spalten wähnten, find, ebenso wie das Loekspitzelthum, das auf den ersten Mai als de« Tag der Rettung gehofft hatte, um eine Hoffnung betrogen. Die deutschen Arbeiter stehen zu ihren erwählten Führern, und sie werden jedem Versuch, Spaltungen herbeizuführen, mit kräftiger Hand entgegentreten..... In unserer Partei ist es unmöglich, daß ein Individuum sich über die Sesammtheit erheben, persönliche Interessen über die Parteiinteressen stellen kann. Wer das wollte, wäre einfach kein Sozialdemokrat, und würde. sobald er seine wahre Natur zeigte, aus der Partei entfernt werden falls es ihm möglich war, die Genossen zu düpiren.... Es liegt « der Macht keines Individuums, die Sozialdemokratie zu spalten, in der freieu Kritik aber, die wir in unseren eigenen Reihen rück- haltlos üben, besteht ein wesentliches Moment unserer Stärke. veung— die Einheitlichkeit der Partei hat sich wieder glänzend bewährt, und der 1. Mai wird ein Triumphtag des deutschen Pro letariats sein, würdig des 20. Februar!"
Die„Schles. Nachr.", das Organ der Breslauer Genossen, versprechen sich von dem Pelitionsgedankcn nicht viel.„Max Schippel (?)hat den Vorschlag gemacht, für Einführung des achtstündigen Arbeitstages Massen-Pctilionen an den Reichstag zu senden. Er hofft, es würden sich 2 Millionen Unterschriften aufbringen lassen. Wir glauben im Gegentheil, daß die Zahl der Unterschriften aus ver schiedenen Gründen bei weitem nicht die Zahl von V/z Mill. die Zahl der sozialdemokratischen Wahlstimmen, erreichen könnte. Außerdem däucht uns, eine Petition sei eine die zu schwächliche Demonstration für diese Angelegenheit!"— Die„Schles. Nachr." rathen den Genossen nunmehr Fol gendes:„Der 1. Mai d. I. soll ein Arbeitstag von nicht mehr als 8 Stunden sein. Da in den meisten Fabriken die Arbeit um 6 Uhr früh beginnt, so laufen wenn man für Frühstück und Mittag im Ganzen zwei Stunden Pause rechnet, die 8 Stunden um 4 Uhr Nach mittags ab. Um 4 Uhr wäre dann Seitens aller Genossen die eine Demonstration für den Achtstundentag begehen wollen, die Arbeit niederzulegen. Der Rest des Tages ist zu einem Ausflug ins Freie oder zur Theilnahme an einer Versammlung zu verwenden." Zum 1. Mai i» Oesterreich . Die österreichischen Genossen haben bekanntlich den 1. Mai als Feiertag proklamirt. Die Wiener „Arbeiter- Zeitung ", das österreichische Centralorgan, schreibt: „Unser Programm ist bescheiden, aber es hat den Borzug, daß es durchführbar ist. Die österreichischen Arbeiter sind älter und klüger geworden. Sie wissen heute genau, was sie wollen; sie wissen auch, was sie können. Xnd sie wollen nur, was sie können. Daß sie aber den 1. Mai in Oesterreich zum Arbeiter- seiertag machen können, haben sie heute, Anfangs Apri schon gezeigt. Die Kundgebungen aus dem ganzen Reiche, aus den großen Industriezentren sowohl, als aus den abgelegenen Landstädten beweisen, daß der Gedanke des Kongresses auch in Oesterreich einen fruchtbaren Boden vorgefunden hat. Wir brauchten nur zu fragen, die Antwort war bereit. Und von hundertlausenden von Arbeitern wird am 1. Mai auch in Oesterreich der Ruf tönen: Wir wollen den gesetzlichen Achtstundentag! Wir «ollen die Befreiung der Arbeit, wie unsere Brüder sie «ollen auf der ganzen Erde! Also der Erfolg ist gesichen. Die Kundgebung wird eine friedliche, streng gesetzliche, in ihrer Form höchst Harm- lose sein. Der 1. Mai gilt bei uns ohnebin als Halb- feiertag— freilich bis jetzt nur für die Besitzenden. Es ist nicht allzu unbescheiden, daß auch die Arbeiter ihn als ihren Festtag wählen. Sie haben so gut ein Recht aus einen besonderen Feiertag, als etwa die Bauern auf ihre vielen Bauernfeiertage. Und so viel Anlaß haben sie immerhin, am 1 Mai die Arbeit ruhen zu lassen, als etwa an den Namenstagen der verschiedenen Landesparrone, die sie ja feiern müssen, ohne befragt zu sein. Auch müssen die meisten von ihnen so viele Wochen im Jahr feiern, weil das Geschäft es so will, daß darin wohl nichts Erschreckendes für die Industrie liegt, daß die Saison von nun an um vierundzwanzig Stunden später zu Ende sein wird. Die Herren„Arbeitsgeber" können nicht sagen, daß sie von der Sache überrascht sind, daß„Kontraktbruch" vorliege, denn sie wissen es seit Monaten. Die Presse ist voll davon, hunderte von Versammlungen haben es ange- kündigt, ja, in einzelnen Fällen ist den Unternehmern direkt und persönlich mitgetheilt worden, wie von den Bäckern Wiens, daß am 1. Mai nicht gearbeitet werden wird. Es wäre also geradezu muthwillige Provokation von Seite der Unternehmer, der Fabrikanten und Meister, würden sie Schwierigkeiten machen. Der zweite Faktor sind die Behörden. Was ste thun könnten, ist: die Versammlungen verbieten. Warum? Nun, zum Verbitten braucht man bekanntlich keinen Grund — sondem nur einen Paragraph. Und davon haben sie die Fülle. Wir glauben aber nicht, daß die Versammlungen am 1. Mai einem Verbot zum Opfer fallen werden. Wir glauben das nicht, weil wir überzeugt sind, daß die Behörden in den letzten Jahren genugsam Er- fahrungen gesammelt haben müssen, um zu wissen, daß der 1. Mai umso ruhiger, umso würdiger, umso erwünschter für beide Theijle verlaufen wird, je weniger die Behörde sich einmischt. Sie weiß so gut, wie wir selbst, daß ste es eigentlich nicht nothwendig hat, daß es kein besser disziplinirtes Bevölkerungselement giebt als die Arbeiter. Sie weiß so genau, wie wir selbst, wie es übrigens jeder weiß, der Augen und Ohren ge- brauchen kann, daß, wenn e» am 1. Mai irgendwo im iande zur geringsten unliebsamen Szene kommen sollte — gewiß nicht die Arbeiter Schnld daran tragen «erden....
Wir lassen uns nicht einschüchtern und nicht prvvoziren, das wird unsere Losung sein; So wird unsere Absicht gelingen, die klar erkannte Forderung der klassenbewußten Arbeiter Oesterreichs zum Ausdruck zu bringen und die noch indifferente Arbeiterschaft zum Nach- denken über ihre wichtigsten Interessen anzuregen. Der Arbeiterfeiertag am I.Mai wird den Vorzug vor anderen Festen haben, daß sein Sinn allen deutlich bewußt ist, die ihn begehen, daß seine Bedeutung lebendig ist für alle, die ihn feiern. Der 1. Mai 1890 wird in der Geschichte der Arbeiter- klaffe einen großen Fortschritt bezeichnen. Die Einheitlich- keit ihrer Ziele, die enge Solidarität ihrer Bestrebungen, sie wird einen imponirenden Ausdruck erhalten. Aber auch der Fortschritt der ökonomischen Entwicklung in allen ihren Seiten wird zur Erscheinung kommen. Was, als es gesprochen wurde, nur für England galt, es gilt heule für die ganze industrielle Welt in beiden Hemisphären, das Wort von Karl Marx :„Zum Schutz gegen die Schlange ihrer Qualen müssen die Arbeiter ihre Köpfe zusammen- rotten und als Klasse ein Staatsgesctz erzwingen, ein über- mächtiges, gesellschaftliches Hinderniß, das sie selbst ver- hindert, durch freiwilligen Kontrakt mit dem Kapital sich und ihr Geschlecht in Tod und Sklaverei zu verkaufen. An die Stelle des prunkvollen Katalogs der„unveräußer- lichen Menschenrechte" tritt die bescheidene Magna Charta eines gesetzlich beschränkten Arbeitstages, die endlich klar macht, wann die Zeit, die der Arbeiter verkauft, endet, und wann die ihm selbst gehörige Zeit beginnt."
Die österreichische„Freie Sch uhmacherzeitung" schreibt: „Am Vormittag des 1. Mai werden alle organisirten Körperschaften Wiens und auch in den Provinzen Ver- sammlungen mit der Tagesordnung über die Bedeutung des Achtstundentages abhalten und, nachdem alle Ver- sammlungen zu einer bestimmten Stunde geschlossen werden, erfolgt truppenweiser Abmarsch über die Ringstraße in den Pratcr, allwo sich jeder nach Herzenslust unterhalten kann. Die Arbeiter werden bei diesem Anlasse so wenig provoziren, als sie sich prov oziren lassen werden. er 1. Mai 1890 soll Zeugniß ablegen von der Soli- darität der österreichischen Arbeiterpartei überhaupt und das— so hoffen wir— wird ein glänzendes, die besten Eindrücke hervorbringendes sein. Darum Schuhmacher Oesterreichs ! Rüstet Euch für den 1. Mai 1890."
Arbeiterversammlunge« zum 1. Mai. «Aus den in den letzten Tagen eingetroffenen Arbeiterblättcrn.) Die schwedischen Sozialdemokraten sind in allen größeren Städten mit den Vorbereitungen zur Feier des 1. Mai beschäftigt. Tieselbe soll namentlich in Stockholm eine großartige werden. Die Partei hat dort beschlossen, Nachmittags 2 Uhr einen große» Kuudgebungszug durch die Straßen gehen zu lassen, und eine Anfrage auf die Behörde gerichtet, wie sich dieselbe zur Sache stelle. Der Polizcimeister hat ein anerkcnnenswerthes Entgegenkommen gezeigt, indem er den Sozialdemokraten zwei der größeren Plätze der Stadt zur Aufstellung des Zuges und zu einer Massenversammlung unter freiem Himmel zur Verftigung kellte. Zugleich betonte der Polizeimeister, daß er es den Sozialdemokralen selbst überlassen wolle, für die Aufrecht- erhaltung der Okdnung zu sorgen. In Berlin regislrirten wir 8 weitere Versammlungen für den Feiertag, in Hamburg ö. Die Görlitzer Tischler, die Nürnberger Metalldrücker wollen eiern. Der Schriftsetzer- und Druckervercin in Pest beschloß, ich der Bewegung für die Feier des 1. Mai anzuschließen und die Herausgeber der hauptstädtischen Zeitungen zu ersuchen, am 2. Mai keine Blätter erscheinen zu lassen. Die Maurergesellen in Prag bcschloffen, fich an der Feier des 1. Mai nur dann zu betheiligen, wenn dies von den Arbeitgebern bewilligt würde. Gegen die Feier des 1. Mai erklärte sich der„Rat.-Ztg." zufolge eine am Sonntag abgehaltene Bergarbeiterversamm- lung in Saarlouis , weil es lediglich eine sozialdemokratische Demonstration sei. Der Kongreß deutscher Bauarbeiter in Hannover hat beschlossen, daß' jeder Delegirtc in seiner Heimath dafür eintrete, daß der 1. Mai dieses Jahres als der größte internationale Feier- tag gefeiert wird. Aus Prag schreibt man der„Kreuzztg.": Die Bewegung für die achtstündige Arbeitszeit und die Feier des 1. Mai zieht immer weitere Kreise. Nur die gegen 800 Köpfe starken Buchdruckerei- Gehülfcu haben die Erklärung abgegeben, daß sie zwar ebenfalls für die Einführung der achtstündigen Arbeitszett(statt der gegen- wärtigcn tOstündigen) eintreten, daß sie jedoch am 1. Mai gleichwie an jedem Wochentage arbesten werden. Dieselben haben infolge- dessen von den anderen Arbettergenossenschaften und Vereinen die heftigsten Angriffe wegen dieser Störung der sonst völlig ungetrüb- ten Solidarität erfahren. Die Münchener Sch neider wollen feiern. In München haben 33 Gewerkschaften eine gemeinsame Kommission für die Feier eingesetzt. Die Kommission hat ein Gesuch an alle Unternehmer gerichtet, daß denjenigen Arbeitern, welche um Freigabe des betreffenden Tages nachsuchen, die Gc- nehmigung nicht versagt werden möge. Die Berliner Former beschlossen, den 1. Mai 1890 als einen Arbeiterfeicrtag zu erklären. In Nürnberg beschloß eine Metall drück erVersammlung, den 1. Mai als vollen Arbeiterfeiertag zu betrachten. Eine Arbeiterversammlung in Magdeburg konnte sich über die Frage, ob am 1. Mai gefeiert oder gearbeitet werden solle, nicht einigen. Nach stürmischen Debatten ging die Versammlung rcsultat- los auseinander. Die Sozialdemokaten in Kopenhagen haben einen Auftuf erlassen, in welchem sie die Arbeiter auffordern, den 1. Mai als Feiertag zu halten und Kundgebungen zu gunsten deS achtstündigen Normalarbeitstagcs zu veranstalten. Ein in Leipzig kursirendes Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von einer Feier des 1. Mai Abstand zu nehmen.
pfr. Unter obigem Titel ist vor kurzem zu Leipzig eine Brochüre veröffentlicht worden, welche in gewisser Hinsicht bemerkenswerth ist, da sie sich vortheilhaft von dem gewöhnlichen byzantinischen Brochürenpöbel unter- scheidet, der sich seit dem Beginn der„neuesten Aera" auf den politischen Büchermarkt drängt. Der Verfasser hat den Muth der eigenen, wenn auch unvorschriflsmäßigen Ueberzeugung; wir hätten nur gewünscht, daß er auch den Muth gehabt hätte, dieselbe mit seinem Namen zu ver- treten. Allerdings kann man diese Unterlassung verzeihlich finden zu einer Zeit, wo unfehlbar gesellschaftlich verfehmt und in Acht und Bann gelhan wird, wer sich auch nur mit der leisesten Anerkennung für die Sozialdemokratie zu engagiren wagt. Die litterarische Anonymität kann daher zuweilen als Akt der persönlichen Nothwehr gelten, besonders da für einen Angehörigen der bürgerlichen Klasse die gesellschaftliche Fchme empfindlicher werden kann, als für einen simplen Proletarier. Der Verfasser der erwähnten Schrift zeichnet sich durch einen weitgehenden politischen Freimuth aus. Er bringt der Sozialdemokratie eine an direkte Bewunderung grenzende Toleranz entgegen, und an der Haltung unserer verlotterten Bourgeoisie übt er eine überaus scharfe Kritik. Aber dieser Kritik, so richtig sie formell ist, fehlt eine feste Basis, da der Verfasser diese Basis allein in seinem moralischen Bewußtsein findet. Seinem politischen Freimuth steht ein gewisser religiöser Freimuth gegenüber, der zwar aus wissenschaftlicher Natur- erkenntniß entsprungen ist, sich aber hartnäckig-zaghaft scheut, die letzten Konsequenzen zu ziehen. Dem kirchlichen Dogmenglauben geht er energisch zu Leibe, kommt aber nicht zu dem Resultate, ein jedes Dogma für unannehmbar zu erklären, sondern macht mit dem ersteren nur reinen Tisch, um sein eigen produzirtes Dogma an dessen Stelle zu setzen. Nach Feuerbach weist er die Unsinnigkeit der Annahme eines persönlichen, lebendigen Gottes nach; das Endergebniß ist aber keineswegs die Negation jedes gött- lichen Wesens, sondern die Ersetzung des„falschen" Gottes durch den„wahren" Gott . Ebenso setzt er an Stelle der„falschen" die„wahre" Religion, an Stelle des„falschen" den„wahren" Glauben. Der Inbegriff des wahren Glaubens, der wahren Religion, des wahren Gottes ist ihm die absolute sittliche Idee. Nach der Herkunft dieser absoluten sittlichen Idee gefragt, ant- wortet unser Anonymus: Sie existirt nicht außer oder über uns, sondern in uns; und als vermeintlich unbe- streitbare Thatsache zieht er sie aus seiner Brust hervor. Diese sittliche Ueberzeugung, die er in seinem Bewußtsein vorfindet, ist ihm das Höchste, was er kennt, und, mehr pietätvoll gegen alles Altersgraue und Ehrwürdige als geschmackvoll, belegt er diese seine sittliche Ueberzeugung mit dem Namen Gott , mit dem Namen eben des Begriffs, fen er zuvor kritisch abgethan. Vom Standpunkt seiner Wichen Idee herab beurtheilt er nun alle Dinge, die sein Denken herausfordern. Es könnte scheinen, als leugneten wir die Existenz oder die Berechtigung jeder Moral. Dem ist keineswegs so. Was wir leugnen, ist vielmehr die abso lute Moral. Die Moral ist durch die Menschheit bedingt; nicht um- gekehrt. Die Menschheit ist etwas geschichtlich Gewordenes, und demgemäß ist auch die menschliche Moral etwas ge- schichtlich Gewordenes. Unsere heutigen moralischen An- schauungen sind verschieden von denjenigen von vor hundert Jahren, und letztere sind verschieden von den von vor tausend Jahren. Ja selbst die verschiedenen Klassen einer und derselben Gesellschaft haben beträchtlich auseinander- laufende moralische Anschauungen. In seiner Schrift führt der Verfasser hierfür selbst ein Beispiel an. Er exemplifi- zirt auf die sittliche Verkommenheit der deutschen Bour- geoisie und weist darauf hin, wie erhaben ihr gegenüber das deutsche Proletariat da stehe. Wo kommt da der Raum her für eine ideale, also nothwendig unabhängig von der Menschheit existirende Moral? Wenn sie existirt, warum offenbart sie sich nicht überall in gleicher Weise? Sie ist eben abhängig von äußeren Umständen, bei den einzelnen Individuen oder Klassen bestimmt durch die äußeren gesellschaftlichen Ver- Hältnisse, in denen sich jene befinden. Damit ist der Moral, das heißt der absoluten Moral, das Urtheil gesprochen. Moral ist weiter nichts, als der mehr oder minder bewußte und kodifizirte Ausdruck gesellschaftlicher und natürlicher Beziehungen der Menschen zu einander, und eine Um- Wandlung in jenen Beziehungen führt eine Umwandlung der moralischen Begriffe herbei. Die letzteren sind also stets aus ihrer gesellschaftlichen Grundlage heraus zu er- klären. Aus diesem Standpunkt steht unser Autor nicht. Er legt an alle Ereignisse, Verhältnisse, Handlungen den Maß- stab seiner sittlichen Idee. Was dieser entspricht, wird von ihm akzeptirt, was ihr nicht entspricht, wird von ihm verworfen. Er findet daher in Begebenheiten oder Hand- lungen nicht den Ausfluß bestimmter äußerer Verhältnisse, sondern sucht überall nach dem vorhandenen oder nicht vorhandenen Einfluß seiner sittlichen Idee. Alles zwängt k# in das Prokrustesbett seines absoluten moralischen Ge- setzes. Anstatt zu erklären, Zusammenhänge bloßzulegen, moralisirt er. Hier einige Proben. Die maßlose„Selbstsucht, den Hunger nach Besitz und äußeren Gütern", wodurch sich die Bourgeoisie aus- zeichnet, bezeichnet er als„ein sittliches Uebel", einen Fehler der Menschennatur". Darin, daß „unser Bürgerthum lustig im Strome der Kapitalherrschaft schwimmt," und daß„das todte Kapital, der Vampyr, der seine eigene Kinder frißt, der lebendigen Arbeit gegenüber