velle zum Militärgefeß von 1880 ist nämlich auch die thurm zu Spandau 2c. zu beschaffen. Für diese Verwen­militärische Ausbildung der Ersagreserven im Frie- dungen wurden aus den französischen Milliarden: ben eingeführt worden, welche man bisher nicht kannte.

3,85 Milliarden Mark

" Zusammenfassung aller nicht- sozialistischen Elemente" lautet nicht blos die von der Regierung aus­gegebene Losung zu den bevorstehenden Wahlen, sondern auch das Motto, welches man wahrscheinlich über die Doch lassen wir das ganz bei Seite, was auf Kosten Geschichte des ganzen fürdern bürgerlichen Parteilebens unserer französischen Nachbarn dem Militär geopfert wird schreiben dürfen. Denn der Zusammenschluß aller worden ist. Bleiben wir bei dem, was die deutschen bürgerlichen Elemente ist eine geschichtliche Nothwendigkeit. Bürger haben aufbringen müssen. Da nämlich die sozialistische Bewegung sich gegen ben

Diese militärische Ausbildung sollte bestehen aus einer auf Kosten des französischen Krieges verausgabt. zehnwöchigen, einer vierwöchigen Uebung, zwei zwei­wöchigen Uebungen für diejenige Zahl von Ersatz reservisten, welche das Etatsgeset jährlich dafür bestimmt. Die Ersaßreservisten werden auf die Friedens­präsenz nicht angerechnet. Aus der Gesammtzahl der Wochen der Präsenz der Ersaßreservisten ergiebt sich aber eine Steigerung der Friedenspräsenzstärke für den Durchschnitt des Jahres, beispielsweise für das Etats­jahr 1886/87, um 5470 Mann.

" 1

-

Nach unseren Angaben würden sich die laufenden Kapitalismus richtet, und jede der bürgerlichen Parteien Ausgaben für Armee, Marine und Pensionen seit 1872 die Interessen irgend einer Form des Kapitals, sei es die von 309 Millionen auf 466 Millionen, also um 157 des Großgrundbesizes, sei es die der Großindustrie, sei es Millionen mehr als 50 pCt. innerhalb dieser 16 Frie- die des großen Handelswesens, vertritt, so muß die ge= densjahre erhöht haben. Der Pensionsetat darunter sammte Bourgeoisie an demjenigen Zeitpunkt, wo all ihre Diefer 1880 neugefchaffene Zustand sollte abermals weist eine Erhöhung von 47 auf 60 Millionen Mt. nach Parteien anfangen, die Sozialdemokratie zu fürchten, sich verändert werden, als 1887 die Regierungen die Vorlage und er steigt jeßt gerade riesig, weil die Pensionirung zusammenschließen zu einer einzigen, allerdings in sich ver­des neuen französischen Militärgefeßes im Jahre 1886 niederer und höherer Offiziere, alter und junger, in den schieden gefärbten, Partei, deren dünkelvolle Devise natür­zum Vorwand nahmen, um das Septennat, das bis zum letzten Jahren sehr bedeutend zugenommen hat. Tausende lich Ordnung" lautet. 1. April 1888 dauern sollte, schon ein Jahr früher auf von Offizieren- bemerkt Bebel in seiner Schrift über Die Bildung der Ordnungs"-Partei bezeichnet also zuheben und gleichzeitig eine weitere Erhöhung der Präsenz Die Thätigkeit des Reichstages" mit Recht werden den Beginn eines neuen Entwickelungsabschnittes der Sozial­ziffer von 427 274 Mann bis auf 468 409 Mann für invalide" erklärt, die noch im besten Mannesalter demokratie, welchem die Geschichte den Titel geben kann: beantragten. Der Reichstag wurde, wie bekannt, damals stehen, für jeden bürgerlichen Beruf noch tauglich sind und Die erstarkte Sozialdemokratie"; denn der Bund unserer aufgelöst, nicht weil er die geforderte Truppenzahl nicht in den meisten Fällen auch einen solchen sich noch suchen, Gegner ist ein Zeichen unserer Stärke. bewilligte, sondern weil die Majorität die Bewilligung weil, wenn sie ohne Vermögen sind, sie von der Pension Obgleich wir demnach Grund haben, uns über die nicht auf 7, sondern auf 3 Jahre beschlossen hatte., standesgemäß" nicht leben können. Ein gut Theil unserer von der Regierung ausgegebene Wahlparole zu freuen, Jezt aber zeigte sich, nachdem ein gefügiger Reichstag ungesunden Agrarier in den Ostprovinzen sind pensionirte so dürfen wir uns doch durch diese Freude nicht zur vorhanden war, daß die Wünsche der Reichsregierung viel Offiziere, die als solche eine Pension beziehen, obgleich kein Siegesgewißheit verleiten lassen, müssen vielmehr bedenken, weiter gingen, als sie früher verlautbart hatte. Jetzt Mensch zu sagen vermag, welche Art von körperliche daß nicht blos unsere Partei stärker geworden ist, sondern handelte es sich nicht mehr blos um die siebenjährige Be- Gebrechen sie als invalid" erscheinen lassen. Die bei der auch deren Gegnerschaft, nämlich durch den beginnenden willigung der 468,409 Mann, jeẞt kam man auch mit Pensionirung der Offiziere angewandten Grundsäße stehen Zusammenschluß ihrer Elemente, und daß diese gegnerische einem neuen Militär- Organisationsgesetz, das die in einem wundersamen Gegensatz zu denen, die z. B. bei Stärke die Niederlage unseres Kandidaten in diesem und Grundlagen der Waffenpflicht wieder wesentlich veränderte der Invaliditätserklärung der Arbeiter auf Grund des jenem Wahlkreise zur Folge haben könnte, dessen Eroberung und erweiterte. Auch dieses Geses gelangte rasch zur Invaliditäts- und Altersversorgungsgesetzes in Anwendung vielen von uns jetzt über allen Zweifel erhaben scheint. Lassen Annahme. Danach sind alle Deutschen , welche mit dem fommen werden."- Ferner hat sich der Marineetat mir uns warnen durch das Schauspiel im Königreich Sachsen 20. Lebensjahre in das stehende Heer eintreten, 25 Jahre von 12 auf 36 Millionen Mark erhöht, also verdreifacht. bei den Reichstagswahlen 1887. Dort in der Hochburg der Dienstpflichtig. Die Dienstpflicht wurde also, abgesehen Die laufenden Ausgaben für die Armee haben eine Er Sozialdemokratie brachten es die Bürgerlichen fertig, die von der Neuorganisation der Landwehr zweiten Aufgebots höhung von 250 auf 370 Millionen Mart, also in 15 sozialdemokratische Vertretung von fünf Männern auf einen und der Eintheilung des Landsturms in zwei Aufgebote Friedensjahren um 120 Millionen Mark oder nahezu einzigen zu vermindern. Bei den kommenden Wahlen steht auch noch gegen früher um drei Jahre, vom 42. auf nun zu erwarten, daß sehr viele der deutschen Bürger" das 45. Lebensjahr verlängert. Hiernach verfügt sich ähnlich verhalten werden, wie 1887 die sächsischen. Deutschland im Falle eines Krieges über mehr als 3/2 Milli Wahrscheinlich wird ein beträchtlicher Theil der Freifinnigen onen ausgebildeter Soldaten. fich krampfhaft bemühen, den sozialdemokratischen Kandidaten zu Falle zu bringen. Lassen wir uns nicht täuschen durch die freisinnige Presse. Wenn auch die Journalisten der= selben heute noch vielfach das Kartell als den Hauptfeind bezeichnen wir müssen bedenken, daß in den Journalisten ein Stück Jdeologie zu stecken pflegt, daß aber der Bürger den Ideen feines Leibblattes abtrünnig wird, sobald ihm sein Intereffe dies zu gebieten scheint.

Das sind die Opfer an Menschenkraft und Menschen­glück, welche der Militarismus verschlingt.

Sehen wir nun einmal die Geldsummen an, welche dieses System seit der Gründung des Deutschen Reiches verschlungen hat.

50 pCt., erfahren.

Wir fügen noch in einer Tabelle die Summe der laufenden und der einmaligen Ausgaben für Armee, Ma rine und Pensionen an:

Was hat uns das Militär in Deutschland 1878/79 alles schon gekostet?

553 Millionen Mark. 482

im Jahre

1872

Laufende Ausgaben. 309

Laufende u. einmalige Ausgaben.

1873

321

"

"

1874

323

475

"

"

1875

386

584

"

"

1876..

387

487

"

"

1877 I. Qatartal

97

123

11

"

1877/78

394

489

"

"

392

489

"

"

388

462

"

"

402

463

"

"

420

485

"

"

1882/83

416

456

"

" 1

412

451

"

17

419

464

"

"

423

472

"

"

429

497

" 1

"

450

632

"

"

456

843

"

"

466

569

"

" 1

1879/80 1880/81

Es ist hier zu unterscheiden zwischen den laufenden 1881/82 Ausgabeu, d. h. denen, die jährlich wiederkehren, und den 1883/84 ernmaligen Ausgaben für Neuanschaffungen, Neubauten, 1884/85 Neuorganisationen, die freilich auch zu nahezu dauernden 1885/86 Ausgaben werden können, wenn die Neuanschaffuugen gar 1886/87 nicht mehr aufhören, sondern alle Jahre infolge der rapi den Umwälzungen der Kriegstechnik wiederkehren. Betrachten wir zunächst die laufenden Ausgaben. Sie betrugen in Millionen Mark für

im Jahre

1872... 1873

1874.

1875.

Armee Marine Pensionen

250

12

47

264

14

43

267

12

44

319

18

49

1876..

319

19

49

1877 I. Quartal

80

5

12

1877/78

324

21

49

1878/79

320

23

49

1879/80

316

49

1880/81

328

1881/82

344

27

49

1882/83

342

26

48

1883/84

337

27

48

1884/85

339

32

48

1885/86

338

37

48

1886/87

342

36

51

1887/88

359

39

52

1888/891) 1889/ 90¹)

36

54 60

367 370

53335

Die einmaligen Ausgaben für Heer und Marine find natürlich gerade in den letzten Jahren, wo fortwährend neue Mordwaffen, neue Bertheidigungs- und Angriffsmittel auftauchen und eingeführt werden, zu unglaublicher Höhe angeschwollen. Sie beliefen sich auf: im Jahre

1872

1873

244 Millionen Mart . 161

"

"

1874

152

"

"

1875

198

"

1876..

100

H

1877 I. Quartal

26

"

1877/78

95

"

1878/79

97

"

PR

1879/80

74

"

1880/81

61

"

1881/82

65

H

1882/83

40

1883/84

39

"

1884/85

45

"

1885/86

49

1886/87

68

"

1887/88

182

"

"

1888/891)

387

"

"

103

"

"

1889/891)

1888/89) 1880/ 90¹)

1887/88

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Ländliche Wahlbeeinflussung.

" 1

B. W. Damit die bösen Sozialdemokraten im Hin­blick auf das außerordentliche Anwachsen ihrer Bewegung nicht gar zu übermüthig werden, machen ihnen die Ver­theidiger der gegenwärtigen Gesellschaft oft den Einwurf: ,, Die industriellen Arbeiter könnt ihr mit eurer Agitation umgarnen, nicht aber die ländlichen Arbeiter; die Land­Es sind also 9476 Millionen Mark, 9% Milli- bevölkerung ist ein Boden, auf dem das sozialdemokratische arden Mark seit 1872 dem Militär bereits Unkraut nicht gedeiht; der treue Schädel des Bauern ist geopfert worden und diese Ziffern nehmen nicht ab, ein Fels, an welchem das nach Utopien steuernde Sozialisten­sondern von Jahr zu Jahr in immer rascherem Maße zu, schiff scheitern wird; das Bauerndorf ist ein Wall, ein der letzte Etat( 1890| 91) bringt wieder enorme Steige­rungen. Und das wird nicht aufhören, wenn das ganze hier sich offenbarende politische System nicht geändert wird durch Wahl wirklich volksfreundlicher Ver:

treter!

Die Ordnunga"-Partei.

Damm.

"

." u. f. w. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Das Gerücht von dem zähen Eigenthumsfinn" unserer Landbevölkerung, von ihrem unüberwindlichen Haß gegen die Sozialdemokratie, von ihrer treuen Liebe zu ,, Kaiser und Reich" scheint mir auf einer ganz falschen Deutung der Thatsachen zu beruhen. Thatsache ist aller­dings, daß wir unter der ländlichen Bevölkerung bis Dato nur vereinzelte Genossen zählen. Aber aus dieser That­sache darf man durchaus nicht die Aussichtslosigkeit der Sozialdemokratie auf dent Lande folgern. Vielmehr ist zu Die Wahlanstrengungen von sozialdemokratis er Seite bedeuten bedenken, daß die Ausbeutung der Landbevölkerung durch einen Vorstoß der Sozialdemokratie gegen die Gesammtheit das Kapital empfindlich genug ist, um auch dem Klein­der bürgerlichen Elemente. Die Symptome eines solchen Vor- bauern, gefchweige denn dem ländlichen Lohnarbeiter, die stoßes treten aber nicht nur in unserem Lande, sondern überall sondern nicht minder in der großen allgemeinen Strifebewegung, bei haltbar, die sozialistische Produktion dagegen Ziel und Heil hervor; sie zeigen sich keineswegs allein in den Wahl anstrengungen, Augen darüber zu öffnen, daß die Privatwirthschaft un­welcher die Sozialdemokratie notorisch allerorts ihre Hand im Spiele unserer ökonomischen Entwickelung ist. hat; mag fie für die Strifes im Einzelnen auch nicht stets der Ur­heber sein, jedenfalls ist sie bemüht, die leitende Stolle zu ergreifen,

B. W. Die ,, Nordd. Allg. 2tg.", das Sprachrohr des Reichskanzlers, schrieb kürzlich unter dem Beifall aller Wohlgefinnten":

wo immer eine solche Bewegung hervortritt.

wonnen haben, läßt sich zur Genüge aus den folgenden Daß wir bisher wenig Genossen auf dem Lande ge= Alle diese Erscheinungen sind, wie gesagt, international. Umständen erklären: Wir waren noch nicht in der Lage, Sie treten bei uns nur deshalb schärfer hervor, weil sie mit den auf dem Lande zu agitiren; denn durch die Handhabung allgemeinen Reichstagswahlen zeitlich zusammentreffen und daher des Sozialistengesetzes und die Abhängigkeit der Landleute bei den Vorbereitungen zu diesen ihren mehr als in anderen Ländern in vie Augen fallenden Ausdruck finden. Man wird gewiß nicht von den hohen Herren werden Versammlungen ländlicher fehlgehen, wenn man diesen internationalen Vorstoß der sozial- Wähler, wo wir uniere Bestrebungen auseinander setzen revolutionären Tendenzen mit den im vorigen Sommer in Baris könnten, fast unmöglich. Und dann die Wahlbeein abgehaltenen Kongreffen, oder richtiger mit demjenigen der Marxistischen Richtung in Verbindung bringt, bei welchem ja die Führer der deutschen Sozialdemokratie ebenso die tonangebende Rolle spielten, wie sie es in der umstürzlerischen sozialistischen Strömung über­haupt thun.

flussung!

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Es ist schon viel über dieses Kapitel im Reichstage gesagt und in den Blättern der Oppofitions Parteien ge= schrieben worden. Mit Entrüstung ist darauf hingewiesen worden, daß die Mehrheit der legten Volksvertretung, der

Hat man es aber mit einem allgemeinen Vorstoß der sozial revolutionären gegen die bürgerlichen Elemente zu thun, so liegt es nahe, zur Abwehr deffelben an ein Zusammenfassen aller 10g. Hurrah- Reichstag" in ganz besonderem Maße durch nicht- sozialdemokratischen Elemente bei den Reichstags- Wahlbeeinflussung zu Stande gebracht wurde.

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Sind bei

wahlen zu denken. Allerdings steht solcher Zusammenfassung Aller, dieser Gelegenheit schon genug Fälle von Beeinflussung welche Staat und Gesellschaft zwar reformiren, aber nicht zu dem durch die Presse bekannt geworden, so ist die Menge dessen, angeblichen Zweck über den Haufen werfen wollen, damit aus der hergestellten chaotischen Anarchie eine neue bisher ungekannte Kultur- was man sich auf dem Lande über dieses Thema erzählt, höhe sich entwickeln könne, jener Parteigeist entgegen, welcher dem unerschöpflich groß. Hierbei ist weiter festzustellen, daß Deutschland durch Frattions wohl das allgemeine Wohl unterordnet. Am stärksten Dieser Artikel nun möchte die Aufmerksamkeit auf eine die französischen Milliarden in die Lage tam, nicht ist solcher Parteigeist bei unserer bürgerlichen Demokratie entwickelt, Art der Beeinflussung lenken, welche wahrscheinlich in allen allein die eigentlichen Kriegskosten, sondern auch den Wieder- aber selbst bei dieser beherrscht er mehr die Parteileitungen als ländlichen Wahlbezirken üblich ist. Allerdings haben wir die Wähler selbst. erfaz des gesammten Kriegsmaterials, die Kosten für die Gegen die Sozialdemokratie und gegen ihre Begünstiger! nicht das Recht, aus dem vorliegenden Material den Schluß neue Bewaffnung und die neuen Festungsbauten, das Ka hätte also jene Parole zu lauten, mittelst deren dem internationalen zu ziehen, daß im Wahlkreis Jüterbog - Luckenwalde eine pital für den Invalidenfond, die Summe für den Ankauf Borstoße der Sozialrevolutionäre bei uns zu begegnen wäre. Wahlbeeinflussung versucht wird. Aber jedem Leser wird und die Vervollkommnung der Eisenbahnen in Elsaß- 1) Nach den Voranschlägen, die früheren Zahlen nach den dieses Material doch Grund zum Verdachte geben. Und Lothringen , den Kriegsfond von 120 Millionen im Julius- Jahresrechnungen. sollte hier keine absichtliche Beeinflussung vorliegen, so doch