Saale der Spandauer Bergbrauerei stattfand, in welcher Bebel ist und in dem genannten Hause bei seinen beiden unverheiratheten| ,, Braut" um 100 Mart betrogen, bevor sein wahrer Name ent über die Kornzölle sprach und die von etwa 1500 Personen be- Schwestern wohnte. Derselbe litt seit längerer Zeit an einer beckt und er dingfest gemacht wurde. Die beiden hintergangenen fucht war, sich höchstens 400 Menschen, größtentheils Neugierige, unheilbaren Krankheit und war darüber tiefsinnig geworden, so Frauen vergossen im Verhandlungstermine viele Thränen. Es eingefunden hätten, um Bebel zu hören. Derselbe set aber daß er seinem Leben ein Ende zu machen beschloß und diese Ab- gelang dem Vertheidiger, N.-A. Dr. Coßmann, nicht, die Handabsolut nicht zu verstehen gewesen. Daß das Spandauer Tage- ficht durch einen Sprung aus dem Fenster zur Ausführung lungsweise des Angeklagten in den Augen des Gerichtshofes blättchen Bebel richt verstanden hat, wollen wir gerne glauben. brachte. Der hinzugeeilte Reviernachtwächter brachte den milder erscheinen zu lassen, wie sie der Staatsanwalt geschildert Was die Zahl der Versammlungstheilnehmer betrifft, so hat das Schwerverletzten mittelst Droschke nach dem Krankenhause in hatte, es wurde nach dem Antrage des Letzteren auf 4 Jahre Blättchen augenscheinlich seine Abonnentenzahl angegeben, die ihm Moabit , wo er gleich nach seiner Einlieferung verstarb. 3 Monate Zuchthaus , fünfjährigen Ehrverlust und 1500 M. stets in angstvoller Qual vor Augen schwebt. Geldstrafe ev. noch 150 Tage Zuchthaus erkannt.
Ein gefährliches Schwindlerpaar hat die Behörde zu Wie die sonst gelbe" Poft zu blauen Post- Brieftasten Stockholm der hiesigen Kriminalpolizei signalisirt. Der Stein- Wegen Verkaufs unzüchtiger Bilder stand gestern der tommt, ist schwer zu verstehen. Wenn nun auch ein Briefträger schneider Axel Andersson und dessen Ehefrau Olivia Sophie geb. Kunsthändler Paul Albert vor der 87. Abtheilung des auf eine diesbezügliche Frage äußerte: damit sie besser in die Berggreen haben in Stockholm verstanden, durch Vorspiegelung Schöffengerichts. Der Angeklagte gab zwar die ihm zur Last geAugen springen sollen", so ist dies doch wohl eine sehr einseitige falscher Thatsachen verschiedenen Personen 25 000 kronen und legte Strafthat zu, behauptete aber, daß er das Opfer eines Ansicht; unseres Grachtens würden die Brieikasten wenn gelb Gold- und Silbeefachen von ganz beträchtlichem Werthe abzu- Kriminalbeamten geworden sei. Am 20. April habe ein fremder oder roth angestrichen, doch weit eher in die Augen fallen, als schwindeln. Die Hauptperson bei diesen Manipulationen ist die Herr seinen in der Passage belegenen Laden besucht, eine Kleinig die blau angestrichenen. Dies ist ja aber nur ein Vorschlag zur Ghefrau gewesen, während der Mann wahrscheinlich nur Bei- feit gekauft und daran die Frage geknüpft, ob er nicht auch Güte. Anders steht es mit dem Anbringen der Brief- hilfe geleistet hat. Nachdem ihnen in Stockholm der Boden zu pikante" Bilder bekommen könne. Der Angeklagte will erwidert tasten; es sind dieselben mitunter so unglücklich angebracht, heiß geworden war, sind sie plößlich von dort verschwunden. Die haben, daß er derartige Artikel nicht führe, der Käufer habe ihn daß man sich wundern muß, wie langmüthig sich das Publikum Frau ist 52 Jahre alt, von kleiner, dicker Gestalt, hat blondes aber dermaßen bedrängt, daß er schließlich das Versprechen geeiner solchen Unzuträglichkeit gegenüber verhält. So ist vor dem Haar und schlechte Zähne; der Mann ist 12 Jahre jünger, groß geben habe, derartige Bilder besorgen zu wollen, wenn der Hause Weißenburgerstraße 21 z. B. der Postbriefkasten an das und kräftig und hat dunkles Haar und ebensolchen Bart. Kaufer nach einer Stunde wiederkommen wolle. Der Angeklagte eiferne Gartengitter nach der Straße zu angebracht, so daß für Photographien liegen bei der hiesigen Kriminalpolizei zur Ein- sei dann zu seinem Bruder, einem Photographen, gegangen und habe Kurzsichtige oder bei Dunkelheit die Möglichkeit, sich an dem sicht aus. sich von diesem ein Dugend Bilder geben lassen, wie sie der Käufer Rasten zu stoßen, sehr nahe liegt. Daß fie besteht, beweist der wünschte. Der Letztere sei wiedergekommen und habe die Bilder Fall, daß ein furzsichtiger Schüler im Winter morgens auf seinem für 5 M. gekauft. Bald darauf erfuhr der Angeklagte, daß jener Schulwege dermaßen gegen die Kante des so vorschriftswidrig Käufer ein Kriminalbeamter gewesen sei. Der lettere , welcher angebrachten Post- Briefkastens stieß, daß er blutüberströmt wieder nach Leipzig verzogen ist, hat bei seiner kommissarischen Vernehnach Hause zurückkehren mußte und noch von Glück sagen konnte, flagten nichts erwähnt, sondern nur angegeben, daß sein Wunsch mung, von einem zweimaligen Besuch in dem Laden des Angedaß die Augen unverlegt geblieben waren. sofort aus einem im Laden befindlichen Vorrath befriedigt wurde. Der Staatsanwalt hielt die Einwendungen des Angeklagten für leere Ausreden und beantragte gegen denselben eine Gefängnißstrafe von 2 Monaten, da dem Unfug mit dem Verkaufe unfitt licher Bilder energisch entgegengetreten werden müsse. Der Gerichtshof beschloß, den Zeugen noch einmal kommissarisch vernehmen zu lassen und vertagte zu diesem Zwecke die Verhandlung.
Im Anschluß an die Mittheilung der ,, Charlottenb. Gem. 8tg." über Risse in einigen Stadtbahnbögen auf Char Lottenburger Gebiet bringt eine Lokalforrespondenz die Meldung, daß auch ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke über die Spree beim Café Gärtner( Stadtbahn- Station Bellevue) geborsten sei. Derfelbe weise schon seit längerer Zeit einen auf beiden Seiten des reichlich 1 Meter starten Mauerwerks sichtbaren Riß auf, der quer durch einen Granitblock gehe. Der Riß sei zwar mit Zement verstrichen worden, jedoch platze der Block immer weiter, wie an der Ausfüllung des Risses zu sehen sei.
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Am 23. d. M.
Polizei- Bericht. In der Nacht zum 23. d. M. sprang am Reichstags Ufer, gegenüber dem Französischen Gymnasium, ein Mädchen in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser bends stürzte sich ein Mann aus einem Fenster seiner im dritten gezogen und nach der Charitee gebracht. Stock des Hauses Havelbergerstr. 3 belegenen Wohnung auf die Straße hinab und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf im Krankenhause Moabit verstarb.
Gerichts- Beitung.
Arbeiterbewegung.
In dem am 27. November 1890 in einer Versammlung der Freien Vereinigung der Maurer gehaltenen Referat über das Eine drohende Eisenbahn- Katastrophe ist am Mittwoch Alters- und Invaliditäts- Bersicherungs- Gefeß, zu welchem Jezorke Nachmittag durch die Umsicht und Entschlossenheit eines Pferde in der Diskussion ein paar Worte sprach, soll Wernau gesagt bahn- Kutschers im letzten Augenblick verhindert worden. Als der haben:" Jeder Arbeiter muß das Gefeß unbeachtet lassen und Ueber die Bergarbeiter- Bewegung lesen wir in einem von dem Kutscher Rahl geführte Tramway der Linie Rathhaus- darf sich um die Quittungskarte nicht kümmern." In diesen Bericht aus Bochum , den wir in der Hessischen Volksstimme" Bankow auf der Fahrt nach der letzteren Haltestelle die Schön- Worten soll eine Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gefeße finden: hauser Allee passirte und die Kreuzung des Bahnkörpers der liegen. Jezorta soll gesagt haben:„ Das Gesetz ist nicht für die Man hat wiederholt versucht, die Einigkeit unter den BergStettiner Bahn befahren wollte, bemerkte K. zu seinem großen Arbeiter da, sondern dient nur dazu, ein großes Heer von Be- leuten dadurch zu untergraben, daß man politische und Schrecken, daß trotz der geöffneten Barriere ein Güterzug mit amten zu beschäftigen." Die Angeklagten behaupten, die ersten konfessionelle Gegensätze betonte; eine Zeit lang hat vollem Dampf heranbrauste. Das Geleise zu passiren, war nicht Worte sollen nur als Zwischenruf von anderer Seite, und die man damit Erfolg gehabt, aber der Riß zwischen der ultramehr möglich, und die Gefahr deshalb für die Insassen des voll- anderen in dem Sinne, daß das Gesez werthlos sei und viele montanen und sozialdemokratischen Richtung ist, wie die letzte besetzten Pferdebahn- Wagens eine ganz furchtbare, R., der den Beamte erfordere, gemacht worden sein. Der überwachende Be- Generalversammlung bewies, faum mehr vorhanden, denn die ficheren Tod vieler Menschen vor Augen hatte, verlor glücklicher- amte bekundet, die Worte in oben zitirtem Wortlaute gehört Ausführungen der sozialdemokratischen Führer Schröder- Dortweise nicht seine Geistesgegenwart; mit aller Gewalt bremste der zu haben, giebt auch die Möglichkeit zu, daß ein der- mund, Siegel- Dorstfeld und Brodam- Gelsenkirchen fanden den lebPferdebahn- Kutscher, so daß der Wagen auf dem Fleck, hart vor artiger Zwischenruf gefallen sei. Drei andere Beugen haftesten Beifall, wenn auch einige Delegirte der Fusangel'schen Sem Schienengeleise, stehen blieb, und riß die scheuenden, sich fagen im Sinne der Angeklagten aus. Der Vertheidiger, Rechts- Richtung Anfangs opponirten. Der wichtigste Beschluß, ben die hoch aufbäumenden Thiere zur Seite, und im nächsten Augenblick anwalt Arthur Stadthagen fragt, weshalb der Polizeilieutenant Generalversammlung faßte, war offenbar der, den Verband auch brauste der Güterzug dicht an der Tramway vorüber. Natür- weshalb er, als zu„ Gefeßesübertretungen"( für solche hielt die auf die deutschen Hüttenarbeiter auszudehnen. Dieser von lich verursachte der Vorfall bei den Pferdebahn- Insassen sowohl Beuge die Aeußerungen) aufgefordert wurde, die Versammlung sozialdemokratischer Seite gestellte Antrag wurde stürmisch be= wie bei den zahlreichen Straßenpassanten erklärliche Aufregung nicht aufgelöst habe, und welche Instruktionen er in dieser Begrüßt und einstimmig angenommen. Speziell traten die Vertreter und Entrüstung und dürfte die seitens der Direktion der Großen ziehung habe. Der Beuge erklärt, daß dieses Privatbes Königreichs Sachsen warm für diesen Antrag ein." Berliner Pferdebahn- Aktiengesellschaft angeregte Untersuchung instruktionen seien, über welche er nicht sprechen bald Klarheit ergeben, durch wessen Schuld der Vorfall, der eine dürfe! Hierauf fordert der Vertheidiger, daß das Gericht beim Bei den fächsischen 266 Sparkassen wurden im Monat große Anzahl Menschenleben aufs Höchste gefährdete, hervor Polizeipräsidium Auskunft holen soll, welcher Art diese Instrut- Mai 362 646. mehr zurückgeholt als eingezahlt. Es gerufen worden ist. tionen sind. Der Vorsitzende entgegnet hierauf:" Der Herr wird der Leipziger Zeitung" und ihren offiziösen und offiziellen Polizeilieutenant hat nicht auflösen wollen, weil er feine Lust Schwestern schwer fallen, das ungünstige Ergebniß der Sparhatte, weil es ihm nicht behagte!" Der Bertheidiger behält sich tassen ohne das Eingeständniß zu erklären, daß ein Nothstand diesbezügliche Anträge vor. obwaltet. Dabei ändert es garnichts, daß die Sparkassen weniger von den Arbeitern, als vom sog. Mittelstand benutzt werden. Der hohe Preis der Lebensmittel 2c. drückt eben Jeden, und daran hat die Zollpolitik die Hauptschuld.
Selbstmord eines Studenten im Thiergarten. Gestern Morgen wurde im Thiergarten, nahe dem Denkmal Friedrich Wilhelm III., ein etwa 30jähriger Mann mit durchschnittener Pulsader an der linken Hand todt aufgefunden. Das Rafirmesser, mit welchem die That ausgeführt war, lag neben dem Todten. Im Schauhause, wohin man die Leiche schaffte, wurde sie als die eines Studirenden der Medizin wiedererkannt, der vollständig mittellos ist. Er hatte sein Vorhaben Tags zuvor einer Dame briflich mitgetheilt; diese konnte die Leiche refognosziren.
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Falkenstein ( Sachsen ). 45 böhmische Arbeiter, welche beim Bahnbau Falkenstein- Muldenberg beschäftigt waren, wollten sich den Abzug der von den Arbeitnehmern zu gefehlichen Krantentassen= entrichtenden Alters- und Invaliditätsversicherungs- Beiträge nicht gefallen lassen und haben deshalb am Sonnabend ( Sächsische Arbeiter- Zeitung). die Arbeit niedergelegt.
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Nach Schluß der Beweisaufnahme beantragt der Staatsanwalt gegen Wernau 3 Monate Gefängniß, während er für Jezorke selbst auf Freisprechung plädirt, weil das Heer von Beamten", von dem der Angeklagte gesprochen hat, eine Folge des Gesetzes sei, also die Erfordernisse des§ 131, nämlich erdichtete oder entstellter Thatsachen nicht vorhanden seien, wenn auch die Sprachweise des Angeklagten weit über den Rahmen des Gebräuchlichen und Erlaubten hinaus ginge. Bom Bertheidiger wird auch die Freisprechung des ersten Angeklagten be Durch einen raffinirten Betrng ist dieser Tage bie erst antragt, da der in Rede stehende Theil der Aeußerungen Wernau's feit kurzer Zeit in Berlin wohnende Frau John um ihre Er- sich nur auf die Ausführungsbestimmungen des gedachten Gesparnisse gekommen. Vor etwa einem Jahre zog ihr Mann, der feyes bezogen hätte und auch das ganze Gesetz dem Arbeiter Kapfelberg bei Abbach . Der Streit der Steinmetzen Kaufmann John, der bislang in Köln gewohnt, nach Berlin , um nur ein Recht gewähre, das Aufkleben der Marken zu kontrolsich in der Millionenstadt eine Existenz zu suchen. Er lernte tiren, eine Pflicht sei dazu und auch zum Anmelden u. s. w. nicht ist durch gegenseitiges Uebereinkommen zu Gunsten der Arbeiter bald darauf eine in der Hafenhaide wohnende Wittwe Kaifer vorhanden, wenn aber von einer Pflicht teine Rede sei, so könne beendet; die Arbeiter haben, nachdem ihre Forderungen bekennen, mit welcher er ein intimes Verhältniß einging. Uner- man doch ganz unmöglich von einer Aufforderung zum Ungehor- willigt und die versuchte Maßregelung eines Kollegen zurückgewartet traf vor etwa vierzehn Tagen seine Frau hier ein, um fam sprechen. Der Gerichtshof schließt sich der Ansicht des Vernonimen worden, am 20. d. M., die Arbeit wieder aufgenommen. ihren Mann, der nichts mehr von sich hatte hören lassen, zu theidigers an, berücksichtigt aber dessen Antrag, die nothwendigen München , 23. Juli. Die Einnahmen der bayrischen Staatssuchen, und sie fand ihn auch als Chambregarnisten der Frau Auslagen beider Angeklagten aus der Staatstaffe zu ersetzen, nur bahnen betrugen im ersten Semester d. J. 47 198 926 M. oder Kaiser. Der Gatte wollte zu seiner Frau zurückkehren, womit bei Jezorte. Bei der Urtheilsverkündung gebraucht der Vor- 1 332 705 M. weniger als im Vorjahre. Die Bahnlänge betrug diese auch einverstanden war und nunmehr hier eine Wohnung sigende die oben angegebene Redewendung. 4758 Kilometer gegen 4663 im Jahre 1890. miethete, während John noch bis zur Einrichtung derselben in seinem alten Logis blieb. Vorgestern erschien nun Frau Kaiser Ein gemeingefährlicher Schwindler stand gestern in der Der Jahresbericht des schweizerischen Typographen bei der Gattin ihres- Chambregarnisten und schwindelte der Person des früheren Schantwirths, Ranglisten, Bureauvorstehers bundes( d. i. der Buchdrucker) sagt u. a.: selben vor, John habe sie geschickt, um das Geld, welches seine und Winkeltonfulenten Hermann Haenschte vor Wir können uns rühmen, aus eigener Kraft und mit Frau in Verwahrung habe, zu holen. Sie empfing die Spar- I. Ferien- Strastammer des Landgerichts I . Der vielseitige groschen der Arglosen, mehrere hundert Mark, für welche, wie Mann soll nach der Anklage seit Jahresfrist nur vom Betrug schweren Opfern in Unterstüßungen wirklich Großes geleistet und in ungezählten Fällen Staat und Gemeinden entlastet zu haben Die Betrügerin angab, John Möbel zur Einrichtung der neuen gelebt haben, es wurden ihn fünf Fälle zur Last gelegt, sowie und dennoch stand uns bei unserem Kampfe um unser Recht Wohnung faufen wolle. Als der Gatte gestern in der gemietheten vei Unterschlagungen Im Monate Mai lernte der Angeklagte einzig und allein die organisirte Arbeiterschaft zur Seite. Behausung eintraf, stellte es sich heraus, daß die Kaiser, welche den Schantwirth Haenicke fennen, dem er sich als Gerichtsvoll- darf also fürderhin nicht nur unser einziges Bestreben sein, feit vorgestern verreift ist, seine Frau betrogen habe. Durch den zieher vorstellte. Haenicke benutzte die Gelegenheit, dem angeb- speziell nur die Interessen unserer engern beruflichen Vereinigung Verlust des Geldes sind die John'schen Eheleute völlig mittellos lichen Beamten zwei Zwangsvollstreckungs- Befehle mit dem Auf- im Auge zu behalten. Wir müssen weiter gehen und wollen es geworden und in tiefes Glend geratheu. Gegen die flüchtige trage zu übergeben, dieselben gegen die Schuldner zur Ausführung zu auch. Schulter an Schulter mit den übrigen ArSchwindlerin ist sofort bei der Polizei Anzeige erstattet worden. bringen. Haenschte nahm den Auftrag auch an und ebenso zwei beiterorganisationen wollen wir kämpfen für Ueberfahren und schwer verletzt wurde gestern Vor- Geldbeträge von 2,40 m. und 6 M., die er der Gerichtskaffe abliefern die Befreiung und volle Anerkennung der ArUeberfahren und schwer verletzt wurde gestern Vormittag um 10 Uhr die Obsthändlerin Frau Freitag, Rykestraße 7 sollte. Von dieser Zeit an ließ der Angeklagte sich nicht wieder sehen, beit. Zu diesem Ziele führt uns aber nur die war auch nicht zu ermitteln. Wie sich später herausstellte, hatte er erwirklichung des Sozialismus, und wir möchten wohnhaft. Sie stand mit ihrem Obstwagen vor dem Hause die Papiere nach längerer Zeit einem wirklichen Gerichtsvollzieher darum unsere Mitglieder dringend ersuchen, neben dem Bestreben Stallschreiberstr. 24, als der mit Erde beladene Wagen Nr. 9 übergeben, die ihm anvertrauten Geldbeträge für sich verbraucht. bestmöglicher beruflicher Ausbildung auch am politischen Der Berliner Zementbaugesellschaft D. Schmidt u. Ko., Belle Unter der Maste eines Gerichtsvollziehers soll er noch einen geben recht regen Antheil zu nehmen und namentlich durch das Allianceftr. 32, dort vorüberfuhr. Nach den Aussagen von Augen Betrug begangen haben. Dann wandte er sich nach Oranien- Studium der sozialpolitischen Literatur die zeugen wurde Frau Freitag, die den Wagen erst bemerkte, als burg, wo er sich als Geheimpolizist aufspielte, wobei er sich mit nöthigen Kenntniffe sich anzueignen. Kein Mitglied sollte verer dicht bei ihr war, durch den Schreck völlig konsternirt, so daß Bilfe seines bis über die Brust herabhängenden Bartes, den er fehlen, neben dem Vereinsorgan auch noch ein Arbeiterblatt zu fie, anstatt zurückzutreten, einige Schritte vorwärts machte. Der schwere Wagen ging nun der Bedauernswerthen über den linken geschickter Weise unter den Rock zu knöpfen verstand, ein halten und sich einem politischen Arbeiterverein anzuschließen." Fuß, der total zerquetscht wurde. Die Verletzte wurde mittelst wechselndes Aussehen zu geben wußte. Er soll den dortigen Küster Sch. durch falsche Vorspiegelungen um 70 M. gebracht Die Sozialdemokratie kann diese Rundgebung mit einiger Droschte nach der Sanitätswache Oranienstr. 115 und von hier haben, dieser Puntt der Auflage wurde aber durch die Genugthuung registriren. ins Krankenhaus geschafft. Beweisaufnahme nicht für erwiesen erachtet und deshalb In Noubaix, Frankreich , brach in einer Bleicherei , Auf einem Grundstück in Boghagen, vor dem Frank- fallen gelassen. Nach Berlin zurückgekehrt, lag der AngeEine Wittwe G. hatte welche 160 Arbeiter, größtentheils Belgier, beschäftigt, ein Ausfurter Thore, fanden Bewohner desselben dieser Tage hinter dem flagte dem Heirathsschwindel ob. den stand aus. Die Feiernden verlangen die Erhöhung des Mindest das Grundstück von der Straße absperrenden Baune einen Sarg ein Inferat veröffentlicht, wonach sie wieder in mit der Leiche eines neugeborenen Kindes. Die Polizer, der von Stand der Ehe zu treten wünschte. Der Angeklagte meldete sich lohnes von 12 auf 18 Franken die Woche, Abschaffung der dem Funde Kenntniß gegeben wurde, ermittelte bald die Eltern und umspann die Wittwe mit einem ganzen Lügengewebe. Gr Strafe der Entlassung für Fehlen bei der Arbeit, Bezahlung der des tooten Kindes. Diese hatten bei der Behörde den Tod des sei Bureauvorsteher bei dem Justizrath Koch und beziehe ein Nebenarbeiten, Schluß der Arbeit an den Montagen um 4 Uhr selben rechtzeitig angezeigt und auch die Beerdigung vorbereitet, Monatsgehalt von 120 M. Dabei beobachtete der Angeklagte Nachmittags. Außerdem behalten sich die Ausständischen vor, wegen des schlechten Wetters aber einen jungen Menschen beauf die Vorsicht, sich einen falschen Namen beizulegen, und dieser daß keiner von ihnen wegen der gegenwärtigen Arbeitseinstellung tragt, die Leiche zur Beerdigung nach dem Kirchhof in Rummels- Name stand auch auf den Verlobungskarten, die gedruckt wurden. entlassen werde. burg zu schaffen. Der Beauftragte war aber auf dem Wege da- Inzwischen hatte der Angeftagte seine Frau nach und nach um London , 28. Juli. Berichten aus Ottawa ( Kanada ) zufolge hin von einem Gewitter überrascht worden und hatte deshalb die ihre ganzen Ersparnisse, gegen 200 m., angeborgt. Kurz vor fleine Leiche mit dem Sarge einfach über den Zaun auf das dem zur Hochzeit bestimmten Tage schrieb der Angeklagte seiner wurde gestern dem Parlamente eine mit 50 000 Unterschriften von Grundstück geworfen. Der Staatsanwaltschaft ist Anzeige gemacht richtete er an dieselbe mit verstellter Handschrift einen zweiten geführt wird, wie sehr die Landwirthschaft im Lande darniederBraut, daß er seine Stellung verloren habe, und gleichzeitig Farmern versehene Petition überreicht, in welcher ausund die Untersuchung eingeleitet. anonymen Brief, worin er als eine ungeeignete Partie liegt und die Bitte ausgesprochen wird, im Gesetzgebungswege In gewaltigen Schrecken wurden gestern Nacht Bewohner geschildert wurde. Sein Zweck, das Verhältniß zu lösen, wurde baldmöglichst Abhülfe zu schaffen und den 3oll auf Sal und Passanten der Havelbergerstraße versetzt, als plöglich um zwar nicht erreicht. wohl aber ein Aufschub der Hochzeit. Später er- Gewebe, Zucker und andere Artikel gänzlich 1134 Uhr aus dem dritten Stockwerk des Hauses Nr. 3 ein zählte der Angeklagte seiner Braut, daß er wieder eine Stellung aufzuheben. menschlicher Körper aus einem Fenster herausstürzte und auf beim Rechtsanwalt Brehmer gefunden habe, worauf die bethörte dem Straßendamm regungslos liegen blieb. Es stellte sich bald Frau sich noch einmal bewegen ließ, seinem Drängen um Geld heraus, daß dies der Militärinvalide Oskar Heinrich Gustav nachzugeben. Dann verschwand der Angeklagte vollständig. Er Fid war, welcher am 18. Oktober 1865 in Schivelbein geboren hatte inzwischen ein anderes Verhältniß angeknüpft und die neue
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