippel , Berlin .

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Briefkasten.

Leipzig . Das läßt sich wohl so allgemein nicht entscheiden. H. W. Frankfurt a. M. Abonnementspreis Kreuzband,