die Kartellparteien von Schweiße des hart arbeitenden in den Belegen durch Vorschriften über die Raumverhältnisse und sogar ihre Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei. Sie seien rein zufällig an einem Abend im Dauzenberger'schen Lokale zu= deutschen Volkes für das Phantom der Kolonialpolitik be- gründliche Ventilation der Arbeitslokale zu regeln. Die Ausgaben für das Kapitel Reichsversicherungs- Amt" sammengetroffen, und einer der Angeklagten meinte, daß es doch werden ohne Debatte genehmigt. nichts Auffälliges sei, wenn in einem Arbeiterviertel, in dem über

willigen, muß am Tage der nächsten Wahl Rechenschaft verlangt und scharfe Abrechnung gehalten werden. ( Leipziger Wähler.")

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Aus dem Reichstage.

Montag, den 21. Januar. Die fortgesetzte Berathung des 3000 Stimmen auf einen sozialistischen Arbeiter entfielen, acht bis Etats des Reichsamts des Innern gab Veranlassung zu einer zehn Arbeiter in einem Lokale zusammenträfen, die Gesinnungs­langen Debatte über die Behandlung der bei dem Bau des Nord- genossen seien. Keiner der Angeklagten wollte den Zweck oder In­oftfeetanals beschäftigten Arbeiter. Von sozialdemokratischer halt der beschlagnahmten Bücher kennen, auch bestritten sie, daß sie Seite griff Abg. Singer namentlich die Bestimmung an, daß sozial- unter sich einen geheimen Verkehr gepflogen. demokratische Arbeiter bei dem Kanalbau nicht verwandt werden Um diesen Nachweis zu führen, waren von der Anklagebehörde Berlin , 18. Januar. Bei Fortsetzung der Berathung des sollten. Der Staatssekretär erwähnte darauf, daß diese Klausel auf eine große Anzahl Beamte der politischen Polizei ge= Post Etats bemängelt Baumbach die steigende Verwendung von Veranlassung des Reichsamts des Innern aufgehoben sei, nur geladen worden, es tritt feine einzige Privatperson als 3euge auf. Hilfsbeamten. Staatssekretär Stephan verspricht, mit der defini- Agitation" werde nicht geduldet. Mittwoch, den 23. Januar. Der Reichstag berieth am Da die Einzelheiten unseren Lesern aus den Tageblättern be= tiven Anstellung der Unterbeamten in größerem Umfange fortzu- Mittwoch über die Anträge auf Beschränkung der Frauen- und fannt sein werden, so führen wir nur zusammenfassend folgendes fahren. Von verschiedenen Seiten wird die ungenügende Besoldung Kinderarbeit. Staatssekretär v. Boetticher erklärte sich Namens an. Der Staatsanwalt beantragte gegen Lau, Kuhn und Volk­der Hilfsbeamten hervorgehoben. Bei einem späteren Titel giebt der verbündeten Regierungen gegen ein Vorgehen auf diesem Ge- mann, welche besonders belastet worden seien, je ſechs Monate Stephan eine ausführliche Uebersicht über die Ausdehnung des biet, weil einmal fein Bedürfniß(!) dazu vorläge, sodann aber und eine Woche Gefängniß, gegen die Angeklagten Schubert, Kann, Telegraphen- und Telephonbetriebes. Bebel schlägt vor, inner- auch der erstrebte Zweck durch geseßliche Maßregeln nicht erreicht Brunsch, Schulz und Brödenfeld je vier Monate und eine Woche halb eines größeren Nayons Briefe für fünf Pfennige zu befördern. werde, und man schließlich nicht so weit in die Selbstbestimmung(!) Gefängniß, und stellte anheim, hiervon je einen Monat durch die Stephan widerspricht aus Etatsgründen. Baumbach beantragt, der Arbeiter hineingreifen dürfe. Die Redner sämmtlicher Parteien erlittene Untersuchungshaft in Abrechnung zu bringen. Stephan widerspricht aus Etatsgründen. Baumbach beantragt, eine Petition betreffend eine Porto- Ermäßigung fur Drucksachen der bestritten die Berechtigung dieser Einwürfe, welche beweisen, daß die Vertheidiger, Rechtsanwalt Sachs, plaidirte für Freisprechung Regierung zur Erwägung zu überweisen. Nach längerer Debatte wird unter Ablehnung dieses Antrages Regierung heute noch manchesterlicher ist, als der Freifinn. Den der Angeklagten. Seitens des Gerichtshofes lautete das Ur­Arbeiterstandpunkt vertrat in längerer Rede der Abg. Meister. theil gegen Lau, Kuhn und Volkmann auf je 4 Monate, gegen die die Petition zur Kenntnißnahme" überwiesen. übrigen Angeklagten auf je 3 Monate Gefängniß, gegen Langfeldt auf Freisprechung. Den Verurtheilten wurde je 1 Monat auf die Untersuchungshaft angerechnet; der Antrag des Vertheidigers auf Haftentlassung wurde vom Gerichtshofe abgelehnt, ebenso der An= trag auf Haftentlassung gegen Kaution.

Beim Etat der Reichsdruckerei entsteht eine längere Debatte über die Konkurrenz, welche die Reichsdruckerei Privatunternehmungen macht. Der Etat wird genehmigt.

Berlin , 19. Januar. Bei der Position" Reichsamt des Innern" wird eine Erhöhung um 14 000 Mt. zum Besoldungs­titel Staatssekretär" verlangt. Sämmtliche Parteien, die in der Budget- Kommission ihre Vertretung haben, sind mit der Erhöhung einverstanden, von Abgeordneten Bebel wird dieselbe bekämpft. Bei der Gelegenheit beantragt Bebel, die Fabrikinspektoren berichte wieber, wie früher, vollständig und nicht auszugsweise und in verballhorntem Zustande, wie dies seit einigen Jahren ein­geführt wurde, herauszugeben. Da aber den Unternehmern und der Regierung das, was jetzt veröffentlicht wird, schon zu viel ist, wird der Antrag natürlich abgelehnt.

Eine sehr eingehende und lebhafte Debatte entwickelte sich wegen der Lage der Fürther Quecksilber- Spiegelbeleg= Arbeiter. Bebel wies auf die in dem Buche von Dr. Schoenlank niedergelegten Untersuchungsresultate hin und forderte die Beseitigung der mörderischen Quecksilberbelegen. Von dem Abgeordneten für Fürth , v. Stauffenberg, wurden zwar die Thatsachen, die in dem Buche in geradezu erschütternder Weise geschildert sind, zugegeben und der Fürther Aerzte anerkennend gedacht, aber doch versucht, von Uebertreibungen" zu reden, auch behauptet, das Silberbelegen der Spiegel habe sich nicht bewährt. Vom Staatssekretär v. Bötticher wurde mitgetheilt, daß zwischen dem Reichsamt des Innern und der bayerischen Regierung bereits die nöthigen Verhandlungen im Gange feien, um durch Gesetz eine erhebliche Herabsetzung der Arbeitszeit der Quecksilberarbeiter herbeizuführen und die Zustände

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Der Berliner Geheimbundsprojek.

Briefkasten.

Der

Ein umfangreicher Sozialistenprozeß, welcher Dienstag und Mittwoch vor der ersten Straffammer des Landgerichts I. begann, hatte so viel, zumeist dem Arbeiterstande angehöriges Publikum nach Moabit gelockt, daß der Zuhörerraum des großen Schwur­gerichtssaales, in welchem die Verhandlung stattfand, bis auf den Parteigenoffe. Aber wie können Sie nur annehmen daß letzten Plaz gefüllt war. Es hatten folgende neun Personen, die sich der Artikel in Nr. 2 dieses Blattes irgendwie gegen den aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurden, auf der Anklagebank, Sozialdemokrat" wende? Er fnüpft einfach an Majestäts­Platz zu nehmen: beleidigungen an und erklärt, daß der Radikalismus damit gar nichts zu thun habe und ermahnt die Arbeiter, sich auch fernerhin auf Bedrohungen" und" Geschimpfe" gegen hochstehende Personen nicht einzulassen. Davon ist natürlich bei uns niemals die Rede gewesen, daß man nicht scharfe und schärfste Kritik gegen sie üben solle. Wir erwidern darum auch auf den übrigens auf das Freundschaftlichste gehaltenen Londoner Artikel nichts, weil wir annehmen, daß die Redaktion, wenn ihr unsere Absicht bekannt gewesen wäre, Wort für Wort das Gesagte unterschrieben haben würde.

Tischler Heinrich Lau, Schuhmacher K. Schubert, Tischler Adolf Kuhn, Tapezierer Emil Kann,

Arbeiter Paul Brunsch,

Maurer Friedrich Schulz, Tischler G. Brödenfeld, Tischler W. Langfeldt und Tischler Rud. Volkmann.

Nach der Anklage sollen sämmtliche vorbenannte Personen einem Geheimbund zur Förderung verbotener sozialdemokratischer Zwecke angehört und in zwei Fällen ohne Genehmigung der Polizei­behörde eine politische Versammlung abgehalten haben.

Den Vorsitz führt Landgerichtsrath Braun, die Anklagebehörde vertritt der Staatsanwalt Oppermann, Vertheidiger sämmtlicher An­geklagten ist der Rechtsanwalt Hugo Sachs.

Die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen sind die­selben, wie in früheren Sozialisten- Prozessen, auch spiegelt die jezige Verhandlung im Wesentlichen dasselbe Bild wieder, wie die früheren Verhandlungen. Sämmtliche Angeklagte bestritten ihre Schuld, Lau und Schubert

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Geheimpolizei. Das System der Detektiv Agenturen ver­dankt seine Entstehung Amerikas bekanntem Geheimpolizisten, dem verstorbenen Allan Pinkerton . Schon im Jahre 1852 gründete er die seinen Namen führende Detektiv- Agentur, welche einen Welt­ruf" hat und von sehr kleinen Anfängen sich emporgearbeitet hat. leber 300 Leute sind in ihrem Dienste, sie streckt ihre Fangarme nach allen Welttheilen aus und hat Agenturen in allen größeren Städten des Landes.

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Magdeburg.

Meinen werthen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß Herr Wilhelm Meyer, Kl. Storchstr. Nr. 6, 1 Treppe, von jezt as das Austragen der

Berlins und der Umgegend. Grosse Versammlung

Mittwoch, 30. Januar 1889, Abends 8 Uhr, in W. Heydrich's großem Saal, Beuthstr. 20. Tages- Ordnung:

1. Medizinischer Vortrag des Herrn Dr. Zaded. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Verschiedenes. Fragekasten.

Gäste haben Zutritt. Auch werden daselbst die Mitgliedsbücher bestimmt ausgegeben. Um recht zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand.

nehmen und bitte ich, das mir geschentte Ber- Fachverein der Tapezirer

,, Berliner Volks- Tribüne", sowie sämmtlicher bestellter Arbeiterblätter besorgen wird. Auch ist derselbe gern bereit, Bestellungen auf alle in der Arbeiter- Literatur erscheinenden Bücher, Zeitschriften und Zeitungen entgegen zu trauen auch auf meinen Nachfolger zu übertragen. Achtungsvoll Carl Schoch. Verein zur Regelung der gewerb­lichen Verhältnisse der Töpfer Berlins .

Berlins.

Dienstag, 29. Januar, Abends 8 Uhr, in Feuerstein's Salon, Alte Jakobstraße 75.

General- Versammlung.

Tagesordnung:

1. Vierteljahrsbericht des Vorstandes.

2. Interpellation Freiwald event. Wahl einer Werkstatt- Kontrolkommission.

3. Vereinsangelegenheiten und Fragetaften.

Der Arbeitsnachweis befindet sich Klosterstraße 98 im Lokale des Herrn Petersohn( Firma Pettig). Die Arbeitszuweisung Quittungsbuch legitimirt. Neue Mitglieder ist unentgeltlich, auch an Nichtvereins- werden vor Beginn der Versammlung aufgenommen. mitglieder und geschieht an Wochentagen von Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht 7-9 Uhr Abends, Sonntags von 10 bis 12 Uhr freundlichst Vormittags.

Oeffentliche Töpfer­Versammlung

Mittwoch, den 30. Januar, Abends 5 Uhr,

im Schützenhaus, Linienstraße 5.

Tagesordnung:

1. Vorlage des ausgearbeiteten Tarifs der Tarifkommission.

2. Wahl eines Vertrauensmannes.

3. Das bisherige Ergebniß der Statistik= Aufnahme in unserem Gewerbe.

50]

Der Einberufer. Große öffentliche Versammlung

der

Cigarrenfortirer u.-Sortirerinnen Berlins .

Montag, d. 28. d. M., Abends Uhr, bei Gnadt, Brunnenstr. 38. Tagesordnung:

1. Wie stellen sich die Cigarrenfortirer und Sortirerinnen zur Gründung eines Lokalvereins. Referent: Herr Gumpel.

2. Verschiedenes.

Fachverein für Schlosser und Berufsgenossen.

Montag, den 28. Januar, Abends Uhr,

Versammlung

bei Feuerstein, Alte Jakobstraße 75. Taresordnung:

1. Vortrag des Herrn M. Baginsky über ,, Kapital und Arbeit". Diskussion.

2. Aufnahme neuer Mitglieder.

3. Verschiedenes und Fragekasten.

Verein der Sattler

und Fachgenossen.

Montag, den 28. Januar, Abends Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantens straße 77-79.

Mitglieder- Versammlung.

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Th. Glocke über Gea

werfichaftsorganisationen.

2. Diskussion.

3. Verschiedenes.

Gäste willkommen.

Um zahlreiches Erscheinen ersucht

Der Vorstand.

Der Arbeitsnachweis des Fachvereins für Schlosser und Berufsgenossen

befindet sich

für den Norden Anklamerstr. 49, b. Nürnberg für den Süden Dresdenerstr. 116. b. Wendt. Kontrolle Abends 8-10 Uhr, Sonntags von 9-11 Uhr Vormittags.

Der Vorstand. Berantwortlicher Redakteur: Max Schippel , Berlin . Druck und Verlag: F. Posekel, Berlin S. O., Dranienstraße 23.

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