Politisches und Sozialpolitisches.
-
-
geheimbündlichen
also noch Richter in Berlin. - Die Bismarckbeleidigung, welche in der Behauptung liegen sollte, daß das deutsche Volt, wenn Fürst Bismard nicht mehr lebe, oder wenigstens nicht mehr Reichskanzler sei, sich von einer großen Last befreit fühlen und ein vergnügtes: Uf! ausstoßen werde, wurde anf 150 Mark abgeschätzt. Das Buch von Bebel über ,, die Fran in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" ist auf Grund des Sozialistengefeßes in Baden wieder einmal verboten worden.
Hüterin des Rechtes sein sollte, kalten Blutes Personen, urtheilt wurden, daß endlich Dußende Personen in das| Minister des Aeußern, Spuller, der Gesandte Arago sei von denen sie weiß, daß fie unschuldig sind, dem Zucht- Zuchthaus gebracht werden sollten, von denen die Minister beauftragt, sich an den Arbeiten zu betheiligen, was dem haus überliefern will, daß ein Ministerium, Beernaert und de Volder wußten, daß sie keinen Theil Kommunarden Camelinat und dem christlich- sozialen Grafen welches die Sicherheit des Staates und der Gesellschaft an den Thaten hatten, welche ihre eigenen Lockspizzel be- de Mun ungenügend schien. Dann wurde mit 376 gegen 123 Stimmen beschlossen, ein von Bovier- Lapierre einzu wahren berufen ist, durch seine Werkzeuge verbreche- gangen hatten. rische Anschläge und Attentate anzettelt, daß die Der Leiter der belgischen Staatspolizei, Gautier de gebrachtes Gesez in Angriff zu nehmen, dem zufolge die Leitung des Staates die Sicherheitspolizei vergewaltigt, Rasse, der sich von den Ministern die Lockspißel auf Arbeitgeber bestraft werden können, welche einen oder die Rechtsprechung zu beeinflussen sucht, das alles würde drängen lassen mußte, hat deren Thätigkeit treffend ge- mehrere Arbeiter aus keinem anderen Grunde entlassen, niemand glauben, wenn es nicht aktenmäßig nachgewiesen kennzeichnet, indem er sagte, sie wirkten wie offizielles als weil dieselben einem Arbeiter- Fach verein angehören. wäre, ganz vorzugsweise durch die Aussagen von Beamten, Dynamit". Der Vertreter der Anklagebehörde hat sich Artikel 1 und 2 wurden in der That angenommen. welche im Dienste derselben Regierung stehen, aber ge- beschämt entschuldigt, er habe seine Rolle nur übernommen, wissenhaft genug sind, um nicht meineidig zu werden. weil er die ihm von der Regierung zugegangenen Berichte Am 26. Mai fand der bekannte Doppelprozeß gegen die ,, Berliner Volkszeitung wegen Majestäts- und BisDer Prozeß von Mons hat mit einer Freisprechung nicht als Lügengewebe der Lockspitel erkannt habe. marckbeleidignng statt. Der Majestätsbeleidigungs- Prozeß hatte Die Regierung der Beernaert und Genossen aber dadurch ein ganz besonderes Interesse, daß nach staatsanwaltschaftder Angeklagten geendet. Nur die Lockspizel der Regierung sind verurtheilt worden. Gegen die hat die eherne Stirn, angesichts der Entlarvung ihrer licher Auffassung der jetzige Kaiser durch eine scharfe Kritik der meisten der 27 Personen, deren sich die Regierung durch Bourbair, Laloi, André, Rouchette, mit denen sie auf ver- Regierungsmarimen des vorlegten beleidigt sein sollte. Diese einen Justizmord entledigen wollte, um im bengalischen traulichstem Fuße stand, im Amte zu bleiben und wunderbare Auffassung, welche das ganze Strafgesetzbuch revolu= tionirt, und aus jeder Kritik der Thaten, Gefühle und Gedanken eines verstorbenen Monarchen unter Umständen eine Majestätsbe= Lichte der Staatsrettung zu glänzen, hatte die Anklage- neuerdings vor die Kammer zu treten! Friedrich der Große hat einmal gesagt, ein Richter- leidigung gemacht hätte, fand aber nicht die Zustimmung des behörde, von den Ergebnissen der Beweisaufnahme erdrückt, den Strafantrag gar nicht erst gestellt; die übrig ge- kollegium, welches das Recht fälscht, sei schlimmer als Gerichts, und der Angeklagte Redakteur Oldenburg wurde frei bliebenen Fragen an die Geschwornen haben eine Antwort eine Räuberbande. Welches Urtheil verdient dann gesprochen. Der Staatsanwalt Großschuff Angedenkens hatte 3 Jahre Gefängniß beantragt. Es giebt gefunden, welche für das( ultramontane) Ministerium eine Regierung, welche gehandelt hat wie die Beernaert Beernaert das moralische Todesurtheil bedeutet. Und und de Volder? welche Machenschaften hatte nicht die Regierung versucht, um ein ihr günstiges Urtheil zu erwirken! An den Schwurgerichtspräsidenten waren Zumuthungen herangeDas Invaliditäts- und Altersversorgungstreten, daß er entrüstet ausrufen konnte, es müsse volles Licht geschaffen werden: denn es liegen Dinge vor, unter gesetz ist unter Dach, aber nicht unter Fach gebracht. 3u letterem werden mindestens noch 18 Monate erforder= Polizeilich nicht genehmigt wurde eine sozialdemokratische deren Belastung der Richterstand nicht bleiben kann." lich sein, da der 1. Januar 1891 als frühester Anfangs- Versammlung in Berlin , die am 24. Mai stattfinden sollte, und in Und noch unmittelbar vor dem Spruch der Jury termin der Ausführung gilt. Wahrscheinlich wird man welcher Reichstagsabgeordneter Liebknecht sprechen wollte. Bum internationalen Arbeiterkongreß. haben irgend welche Lockspiel der Regierung schon vor dem Termin des Inkrafttretens manche Bestim- 24. Mai in Berlin abgehaltene Metallar beiterversammlung ein neues Dynamit- Attentat in Szene gefeßt, um mungen bei näherer Prüfung als undurchführbar erkennen. beschloß, einen Delegirten( Herrn Karl Becker) zum Kongreß nach die erschreckten„ Bourgeois" zu einem Schuld- mungen die erschreckten„ Bourgeois" zu einem Schuld: Wenn aber etliche Steine aus dem„ gigantischen Bau" Baris zu senden und zur Aufbringung der Kosten eine Kommission spruche zu verführen. herausgezogen werden, ist auch die Gelegenheit gegeben, zu wählen. Anf Grund des Sozialistengesetzes ist der in Erfurt Es ist nachgewiesen worden, daß der Minister noch andere herauszuziehen. neu gegründete Wahlverein zur Erzielung volksthümlicher Wahlen präsident Beernaert sich durch seinen Lockspißel Bourbair verboten worden. Ein gleiches Verbot ist vor kurzer Zeit in einen Anarchisten zur Leitung des Arbeiteraufstandes aus Das amtliche Ergebniß der Reichstagsersazwahl Nordhausen ergangen; es scheint daher, daß man den SozialParis verschrieben hat, daß ein Aufruf voller maßloser in Schwerin - Wismar ist folgendes: Abgegeben wurden bemokraten auch diesen Versuch der öffentlichen politischen Agitation nicht mehr gestatten will, Beschimpfungen des Königs und Aufreizungen zur Gewalt- insgesammt 15 590 Stimmen. Davon erhielt Ministerial - Kosten der Kolonialpolitik. Die unglückliche Finanzlage thätigkeit im Einvernehmen mit dem Minifter- rath von Blücher( deutschkonservativ) 5972, Senator Italiens , bas ungeheure Defizit, die Nothwendigkeit, die nöthigsten präsidenten verfaßt und verbreitet worden ist, daß auf Brunnengräber( nationalliberal) 5560 und Speisewirth Ausgaben zu vertagen, ist zum wesentlichen Theile durch die& r= pedition an das rothe Meer verschuldet. Der von den Veranlassung des Ministers ganz unbetheiligte Per- Schwartz( Sozialdemokrat) 4039 Stimmen. Es hat somit Stalienern besezte Landstrich zählt nur 65 000 Einwohner, die Be= sonen als Verfasser dieses Aufrufs Monate lang einge- eine Stichwahl zwischen den beiden Erstgenannten statt- fabung 7800 Staliener und 4160 Einheimische. Der gesammte sperrt und auf die Anklagebank gebracht worden find, zufinden. Die Zunahme der sozialdemokratischen Stimmen Werth des Handels beträgt wenig über zwölf Millionen, die Zolldaß unter dem Vorsige eines Lockspißels des Herrn beträgt 1471, über 50 Prozent. Beernaert Versammlungen abgehalten wurden, in denen von anderen Lockspizeln empfohlen wurde, Dynamit an- Die französische Kammer beschäftigte fich vorlegte zuwenden, um die Bourgeois mürbe zu machen", daß in Woche in der Freitagsfizung mit Arbeiterfragen. Auf der That von den Pourbair und Genossen eine ganze die Frage Lyonnais ', wie sich Frankreich zu der Konferenz Reihe Dynamitattentate ausgeführt wurde, als deren verhalten werde, welche in Bern die internationale Urheber wieder unschuldige Personen verhaftet und ver- Arbeitergeseßgebung behandeln wird, antwortete der mangels zurückbleiben.
Verein der Sattler
und Fachgenossen.
Sonnabend, den 1. Juni, Abends 82 Uhr,
in Gratweil's Bierhallen, Kommandanten
straße 77-79,
Versammlung
Tagesordnung:
1. Gewerkschaftliches.
2. Verschiedenes.
3. Fragekasten.
NB. Der Arbeitsnachweis befindet
sich vom 1. Juni ab bei Wendt, Dresdenerstr. 116.
Fachverein der Rohrleger.
Eine am
einnahmen 670 703 Lire. Dagegen beziffern sich die Kosten der Expedition und Besetzung vom 1. Juli 1887 bis dahin 1888 auf 43 206 951 Lire. Dazu kommen im Jahre 1887 530 Todesfälle, und in den Lazarethen von Massaua und Assab befanden sich 7222 Personen.
Verschiedene Berichte mußten leider wegen Raume
Sozialdemokratischer Wahlverein
für den
Grosse General- Versammlung 6. Berliner Reichstagswahlkreis
sämmtlicher Cokalverbände Berlins
Sonntag, den 2. Juni, Vormittags 10 Uhr, in Heydrich's großem Saale, Beuthstraße 20/21.
Tagesordnung:
1. Bekanntmachung und Diskussion der Anträge zum diesjährigen Handwerks
Sonntag, den 2. Juni, Vormittags 11 Uhr, tag des Verbandes deutscher Zimmerleute zu Weimar.
in Feuersteins Tunnel, Alte Jakobstr. 75,
Versammlung.
1. Vortrag.
2. Diskussion.
Tagesordnung:
3. Bericht über den Arbeitsnachweis.
4. Antrag Fischer.
5. Verschiedenes und Fragekasten.
Verein zur Erzielung volksthümlicher Wahlen in 4. Berliner Reichstagswahlkreis Große
Versammlung
Mittwoch, den 5. Juni, Abends 9 Uhr, in Renz Salon, Naunynstr. 27. Tagesordnung:
1. Die Kandidatur des Herrn Paul Singer
zur nächsten Reichstagswahl.
2. Vereinsangelegenheiten.
3. Verschiedenes und Fragekasten.
Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich
zu erscheinen. Gäste willkommen.
Der Vorstand.
Empfehle allen Freunden und Bekannten meine Glaserei, Spiegel- und Bildereinrahmung.
Lager fertiger Rahmen in allen Größen. Verkauf von Bildern bewährter Volksmänner.
Bestellungen nach Auswärts brieflich. Carl Scholz, Wrangelstraße 32.
Cigarren
Brunnenstr.83, am Humboldthain
2. Abrechnung der Hauptkasse.
3. Verschiedenes.
Erscheinen aller Mitglieder ist unbedingt erforderlich.
Der Einberufer: Schreiber, Gneisenaustr. 82.
der Tischler.
Fachverein der
Sonnabend, den 1. Juni, Abends 8½ Uhr, Neue Grünstraße 28.
in Jordan's Salon:
Außerordentliche Generalversammlung.
Tagesordnung:
1. Wie stellen wir uns gegenüber denjenigen Kollegen, welche bei Zimmermeistern arbeiten? Diskussion.
Am 2. Pfingstfeiertag findet eine Landparthie mit Familie nach Waidmannslust statt. Abfahrt vom Stettiner Bahnhof morgens 6 Uhr 5 Min. und 7 Uhr 23 Min. mit Arbeiterbillets vom Gesundbrunnen und Stettiner Bahnhof. Von 12 Uhr Mittags an mit gewöhnlichen( theureren) Billets. Um recht rege Betheiligung ersucht Der Vorstand.
Allgemeiner
Metallarbeiter Verein
Berlins und der Umgegend. Grosse Versammlung
Montag, den 3. Juni, Abends 8 Uhr, im Gesellschaftshaus„ Süd- Ost", Waldemarstr. 75. Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn Dr. Stöpel über: Genossenschaftliche Produktion.
2. Diskussion.
3. Verschiedenes und Fragekasten. Um recht zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand.
2. Beschlußfassung über eventuelle Unterstützung solcher Kollegen, die infolge des Zimmerer Sozialdemokratischer streiks die Arbeit niedergelegt haben.
3. Verschiedenes. Fragekasten.
Die Kollegen von Elisabeth- Ufer 10, Solmstr. 71( Schwager), Yorkstr. 56( Riezze) sind hiermit eingeladen.
Neue Mitglieder werden in der Versammlung aufgenommen.
Große
Der Vorstand.
öffentliche Tischlerversammlung
Montag, den 3. Juni, Abends' 8 Uhr, im Lokale des Herrn Rennefahrt,
Dennewitzstraße 13. Tagesordnung:
1. Die Bestrebungen der Innung und der Gewerkschaftsorganisation. Referent: Friß Zubeil. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes.
Zur Deckung der Unkosten findet eine Tellersammlung statt.
Der Einberufer.
Wahlverein
für den
1. Berliner Reichstagswahlkreis
Montag, den 3. Juni, Abends 8 Uhr, in Jordan's Salon, Neue Grünstraße 28,
Versammlung.
Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn Julius Türk: Die Literatur und die Arbeiterbewegung.
2. Diskussion.
3. Verschiedenes und Fragekasten.
Die Mitgliedsbücher sind in Empfang zu
nehmen.
Zahlreicher Besuch erwünscht.
Der Vorstand. Allen Freunden und Genossen empfiehlt sich zur
Anfertigung von Schirmen
jeder Art zu soliden Preisen. Reparaturen schnell und gut.
Berantwortlicher Redakteur: Max Schippel , Berlin.- Druck und Verlag: F. Posekel, Berlin 2. O., Dranienstraße 23.
Frau C. David, Lübbenerstr. 25.