*
-
-
-
-
-
-
daß
die wir aus dem ganz vortrefflichen„ Bauernspiegel"| Liberale- meist unsere Fabriksbesitzer auf dem Lande will er alles besser wissen, alles Krumme grad machen hier abdrucken, zeigen eine meisterliche Handhabung dieser sammt ihrem größtentheils ausländischen Kanzleipersonale) und sich nimmer plagen. Da paßt schon ein Untäuglicher Methode, die hoffentlich in immer weiterem Umfange zur befinden sich nur darum viel wohler, wissen mehr durch-( nicht Afsentirter) besser für unsern Stand, wenn er nur Anwendung kommen wird. Niemals vielleicht ist das zusetzen, gedeihen besser, als die„ christlichen" Landleute, ausdauernd ist und recht arbeiten mag. Auf's GeInteresse an dem wirklichen Leben der Masse, an den weil sie ihren Lohn schon auf Erden empfangen, die wand soll ein Bauersmensch gar nichts halten, Gesezen, durch die es beherrscht wird, so lebhaft wie heute ewige Seligkeit aber darangegeben haben; nur durch ein man just nicht zerrissen daher geht, so viel läßt sich schon gewesen. Die Sittenschilderung der verschiedenen Gesell- Gnadenwunder können sie dem ewigen Verderben ent machen, und übrigens, bei der Arbeit ist was Zerrissenes schaftsschichten ist darum eine eminent moderne Aufgabe. gehen. Im christlichen( d. i. römischkatholischen) auch gut. Was haben da diese Herrischen für ein Vor allem wird es darauf ankommen, den Einfluß öko- Glauben muß man vor allem sich selbst be- Trachten und Maulwegen beim Schuster, daß er ihnen nomischer Faktoren auf Sitten- und Seelenleben der zähmen, man muß gegen sich selber strenge sein. ja die Stiefel ganz passend mache, wir wollen wieder einzelnen Gesellschafts- Schichten und damit eine wesent- 2. So darf man nicht seinem Fürwiß freien alles kommod haben, lieber einen Finger oder zwei zu liche Seite der materialistischen Geschichtsauffaffing" Lauf lassen, man braucht nicht gescheidter zu sein und groß, als zu fnapp. Ein solcher" herrischer" Brauch ist zu prüfen. Wir lassen jetzt den Verfasser reden. sein zu wollen, als andere: namentlich sind die vielen auch das Baden. Für einen großen Menschen schickt weltlichen Artikel außer was man gerade zur sich ja das nicht mehr, daß er nackend im Wasser herumDer Bauernstand ist die Wurzel einer Natiou. Aus Wirthschaft braucht lauter Spielerei und zu wissen springt, müßt sich einer ja doch in die Haut hinein ihm ergänzt sich die Bevölkerung der Städte, und es ist unnöthig; es ist ohnehin ein hinausgeworfenes Geld, schämen. Bei den„ Gesindeln" so bis 12 oder 14 Jahren daher von großer Tragweite für die Kenntniß der Kultur das für so viele Schullehrer aufgeht, die nichts arbeiten. kann man das noch hingehen lassen; die müssen ja alleeines Landes, und somit auch von großem Werth für Man soll darum gar kein Kind studiren lassen,-aus- weil ein Bischen was Kurioses haben, sind übrigens die Bildner des Volkes, in das oft schwer zu ergrün- genommen auf einen Geistlichen, denn das himmlische auch schon genug ersoffen dabei, wie man hört. Was dende Denken und Fühlen des Bauernvolfes einzudringen, geht noch über das tägliche Brot. die andern Geschichten sind, die jetzt auf einmal aufnicht nur weil es numerisch die Zahl der sonstigen Lan- 3. Den Willen und das Begehren muß man kommen, Turnen, Springen und was es da alles desbewohner übertrifft, sondern auch, weil der von den einschränken: sonst kann der Mensch nicht zufrieden sein. giebt so soll man nicht einmal die Gesindel dazu Dörfern in die Städte nachströmende Zuwachs auch hier Die Zufriedenheit geht über Alles. Was nüßt es mir, lassen, ist lauter Leichtsinn, wie bald bricht sich einer oft dem Leben eine gewisse Färbung verleiht. wenn ich so und so viele Mezen Weizen mehr erbaue, was dabei. Sollen zu Haus turnen beim Mistauffassen In meinem als Manuskript fertig vorliegenden wenn ich aber fortwährend dabei zu sorgen und zu oder Schrollenzerschlagen. Ueberhaupt sind wir christliche Bauernspiegel bemühte ich mich, die katholische Land- denken habe und nicht zufrieden sein kann? Der Mensch Landleut keine solche Narren mit unserem Körper; wenn bevölkerung Niederösterreichs , besonders im südöstlichsten soll überhaupt nicht so viel nach dem Irdischen streben, wir nur genug zu essen haben, braucht nicht lauter GeTheile dieses Landes, ihrem Kulturleben nach fritisch zu sonst vergißt er noch ganz das Jenseits. Es ist besser, schmalzenes zu sein, nicht lauter Sterz und Nudel, oder beleuchten. Manches Bittere, manches Verblüffende, mehr in die Kirche zu trachten, als sich in die Sorge gar Fleisch, das Fleisch entbehren wir leicht die ganze manches Unglaubliche wird in den folgenden Bruchstücken ums Irdische vertiefen. Der Bauer darf ja nichts Wochen. Unsere Weiberleut haben bald was fertig: Nur meines Werkes zu lesen sein; aber für die Wahrheit Besseres verlangen, als er hat: das wäre Uebermuth, eine ordentliche„ Rein" voll( ein Kochbecken) muß es bürge ich, da ich nur Selbsterfahrenes, meist sogar Selbst denn es gebührt ihm das Hohe und Schöne nicht. Wenn sein, mit einer solchen Spazzenmenage, mit solchen Hasengefühltes verzeichnet habe. Ich beginne zunächst damit, er nur arbeitet und sich plagen mag, das ist dr... knöderln, wie's die Herrischen kochen, könnt' das Ideal des richtigen und rechten Mannes, wie es genug; aber plagen muß er sich, und wer sich unser einer nicht arbeiten. Und den Körper hat man den Bauern vorschwebt und- glücklicher Weise nicht nicht plagen mag auf der Bäuerei, der ist ein ja im Grund nur zum Plagen und daß man sich einmal in allen Punkten erreicht wird, darzustellen, bezw. selbst Taugenichts. Das ist der rechte Willen: nicht ab- das Himmelreich damit verdienen fann. reden zu lassen. Wir unterscheiden vorderhand noch lassen im Plagen. Aber auch zum Sparen muß man 6. Der Gehorsam ist Christenpflicht. Freilich hat nicht, was davon löblich, was verwerflich ist. sich entschließen können, und ja jeden Kreuzer um und der Bauer nicht viel Gelegenheit, einen Gehorsam zu ansehen, bevor man ihn ausgiebt, Auf Unnöthiges zeigen: in die Wirthschaftssachen redet uns niemand 1. Der Mensch muß eine Manier haben und darf man gar nichts hinauslegen. Ich komme schon drein, versteht's auch niemand besser, als wir selber; den christkatholischen Glauben. Die Manier be noch darauf zu reden, was alles unnöthig" ist. Das und sonst hat ja der Bauer nichts zn thun und an nichts steht darin, daß man sich anderen gegenüber in allem andere geht uns alles nichts an, haben sich die alten zu denken auf der Welt. Das Steuerzahlen ist halt, einschränkt, allen anderen den Vorrang läßt, bescheiden Bauern auch um nichts weiter bekümmert. und wenn ein Bub zum Militär muß: was wollt' man und gehorsam ist; daß man Niemanden beleidigt und 4. Die Herrischen"( d. i. die Stadtleute) sind oft da auch machen, man muß wohl gehorsam sein, sonst mit Jedermann gut auskommt; auch muß man sich zu gar so kindisch; es gefällt ihnen das Grüne in Busch kommen die Gendarmen. Aber mit der Steuer wird's benehmen wissen, wenn man irgendwohin kommt: man und Wald; mit ihren Kindern zeigen sie eine närrische uns wohl beinah' schon zu dick: sitzen eine Masse Herren muß überall sagen, ich bitt'," und ich dank', meine Freude und lassen dieselben bei der Spielerei aufwachsen, beisammen in Wien , lassen den Kaiser nimmer regieren Herren"; man muß den Hut abnehmen, wenn man ohne ihnen einen Ernst zu zeigen; über etwas Schmutz und bringen immer neue Steuern auf. Man hört auch irgendwo eintritt, nicht selben aufbehalten, wie zu Hause; oder Häßlichkeit entsetzen sie sich gleich und wollen das nichts, wozu sie's brauchen( weil man zu faul ist, sich man soll nicht laut lachen, nicht disputiren, sondern wo- Garstige", wie sie sagen, sofort bei Seite schaffen, kurz, Einsicht zu verschaffen). Die Kinder können ihnen auch möglich zu allem ja sagen; man muß wissen, daß die sie sind so empfindsam und kindisch, daß man es nicht nicht lang genug in die Schule gehen. Dem Kaiser sind Herren viel mehr sind, als ein Bauer, vor allem aber anhören und ansehen kann. Da ist ein ordentlicher wir gern gehorsam, aber dem herrischen Volt in Wien die Geistlichen: der Soldat und der Beamte sind Diener Bauersmann viel gesezter: uns ist das alles eins, ob sind wir's nicht schuldig. Wenn nicht der christliche wir Bauern hätten ohne die andern des Kaisers, aber der Geistliche ist der Stellvertreter was lieb ist oder häßlich, schön oder wild( d. i. garstig), Gehorsam wär', Gottes. Was er sagt, das ist wahr, denn er allein wenn man's nur zu etwas brauchen kann; bei uns haben auch zu leben, wir stünden auf gar Niemand an. will das wirklich Gute für das Volf: wenn ein anderer in dieser Hinsicht die Gesindel( d. i. Kinder) schon mehr Da kann man halt immer noch zu den Geistlichen Herr etwas anderes sagt, so will er die Menschen irre Ernst, als in Märkten und Städten die großen Leute, ein besseres Zutrauen haben. Müßt ein schlechter Mensch führen und wird von Gott für diesen Frevel gestraft weil sie auch von uns mehr zur Arbeit als zum Faullen- sein, der ihnen nicht folgt. Sie geben ja ohnehin selten werden, wenn schon nicht in dieser, so doch gewiß in zen und Spielen angehalten werden. Die Buben und was heraus. Zur Kirche geht man so wie so alle Sonnder andern Welt( wo man nichts mehr davon hört). Dirnen in den Zwanziger Jahren wären freilich gut und Feiertage, das ist man schon gewohnt; nur hin und Freilich sind die Geistlichen heutzutage auch schon viel aufgelegt bei einander, aber das darf man nicht angehen wieder ein Bittgang wird noch extra veranstaltet, da leichtlehriger geworden, und man soll zur Sicherung lassen, da kommt nichts Braves heraus. Wer nach dem geht immer von jedem Haus wenigstens eine Person mit; seiner Seligkeit wo möglich mehr fasten und beten, auch gehen möchte, was ihm gefällt, der könnt' bald ein oder wenn ein Ablaß ausgeschrieben wird, da schaut man mehr auf das Alte( d. i. Aberglauben, Gespenster- Lapp, ein Lump, ein nichtsnußiger Mensch werden; die schon auch dazu, daß man ihn nicht versäumt. Und furcht u. s. w.) halten, als einem die Geistlichen heute größte Sünde, die es giebt,- die Uebertretung beim Beichtengehen ist's ja ebenfalls leicht abzukommen auferlegen, sonst wird noch der ganze Glauben schlecht. des 6. Gebotes hat im Gefallen ihren Grund. mit ihnen: sie lassen einen faum recht ausreden, so wird Der christkatholische Glaube besteht hauptsächlich Ueberhaupt ist der Bauerumensch dem Gefühl nicht so man schon absolvirt, und werden einem höchstens 5 Vaterdarin, daß er mehr auf das Strenge hält, als z. B. untergeben, wie das leichtsinnige Stadtvolk. unser Buß aufgetragen; wer mehr friegt, ist eh' gewiß die evangelische Religion; alle„ Lutherischen" sind einzig 5. Was das Körperliche anbelangt, so sind wir ein Roßdieb. Im Fasten wird's jetzt schon so leicht, deshalb vom christlichen Glauben abgefallen, weil ihnen soweit gesund,- mehr brauchen wir nicht. Mit daß man schon lieber beim Alten bleibt, die Geistlichen derselbe zu schwer war, und so haben sie sich denn einen schönen Leuten heißt es ohnehin nichts. Kommt ihre nehmen's etwan doch gar zu leicht. leichteren zusammengestellt. Die„ Lutherischen"( als da Zeit, so werden sie ins Militär gesteckt, dort schlagen sie sind: Calviner, Reformirte, Evangelische, Freimaurer , ganz aus der Art; kehrt dann so ein Urlauber heim, so
1. Der ordentliche Mensch.
"
Zein möbl. 2 fenstr. Vorderzimmer sofort billig zu vermiethen Brüderstr. 32 II.
Fein
Empfehle meinen werthen Freunden und Genossen sowie den Lesern dieses Blattes mein
Cigarren- Geschäft.
Brunnenstr. 83, dicht am Humboldthain.
Bur Erinnerung an den 25- jährigen Todestag Lassalle's .
In meinem Verlage erschien soeben:
Größe: 28X21 Ctm.
In Oelfarbendruck Preis nur 30 Pfg. Wiederverkäufer hoher Rabatt.
Probebild franko gegen Einsendung v. 40 Pf.
in Briefmarken.
-
-
"
Fachverein für Schlosser und Maschinenbauarbeiter Berlins und Umgegend.
Montag, den 1. September 1890, Abends 8½ Uhr,
-
in Feuersteins Salon, Alte Jakobstraße Nr. 75
Beschließende Versammlung.
Tagesordnung:
1. Vortrag des Herrn M. Baginski über: Die Ursachen der Armuth.
2. Diskussion.
3. Aufnahme neuer Mitglieder und Entrichtung der Beiträge.
4. Anträge.
5. Verschiedenes und Fragekasten.
-
( Fortseßung folgt.)
A. Manthey, Linienstraße 245, nahe der Neuen Königstr.
Abonnements auf die Berliner VolksTribüne" ,,, Berliner Arbeiter- Bibliothek", ,, Wahren Jakob"," Deutscher Bauern krieg ", ,, Geschichte der Erde und alle Schritten von J. H. W. Dieß in Stuttgart , nimmt entgegen und besorgt pünktlich in's Haus Josef Alferding,
Pflicht sämmtlicher Mitglieder ist es, in dieser Versammlung zu erscheinen. Gäste willkommen. Bilder von Marr
Der Vorstand.
Freunden, Bekannten und Genossen empfehle mein langjähriges
W. Gründel's Restaurant Herren- und Knaben- Garderoben- Geschäft
( früher: R. Wendt.) Dresdener- Strasse 116.
Arbeitsnachweis und Verkehr der Buchbinder,
Schloffer, Drechsler, Maler, Töpfer, Stellmacher, Sattler und Gärtner.
Reichhaltiger Frühstücks-, Mittags- und
Abendtisch.
Borzügliches Weiß- und Bairisch- Bier. 2 Billards. Saal zu Versammlungen.
-
Fernsprech- Anschluß. Amt 9a. Nr. 578.
auch halte stets ein großes Stoff- Lager zu Bestellungen nach Maaß, welche in eigener Werkstatt angefertigt werden. Für guten Sitz wird garantirt.
J. Sax
in Oelfarbendruck genan nach Original 28X21 Ctm. Größe
empfiehlt die Volksbuchhandlung von
2. Kralok, München , Hochbrückenstraße 10.
Wiederverkäufern hoher Rabatt. Kranzbinderei u. Blumenhandlg.
von
J. Meyer
Nr. 1, Wiener Straße Nr. 1, ( in der Ecke bei der Manteuffelstraße).
Guirlanden 15 Pfg. pro Meter.
1. Geschäft: Köpnickerstr. 127 2. Geschäft: Wrangelstr. 44 Doppelbügelige Lorbeertränze von 50 Bf. an.
( nahe der Adalbertstraße).
( Ecke Lübbenerstraße).
Topfpflanzen, Bouquets 2c. gut u. billig.