Entrüstung ausgebrochen ist, weil die Rente eines Unter- nehmers viel über 100 pCt. betrug, sondern sogar in solchen Fällen hofft man sehnlich auf weitere Steigerung und klagt bitter, wenn in einem Jahre nicht ganz das vorjährige Ergebniß erreicht wird. Anders ist es aber, sobald es sich um eine Besser- stellung der Arbeiter handelt. Da treffen wir sofort auf den Ausspruch: unverschämte Forderung, unberechtigter An- spruch. Es hat sich nämlich die Ansicht aus der Zeit des Sklavenstaates herausgebildet, daß der Arbeiter durchaus nur einen Anspruch auf das allernothwendigste Futtcrgeld erheben darf, daß er die Unauskömmlickkeit seiner Ein- nähme beweisen muß, wenn er eine Mehrforderung stellt, während man es lächerlich finden würde, von einem Millionär zu verlangen, daß er die Berechtigung seines Anspruches auf höhere Rente beweisen sollte. Ein Fabrikbesitzer sagt, meine Arbeiter können leben, sie verhungern nicht, darum brauche ich ihnen den Lohn nicht zu erhöhen, er würde es aber sehr sonderbar finden, wenn man bei ihm denselben Maßstab anlegen und ihm sagen würde: Du brauchst also auch keine höhere Rente, als daß Du vor dem Verhungern geschützt bist. Man betrachtet den Arbeiter eben nicht als gleich- berechtigten Menschen, sondern als einen Theil der Arbeits- Maschinerie und noch dazu als solch einen Theil, dessen Be- schaffung kein Geld weiter kostet, den man also gegen zu schnelle Abnutzung nicht besonders zu schützen braucht. Das Unfallverficherungsgesetz hat die eine gute Ein- Wirkung gehabt, daß es die Unternehmer vorsichtiger ge- macht hat, da sie die verunglückten Arbeiter, wenn auch kümmerlich, ernähren müssen. Sie sind daher plötzlich rührend besorgt geworden, die Arbeiter gegen Unfall zu schützen, soweit es nicht viel kostet. So würden sie auch gegen die übertriebene, die Menschen vernichtende Aus- Nutzung der Arbeitskraft ebenso vernünftige Maßnahmen ergreifen, wie kein vernünftiger Pferdebesitzer seine Pferde todt treibt, wenn den Unternehmern dieProduktion" der Arbeitskraft der Arbeiter ebenso, wie die der Pferde Geld kostete, oder sie die invaliden Arbeiter sehr anständig unter- halten müßten. Wir können sagen, der Sklave hatte bessere BeHand- lung im Durchschnitt, als der heutigefreie" Arbeiter, dessen Arbeitskraft dem Unternehmer so billig zuwächst. Wenn der Unternehmer also heute meint, der Arbeitslohn seiauskömmlich" und eine Mehrforderung eineUnver- schämtheit" oder mindestensunberechtigt", so geht er da- bei noch lange nicht mit der sorgfältigenPrüsung zu Werke, wie ein Sklavenbesitzcr, und die Erfahrung lehrt ja auch, daß die Löhne häufig genug, ja in der Regel, das zum Leben Mindeste nicht gewähren, daß die Arbeiter mit ihren Familien vielfach wirklich darben und dennoch ihnen auf ihre Lohnforderungen der Einwurf gemacht wird: das vcr- trägt die Konkurrenz nicht! Wir können da die Frage aufstellen: Ist die Mensch- heit der Kapitalrente wegen da, oder arbeiten wir um der Wohlfahrt der Menschen willen? Die heutige Gesellschaftsordnung nimmt ohne Zweifel das Erstere an. Sie macht die Kapitalrente zum Aus- gang und Endziel aller Arbeit. Sie vergeudet die Arbeits- kraft an ganz unnützen und entbehrlichen, ja geradezu schädlichen Produkten, wenn dabeiGeld zu verdienen" ist, d. h. wenn das Kapital dabei hohe Rente erhält, sie läßt die allernothwendigsten Bedürfnisse unbefriedigt, wenn da- bei eine hohe Rente nicht zu erwarten ist. Man vergiftet das Volk mit Branntwein, weil das viel Geld einbringt und sorgt nicht für gesunde Arbeiterwohnungen, weil das zu geringe Zinsen bringt. Wir halten aber das Allgemeinwohl als die oberste Richtschnur des menschlichen Handelns und finden daher, daß es Unrecht ist, den Kapitalprofit als Ausgangs- und Endpunkt des Handelns zu nehmen. Wir verlangen eine Beschränkung des Kapitalprofites zu Gunsten der Arbeiter, wir halten den Arbeiter eben für einen gleichberechtigten Bürger und sprechen ihm auch einen Antheil an den Kultur- genüssen zu, der über das zum Leben erforderliche Mindest- maß hinausgeht. Wir verlangen dies mit vollem Bewußt- sein aus Kosten des Kapitalprofits. Wir erkennen kein geheiligtes Recht des Kapitals auf einen bestimmten Zinsen- satz an; wenn die Kapitalisten von den Zinsen nicht mehr leben können, so mögen sie auch mitarbeiten und Hand anlegen, um Werthe zu schaffen. Da heute die Proletarier aller zivilisirten Länder aus dem Wege sind, die gleichen Forderungen zu stellen, so würde auch ohne besondere Abmachung sich in allen Staaten ziemlich derselbe Zustand herstellen, wenn das Streben überall mit annähernd der gleichen Stärke auftritt. Die allgemeine Abkürzung der Arbeitszeit würde jeden Einwand, der aus der Konkurrenz des Auslandes genommen werden kann, beseitigen. Daß das Kapital nicht ohne den stärksten Druck durch die Arbeiter auch nur das aller- geringste von seinem Ausbeuterrechte wird fallen lassen, ist ohne Weiteres klar. So lange man, gestützt auf Polizei und Soldaten, die Ansprüche der Arbeiter glaubt zurück­weisen zu können, wird man ihnen Nichts gewähren. Erst wenn man noch mehr als heute einsehen wird, daß die Arbeiter auch trotz Polizei und Soldaten ihr Ziel erreichen können, wird man sich zu Zugeständnissen gezwungen herbei- lassen. Wenn also erst in einem, dann in dem anderen Staate der Druck der Arbeiter die Kapitalisten zu erheblichen Zu­geständnissen zwingen wird, dann wird man, da diese Zu- geständnifse nicht überall in derselben Art werden erfolgen können, die Nothwendigkeit fühlen, zu internationalen Ab- wachungen zu greifen, früher sicher nicht.

Wenn uns also das Kapital von der Konkurrenz des Auslandes vorerzählt und dadurch glaubt, die Arbeiter von der Verfolgung ihrer Ziele abschrecken zu können, so sagen wir sehr kühl: Es ist dieser Einwand nicht ganz un- berechtigt, es liegt aber in Eurer Hand, die Sacke durch internationale Verträge, durch eine internationale Arbeiter- schutzgesetzgebung zu ändern. Ihr habt die Klinke der Gesetzgebung in der Hand, nicht wir. Gut, so gebraucht sie! Uebt, wenn es nöthig ist, den Druck aus, den ein Staat gegen den anderen oft wegen viel geringerer Sachen ausübt. Wir können nicht anerkennen, daß der deutsche Arbeiterstand deshalb verkommen muß, weil dasAusland" es so haben will. Ihr rühmt ja sonst Euren heutigen Staat so sehr, nun, hier ist sein Rhodus, hier mag er zeigen, ob er tanzen kann, ob er auch für die Arbeiter von Nutzen ist, oder nur den Wörmanns und Genossen Absatzgebiete für schlechten Schnaps zu erschließen fähig ist, ob von den Milliarden, die für Militärzwecke aus dem Volke herausgedrückt werden, auch eine Verbesserung der Lage der Arbeiter zu erreichen ist. Sagt Ihr, das geht nicht, dann sagen wir, was nützt uns Euer Staat, wenn er für die Arbeiter keine Ver- besserung ihrer Lage bieten kann? Die Folgerungen hier- aus mag Jeder selbst ziehen. Wir halten eine gesetzliche Regelung der Arbeit, so, daß die Gesundheit, die Sittlichkeit und die wirthschaftliche Lage der Arbeiter davon wesentliche Vortheile hat, durch- aus für geboten. Der Kapitalprofit wird sich in die ihm unangenehme Nothwendigkeit fügen müssen. Es ist an ihm Opfer zu bringen, die Arbeiter haben sie lange genug gebracht, sie können ihre Gesundheit, ihre Arbeits­kraft nicht länger verwüsten lassen. Die Industrie muß sich auf diesen Zustand noth- wendig einrichten, sie muß sich den Thatsachen fügen, denn die Arbeiter wollen ihr Recht und werden es erreichen. Die Industrie muß sich auf Vertheuerung der Arbeitskraft einrichten, wie sie sich auf die Vertheuerung so mancher Rohstoffe schon hat einrichten müssen. Wenn die Kapitalrente dadurch geringer wird, wenn dadurch die Vernichtung der Kleinindustrie durch die Groß- industrie fortschreitet, um so besser, desto näher kommen wir dem Endziele, der Umformung der heutigen Wirth- schaftsweise. Diese Anschauungen leiten uns, wenn wir nach der Einführung des Achtstundentages streben. Wir geben zu, es ist möglich, daß die Kapitalrente in einzelnen Fällen darunter leiden wird, wir sehen darin aber keinen Grund, von unseren Forderungen abzustehen. Wir sind der Meinung, daß über dasjenige, was angänglich und zu- lässig ist, zwischenKapital und Arbeit inBetreff ihrerAnsprüche an den Arbeitsertrag so lange grundsätzliche Meinungs- Verschiedenheit herrschen wird, so lange der Produktions- apparat nicht ganz das Eigenthum der Arbeiter ist, sondern eigenes Renteninteresse hat. Wir halten auch einen Streit darüber, welche Ansprüche nun eigentlich berechtigt sind, der erhoben wird, um die entgegenstehenden Ansprüche auszugleichen, für vollkommen aussichtslos. Es handelt sich da um Machtfragen. Jeder Theil nimmt, was er be- haupten kann. Noch kein Anspruch der Arbeiter ist vom Kapitale aus irgend einem anderen Grunde befriedigt, als geradezu dem Zwange weichend, oder der Furcht Gehör gebend, bei Verweigerung der Forderung größeren Schaden zu haben, also zur Beruhigung der Arbeiter, als Loskauf. Wir halten es deshalb für vollständig unnütz, über die Berechtigung des Achtstundentages mit den Kapitalisten zu streiten. Seine Einführung beschränkt ihr Ausbeutungs- recht, also sind sie dessen Gegner. Wenn alle Lander außer Deutschland den Achtstundentag hätten, und die deutschen Arbeiter hätten nicht die Macht, ihn auch bei uns durch­zusetzen, würde er ihnen ebenso hartnäckig verweigert werden, als ob wir ihn als die Ersten verlangten.. Es lohnt aber doch, einige der Einwendungen gegen den Achtstundentag wenigstens etwas näher zu betrachten. Es giebt eine Anzahl Betriebe, in welchen heute eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Zweifel eine augenblick­liche Herabminderung der Leistung zur Flüge haben würde, die ganz entsprechend der Verkürzung der Arbeitszeit ist. In anderen Betrieben aber wird ein Ausgleich in höherem oder niedrigerem Maße eintreten, dadurch, daß die ftischere Ar- beitskraft eine größere Leistung giebt. Man denke einen Arbeiter, der 12 Stunden, wie es vielfach vorkommt, gearbeitet hat, also 14 Stunden in dem Fabrikraume eingesperrt gewesen ist. Selbst wenn die Arbeit keine große Körper- oder Geistesanstrengung ver- langt, so ist er abgespannt und ermattet. Er hat nun vielleicht noch eine Stunde Weg nach Hause, was garnicht selten ist, daselbst warten seiner noch allerlei Verrichtungen für die Häuslichkeit, er kann und will der Geselligkeit nicht ganz cntrathen, so bleibt ihm für die Ruhe zu wenig Zeit, um die Körperkräfte zu ersetzen und das geistige Gleich- gewicht wieder zu erlangen. Er beginnt am neuen Tage die Arbeit abgespannt, lässig und langsam. Man kennt ja den trägen, schleppenden Schritt solcher übermüdeter Arbeiter, ihre Stumpfheit, ihren Mangel an Aufmerksam- keit, Vorsicht und Umsicht. Man weiß darüber zu klagen und zu schelten und doch ist dieses nur die Folge der Er- mattung, weil der Körper und der Geist nie zur genügen- den Ruhe gelangt. Da wird eine Abkürzung der Arbeits- zeit, sobald sie erst auf den Körper der Arbeiter ihre heil' ame Wirkung ausgeübt hat, die Leistung in der Zeiteinheit erheblich steigern und ein großer Theil dessen, was an- angs an Leistung verloren schien, wird bald wieder ein- gebracht werden. Das hat ja die Erfahrung so vielfach gelehrt, ist auch so selbstverständlich, daß es kaum eines weiteren Beweises bedarf. Dazu kommt der Ausgleich

durch bessere Betriebseinrichtungen, die man dem frischeren und aufmerksameren Arbeiter bei kürzerer Arbeitszeil viel leichter anvertrauen kann, die er viel besser ausnutzen wird. Die Arbeitsleistung ist ein Ergebniß, wie man wissen- schafllich sagteine Funktion" aus Arbeitszeit und Leistungs- sähigkeit. Die Leistungsfähigkeit wiederum vermindert sich mit der Länge der Arbeitszeit, es ist also nicht mit der längsten Arbeitszeit auch die größte Arbeitsleistung zu er- reichen. Es wäre sehr wünschenswerth, wenn hierüber einmal genauere Beobachtungen angestellt würden von wissenschaftlich gebildeten und voruriheilsfreien, unparteiischen Männern. Wir glauben, man würde da zu ganz wunder- baren Ergebnissen kommen, die zeigen würden, wie sehr unvernünftig die lange Arbeitszeit ist. Die Erfahrung lehrt, daß in solchen Industrien, in welchen in England eine kürzere Arbeitszeit als bei uns üblich ist, doch unsere Industrie bei gleicher Waarengüte keinen Vortheil hat. Ganz abgesehen davon, daß ein solcher aus den Knochen der deutschen Arbeiter heraus- geschundener Vortheil ein unmoralischer wäre. Ja, da sagt man, das kommt daher, dcr englische Arbeiter ist leistungsfähiger. Ganz gut! warum ist er es? Weil er stärker und intelligenter ist. Ja nun! macht den deuischen Arbeiter dadurch, daß Ihr es ihm ermöglicht, besser zu leben, doch auch stärker und intelligenter. Sein Kopf, seine Knochen sind mindestens ebenso gut. Gebt ihm die nöthige Ruhe, gebt ihm den auskömmlichen, zum Befriedigen der dem Kulturzu stände eines intelligenten Arbeiters entsprechen- den Bedürfnisse genügenden Lohn, und der deutsche Arbeiter, selbst der aus Oberschlesien und dem sächsischen Voigt- lande, wird keinem englischen Arbeiter in Leistungsfähigkeit nachstehen. Es ist lange und viel gesündigt durch die Ausbcu- tungssuchl der Unternehmer. Ganze Provinzen sind durch Jahrhunderte lange Ausraubung der Volkskraft sehr tief hinabgesunken, sehr verelendet. Hier wird man mit um so größerem Ernst herangehen müssen, die Zustände zu verbessern, schrittweise, aber in ziemlich schneller Gangart zu besseren Verhältnissen fortschreiten müssen. Doch Staat und Gesellschaft weigern sich beharrlich, auch nur den ersten Schritt auf der Bahn zur Besserung zu machen, der An- spruch des Kapitals auf seinen Profit verhindert.jede Maß- nähme ernster Art. Man treibt rath- und haltlos immer tiefer in das Elend hinein. Man lernt nicht,'man läßt sich nicht warnen! So lange wir leben, so lange geht es noch, weshalb sollen wir auf hohe Dividenden verzichten, laßt unsere Nachkommen sorgen! Das ist der trostlose Spruch. Die Forderung der Arbeiter nach dem achtstündigen Arbeitstage ist wieder eine Mahnung an alle, die sie hören wollen. Es ist dies das Verhängniß unserer Zeit, wie es das Verhängniß früherer Zeiten gewesen ist. Man sieht die Zeichen und Wunder nicht, man glaubt den Propheten nicht, man trotzt und verstockt sich. In blinder Wuth verfolgt man und reizt man die Ar- beiter. Statt nach Abhilfe und nach Versöhnung zu streben, sucht man nach Gewaltmitteln, bedrückt und schlägt, leugnet die Noth ab, verschärft die Ausbeutung, vermehrt den Druck, freut sich der Gewaltthat. Dennoch verliert man Tag für Tag an Macht, dennoch wächst von Tag zu Tag das Machtbcwußtsein der Arbeiter. Sie erwarten nichts mehr von der Gerechtigkeit und Billigkeit, sondern nur von der Macht ihrer auf gesetzlicher Grundlage aufgebauten Ver­einigung, die durch die gemeinsame Roth gegründet, von der Bedrückung zusammengeschweißt, von der Verfolgung gekräftigt wird. Mit dieser Vereiiligung werden sie den Ausbeutern zum Trotz den achtstündigen Arbeitstag auf gesetzlichem Wege und als Staatseinrichtung erreichen. Die Industrie wird sich dann damit abfinden, der Kapitalprofit wird auch dann noch erheblich genug sein.

Zur Frauenarbeit au den Nähmaschinen. gk. Der französische Fabrikinspektor, Herr Laporte, sagt über die Arbeiterinnen an den Nähmaschinen: Es ist selten, daß eine solche, selbst wenn sie stark und von guter Körperbeschaffenheit ist, lange das Handwerk betreiben kann, ohne brustkrank zu werden. Eine Besitzerin einer Nähstube, die befragt wurde, sagre ebenso:Mit Ablauf von zehn Jahren ist eine Maschinennäherin für das Hospital reif." Fast alle Maschinennäherinnen an Trittnähmaschinen, die fortwährend beschäftigt sind, klagen über Schmerzen im Unterleibe und in den Nieren und leiden fortwährend an Störungen in ihren Menstruationen. Die Arbeit ist ganz besonders chädlich für die Gesundheit der Arbeiterinnen, wenn sie noch jung sind. Der Gesundheitsrath des Departements der Seine in Frankreich hatte den Wunsch ausgedrückt, daß den Mädchen unter 16 Jahren verboten würde, an Tritt- Nähmaschinen zu arbeiten. In Folge dessen hat der französische Handelsminister die Frage dem Rathsausschuß für Kunst und Gewerbe unterbreitet und dieser hat, bevor er sich in der Sache chlüssig macht, den Wunsch geäußert, die Ansicht des Ge- undheitsrathes über folgende zwei Fragen zu hören: 1. Ist es nöthig, den Mädchen unter 16 Jahren die Arbeit an den Trittnähmaschinen ganz zu unter- sagen, oder würde es genügen, für sie die Arbeitszeit auf die Hälfte zu beschränken? 2. Würde das Verbot oder die Einschränkung der Arbeitszeit für diese Arbeit nicht die Gewohnheiten und die Interessen der arbeitenden Bevölkerung verletzen? Mit diesen Fragen hat sich der Gesundheitsrath am 11. April beschäftigt. Der Berichterstatter folgerte aus