Unterschied auf das Geschlecht ausgedehnt werden. Sie ihrer Feiertage und Feierstunden, er regelt die Höhe
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In Anbetracht dieser Umstände ist es auch klar, daß konnten diesem mit einem Schein der Berechtigung vor ihres Verdienstes, er ist verantwortlich für die in der die sozialpolitische Gleichberechtigung des weiblichen Geenthalten werden, solange die Interessen von Frau und Fabrik herrschenden Arbeitsbedingungen, er verlangt nicht schlechts nun und nimmer von der Einsicht, dem WohlMann sich in verschiedenen Sphären konzentrirten, so- nur ihre Kraft und Zeit, auch ihre Unterwerfung, ihren wollen 2c. der gegenwärtigen Gesellschaft zu erwarten ist. lange erstere mit allen Wurzeln und Fasern ihrer Existenz bedingungslosen Gehorsam 2c. So kategorisch, wie der Sie wird errungen werden durch die Macht, welche der in der Familie haftete, nur durch Vermittelung des Jehovah des Moses, kann der Kapitalist zur Arbeiterin zunächst an ihr interessirte Theil, die Arbeiterinnen selbst, Mannes am Leben der Gesellschaft theilnahm, während sprechen:„ Du sollst feinen anderen Herrn haben neben repräsentiren, und durch die Stärke, mit der auch die dieser selbst direkt in der Gesellschaft lebte und webte. mir." Deine Muskelkraft, deine Fähigkeit und Geschick Arbeiter im Interesse des gesammten Proletariats für die Die modernen Wirthschaftsverhältnisse werfen aber wie den lichkeit, deine Jugend und Gesundheit, deine Tage und Forderung eintreten. Sie wird sich aller WahrscheinlichMann so auch die Frau auf den Markt der Deffent- Nächte, Alles was Du bist, hast und kannst, mußt Du feit nach auch nicht mit einem Schlage in ihrer Gesammtlichkeit. Es ist also nur recht und billig, daß sie auch in meinen Dienst stellen, damit ich Alles, wenn es mir heit vollziehen. Die Frauen, d. h. in erster Linie die alle jerre Rechte erhält, welche angethan sind, ihre In- gefällt und wenn es meine Renten vermehrt, bis auf das Arbeiterinnen, werden wohl nach und nach den Männern teressen auf diesem Markt zu schüßen und zn fördern. legte Atom ausnüße. Freilich die Verheißung, damit auf verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens gleichDie Beobachtung lehrt heutzutage, daß die Inte- Du lange lebest und es Dir wohlergehe auf Erden, fehlt. gestellt werden. Zunächst dürfte jedenfalls ihre Gleichressen der großen Mehrzahl der Frauen gegen- Der Kapitalist ist ein bedächtiger Mann und ein Mann berechtigung innerhalb solcher Institutionen erfolgen, die wärtig nicht mehr vom Manne an und für sich, von Wort. Er fesselt die Arbeiterin nicht durch solche wie Gewerbeschiedsgerichte, Handelsgerichte, Arbeitsräthe, als Oberhaupt der vaterrechtlichen Familie, ab- Verheißungen an seinen Dienst, er geht vielmehr mit Arbeiterkammern, Fabrikinspektion 2c. in unmittelbarstem hängen, sondern vom Kapitalisten. Obgleich die einem freien Menschen(!) einen frei bewilligten und ab- Zusammenhang mit dem wirthschaftlichen Leben stehen. männliche Herrschaft in der Familie, dem Buchstaben des geschlossenen Arbeitskontrakt ein." Laut dieses freien Hier wird die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts Gesezes nach, noch voll in Kraft steht, so ist sie doch für Kontraktes" verpflichtet die Frau sich, ihm alle Arbeit, Zeit zum Schuße der Interessen aller Arbeitenden überhaupt die breiten Schichten des Volks wo sie auch früher und Kraft zu geben, die er nur von ihr nehmen will, dem Kapital gegenüber eine unumgängliche Nothwendig Die politische Emanzipation, die Verleihung des nicht in ihrer ganzen Schärfe existirte thatsächlich er verpflichtet sich dafür, ihr den von den" Machtver- feit. sehr erschüttert, sobald es die Entwickelung der Produk hältnissen geregelten", d. h. den möglichst niedrigen Wahlrechtes zum Parlament wird folgen. tionsverhältnisse nicht nur der Frau, sondern auch den Lohn zu geben, der nicht einmal zum Leben hinreicht. halbwüchsigen Kindern erlaubte, eigenem, selbständigem Es ist also nur die logische Folge der wirklichen Erwerb außerhalb der Familie nachzugehen. Aber diese Berhältnisse, daß die Frau des Volks den Schwerpunkt thatsächliche Loslösung von der absoluten Gewalt der des Kampfes für ihre gesellschaftliche Befreiung auf ein vaterrechtlichen Famile konnte, von verschwindend wenigen durchaus anderes Terrain verlegt, als die bürgerliche Ausnahmefällen abgesehen, stets nur erkauft werden, in Frauenrechtlerin, daß sie nicht gegen den Mann, daß sie dem die Frau Berufsarbeiterin ward, sich mithin unter gegen den Kapitalisten in die Schranken tritt. Der der die Herrschaft des Kapitalisten beugte. Er ist es, Stampf um die soziale Gleichberechtigung des weiblichen der mit möglichster Berücksichtigung der Harmonie Geschlechts fällt für den bei weitem größten Theil des zwischen den Marktverhältnissen und seinem Profitstreben selben mit dem Klassenkampf zusammen. Die Stunde die fundamentalsten, nämlich die wirthschaftlichen Inte der Frauenbefreiung wird mit der Stunde der allgemeinen ressen der Proletarierin so regelt, wie es seinem Vorthetl proletarischen Emanzipation zusammenfallen. frommt.
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Zum dänischen Sozialistenkongreß.
( Eingesandt.)
Kopenhagen , August 1890. Wir sehen uns veranlaßt, wieder einmal die Spalten Volks- Tribüne" in Anspruch zu nehmen.
In den Tagen vom 19. bis 23. Juni hielt nämlich die dänische sozialdemokratische Partei ihren vierten Kongreß ab, und da wir der Bewegung hier immer mit Interesse gefolgt sind, die meisten unserer Genossen auch aktiv regen Antheil daran nehmen, so sei es uns erlaubt, den ausländischen Genossen einen Ueberblick über die Verhandlungen des Kongresses zu geben.
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Gerade weil sich die wichtigsten Interessen der großen Die Herrschafft des Mannes in der Familie über Masse der Frauen im Gegensaße zu der jetzigen Gesell die Frau ist heutzutage, wenn diese nicht aus ererbter schaftsordnung befinden, halten die Besitzenden und So leid es uns für unsere gute Sache thut, so oder anerzogener Unterwürfigfeit ganz widerstandslos ist, Herrschenden unserer Tage daran fest, das weibliche können wir doch nicht verhehlen, daß der Kongreß eher meist nur noch eine löschpapierene Theatersouveränetät. Der Geschlecht in seiner sozialpolitischen Rechtlosigkeit zu be- einen Rückschritt als einen Fortschritt für die Bewegnng in wahre, über Wohl und Wehe der arbeitenden Frau entlassen. Anscheinend thun sie dies in grenzenlosem Un- Dänemark bedeutet und daß der kleinbürgerlich- possibilistische scheidende Herr und Gebieter ist der Kapitalist, welcher verständniß der durchaus veränderten Verhältnisse, unter Charakter derselben für die Eingeweihten längst offenihr Arbeit giebt, oder besser gesagt, von ihr Arbeit denen die Frau in der modernen Gesellschaft lebt und bar nun auch für Fernstehende klar und unverhüllt nimmt, und der Dank der gesellschaftlichen Verhältnisse thätig ist. In letter Instanz ist es jedoch nur das mehr blosgelegt ist. mit dem größten Absolutismus in ihr Leben eingreift. oder weniger bewußte Klasseninteresse, das aus ihrer Doch die Genossen anderwärts mögen selbst urEs ist deshalb ungemein thöricht und naiv und Haltung spricht. Zumal das liberalisirende, sich so gern theilen. spricht für eine findlich oberflächliche Auffassung der Ge- mit seiner Erhabenheit über alle Vorurtheile brüstende Die Verhandlungen übrigens mit einer durch die sellschaft, wenn gewisse Frauenrechtlerinnen für die soziale Bürgerthum kann Niemandem ein X für ein U vormachen, hiesigen Verhältnisse ganz unmotivirten Geheimnißkrämerei Emanzipation des weiblichen Geschlechts eintreten, indem wenn es in seiner Verlegenheit an den alten Kirchenfaz: umgeben schleppten sich tagelang in unfruchtbaren sie voller moralischer Entrüstung gegen den männlichen Die Frau schweige in der Gemeine" appellirt, um das Diskussionen und Haarspaltereien über ProgrammEgoismus poltern urd in ihm den Urheber alles Uebels Gespenst der weiblichen sozialen Emanzipation zu bannen. änderungen hin; Aenderungen, die anstatt das an Widererblicken. Die Befreiung der Frau, kann nun und Der Klerikalismus sererseits hat bisher noch nie vor sprüchen ohnehin schon sehr reiche Programm zu klären, nimmer das Werk eines Kreuzzuges gegen die der Intervention von Frauen in öffentlichen Angelegenheiten den prinzipiellen Standpunkt desselben nur noch mehr Männerwelt und deren Vorrechte sein, sie steht zurückgeschreckt, sobald dieselben, nur ihren Einfluß verwässerten. und fällt vielmehr einzig und allein mit der ad majorem gloriam Dei, zum Ruhm und zum Vor- So wurde z. B. im theoretischen Theil des ProEmanzipation der Arbeit vom Kapital. theil der Kirche, geltend machten. Man denke nur, mit gramms der Passus von der„ reaktionären Masse" dahin ... alle Parteien, die diese Aufgabe Gerade so thöricht ist es auch, wenn hin und wider welchem behaglichen Schmunzeln die Hierarchie zugesehen, gemildert: Arbeiter in Nichtachtung der vollzogeneu gesellschaftlichen wenn sich die großen Kourtisanen der Könige und Herren( Befreiung der Arbeit) nicht als Zweck des Staats(!) Umwälzungen den Ausschluß der Frauen aus der In- in die Staatsgeschäfte mengten, fobald sie nur recht- anerkennen, sind Gegner des Sozialismus." Der Grund zur Milderung dieses Passus wár jedendustrie, ihre Rückkehr zu der alten häuslichen Thätigkeit gläubige Töchter der rechtgläubigen Kirche" waren. fordern, in ihnen nur Konkurrentinnen, nicht aber SchickAber das weibliche Geschlecht schlägt man, die falls die logische Erkenntniß, daß es doch nicht gut jals- und Kampfesgenossinnen sehen. Nicht der Kampf Proletarierin meint man. Kein einziger Reaktionär anging, seine liberalen Alliirten im Prinzip als reaktionär zwischen den Geschlechtern, sondern nur die volle und fürchtet, daß die bestehende Gesellschaftsordnung über den zu stempeln und nachher auf der Wahltribüne sich von bewußte Bethätigung im Klassenkampf fann beiden Seiten Haufen falle, wenn etliche Hunderttausende von Klein- ihnen unter den Arm nehmen zu lassen. Nun fagt man Hilfe schaffen, die Frau wie den Mann von der letzten bürgerinnen und Zehntausende von Großbürgerinnen einfach, ja, die Leute sind zwar Gegner des Sozialismus, Herrschaft, der Herrschaft des Kapitals, befreien. durch Verleihung der sozialpolitischen Rechte Antheil am aber sie haben den Widerstand gegen Estrup mit uns geDie Interessen der Frauen fallen mit den verschie öffentlichen Leben bekommen. Die sozialpolitische Bethätigung meinsam und so müssen wir zusammengehen. Hierauf beruht faktisch die Allianz der dänischen denen Klassen der Gesellschaft zusammen, denen sie an dieser beiden Schichten von Frauen wird sicher nicht so gehören. Die Interessen der Frauen der arbeitenden groß sein, daß sie einen Umschwung der bestehenden Sozialdemokratie mit den Liberalen; die Führer befürKlasse, der Regel nach selbst Arbeiterinnen, oder wie die Verhältnisse bewirken könnte. Die Kleinbürgerinnen sind worten sie und die Massen folgen. Und von ForderunMehrzahl der Kleinbürgerinnen bestimmt, Arbeiterinnen zu im Allgemeinen zu stumpfsinnig, die Großbürgerinnen zu gen der Sozialdemokraten an die Linke, deren Kandidaten werden sind am tiefgehendsten und ausschlaggebendsten genußsüchtig, als daß fie einen umfassenden und energischen in vielen Kreisen nur mit Hilfe von Arbeiterstimmen nicht durch den Umstand beeinflußt, daß sie Frauen, Gebrauch von neuen gesellschaftlichen Rechten machen durchkommen, ist gar nicht die Rede. sondern daß sie Proletarierinnen sind. Nicht das würden. Dazu kommt noch ganz besonders, daß sie durch Doch zurück zum Programm. Der oben erwähnte Geschlecht, sondern die Klassenlage giebt den thatsächlich ihre Interessen darauf angewiesen sind, für die Erhaltung Passus desselben enthält einen klaren Widerspruch. Der bestimmenden Ausschlag für die Gestaltung der Existenz. der bestehenden Ordnung einzutreten. Vordersaz sagt:„ Es ist die Aufgabe der SozialDie Frauen der Bourgeoisie, ja auch die des Kleinbür- Gerade umgekehrt aber würde sich die Sache bei den demokratie, die Arbeit von dem ausbeutenden Kapigerthums können sich momentan über die Thatsache Arbeiterinnen entwickeln. Ihre Klassenlage rüttelt sie talismus zu befreien" und im Nachsaz wird dies als täuschen. Sie, die nicht der Abhängigkeit vom Kapitalisten aus der Stumpfsinnigkeit empor und läßt sie auch nicht Zweck des Staats" bezeichnet. Dann sind ja alle unterworfen sind, empfinden nur die Herrschaft des Gefahr laufen, ihre Kräfte in Genußsucht zu verzetteln. die( hoffentlich recht zahlreichen) Sozialdemokraten, welche Mannes, die für sie, soweit sie nicht durch die Sitte und Die Gesammtheit ihrer materiellen Interessen zwingt sie die Befreiung der Arbeit nicht für den Zweck des individuelle Verhältnisse gemildert ist, noch in Kraft steht, geradezu, einen möglichst aktiven Antheil am öffentlichen Staats" halten, als Gegner des Sozialismus gestemweil sie sich noch nicht ökonomisch durch ihre Arbeit von Leben zu nehmen, möglichst entscheidend in dessen Ge- pelt! Noch schlimmer sieht es aber in dem mehr prakihm emanzipirt haben. Die Idee, den Kampf um die staltung einzugreifen. Sie müssen nothwendig nach dem tischen Theile des Programms aus, den man den heisoziale Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts im Aufbau einer neuen sozialen Ordnung, wie sie durch die mischen Verhältnissen anpassen wollte. Namen des moralischen Gleichheits- und Gerechtigkeits- Entwickelung der Produktionsverhältnisse geboten ist, Der charakteristischte Punkt des 28 Nummern prinzips gegen den männlichen Egoismus, die männlichen streben. Die sozialpolitische Emanzipation der zählenden praktischen Theils( Forderungen an den heuPrivilegien- vom Wahlrecht an, bis zum Recht, Hosen Arbeiterinnen muß also nothwendigerweise für tigen Staat) des dänischen Programms ist Absatz 10, zu tragen, Bigarren rauchen 2c. herab zu führen, die existirende kapitalistische Gesellschaft ver- der von den Reformen zu Gunsten der Landarbeiter konnte nur vom Gehirn der Groß- und Kleinbürgerinnen hängnißvoll werden, so gut wie es die sozial- handelt und vor dem Kongreß folgendermaßen lautete: ausgeheckt werden, welche die moderne Klassengesellschaft politische Emanzipation des Arbeiters geworden a) Fideikommisse und Pfarrländereien werden einausschließlich von ihrer angenehmen Seite her, als Herr- ist. Da sich nun unter den heutigen Verhältnissen die gezogen und verkäufliche Landbesitzungen durch den schende und Genießende, kennen lernten. Die Frau des politische Mündigkeitserklärung des weiblichen Geschlechts Staat angekauft. werkthätigen Volkes dagegen, die von Jugend auf in das als Ganzes und nicht mehr nach den Klassen vollziehen b) Haiden und andere nnbebaute Areale werden moderne Wirthschaftsleben hineingerissen wird, lernt sehr kann, wie dies für die Männerwelt geschehen, und da vom Staate in Besitz genommen, bepflanzt und bebaut." bald unterscheiden, wo sie der Schuh drückt. Die That die Mehrzahl der Frauen Proletarierinnen sind, so haben e)„ Auf den, dem Staate gehörenden Landgütern sachen drängen die Herrschaft des Mannes über sie sehr die Anhänger der kapitalistischen Gesellschaft alles Inter - wird gemeinsamer Betrieb angestrebt unter Aufsicht des entschieden in den Hintergrund, wogegen die Abhängig effe daran, sich der Gleichberechtigung der Frauen zu Staats." feit vom Kapitalisten um so stärker hervortritt. Es giebt widerseßen. Dieselbe muß den Zusammenbruch der alten d)„ Der Staat schafft landbesitzenden Landarfeine Seite ihrer Existenz, kein Verhältniß ihres Lebens, Ordnung bedeutend beschleunigen, nicht, weil sie die beitern das nothwendige Betriebskapital zu billigen Bein dem sie nicht mit dem Willen und der Macht des Frau überhaupt, sondern weil sie die Proletarierin dingungen." Von einer Abtheilung in der Provinz war nun ein Kapitalisten zu rechnen hätte. Nicht sie, der Kapitalist entscheidet in letter Instanz tarier für den Kampf gegen den Kapitalismus ausrüstet, Antrag eingelaufen, den Passus d zu streichen, mit der über die Wahl des Berufs, die Industriebranche, in der wodurch die Macht des Proletariats bedeutend verstärkt prinzipiell ganz richtigen Motivirung, daß dadurch ein Mittelstand geschaffen und erhalten würde, der der Zu sie thätig ist, der Kapitalist bestimmt die farge Zahl und gehoben wird.
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emanzipirt, sie mit den gleichen Waffen wie den Prole
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