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Will das Kartell das jetzt nicht zugestehen, nun, so find wir| Alter an, die billige Beiberarbeit ohne Rücksicht auf Gesundheit und internationale Verständigung" ein wirklicher Arbeiterschutz: in der Lage, seinem beispiellos furzen Gedächtniß etwas aus unserer Sittlichkeit, die Mannestraft auf unbeschränkte Zeit ausbeuten zu möglich set. Die Zeitschrift Stahl und Eisen", das Organ eigenen Erinnerung zu Hilfe kommen zu können. können. Jede Einschränkung der alten Freiheit des Kapitals be- der deutschen Hütten- und Eisenkönige, nahm die Einladung der Im Anfange des Jahres 1885 brachte bekanntlich die deutet eine Schmälerung des alleinseligmachenden Profits also Schweiz mit vollstem Hohne auf, der hoffentlich nun auch dem ge­fozialdemokratische Fraktion des Reichstages nachdem fort mit jedem Arbeiterschutz! planten deutschen Vorgehen gegenüber Stand halten wird. Damals fie feit 1867 schon zu wiederholten Malen die Frage In einem( durch die Reichstags- Kommissionsbeschlüsse an- schrieb das Blatt und die Nordd. Allg. Ztg." druckte es unter­angeregt hatte einen Gesezertwurf ein zur Weiterentwickelung geregten) Nachtrag zu seiner Denkschrist wiederholt der Zentral- thänigst nach: ber erbärmlich rückständigen deutschen Gewerbeordnung. Sofort verband seine feindseligen Rundgebungen gegen die Arbeiterwünsche, traten die Unternehmer- Verbände und Vertretungen auf der womöglich in noch schärferer Form. Es heißt da z. B.: ganzen Linie in Aftion gegen den Arbeiterschutz. Die Han= belskammern suchten sofort allen etwaigen Sympathieen für einen gefeßlichen Arbeiterschutz durch Resolutionen und Petitionen einen Dämpfer aufzusetzen. Der Zentralverband deutscher In= dustrieller tomischer Weise nennt er sich gar noch Zentral­berband zur Förderung und Wahrung nationaler Arbeit!" wandte sich mit der ganzen Entrüstung, in die das Kapital durch die Gefährdung seines Geldbeutels versetzt werden kann, gegen biese Bestrebungen, welche den Interessen der Arbeitgeber und Arbeiter gleichmäßig zum Schaden gereichen." Die National= liberalen hatten sich von vornherein mit einer ganz nichts­fagenden Resolution, die zu gar nichts verpflichtete, begnügt; die Herital- konservative Mehrheit ließ es nicht einmal zur Ent­Scheidung über die Sonntagsfrage fommen, mit welcher allein die Rommission fertig geworden war. Die Stellung des Reichs. kanzlers bei dieser Debatte ist bekannt. Den Normalarbeitstag

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Der Beginn der Kinderarbeit in Fabriken in mög­lichst frühem Alter entspricht in der Hauptsache dem Be­dürfnisse der Arbeiter(!) selbst, welche ihre Kinder zum Verdienste mit heranziehen wollen... Wir erachten die bestehende Gesetzgebung für ausreichend und halten eine weitere Einschränkung der Kinderarbeit, als einen empfind= lichen Eingriff in das Erwerbsleben der Arbeiter( 1) für bedenklich.

Der Zentralverband ist einverstanden( wie gnädig von so hohen Herren) damit, daß Wöchnerinnen während 4 Wochen nach der Niederkunst nicht beschäftigt werden dürfen. Für die Fabriken ist diese Bestimmung ohne prat: tische Tragweite; dem Wunsche der Arbeiter dürfte sie nicht entsprechen(!)

Wenn international festgestellt werden soll, daß intera nationale Abmachungen über Arbeiterschutz praktisch un­ausführbar sind, daß diese Unausführbarkeit an jedem Ende der Frage hervorleuchtet, dann ist jedenfalls erwünscht, bei dieser Feststellung betheiligt zu sein; wäre es auch nur, um bei erneuten Verhandlungen über Erweiterung der deutschen Arbeiterschußbestimmungen sich darauf berufen zu können, daß der bei solchen Gelegen­heiten stets im Hintergrunde auftauchende Vorschlag inter­nationaler Vereinbarung ein Schlagwort ist. Also Beschickung des Kongresses in der Hoffnung, er werde­scheitern, um die erwiesene Unmöglichkeit" internationaler Verständigung alsdann weiter zu benutzen, jede Ausdehnung der deutschen Arbeiterschutzgesetze abzuweisen! Das bildete damals die Parole dieser Edelsten der Nation, soweit sie nicht überhaupt nichts mit der Schweiz zu thun haben wollten.

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Die Bestimmung, daß Arbeiterinnen, welche ein Und diese selben Leute und diese selben Blätter wollen es. Hauswesen zu besorgen haben", in Fabriken nicht länger ießt wagen, die Wähler damit zu fangen, daß sie sich ihrer Arbeiter­als 10 Stunden täglich beschäftigt werden dürfen, ist un- schußbestrebungen rühmen? Sie sollten im Stande sein, dem als sie noch annehmbar.... Hierin( weil Arbeiterinnen ohne Haus- Volfe die Erfüllung dessen zu bringen, was sie wesen nach der Reichstagskommission ungeschüßt bleiben frei von der Leber weg reden durften in schmählichster Weise sollten) ist eine Förderung des unerlaubten Zusammen- verunglimpft und mit Füßen getreten haben? Die schlimmsten lebens, also der Unsittlichkeit zu erblicken. Böcke von gestern sollten mit einem Male die besten Gärtner von

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die gefeßliche Regelung der Arbeitsdauer, die jetzt der Kaiser befürwortet berwarf er, weil er den Lohn verringern würde. Den Ausfall beim Verbot der Sonntagsarbeit tönne die Induſtrie" nicht tragen und schließlich auch nicht der Arbeiter. Die geschädigte Industrie stelle vielleicht den Betrieb ein, und eine Menge Leute müsse sieben Sonntage in der Woche machen." Wenn die Arbeiter Noch erbärmlicher fast wenn das möglich ist war die heute geworden sein? Nein, m. H., glauben Sie doch das nicht! den Sonntag ihren Vergnügungen gewidmet haben, dann wird der Haltung der Lüdenscheider Handelskammer. Die Reichstags- Beurtheilen Sie diese Kartellbrüder einfach nach ihrer Vergangen­Montag blau und am Dienstag ist die Arbeitskraft noch ge- fommission hatte für Arbeiterinnen und Kinder die spottgeringe beit, beurtheilen Sie die kämpfende und ringende Sozialdemokratie ringer. Gar teine Arbeit zu haben, erschüttert zu sein in der Aenderung vorgeschlagen, daß dieselben an Sonnabenden und Vor- nach ihrer Vergangenheit und dann, m. H., dann entscheiden Sie; Unterlage der Eriſtenz, dem Hunger möglicher Weise gegenüber abenden von Festtagen Nachmittags nach 6 Uhr nicht mehr be- für das Kartell oder für die Sozialdemokratie! gestellt zu werden, um ein Sonntagsvergnügen zu erreichen, dazu, schäftigt werden dürfen. In widerwärtigster sittlicher Heuchelei Und wenn Ihnen die Vergangenheit der deutschen Groß­meine Herren, werden die verbündeten Regierungen wenig wendet sich die Handelskammer selbst gegen diese Bestimmung. Für bourgeoisie noch nicht genügt, nun, dann beobachten Sie die ſtille stens nicht die Hand bieten, che sie nicht besser als jetzt in- die Frauen sei ein so frühes Entlassen wohl gerechtfertigt, die Minirarbeit, die heute schon trotz aller unterthänigsten formirt find." Kinder und die übrigen Arbeiterinnen würden schwerlich nach Hause Begeisterungshenchelei im Kartelllager gegen die Forde Sie sehen also, m. H., die später im Kartell gehen, sondern sich auf den Straßen zum Schaden ihrer rungen des Kaisers begonnen hat. Hätten wir heute noch vereinigten Parteien, ihr Abgott und die hinter moral herumtreiben. Diese Sorge um die Moral wird in einen sterbenskranken Monarchen an der Spitze, so wären zweifellos ihnen stehenden Besitzschichten, haben von An- ein flareres Licht gestellt durch die zugleich ausgesprochene Ansicht, in Deutschland schon die Entrüstungsstürme angebrochen, wie iu fang an alles gethau die sozialdemokratischen daß die Industrie dann gezwungen sein würde, auch eine große der Battenberg - Bismarc- Affäre; so muß man sich wohl oder übel Forderungen, betreffs des Arbeiterschuhe 8 Bahl männlicher Arbeiter schon um 6 Uhr zu entlassen. Aber mit stillerem Widerstande behelfen. Aber dieser Widerstand nicht zur Erfüllung gelangen zu laffen. auch diese Befürchtung wird nicht im Interesse des Geldsacks geltend ist dawie könnten die Leute denn auch auf einmal ihren bis­und dieser Genau so feindlich war 1886 ihr Verhalten, als zum gemacht, bewahre! nur deshalb, weil dann der Gang ins herigen Standpunkt und ihre Intereffen verleugnen! ersten Male im deutschen Reichstage- und zwar wiederum Wirthshaus das Gewöhnliche fein würde!" Also auch nichts, stille Widerstand wird sich zweifellos wie ein Bleigewicht an die feitens der giftig verfolgten Sozialdemokraten eine aar nichts für den Arbeiterschutz! Und dabei diese erbärmliche faiserlichen Bestrebungen hängen und alle wirklichen Erfolge des Resolution zu gunsten einer internationalen Verständigung Heuchelei, welche die Sorge für den Arbeiter und seine Moral neuen Programms zu verhindern suchen, wenn man zum Schein beantragt wurde. Diese Resolution flang auch wie eine Art immer wie eine spanische Wand vorschiebt, um die eigene nackte auch ein gewisses Entgegenkommen zeigen wird. Begrüßte doch die Berliner Börse die kaiserlichen Erlasse mit einer Erlaß an den Reichskanzler, der von der Volksvertretung Geldgier dahinter zu verbergen. Baiffe. ersucht werden sollte,

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möglichst bald eine Einladung zu einer Konferenz an alle, hauptsächlich als Produzenten von Industrieerzeu nissen in Betracht kommenden Staaten ergehen zu lassen, um sich über die Grundzüge einer auf gleichen Grundfäßen bafirten Arbeiterschutzgesetzgebung zu verständigen, welche für alle be­theiligten Staaten ala Norm festsetzt, daß:

10 Stunden beträgt;

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1. die tägliche Arbeitszeit in allen Betrieben höchstens 2. die Nachtarbeit für alle Betriebe mit Ausnahme solcher. wo dura die Natur des Betriebes dieselbe unumgänglich ist, aufgehoben wird; 3. die erwerbsmäßige Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren versagt wird. Alles schwieg damals im Reichstage diesen Vorschlag todt, aber proteftirte wie die konservativen Abg. Lohren und Dr. Kropatschek gegen die Möglichkeit irgend welcher inter­nationalen Vereinbarung. Und heute sollen die Wähler die über Nacht entstandene Begeisterung derselben Leute für den inter­nationalen Arbeiterschuß für waschecht halten? Wie heißt das doch die Urtheilsfähigkeit selbst des blindesten Hödurs unterschäßen, daß er mit einem Male die alten Freunde und Vorfämpfer des Arbeiterschutes schmählich verlassen und verrathen und fich als Werkzeug der alten Feinde dieser nothwendigen Sozialreform ge­brauchen und mißtrauchen lassen soll! Nein, wo die Vergangenheit so klar für die Sozialdemokraten und gegen ihre Widersacher spricht, da kann die Wirkung der kaiserlichen Erlasse auch nur eine Berstärkung der Sozialdemokratie sein.

Aber laffen wir einmal die Thätigkeit des älteren Reichs: tages ganz beiseite, halten wir uns nur an die Zeit, während welcher das Kartell, diese Krömung der politischen Versimpelung Deutschlands , unumschränkt herrschte wer hat auch da mit der ganzen Wuth der gefährdeten Ausbeutungsfreiheit einen wirklichen and wirksamen Arbeiterschuß bekämpit?

Als im Jahre 1887 die Arbeiterschußanträge wiederum im Reichstage auftraten, erschien sofort der Zentralverband deutscher Industrieller wieder auf dem Plan, die mächtigste Interessen­vertretung des industriellen Großkapitals in Deutschland , vor der die Kartellmajorität des Reichstages in Demuth erstirbt, dieser Zentralverband wandte sich damals in einer unterdeß berüchtigt ge wordenen Denkschrift gegen alle Reformbestrebungen, die jetzt selbst vom Kaiser als nöthig erklärt werden. Wir heben aus diesem Monument für unserer Zeiten Schande" nur folgende jest doppelt interessante Stellen hervor:

Wir verweisen darauf, daß bisher noch nicht der Versuch gemacht worden ist, den Nachweis zu führen, daß die gegenwärtige Gesetzgebung in der vorliegenden Sache unzureichend sei, oder gar schädlich wirke.

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Heute schon find die Kartellblätter eifrigst an der Arbeit, die Wirkung der kaiserlichen Rundgebungen abzuschwächen.

Die nationalliberale Kölln. 3tg." variirt mit etwas mehr Schwung dasselbe Jammerlied des Kapitals. Sie schreibt:

Aber gehen wir weiter! Genau so wie der vom Bourgeois­größenwahn befallene Centralverband argumentirte die Nordd. Allg. 3tg.", das Kanzlerblatt. Sie machte sich die hohlen, Die freifonservative" Post" fieht in den Arbeiterausschüssen manchesterlichen Einwände des Fürsten Bismard ganz zu eigen eine ernste Gefahr", da fie leicht zu einer Organisation der und bezeichnete selbst die Regelung der Sonntags arbeit im Sinne Sozialdemokratie" werden könnten, durch Arbeiterschutzgesetze könne der Kommiſſionsvorschläge als praktisch undurchführbar", höchstens unabsichtlich selbst Schaden verursacht werden." Am 8. Februar die Verwaltungspraris der Lokalbehörden fönne die Sonntags: tritt dieselbe freikonservative" Post" die großen Schwierigkeiten ruhe gegenüber der Sonntags arbeit erweitern, falls das Beispiel und Gefahren breit, die auf dem empfohlenen Wege lauern, und der guten Sitte(!) sich nicht zu diesem Zweck genügend wirksam erfie kann nicht umhin, dem hohen Schwung der Seele, der Vor­weisen sollte."( Jan. 1888). In einer an leitender Stelle urtheilslosigkeit und Humanität, von denen jener Aft Zeugniß ( 18. Mai 1887) wiedergegebenen langen Zuschrift meinte fie fogar, ablegt", ihren tiefen Ernst" entgegenzusetzen. die Durchführung der Kommissionsbeschlüsse werde statt des be= absichtigten Schutzes ganz außerordentliche Noth, ganz außer ordentliches Elend im Gefolge haben." Man müsse dem Arbeiter­stand dasjenige Quantum von Arbeit erhalten", das in dem nationalen Wirthschaftsgebiet für ihn vorhanden ist. Nun, m. H., mit oder ohne dieses Quantum Arbeit" bleibt so oder so Arbeiterschutz erhalten; aber unter dem Arbeiterschutz braucht man zu seiner Verrichtung mehr Arbeitskräfte infolge der Ein­schränkung der zulässigen Arbeitszeit für jeden Ginzelnen theurere Arbeitskräfte infolge des Verbots der Kinderarbeit; der Rapitalist muß also für das gleiche Quantum Arbeit mehr zahlen; nicht das" Quantum Arbeit" für die Arbeiterklasse geht zurüd, sondern das Quantum Profit für das Kapital und das genügt dem Rapital und seinen Wortführern allerdings, ein erbitterter Feind jedes Arbeiterschutzes zu sein.

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Doch hören wir noch weitere Preßstimmen, und zwar aus neuerer Zeit und allesammt aus dem tartellbrüderlichen Lager. In den Berl. Polit. Nachr." einer offiziösen Rorre­spondenz, aus welcher die ganze Provinzpreffe des Startells ihre höheren Offenbarungen bezieht, schrieb Herr Schweinburg noch im Dezember 1888 folgendes gegen das fortgefeßte Drängen nach erweitertem Arbeiterschutz" mit welchen Gefühlen wird er es heute lesen, wo man auch von höchster Seite fortgesezt drängt:"

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" Die giftigen Wurzeln dieses Strebens werden freilich verdeckt durch die Fülle angeblich humanitärer Zwecke.

Diese praktische Beurtheilung aber muß zu der Ueber­zeugung führen, daß die hochgesteckten humanitären Ziele, von denen heute die nach so wesentlich erweitertem Arbeiter­schutz strebenden Elemente des Reichstages geblendet werden andere Motive wollen wir diesem Streben zunächst nicht unterlegen- am wenigsten erreicht werden können durch Beschränkung und Einengung des Erwerbes der Arbeiter."

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Giftige Wurzeln dieses Strebens angebliche humanitäre Zwecke- eitel Blendwerf man sieht, Herr Schweinburg konnte noch vor Jahresfrist die Worte kaum start genug wählen, um den Es erscheint doch vernünftiger, die Kinder angemessene Arbeiterschutz in Grund und Boden hinein zu verurtheilen. Arbeiten verrichten und verdienen zu lassen, als sie dem Und die biedere ,, Köln . 3tg.", das nationalliberale Welt­Müßiggan gund der Verwilder una preiszugeben.( Welche blatt, gerieth noch vor wenigen Monaten außer sich über die Nörgler Fürsorge für das Wohl der Arbeiterkinder!) Wir wollen und Reichsfeinde, die es nicht Wort haben wollten, daß die Zu­nicht Vermuthungen darüber aussprechen, was sich wohl der stände bei uns nicht nur besser sind als irgendwo, sondern Sozialdemokrat Harm gedacht haben mag, als er im daß sie in der Hauptsache überhaupt gut sind." Man müsse die Reichstag verlangte, daß Kinder, richtiger wohl junge Leute, Fabrifinspektorenberichte entstellen, wenn man sie zu einer Hand­bis zum 15. Lebensjahre nicht beschäfti, t werden sollten... babe für die Aenderung der Grundsäße unserer bestehenden Ge= Eines der hauptsächlichsten Bedenken gegen weitere Ein- werbegefeßgebung brauchbar machen will." Mit welchem Schmerze schränkung der Kinderarbeit ist von jeher und auch jetzt die muß heute die Kölnische Wetterfahne lesen, daß troß aller Sozial­Rücksichtnahme auf die Eltern!!.... Ein Gesetz, reform die Zustände noch nicht gut seien und daß man nun doch welches die Arbeit der Kinder im schulpflichtigen an den verhaßten Arbeiterschutz herantreten müsse. Wie hat gerade Alter ganz verbietet, würde Sorge und Noth vieler die Köln . 3tg" die Arbeiterausschüsse bekämpft, deren Ein­Arbeiterfamilien verlängern und die Lebenshaltung verführung jetzt in den kaiserlichen Erlassen befürwortet wird. Eine schlechtern. Unter diesen Verhältnissen würden auch die ge- berartige Institution unter grabe die Autorität" der Unternehmer. schüßten Kinder leiden, in ihrer förperlichen Entwickelung Sie bedeutet etwas völlig Neues, in den letzten Zielen die Ein­durch ungenügende Nahrung mehr, als durch die Fabiit führung einer fonftitutionellen Verfassung in die Fabriken und Ge­arbeit. Der Einwand, daß in Folge des Ausschlusses der werbe. Deshalb muß ein solcher Anspruch zurückgewiesen Kinderarbeit der Lohn der Erwachsenen entsprechend steigen werden." werde, ist nicht stichhaltig.... Aus allen diesen Gründen find wir zu der festen Ansicht gelangt, daß die gegenwärtige Gesetzgebung auch in Bezug auf die Arbeit der Kinder in Fabriken, allen berechtigten Anforderungen der Huma­nität genügt und in Bezug auf die Intereffen der Industrie und auf die Wohlfahrt der Arbeiterbevölkerung die Grenze bildet, welche nicht überschritten werden darf.

Aus allen diesen Gründen erklärt sich der Zentrals verband gegen jede gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit erwachsener Männer.

Also nichts, gar nichts für die Arbeiter! Nichts, gar nichts für den Arbeiterschutz! Das Kapital muß unbedingt weiter unein geschränkt das Recht behalten, die billige Kinderarbeit von frühestem

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Welche vergifteten Pfeile hat ferner nicht das ganze Kartell: gesinde gegen die Forderung eines internationalen Vorgehens gerichtet, als seinerzeit der Pariser Kongreß die Einmüthigkeit der Arbeiter aller Länder in dieser Frage bekundete! Wer hat hauptsächlich das Zustandekommen der von der Schweiz schon im Vorjahre geplanten internationalen Konferenz vereitelt die Deutsche Regierung.

Der warmblütige Jdealist und der schwärmerisch angelegte Menschenfreund wird sich willig dem blendenden Zauber eines großen reformatorischen Gedankens gefangen geben..

Vor dem geistigen Auge des nüchternen Praktikers aber werden fich daneben auch die tausendfachen Schwierigkeiten emporthürmen.... Die deutsche Industrie ist schon jetzt mit einem recht gewichtigen sozialpolitischen Gepäck belastet, und jeder, der nicht die Gewohnheit hat, auf Kosten anderer den Hochherzigen zu spielen, wird sehr vorsichtig und bedächtig an die Erwägung der Frage herantreten, wie eine weitere Verbesserung des Loses der Arbeiter zu erzielen sei.

Wir wissen nicht, ob die Köln . 3tg." auch den deutschen Raiser zu denjenigen rechnet, welche auf Kosten anderer den Hoch­herzigen spielen" möchten, aber jedenfalls bricht hier schon ganz offen die Absicht durch, zu bremsen und zu hemmen. Schreibt das Blatt doch auch ganz offen an anderer Stelle:

Die Schwierigkeiten der Angelegenheit bürgen der deutschen Industrie, welche bereits so viele Opfer ge bracht, so schwere Lasten auf ihre Schultern genommen hat, dafür, daß die Sozialpolitik aus ihrem bedächtigen und sichern Gange nicht zum Sturmschritt übergehen wird. Wir betonen nachdrücklich, daß nicht im Freudenrausch, sondern nur durch bedächtige Arbeit etwas Brauchbares und Dauerndes geschaffen werden kann, weil wir die Erregung unerfüllbarer Hoffnungen für bedenklich halten; wir halten diese nüchterne Stellungnahme gerade gegenüber den über schwenglichen Jubelhymnen einzelner Blätter für geboten. Wenn man schon vor den Wahlen derartig abwinkt, was wird erst nach den Wahlen noch von diesen Leuten als erfüllbar und für die Industrie erträglich bezeichnet werden. Spricht doch die Köln . 3tg." iezt schon von hochfliegenden Hoffnungen, denen Enttäuschungen folgen müssen." Gewiß, Enttäuschungen bitterster Art für die Arbeiter, wenn die Kartellabgeordneten erst in den Reichstag eingezogen sind.

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Die ,, Hamburger Börsenhalle" winkt jezt schon mit dem Baumpfahl nach oben, daß man nur ja nicht die Interessen der Arbeitgeber zu ignoriren sich unterstehe:

" Bu einem Jubel, als ob nun eine bessere Zeit hereinbrechen müsse, ist noch feine Veranlassung. Den Intereffen der Arbeiter stehen die der Arbeitgeber, ja der ganzen bürgerlichen Gesellschaft gegenüber." Das meinen wir auch und da sollten die Arbeiter gar noch die Hand bieten zur Wahl der ihren Interessen gegenüberstehenden" Unternehmervertreter! Es ist fein schönes, aber doch ein wahres Wort: Nur die allergrößten Kälber, wählen ihre Megger selber Und darum, wenn das deutsche Volk schon von vornherein das Kartell als seinen Todfeind betrachtete der Umstand, daß nunmehr der gesetzliche Arbeiterschutz praktisch in Angriff ge nommen werden soll, der macht es doppelt und dreifach zur Pflicht, nicht eine Stimme für die Todfeinde eines wirklichen Arbeiter schnges, nicht eine Stimme für irgendwelchen. Kartellbruder abzugeben, sondern Mann für Mann zu stimmen für die Partei, welche allein etwas Ganzes auf diesem Gebiete erstrebt, welche allein die Intereffen der Arbeit vertritt und zur Geltung bringen fann: für die Sozialdemokratie.

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finnigen gegenüber auf, fich an die bisherigen Handlungen ber Die Nationalzeitung" forderte neulich die Arbeiter den Freis Parteien zu halten, um nicht irregeführt zu werden. Nun, wir haben die Handlungen der Kartellparteien auf dem Gebiete des Wer hat dieses Verhalten beschönigt und gebilligt? Die Arbeiterschußes geschildert und die Handlungen der Sozialdemokratie Kartellpreffe und die großkapitalistischen Intereffentliquen. Die find Ihnen bekarnt. Wählen Sie jest darnach und wenn früher freikonservative Post" führte noch am 17. Juli 1889 ausdrücklich der Sieg der Sozialdemokratie in diesem Kreise unsicher gegen die internationale Regelung aus, daß die Arbeiterschusfrage schien, fo muß er sich nach den kaiserlichen Erlaffen unbedingt aufi böllig auf dem Gebiete der inneren Staatsgefeggebung liegebie Seite der Sozialdemokratie senten. Heute lesen wir in der kaiserlichen Kundgebung, daß nur durch