1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Hr. 235.
Unterm neueffen Kurs.
September.
1. Gera . Der Maurer Jahn aus Ruba wegen Beleidigung und Verstoßes gegen§ 153 der Gewerbe- Ordnung 10 Tage Gefängniß. 8. Berlin . In der Revisionsinftanz die Genoffen Trautsch. Scheller und Schulze wegen unerlaubten Kollektirens je 5 M. Geldstrafe. Erfurt . Genoffe Coors wegen Berübung groben Unfugs " 50 M. Geldstrafe. 4. Nürnberg . Wegen Beleidigung eines Tischlermeisters Genosse Gärtner 3 Monate Gefängniß. Mainz . Ein Genosse aus Weisenau wegen Verübung " groben Unfugs 12 M. Geldstrafe. 5. Gotha . Gleichfalls wegen Verübung groben Unfugs zwei Genossen 30 bezw. 20 M. Geldstrafe.
bandes.
Mittwoch, den 7. Oktober 1896.
13. Jahrg.
ftändig zu werden und sich in einem Orte des Kreises ansässig"„ Schwestern" sollen bei all ihrer Frömmigkeit die Eigenschaften, au machen, bewahre! Das Bestreben der Kreissparkasse geht die man gemeinhin unter christlicher Demuth versteht, zum theil vielmehr dahin, das Gesinde zu veraulassen, dauernd im Dienste in wenig angenehmer Weise bethätigen. Allgemein fällt es fast bei den Dienstherrschaften zu bleiben, die letzteren somit vor all- jedem, der dies Krankenhaus aufsuchen muß, auf, daß der Kranke zuhäufigem Wechsel des Gesindes zu bewahren. Daß es erst vielfach bei seinem Namen, ohne das ihm doch sonst im bürgerfünftlicher Mittel bedarf, um das Gesinde zu veranlaffen, im lichen Leben überall gewidmete Prädikat Herr" angeredet wird. Dienste auszuhalten, spricht gerade nicht für die Vortrefflichkeit Bezeichnend ist, wie uns ein früherer Patient meldet, die Erklärung, der Dienstboten- Verhältnisse im Teltower Kreise. Und ob nun die ein Arzt an dem genannten Krankenhause für diesen von den gar das von der Kreissparkasse in Anwendung gebrachte Mittel Schwestern" geübten Brauch zu geben suchte. Als der Krante zum Zwecke besonders Erfolg versprechend ist, kann ohne dem Mediziner eines Tages sagte, daß man sich doch betreten weiteres start bezweifelt werden. Das Mittel besteht nämlich fühlen müsse, wenn man von einer Dame einfach Müller" und darin, daß daß Sparprämien ausgesetzt sind. Drei Prozent nicht Herr Müller" angeredet werde, entgegnete der Arzt:„ Ja, des jährlichen Reingewinnes der Sparkasse werden für sehen Sie, die Schwestern sind doch auch alle bessere Mädchen." besagte Prämien verwendet und den Sparern je nach Auf den Einwand des Kranken, daß man doch gerade von der Höhe der Spareinlagen zu diesen zugeschrieben. Die besseren Mädchen" etwas mehr Schliff erwarten tönnte, hatte Sparer müssen natürlich Angehörige des Gesindestandes sein. der Arzt keine Antwort.
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Ob solche aber überhaupt in der Lage find, von ihrem Gesinde- Die Subkommiffion, welche über die Erhaltung einiger 7. Leipzig . Wegen Gotteslästerung der Steinmetz Dehner lohne etwas zu sparen, das ist eine Voraussetzung, welche erst Banten im Treptower Ausstellungspark berathen foll, hielt Mon aus Pirna 3 Monate Gefängniß. noch der Bestätigung bedarf. Sollten aber wirklich derartige tag Nachmittag unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Belle eine 8. Halle. Genoffe Mannigel wegen Berübung groben Fälle vorkommen, so dürften sich die Spareinlagen doch nur in längere Sigung ab. Nach eingehender Durchberathung der zahl Unfugs 6 Wochen Haft. sehr bescheidenen Grenzen halten und infolge deffen auch die reich eingegangenen Anträge wurde beschloffen: unter gewissen " Leipzig . Einen Monat Gefängniß Genosse Gasch Sparprämien sehr dürftig ausfallen. Und die verlockende Aus- Bedingungen dem Magistrat die Erhaltung des Hauptrestaurants wegen Beleidigung des Vorsitzenden des Buchdrucker- Ber - ficht auf eine solche kleine Sparprämie soll die Sparer ver- mit dem Wasserthurm und dem Neuen See zu empfehlen, alle anlaffen, jahrelang bei einer Dienstherrschaft auszuhalten! Denn übrigen Anträge dagegen abzulehnen. Nur bis zum Juni 11. Berlin . In der Berufungsinstanz die Genossen Werner nur solche Gesindesparer haben überhaupt Anspruch auf Spar- nächsten Jahres werden diejenigen Gebäude auf dem Terrain und Rising je 50 M. und die Genossen Ewald, prämien, welche fünf Jahre ununterbrochen bei der gegenwärtigen lints der Chauffee und zwar vom Chemie Gebäude bis zum Gruschte, knüpfer, Jakob, Silberschmidt Dienstherrschaft im Dienst stehen! Zum Nachweise dessen bedarf Alpenpanorama erhalten bleiben, welche dem Verein für und Kleinert je 30 M. Geldstrafe wegen Abhaltens es zum Ueberflusse noch einer amtlichen Bescheinigung! Der Gartenbau zu Zwecken der in den Tagen vom 28. April bis einer nicht angemeldeten Versammlung. Kreisausschuß fordert jetzt die berechtigten Bewerber zur Geltend- 9. Mai t. J. im Treptower Park geplanten Gartenbau- Ausmachung ihrer Ansprüche auf. Ob sich wohl viele melden werden? stellung zur Verfügung gestellt worden sind. Welche Baulichkeiten und mit solchen Mitteln glaubt man, das Gesinde seßhaft" der Gartenbau- Verein hier benutzen wird, steht noch nicht feft; machen zu können! jedenfalls würden von größeren Gebäuden der Pavillon der
12. Breslau . Wegen Vergehens gegen§ 153 der GewerbeOrdnung Genoffe Gehrhardt 2 Wochen und Genoffe Bömelburg Hamburg 4 Wochen Gefängniß. Adorf. Genosse Haselbauer 50 M. Geld- und der Arbeiter Ha a se 6 Wochen Gefängnißstrafe wegen Be
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leidigung des Bürgermeisters.
sächsischen Ministeriums.
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14. Stettin . 70 M. Geloftrafe Genosse Henning wegen Hamburg . Wegen Beleidigung des Grafen Waldersee Genosse Stenzel 300 M. Geldstrafe. 15. Halle. Genosse Man nigel 3 Monate Gefängniß. „ Leipzig . In der Revisionsinstanz Genosse Wittrisch aus Dresden 3 Monate Gefängniß wegen Beleidigung des 16. Deffau. Wegen Beleidigung des Gewerbe Inspektors und der anhaltinischen Regierung Genoffe Gehre 14 Tage und der anhaltinischen Regierung Genosse Gehre 14 Tage Gefängniß. 17. Breslau . 20 Mark Geldstrafe Genosse Gehrhardt wegen Beleidigung eines Offiziers. Der Antrag lautete auf 600 Mart. 19. Erfurt . Genoffe Coors wegen Berübung groben Unfugs 50 Mart Geldstrafe. Breslau . In der Berufungsinstanz wegen des gleichen Bergehens wie vorstehend, Genosse Gehrhardt 50 m. Geldstrafe. Halle. Wegen Beleidigung der Staatsanwaltschaft, Genoffe Mannigel 20 M. Geldstrafe. 21. Halle. In der Berufungsinstanz Genoffe Lehmann und Zischlermeister Gröber je einen Monat Gefängniß wegen Beleidigung eines Rechtsanwalts. Breslau . In gleicher Instanz Genosse Rühnel wegen unerlaubten Rollettirens 20 M. Geldstrafe.
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22. Leipzig . Der Schmied Rusche aus Striegau und der Reisende Bämmann aus Seifersdorf je 15 M. Geldstrafe wegen Verübung groben Unfugs.
23. Leipzig . In der Revisionsinstanz die Genossen Voigt Nottrodt aus Arnstadt wegen Vergebens gegen§ 112 des Str.-G.-B. vier bezw. sechs Monate Gefängniß. 24. Halle. Wegen Verübung groben Unfugs Genoffe Mannigel fechs Wochen Haft. Caffel. Genoffe Taube wegen Beleidigung des Direktors der Großalmero der Thonwerte 40. M. Geldstrafe. Ludwigshafen . 50 M. Geldstrafe Genosse 3ielowsti wegen Beleidigung eines Fabrikanten.
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Rudolstadt . In der Berufungsinstanz Genoffe Blumen stein aus Pößneck wegen Verübung groben Unfugs 10 M. Geldstrafe. Zieleuzig. Wegen Beleidigung eines Schuhmachermeisters Genoffe Schöpflin in Frankfurt a. D. 10 M. Geldstrafe. Saalfeld . Genoffe Türte wegen Beleidigung eines Fabrikanten 10 M., und Genosse Wagemann wegen Beleidigung eines Bürgermeisters 40 M. Geldstrafe. Letterer noch wegen Majestätsbeleidigung zwei Monate Gefängniß. 25. Berlin . Wegen Richterbeleidigung Genoffe Piechoti sechs Wochen Gefängniß. Leipzig . In der Revisionsinftans wegen des gleichen Bergehens wie vorstehend Genosse Künzel in Falkenstein 1 Monat Gefängniß. 26. Leipzig . In gleicher Jnstanz die Genossen Thiel und Raufmann je 500 m., und Genoffe Weniger, sämmtlich aus Harburg , 100 M. Geldstrafe wegen Berrufs erklärung und Beleidigung eines Wirths. 28. Hamburg . Wegen Uebertretung des Hamburger Breßgefeges ein Metallschleifer und ein Gelbgießer je 1 Zag Gefängniß.
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fingen die Berliner Brauereidirektoren im einstimmigen Chorus. stehen bleiben. Ferner hat die Subkommission auch dem Antrage Das Jahr war gut, braun Bier war gerathen," Stadt Berlin , das Chemiegebäude und das Alpen- Panorama Wenn man die Veröffentlichungen der Brauereien nachliest, so des hiesigen Vereins für Feuerbestattung stattgegeben, welcher muß man zu der Ueberzeugung kommen, daß das Geschäfts- fein Ausstellungsgebäude als Urnenhalle erhalten zu haben jahr 1895/96 ein recht durftiges Jahr war und daß das Brauer - wünschte. Mit Rücksicht darauf, daß die Urnenhalle des Vereins handwerk doch noch wenigstens für die Aktienbefizer feinen auf dem Gemeindefriedhofe zu Friedrichsfelde nahezu besetzt ist, goldenen Boden hat. Der König der Bierkönige ist natürlich hat die Kommission gestattet, daß das Kolumbarium wieder Rösicke Schultheiß, welcher mit ca. 50 000 Hektoliter behaltlich des jederzeitigen Widerrufs erhalten bleiben darf. Mehrabsah aufwarten kann. Das klingt freilich anders, als im Boykottjahre 1894/95, woselbst 3901 hektoliter Minderabsatz zu„ Staatsbürger- Zeitung", indem sie das Verhalten des Magistrats Ueber die städtische Sozialpolitik" moquirt sich die verzeichnen waren. 15 pet. Tantieme sind sicher! Herr Rösicke der gegenüber den Bediensteten der Markthallen einer Kritik feinen Posten als Generaldirektor der Schultheiß- Brauerei aufgegeben unterzieht. Diese Angestellten haben dem antisemitischen Blatt bat, bleibt immerhin dem Bierreiche erhalten, denn er behält den zufolge dieser Tage ein Schriftstück unterzeichnen müssen, in dem Direktorposten der Waldschlößchen- Brauerei in Dessau , deren der Arbeiter sich u. a. zu verpflichten hatte, alle diejenigen Auch das Böhmische Brauhaus hat Geschäfte zu übernehmen, welche ihm zur Aushilfe oder aus anderen Hauptaktionär er ist! günftig gearbeitet"; es verkaufte im ersten Semester( bis Gründen von dem Markthallen Inspektor oder dessen Vertreter dürfen sich auf 12 pet. Dividende gefaßt machen. Die halte er feine andere Entschädigung irgend einer Art; auch be 30. Juni) 17 500 hektoliter mehr. Die Herren Aktionäre übertragen würden. Außer einer festgesetzten Remuneration er Schloßbrauerei Schöneberg hat sich ebenfalls tüchtig raus- size oder erwerbe er kein Anrecht auf lebensläng= Anstellung oder Pension. Der Markts gerappelt und in 10 Monaten einen Mehrabsah von 23 708 Hetto- liche litern erzielt. Die Brauerei Königsstadt hatte über 12 000 Hekto hallen- Direktion bleibe e3 vorbehalten, ihn jeder. liter Mehrabsah, die Brauerei Moabit 5-6000 Hektoliter und so eit nach Ablauf einer monatlichen Kündigungsfrist ohne geht es fort; ulle Brauereien haben gute Geschäfte gemacht. Von Angabe Don Gründen zu entlassen. Auch dem Goldregen werden aber die Brauereiarbeiter kaum etwas habe er, wenn er aus dem Dienste austreten wolle, einen Monat zu sehen bekommen. Deren Löhne werden eher gekürzt als erhöht, vorher zu kündigen. Die Kündigung könne in beiden Fällen zu damit die Dividenden noch mehr steigen. Hopfen und Malz jeder Zeit, also auch mitten in einem Monat, erfolgen. Indeß wer bezahlt's? foll der Arbeiter im Falle der Trunkenheit im Dienst, der Untreue, Bei den jüngsten Gewerbegerichts- Wahlen find bekannter des Ungehorsams, des ungehörigen Benehmens gegen seine Bor maßen auch die Herren Konfektionsschneidermeister unter Führung gefeßten, der groben Vernachlässigung seiner Dienstpflichten, des des sattsam bekannten antisemitischen Schneidermeister Boltunentschuldigten Ausbleibens aus dem Dienst und der Bestechlichmann( welcher übrigens die Schneiderei an den Nagel gehängt feit sofort und ohne Kündigung entlassen werden können. Die hat und Kneipwirth geworden ist) und des nicht minder anti- Bahlung der Remuneration erfolge stets nur bis zum Tage der femitischen Redakteur Ullrich gewaltig ins Beug" gegangen. Entlassung, mag sie nun sofort oder im Wege der Kündigung Sie wiegten sich in dem rosigen Traume, drei bis vier Schneider- stattfinden.
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meister durchzubringen". Der Siegesrausch hat angesichts der Derartige Arbeitskontrakte, in denen der Angestellte sich aller Thatsache, daß es mit Mühe und Noth geglückt ist, einen der und jeder Rechte zu gunsten feines kommunalen Ausbeuters beihrigen durchzubringen, einem kläglichen Katzenjammer Platz ge- giebt, find bekanntlich überall an der Tagesordnung, und wenn macht. Sie zehren von dem mageren Troste, daß es wenigstens der Berliner Magistrat sich nicht schämt, den Markthallen einer" geworden ist und suchen fich über ihr blamables Fiasto Bediensteten zum willenlosen Arbeitssflaven zu machen, so handelt nach besten Kräften dadurch hinwegzuhelfen, daß fie die Schuld an er nur nach den Grundsäßen, die man allgemein im Reiche der ihrem Reinfall anderen in die Schuhe zu schieben sich bemühen. Sozialreform den Arbeitern gegenüber in Anwendung zu bringen Ganz besonders scheint ihnen die Wahl im 35. Bezirk im Magen zu versucht. Das antisemitische Blatt, das den Arbeitskontrakt festliegen, wo, wie sie behaupten, der Fabrikant Weigert gegen den nagelt, würde von der Geschichte auch gar kein Aufhebens Antisemiten Reichhelm mit Hilfe der Sozialdemokraten" machen, wenn es sich hier nicht zufällig um den freiwieder durchgekommen ist. Ja, sie geben sogar zu verstehen, daß finnigen Berliner Magistrat handelte. Aus diesem und ähndie Sozialdemokraten mit Herrn Weigert unter einer Decke stecken, lichem Verhalten ihrer kommunalen Arbeitgeber erwächst den indem sie diesem nachsagen, daß er durch seine Scheinheßereien städtischen Angestellten und Arbeitern aber immer dringlicher gegen die Sozialdemokratie" schuld daran sei, daß die Gewerbe- die Pflicht, sich in straffer gewerkschaftlicher Organisation gegen gerichts- Wahl diesmal in ein politisches Fahrwaffer gelenkt die Uebergriffe ihrer Ausbeuter zu vertheidigen! worden sei! Die armen Schneidermeister! Sie hatten so gute Vom kirchlichen Beerdigungswesen. Uns wird berichtet: Absichten! Ihre Aufgabe sei es, wie sie selber bekunden, ge- Der Aufklärung bedarf die Frage, warum in der Dantes. wesen, nur demjenigen ihre Stimme zu geben, der es ehrlich mit Gemeinde am Wedding den Gemeindemitgliedern vordem Handwerk meint, gleichviel, welcher Parteirichtung der be- kommendenfalls 30 Pf. für Leichenbestellscheine abgefordert werden, treffende Randidat angehörte, ob Jude, wie Herr Weigert", trotzdem die Kirchenbehörde diese Scheine jezt durch die Reichs oder Chrift! Sie wollten den Augiasstall des Gewerbegerichts, post zu dem üblichen Portotarif von 10 Pf. spediren läßt. Früher in welchem Fabrikanten, Kaufleute 2c. fich breit machen" und holten Kirchhofsarbeiter fich die Scheine ab und theilten die für die ehrlichen Handwerfer immer mehr verdrängen, säubern und das Abholen empfangenen 30 Pf. jedesmal unter einander. an deren Stelle deutsche Handwerksmeister seßen, für welche ihrer Vielleicht sind die Arbeiter, die so schon baare sechs Thaler in Meinung nach die Gewerbegerichte doch eigentlich da feien. den sieben Arbeitstagen der Woche verdienen, durch das kleine Aber es wäre zu schön gewesen, es hat nicht sollen fein! Extra- Einkommen übermüthig geworden, so daß es angebracht Jezt tönnen sie bei Herrn Voltmann ihren Aerger verfneipen. war, ihnen den Brotkorb höher zu hängen. Bielleicht söhnt das die antisemitischen Helden mit ihrem traurigen Eine andere Angelegenheit verdient ebenfalls aufgeklärt zu Schicksal aus. werden. Bei jeder Leiche, die von Almosenempfängern ausgenommen, 30. Halle. Zwei Monate Gefängniß Genoffe Weißmann werden für Benutzung der Leichenhalle 3 M. erhoben. Die Halle Die Kindersterblichkeit war in diesem Jahre in den ist seinerzeit für 28 000 M. vom Magistrat erbaut und der Gewegen Beleidigung des Bergwertbesizers Leuschner. Insgesammt wurden erkannt auf 2297 M. Gelb- und drei Sommermonaten Juni, Juli, Auguft erheblich gemeinde mit der Bestimmung übergeben worden, daß nur für Jahre, einen Monat, drei Wochen und fünf Tage Gefängnißringer als in demselben Zeitraum der letzten Borjahre; im Abnutzung Kleine Gebühren zu erheben seien. Es ist wohl nicht Jahre, einen Monat, drei Wochen und fünf Tage Gefängniß- wesentlichen infolge der geringen Sterblichkeit an akuten Darm- gut anzunehmen, daß eine jede Leiche die Halle um 3 M. abfrankheiten, denen vorwiegend Kinder unter einem Jahr erliegen. nuzt. Wäre es nicht christlich, wenn man die Gebühren mehr Hamburg - Eimsbüttel , den 6. Ottober 1896. In Berlin starben( nach den Wochenberichten des Berliner mit den Verhältnissen der armen Wittwen und Waisen in EinStatistischen Amts") in den 13 Sommerwochen vom 31. Mai bis 29. Auguft 1896: 213, 252, 309, 224, 210, 241, 287, 381, lang zu bringen suchte. Die Hinterbliebenen der Proletarier 443, 410, 393, 316, 246, aufammen 3875 Kinder unter einem haben das Geld doch wahrlich nöthiger, als die KirchenJahr, während im Juni, Juli, August 1895: 4908, 1894: 4293, gemeinde. 4758, 1892: 4153, 1891: 3968 starben. Die Der Bevölkerungsaustausch zwischen Berlin und den Für die Winter Ausgabe des Arbeiter Verkehrs: 1893: war bei 3248 der im Sommer Vororten ist ziemlich bedeutend. Seit April 1896 werden unter Almanachs werden wiederum die Vorstände aller Gewerkschaften, Ernährungsweise gestorbenen Kinder angegeben. Davon wurden den Berliner Zu- und Fortzügen diejenigen von und nach den politischen und sonstigen Vereine, sowie die Rassen von Berlin 1896 und Umgegend aufgefordert, Angaben über Namen, 3wed und ernährt: mit Muttermilch 269, Ammenmilch 7, also mit Vororten vom Berliner Statist. Amt" besonders gezählt. Nach Mitgliederzahl des Vereins, sowie die genauen Adreffen der Vor- Bruſtmilch im ganzen 276; dagegen mit Thiermilch 2576, den jetzt bis Ende Juni veröffentlichten definitiven Feststellungen fizenden, Kassirer, Arbeitsnachweise und Versammlungslokale 2c. Milch surrogat 88, gemischter Nahrung 298, sonstiger Nahrung 15, beliefen sich im April, Mai, Juni 1896 die gemeldeten Zuzüge ( vergl. Inserat vom 27. v. Mts.) umgehend an den Heraus- also mit Thiermilch zc. im ganzen 2972. Unter den gestorbenen nach Berlin auf 59 657 Personen, darunter 10 159(= 17 pet.) geber Hans Baate, Berlin S., City Passage, einzusenden. Kindern kamen auf je 10 Brustfinder rund 108 mit Thiermilch zc. aus Vororten, die gemeldeten Fortzüge auf 43 563 Personen, Bei der großen Verbreitung des Buches und der Wichtigkeit ernährte. Oder, anders ausgedrückt: mit Thiermilch 2c. ernährte darunter 11 948(= 271/ 2 pet.) nach Bororten. Schon diese aus solcher umfassenden Zusammenstellung aller Berliner Organi- Kinder starben im Sommer 1896 fast elf mal soviel als Brust erst 3 Monaten gewonnenen Zahlen lassen erkennen, daß Berlin fationen ist eine recht genaue und schnelle Mittheilung der be- tinder, obwohl( nach Ermittelungen bei den Volkszählungen) die mehr an die Vororte abgiebt, als es von ihnen empfängt. Zahl der Brustkinder in Berlin noch etwas größer als die der treffenden Notizen sehr wünschenswerth. Packetbestellung. Die Ober- Poftdirektion Berlin macht im mit Thiermilch 2c. ernährten ist. In Charlottenburg , Reichs- Anzeiger" folgendes bekannt: Zur bequemen Einlieferung Die Buchhandlung Hans Baake ersucht uns, mitzutheilen, Schöneberg , Rigdorf war die Kindersterblichkeit in von Packeten ist in Berlin , abgesehen von den zahlreichen Stadtdaß der Gründer der Zeitschrift Neuland " nicht Theilhaber ihres diesem Sommer ebenfalls verhältnismäßig gering; sie blieb Bostanstalten, auch durch die Packet- Bestell- Einrichtungen und Geschäftes war, sondern lediglich an der Herausgabe des speziell hinter der des vorigen Sommers sogar in der absoluten Backetwagen der Post Gelegenheit geboten. Sämmtliche im " Sozialistischen Akademikers" geschäftlich intereffirt war. Bahl zurück. Dienst befindliche Packetbesteller sind zur Entgegennahme gewöhn Ueber die Behandlung der Kranken im Krankenhause licher Packete behufs Weiterbesorgung zur Post verpflichtet. Sie Zur Sekhaftmachung des Gefindes ihr Scherflein beizutragen hat sich die Teltower Kreisspartaffe zur Aufgabe ge- am Urban find uns wiederholt Mittheilungen gemacht worden, nehmen die Packete entweder innerhalb der Häuser selbst, welche macht. Unter dieser Seßhaftmachung" ist nicht etwa zu ver- welche zeigen, daß in diesem Institut der Umgang mit Menschen sie zum Zweck der Bestellung oder Abholung betreten, oder an stehen, daß die Sparkasse dem Gesinde behilflich sein will, selb- entschieden mehr auf der Höhe stehen könnte. Namentlich die dem Poftwagen entgegen. Auf schriftliche Bestellung
strafe.
Der geschäftsführende Ausschuß.
Lokales.
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mittels