ten

det

no

hr­

90

Berliner

Volks- Tribüne

Social- Politisches Wochenblatt.

щен

ein

Den

rc

ch=

In­

che

Die Berliner   Bolts Tribüne" erscheint jeden Sonnabend früh.

3x

Sen

gen

Der

Den

ind

tex

Dew

me

en

tel

Der

8t

ch.

40

Ir=

cht

a=

C&

8.

t

t=

m

("

ett

he

ent

Ce

B.)

et

On

rt,

ce

It

e

3

ta

er

T.

1.

8.

t

"

Abonnements- Preis für Berlin   monatlich 50 fg. pränumerando( frei ins paus)

ingene Nummer 15 wfg.

Durch jede Post- Anstalt des Deutschen Reiches   zu beziehen.( Preis viertel jährlich 1 Mt. 50 Bfg.; eingetragen unter Nr. 893 der Zeitungspreis ifte für das Jahr 1890)

Redaktion und Expedition:

8.0.( 26). Oranien- Straße 23.

. 8.

-

-

Inserate werden die 4 spaltige Petit- Zeile oder deren Raum mit 20 Bfg. berechnet.- Bereins- Anzeigen: 15 Bfg. Arbeitsmarkt: 10 Pfg. Inseraten- Annahme in der Expedition: Oranien- Straße 23.

-

-

Sonnabend, den 22. Februar 1890.

Regierung und Arbeiterschutzgesetze. Die freie und friedliche Ausdrud ihrer Wünsche und Interessen ermög Kaiserlichen Erlasse, Kartell und Sozialdemo- licht und den staatlichen Behörden Gelegenheit geboten wird, durch tratie. Wie Kartellblätter in der Arbeiter- Anhörung der unmittelbar Betheiligten fortlaufend über die Ver­schuhfrage bereits bremsen. Die französische   hältnisse der Arbeiter zuverlässig unterrichtet zu werden und mit Presse und die kaiserlichen Erlasse. Regie: den letteren die wünschenswerthe Fühlung zu behalten. rung und Presse in Deutschland  . II.- Was Auch die weitere Entwickelung der staatlichen Betriebe zu ist Geld? Arbeiterinnen- Bewegung. Gedicht. Denkschrift über die Ausstände der Berglente. Ist der Tisch für alle gedeckt? Die Arbeitszeit in Frankreich.  - Das Zeit alter des Aluminium. Lehrermangel.

-

-

-

-

muftergiltigen Vorbildern einer wirklichen Arbeiterfürsorge be­darf der eingehensten fachkundigen Erwägung. raths bei den Arbeiten, die ihm jetzt bevorstehen. Ich verkenne Ich vertraue auf die bewährte, treue Hingebung des Staats­nicht, daß gerade auf diesem Gebiete nicht alle wünschenswerthen Verbesserungen allein durch staatliche Maßnahmen zu erreichen find. Der freien Liebesthätigkeit, der Kirche und Schule verbleibt daneben ein weites Feld segensreicher Entfaltung, durch welche die An die sozialdemokratischen Wahlkomitees. gefeglichen Anordnungen unterstützt und befruchtet werden müssen, um zu voller Wirksamkeit zu gelangen. Aber wenn es mit Gottes Diejenigen Wahlkreise, deren Kandidaten in die Stich- Hilfe gelingt, die berechtigten Interessen des arbeitenden Volkes auf grund der von ihnen zu machenden Vorschläge zu befriedigen, wahl kommen, und die auf materielle Hilfe rechnen, werden so wird ihre Arbeit meines föniglichen Dankes und der Anerkennung gebeten, ihre Gesuche sofort an den Unterzeichneten einzu- der Nation gewiß sein dürfen. Senden.

Dresden  - Plauen, den 17. Februar 1890. Für das Zentral- Wahlkomitee. A. Bebel.

Die Regierung und die Arbeiterschutzgesetze. Der preußische Staatsrath ist zur Begutachtung der Arbeiterschutzgeseßfrage zusammenberufen und vom Kaiser Freitag, den 14. d. Mis. mit folgender Ansprache er öffnet worden:

Ausgabe für Spediteure: Voltsblatt" Zimmer- Straße 44.

IV. Jahrgang

Nach der feierlichen Eröffnung ist der Staatsrath wieder bis zum 26. Februar, also um 12 Tage vertagt worden. Es ist biernach nicht recht einzusehen, warum noch vor den Wahlen das Plenum des Staatsraths überhaupt nach Berlin   berufen worden ist, denn die Herren sind doch nur nach Berlin   gekommen, um der Eröffnungs­feierlichkeit durch Anhören der Nede beizuwohnen und dann wieder abzureisen. Die Ernennung der Referenten hätte auch ohne diese Feierlichkeit erfolgen können.

Die kaiserlichen Erlasse,

das Kartell und die Sozialdemokratie.*)

Ueber den Einfluß der kaiserlichen Erlasse auf den Wahlkampf sprach sich May Schippel vor den Chemnizer Wählern etwa folgendermaßen aus:

-

1

marum

Man fah in den letzten Wochen allgemein einer hervorragenden Die Ihrer Berathung zu unterstellenden Vorlagen werden Rundgebung der Regierung für die Wahlen entgegen und Ihnen unverweilt zugehen. Ich bestimme zur Theilnahme an der sollten wir das verhehlen gerade wir Anhänger der Sozial­Berathung die beiden A theilungen für Handel, Gewerbe, öffentliche demokratie hatten uns auf das Schlimmste gefaßt gemacht. Um Bauten, Eisenbahnen und Bergbau und für Angelegenheiten der o angenehmer war unsere Ueberraschung, als unter dem 4. Fe­inneren Verwaltung, denen ich eine Anzahl sachkundiger Personen bruar die beiden kaiserlichen Erlasse erschienen, die eine geradezu zuweisen werde. Die Mitglieder dieser Abtheilungen ersuche ich, verblüffende Umwandlung der Regierungspolitit in der Arbeiter fich am 26. d. M., 11 Uhr, in den ihnen zu bezeichnenden Räum- schutzfrage offenbar aus eigenem Antriebe des Kaisers und lichkeiten zu versammeln. gegen den Willen des Fürsten Bismarck

Zum Referenten bestimme ich den Ober- Bürgermeister Erlaffe miquél, und zum Storeferenten den Geheimen Finanz- Rath Jencke. Ich behalte mir vor, nach Abschluß der Abtheilungsbe und wünsche ihnen zu ihrer Arbeit den Segen von oben, ohne rathungen den Wiederzusammentritt des Staatsraths zu bestimmen, welchen menschliches Thun niemals gedeihen kann."

" 1

*

*

*

-

-

verkündeten. Diese bezeichneten die bisher getroffenen sozialreformatorischen Maßnahmen als ihre Aufgabe nicht erfüllend,

sie stellten es als weitere Pflicht der Staatsgewalt hin, die Zeit, die Dauer und die Art der Arbeit zu regeln."

fie forderten Arbeiterausschüsse zur Verhandlung mit den Arbeitgebern und mit den Organen der Regierung,

sie sprachen sich endlich für eine internationale Rege­lung des Arbeiterschutzes aus.

Dieses Regierungsprogramm denn so muß man es trob

-

-

,, Meine Herren Mitglieder des Staatsraths! Die Freis. 8tg." bemerkt hierzu: Wenn man die Durch meinen Erlaß vom 4. d. Mts. find Sie davon unter- Ansprache des Kaisers an den Staatsrath vergleicht mit richtet worden, daß es mein Wille ist, das Gutachten des Staats- den beiden faiserlichen Erlassen vom 4. Februar, so trift oder gerade wegen der fehlenden Gegenzeichnung irgend eines raths über diejenigen Maßnahmen zu hören, welche zur besseren eine gewisse Einschränkung des damals fundge- Ministers nennen- tam so unerwartet und war so ungewöhnlich, Regelung der Verhältnisse. des Arbeiterstandes erforderlich find. Es entspricht der Bedeutung, welche der Staatsrath in der Monarchie gebenen Programms hervor. Vielleicht ist dieselbe auf daß im ersten Augenblicke in bürgerlichen Streisen die Meinungen einnimmt, daß die wichtigen, auf diesem Gebiete eirer gedeihlichen eine Einwirkung des Reichskanzlers zurückzuführen. Für weit auseinander gingen, wem die Erlasse hauptsächlich als Wahl­Lösung harrenden Fragen von Ihnen einer gründlichen Erwägung die Ansprache im Staatsrath hat der Reichskanzler durch vorspann nüßen würden. Heute sind wohl alle Kundigen ein­unterzogen werden, bevor die auszustellenden Gesezentwürfe an die feine Anwesenheit ausdrücklich die Verantwortlichkeit über- müthig wenn freilich auch oft nur im Stillen der Ueber­parlamentarischen Körperschaften gelangen, denen die endgiltige Be­zeugung, daß nur die Wahlaussichten und das Macht­schlußfassung darüber verfassungsmäßig zusteht. nommen, während bekanntlich jene Erlasse einer ministeri- bewußtsein der Sozialdemokratic dadurch steigen können, Ich lege Werth darauf, daß der aus den verschiedensten ellen Gegenzeichnung überhaupt entbehrten. und daß diese ganze kaiserliche Rundgebung wenn sie auch anders Berufskreisen zusammengefeßte Staatsrath auf grund der In dem Erlaß vom 4. Februar wird es als Auf- gemeint war zu einem schweren Schlage gegen die Kartell­in ihm vertretenen praktischen Erfahrungen die von mir in Aussicht gabe der Staatsgewalt bezeichnet, die Zeit, die Dauer parteien werden mußte und ichon geworden ist. genommenen Vorschläge auf ihre Zweckmäßigkeit, Ausführbarkeit Auch andere Parteien suchen jezt freilich die veränderte Sach und Tragweite einer gewissenhaften und vorurtheilsfreien Prüfung und die Art der Arbeit so zu regeln, daß die Erhaltung lage für sich auszubeuten, aber fragen Sie doch einfach die Leute, unterzieht. der Gesundheit, die Gebote der Sittlichkeit, die wirthschaft die aus den kaiserlichen Kundgeburgen jezt Leimruthen für den Ernst und verantwortungsvoll ist die Frage, zu deren Lösung lichen Bedürfnisse der Arbeiter und ihr Anspruch auf ge- fartellbrüderlichen Gimpelfang machen möchten: Wer hat denn ich Sie hierher entboten habe. Der den Arbeitern zu gewährende jegliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben." Man hat in hoben, wer hat sie zuerst verfochten, als sie noch nicht populär berartige Forderungen zuerst mit vollem Ernste er­Schutz gegen eine willkürliche und schrankenlose Ausbeu- diesem Programm vielfach auch eine Anerkennung eines waren wie heute; wer hat die Arbeitermaffen für diese Bestrebungen tung der Arbeitskraft, der Umfang der mit Rücksicht auf die Marimalarbeitstages für Erwachsene erblicken wollen. organisirt und in dieser Angelegenheit das politische Gewissen der Gebote der Menschlichkeit und der natürlichen Entwickelungsgesetze Im Gegensatz hierzu wird in der Ansprache an Nation überhaupt erst aufgerüttelt? Wem verdanken wir es, daß einzuschränkenden Kinderarbeit, die Berücksichtigung der für den Staatsrath nur die Einschränkung der Kinder- heute kein Staat und kein Staatsmann mehr um die Frage des Arbeiterschußes herum tann? Der Sozialdemokratie und das Familienleben in fittlicher und wirthschaftlicher Hinsicht wichti- arbeit und der Frauenarbeit betout, während im immer wieder: der Sozialdemokratie. Sie war es, die gen Stellung der Frauen im Haushalte der Arbeiter und an- übrigen nur ganz im allgemeinen von einem Schuß gegen durch ihre großen Gelehrten zuerst theoretisch die Bedeutung des dere damit zusammenhängende Verhältnisse des Arbeiterstandes fird eine willkürliche und schrankenlose Ausbeutung der Arbeits  - gesetzlichen Arbeiterschutzes erwies; sie war es, die von Anbeginn einer verbesserten Regelung fähig. kraft die Rede ist. Der damals betonte Anspruch auf gezählte; die Sozialdemokratie war es, die lange vor allen Re­an den Arbeiterschuß zum eisernen Bestand ihres Programms Dabei wird mit sachkundiger Besonnenheit erwogen werden seßliche Gleichberechtigung der Arbeiter wird in der Angierungskonferenzen internationale Arbeiterkongresse zu Stande müssen, bis zu welcher Grenze unsere Industrie eine durch strengere sprache des Kaisers nicht weiter erwähnt. In der Erwäh brachte, denen jetzt die Regierungen nachhinken und auf die Vorschriften zu Gunsten der Arbeiter erhöhte Belastung der Pro- nung der Schranken, welche die internationale Kon- sich jetzt der Erlaß des deutschen   Kaisers beruft. duktionskosten ertragen fann, ohne durch den Wettbewerb auf dem turrenz der Arbeiterschußgefeßgebung zieht, wird das Be- den verbissensten Widerstand geleistet? Wer hat stets die Wer aber hat jeder Ausbildung des Arbeiterschutzes stets Weltmarkte die lohnende Beschäftigung der Arbeiter beeinträchtigt dürfniß eines ho hen Maßes weiser Besonnenheit" ganze deutsche Industrie und das gesammte deutsche Vaterland zu sehen. Dadurch würde statt der von mir erstrebten Förderung noch ganz besonders hervorgehoben und die Wechselwirkung als bedroht hingestellt, wenn auch nur die zahmsten Vor­eine Schädigung der wirthschaftlichen Lage der Arbeiter herbeige- zwischen der internationalen Verständigung und der deutschen schläge zur Abänderung der Gewerbeordnung Gesetz würden? Wer hat vollends die große Idee eines internationalen führt werden. Um diese Gefahr zu beseitigen, bedarf es eines Arbeiterschußgesetzgebung scharf betont. Vorgehens der die Köln  . 3tg." heute mit einem Male hohen Maßes weiser Besonnenheit. Denn die glückliche Neu ist der Gedanke, daß die Vertretungen der einen blendenden Zauber" zuerkennt wer hat diese stets mit Lösung dieser unsere Zeit beherrschenden Fragen ist um so wich- Arbeiter mit den staatlichen Berg- und Aufsichtsbeamten giftigem Spott und beleidigendem Hohn übergossen? Wer tiger, als dieselbe mit der von mir angeregten internationalen in Verbindung gesetzt werden sollen. Es scheint also bei- hat vollends den Arbeiterkongreß zu Paris  - die internatio­Verständigung über dieselben in ersichtlicher Wechselwirkung steht. nahe, als ob man die Fabrikinspektoren zu Vorsitzenden die sich jetzt der kaiserliche Erlaß beruft noch bis vor nalen Verhandlungen zwischen den Arbeitern aller Länder", auf Nicht minder wichtig für die Sicherung eines friedlichen Ver- der Arbeitervertretungen bestellen wollte. Es scheint über wenigen Tagen in blinder Wuth verdächtigt und denunzirt? Wer hältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind die For- haupt an Arbeitervertretungen gedacht zu sein mehr im hat sein Möglichstes gethan, jeden Arbeiterschutz zu vereiteln men, in welchen den Arbeitern die Gewähr dafür zu bieten ist, Interesse der Information der Behörden als der Verstän- Das Kartell, das Kartell und immer wieder das Kartell, das ganze hierin vereinigte Fabrikanten- und Aus= daß sie durch Vertreter, die ihr Vertrauen besigen, an der digung zwischen Arbeitnehmer" und Arbeitgeber". beuterthum mit seinen Anhängseln von Interessenvertretungen, Werk Regelung ihrer gemeinsamen Thätigkeit betheiligt und zur Wahr- Nach alledem können wir unseren Eindruck aus der zeugen und Schleppenträgern. nehmung ihrer Interessen in Verhandlung mit den Ar- Ansprache nur dahin zusammenfassen, daß man bereits beitgebern befähigt werden. Es wird zu erstreben sein, die Ver- ziemlich viel Wasser in den Wein der ersten kaiser= tretungen der Arbeiter mit den staatlichen Berg- und Auf- lichen Erlasse gemischt hat, wie dies nach der Haltung sichtsbeamten in Verbindung zu setzen und auf diese Weise der offiziösen Presse gegenüber jenen Erlassen nicht anders Formen und Ordnungen zu schaffen, durch welche den Arbeitern der zu erwarten war.

-

-

*) Der Verfasser dieses Artikels vermochte die vorige Nummer nicht vollständig zu redigiren, da er sich auf einer Agitationsreise sammensetzen seiner Abschnitte entstellt. Wir sehen uns daher ge befand. Infolge dessen wurde der Artikel durch falsches Zu­brungen, hier den Artikel in seiner richtigen Verfassung mitzutheilen.