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Volkes ihm das Werk nicht hätte gelingen können. Ich gestehe, daß ich in diesem Punkte aber doch noch den Nationalliberaleu Recht gebe. Preußen hätte drei Moltke's und dreimal so große Heere haben können: ohne den Kopf Bismarck's wäre die That nie vollbracht worden. Und der erfindende, leitende Kops ist es, welchem die That gehört. Moltke und das Heer waren nur Werk- zeuge, wenn auch noch so tüchtige. Die entgegen- gesetzte Behauptung entspringt aus demselben Jrrthum, aus dem die sozialistische Theorie von der Ungerechtigkeit des Unternehmergewinns ent- springt. Die Lehre von dem sogenannten Recht der Arbeiter auf den ganzen Gewinn beruht auf der Ver- kennuug der Thatsache, daß bei allen schöpferischen Leistungen der Kopf die Hauptarbeit thut. Darum hat der organische Gang der gesellschaftlichen Produktion auch dem Unternehmer den größeren Gewinnantheil zugewiesen als dem unter der Jnspi- ration und Verantwortlichkeit desselben stehenden Arbeiter. Die ganze Marx-Lassalle 'sche Sozialistik beruht auf der Verneinung des Kopfes zu Gunsten einer unwahrhastigen Verherrlichung der Hand. Wäre es denkbar, eine Produktion mit Gewinnvertheilung nach abstrakten Gleichheitsvorschriften an die Stelle der jetzigen Vertheilung zu letzen, welche den thatsächlich wir- kenden Kräften der intellektuellen Urheberschaft von selbst gerecht wird, so würde ein Leib ohne Seele daraus ent- stehen, und dieser Leib würde alsbald zerfallen." Also läßt sich der Philosoph des..Deutschfreisinns", Herr Vamberger, in der„Nation" vernehmen. Seine Geschichtstheorie geht uns hier nichts an. Famos ist ist nur die Nutzanwendung derselben aus die soziale Frage. Die Idee ist ja so alt. daß sie bald ihr hundertjähriges Jubiläum seiern kann, aber Herrn Bamberger ist es gelungen, ihr den würdigen, monumentalen Ausdruck zu geben:„Die Lehre von dem sog. Recht der Arbeiter auf den ganzen Gewinn beruht auf der Verkennung der Thatsache, daß bei allen schöpferischen Leistungen der Kopf die Hauptarbeit thut." Der Kops des Unterneh- mers natürlich! Schöpferische Leistungen des Unter- nchmergehirns! Herr Stumm und Herr Krupp zu schaffenden Genies verklärt— Geistesgen offen von Göthe und Shakespeare , Newton und Kopernikus , womöglich von— Bismarck! Diesen Ruhm hätten sich die Wackeren wohl niemals träumen lassen, daß ihnen der ehrende Lorbeer auf die würdigen Häupter gedrückt werden möchte. — Darum, weil bei allen schöpferischen Leistungen der Kopf die Hauptarbeit thut, darum hat auch„die orga- nische Entwicklung den Unternehmern den. größeren(!) Gewinnantheil zugewiesen." und darum erhalten auch die lumpigen Schriftsteller, Erfinder u. s. w., die nichts als Schriftsteller und Erfinder sind, so wenig. Natürlich, die mächtige Gedankenarbeit des Kapitalisten, ihr vor Allem gebührt der Lohn! Ehre jedem Tropfen Schweiß, der seine Denkerstirn je benetzen mag, sei es beim Schnei- den der.Koupons oder bei anderen, noch„schöpferischeren" Operationen... Merkwürdig— zuweilen kann man doch den Gedanken nicht unterdrücken, daß die Thätigkeit des Kapitalisten weniger im„Schöpfen", wie Herr Bamberger meint, als im Abschöpfen bestehe. Denn wenn der glückliche Besitzer dieses Natur- Wunders— Unternehmergehirn genannt— um die kostbare Gabe recht zu schonen, sich zur Ruhe setzt, so ist es doch offenbar mit der„schöpferischen" Thätigkeit— auf ökonomischen Gebiete wenigstens,— wir wollen um Himmelswillen den Herren nicht zu nahe treten— aus. � Hingegen die abschöpferische Thätigkeit bleibt nach wie vor dieselbe. Mit der Regelmäßigkeit, mit welcher ein Quartal dem andern folgt, fließt ein breit- glänzender Goldstrom in das gesegnete Kapitalistenheim. Also— nur keinen falschen Schluß! Ans der angeführten Thatsache folgt durchaus nicht, daß das gehirnlose, platt- brutale Kapital jenen Goldstrom schaffe und so wohl- thätig lenke. Nein, das Kapitalistenhirn hat mystische Kräfte wie jedes wahre Genie. Unter den kahlen Schädeln, hinter den unscheinbaren Stirnen und den durch Goldbrillen geschützten Aeuglein ruht ein wunder- barer Magnet, der die„schöpferische" Geistesmacht besitzt, ohne daß sein Besitzer Hand, Fuß oder Gedanken rührt, Gold zu erzeugen und mit der Gewalt eines Naturgesetzes ihm den Weg in die Tasche des zu jenem Hirn gehörigen Hosenbeines vorzuschreiben. Erst die Mystik kann uns die tiefsten Geheimnisse der Natur, die wunderbaren Fähigkeiten des Kapitalisten- Hirns entschleiern. Die Philosophie des Deutschfreisinns ist die Mystik. Es lebe die Mystik'. Offenbarung. Wir wissen gar nicht, wie glücklich und begeistert wir gewesen sind. Ein großer Dichter aber ist erstanden, um es dem staunenden Volke zu verkünden. Also er- schallet der Ton seiner Rede: „Wenn die deutsche Volksvertretung wieder in die Lage kommt, sich mit der Gewerbeordnungsnovelle zu beschäftigen, werden Regierung und Reichstag sich, einer erheblich veränderten politischen Situation gegenübersehen. Jene begeisterte und idealistische Stimmung. welche mit ihrem Glanz und Schwung die Flitter- Wochen des neuen Regiments verschönte, ist ver- flogen; geblieben aber ist glücklicherweise der entschlossene Wille, ernstlich sozialpolitisch zu wirken.(!) Damals im Frühjayr wölbte sich ein ewig blauer Himmel über Regierung und Parlament, eine Aera des Friedens und der
Versöhnung schien angebrochen, all der thörichte Haß, der sich um den gewaltigen Begründer des deutschen Reiches angesammelt hatte, verlor seine politische Be- deutung und konnte sich in widerwärtiger Gehässigkeit austoben, welche den deutschen Patrioten freilich die Frage aufdrängte, ob ein anständiger Mensch sich nach- gerade nicht schämen müsse, ein Deutscher zu sein. Manchen redlichen Mann aber beglückte der selige Traum, daß nunmehr alle Parteien ohne Haß gemeinsam mit der Regierung an dem Wohle des Vaterlandes arbeiten würden und daß die Reformbestrebungen der Regierung von allen Seiten unterstützt werden würden. Es war die Zeit der sozialpolitischen Hochflut, mit tausend Masten strebte das stolze Gesetzgebungsschiff hinaus auf das uferlose Meer einer Sozialpolitik, in dem die verschiedensten Denkrichtungen von den agrarischen Reak- tionären bis zu den republikanischen Börsenspekulanten einen Einigungspunkt gefunden zu haben schienen. So- zusagen mit sozialpolitischen Hurrahrufen stürmte die Reichstagskommission über die Gewerbeorduungsnovelle vorwärts, und im Handumdrehen war die Regierungs- Vorlage, soweit die Kommisfionsarbeit reichte, nach der Seite einer extremen Sozialpolitik hin bis zur Unkenntlich- keit verunstaltet. Die warnenden Rufe der Kölnischen Zeitung klangen fast wie ein störender Mißton in diese rührselige Feiertagsstimmung hinein. Inzwischen ist mit tiefgehender Pflugschar die Gegenagitation durch die deutschen Lande gegangen... Man hat kurzum sehr viel Waffer iu den sozialpolitischen Feuerwein gegossen. Nicht als wenn im deutschen Bürgerthum die hochherzige Opferwilligkeit(!!) ausgestorben wäre, welche seit Jahr- zehnten so manche rühmliche That der praktischen und freiwilligen Arbeiterfürsorge gezeitigt hat; nicht als wenn das Herz der gebildeten und besitzenden Klassen sich selbstsüchtig und kurzsichtig zusammenge- zogen hätte. Nichts könnte der Wirklichkeit weniger entsprechen, als eine solche Vorstellung." . So gedichtet im Jahre des Heils 1890, am-twdten- bette des Sozialistengesetzes, in jenem Prophetenblatte, das man in dem prosaischen Alltagsleben sonst„Köllnische Zeitung" zu nennen pflegt.
Zigeunersttte». Sehr interessante Aufschlüsse über die Sitten des wandernden Zigeunervolkes bringt ein von H. von Wlislocki in Hamburg kürzlich erschienenes Buch. Die Zigeuner sind nach der jetzt endgültig feststehenden wissen- sch'aftlichen.Anschauung vorderindischen Ursprungs. Nach Meinung des Verfassers haben die Zigeuner sich längere Zeit, vielleicht mehrere Jahrhunderte, in Griechenland aufgehalten, jedenfalls sind sie über Griechenland nach Mitteleuropa gekommen. Die ersten Zigeuner dürften schon um 1241 in der Walachei aufgetreten sein, die Hauptmasse ist aber in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts dorthin und nach Ungarn gekommen, um dann Mitteleuropa zu durchwandern. 1417 traten die ersten Zigeuner an der Nord- und Ostsee , dem Gebiete der deutschen Hansastädte, auf. Nach Spanien gelangten die Zigeuner etwas später. 1447 erschien die erste Zigeuner- bände in Barcelona . Man nannte sie dort erst„Griechen", weil sie neben ihrer eigenen Sprache noch griechisch redeten. Durch gesetzgeberische Vorgänge ist ein großer Theil von Zigeunern seßhaft gemacht worden, und heut- zutage sind die seßhaften und die wandernden sogenannten „Zelt"zigeuner scharf von einander zu unterscheiden. Sie Haffen sich gegenseitig auf's bitterste und unterhalten keinerlei Gemeinschaft. Eine Heirath zwischen ihnen wäre ganz undenkbar. Die wandernden Zigeuner sind in Stämme eingetheilt und diese zerfallen wieder in Sippen. Jeder Stamm hat einen„Wojwode" ge- nannten Führer, der ein mit gewissen beschränkten Macht« Vollkommenheiten ausgestattetes Ehrenamt bekleidet. Die einzelnen Stämme vermischen sich in der Regel nicht durch Heirath untereinander, sondern man heirathet nur von Sippe zu Sippe innerhalb eines Stammes. Dabei gelten sehr merkwürdige familienrechtliche Gewohnheiten. Der Mann folgt der Frau, d. h. er wird jener Sippe zugezählt, der seine Frau angehört, die als Heirathsgut Wagen, Pferde. Werkzeuge, Hausgeräth ihm zuführt. Stirbt die Frau, so bleiben die Kinder bei der Sippe der Mutter, auch wenn der Vater zum zweiten Mal in eine andere Sippe hineinrathet. Innerhalb einer und derselben Sippe sind wilde Ehen geduldet, gesetzliche Heirathen aber un- zulässig. Diese scheinbare Vorherrschaft der Frau stellt sich praktisch dahin, daß diese die ganze Last der Fürsorge für die Kinder trägt, während der Mann seine freie Bewegung bewahrt. Andererseits besteht zwifchen dem Vater und den Kindern nur ein lockeres Verhältniß, während Mutter und Kinder ein innig zärtliches Band auch dann noch verknüpft, wenn letztere schon erwachsen sind. Die Mädchen bleiben im elterlichen Zelt oder Wagen, bis sie Heirathen, die Knaben werden dagegen schon mit dem achten Jahre auf sich selbst gestellt, haben kein Recht mehr auf das elterliche Zelt und muffen sich selber durchzuschlagen suchen, bis sie Heirathen. Jeder Bursche strebt daher, möglichst bald zu Heirathen, um durch seineFrau ein schützendes Dach zu erhalten. Der Verkehr der Geschlechter ist sehr frei. Man sieht in diesen wandernden Stämmen herrschen noch vollständig die ursprünglichen Gesellschaftsformen(siehe Engels: Ur- sprung des Privateigenthums), welche Morgan bei den Indianern beobachtet hatte. Die gleichen ökonomischen
Verhältnisse bringen überall die gleichen Erscheinungen hervar. Anrerika oder Europa , das macht keinen Ün- etrschied. Koulanger. Aus Paris wird der Tod Mermeix' gemeldet, dessen skandalöse Enthüllungen im„Figaro" den moralischen Bankerott des Boulanger'schen Verbrecherthums komplet gemacht haben. Es ist ein Glück, daß er nicht früher gestorben. Seine Mittheilungen, soweit dieselben bis jetzt veröffentlicht sind, genügen schon vollauf, um den yohlköpfigen und genußsüchtigen„patriotischen" General, der seinen Patriotismus durch einen Staatsstreich zu dokumentiren dachte, für immer an den Schandpfahl der Geschichte zu nageln. Bezeichnend ist Boulanger's Wete Herzigkeit in Geldangelegenheiten. Mermeix schrieb dar- über noch in einem seiner letzten Berichte:„Nach der Wahl in Paris stellte sich Boulanger's Budget so: 10000 Franks monatlich für seine persönlichen Aus- gaben, 20 000 für die allgemeinen Ausgaben der Partei, ferner 20 000 für die„auswärtigen Angelegenheiten". Ueberdies wurden alle Ausgaben, für die' Belege beigebracht wurden, bestritten. So wäre der General in der Lage gewesen, für alles Unerläßliche aufzukommen. Es hätten Blätter gegründet, rührige Komitees gebildet wer- den müssen, Bonlanger wußte es genugsam und die Mit- glieder des Nationalkomitees wurden nicht müde, es ihm ins Gedächtniß zu rufen. Allein er that, als hörte er von Allem nichts. Hinterher hieß es, man hätte ihn mit Betteleien bestürmt; das ist aber nicht wahr, denn seine Anhänger verlangten von ihm nur die Mittel, um den Kampf gegen die administrativen Mächte führen zu können. Dieser Verrath an seiner eigenen Hache werden ihm Diejenigen niemals verzeihen,' die seinem Worte vertrauten, die Beamten, die ihre Stellung und das Brod der Ihrigen seinetwillen aufs Spiel setzten, wie alle Uebrigen, die, sei es eine glänzende Laufbahn, sei es ihr Vermögen preisgaben, um seiner Sache zu dienen. Der Boden war schon überall vorbereitet, man brauchte nur die Saat auszustreuen und die Ernte wäre glänzend ausgefallen, allein der General that nichts, wollte nichts thuu und führte durch seiue Verschwendungssucht das jämmerliche Ende her- bei. Wenn der Spitzbube Napoleon III. , eine elende Karrikatur des alten Bonaparte, so ist Boulanger nur noch eine Karrikatur dieser Karrikatur. Die Raffe der staatsstreichelnden Abenteurer wird immer erbärmlicher. Käcker-Glend. Aus der kürzlich erMcnenen Broschüre Bebel's„Zur Lage der Arbeiter in den Bäckereien", die ein furchtbares Bild von dem Leiden dieser Proleiarier'lasse entrollt, theilcn wir im Folgenden einige Stellen des Schlußwortes mit. Dieselben geben kurz die Resultate und Forderungen an, zu denen Bebel auf Grund einer ausgedehnten Privalenquete(5000 Fragebogen wurden ausgesandt, 663 kamen genügend beantwortet an ihn zurück) gelangt ist: Es ergiebt sich, daß die tägliche regelmäßige Arbeitszeit von 963 Betrieben nur in 154,»der 23,2 Prozent, 12 und weniger Stunden währt, sie ist in nur 7 Betrieben, und das sind meist kleine Betriebe, die in der Hauptsache in kleinen Orten sich be- finden, 9 Stunden lang; in nur 20 Betrieben währt sie 10 Stunden, in 38 währt sie 11 und in 89 12 Stunden. In 322, oder 48,5 Prozent sämmtlicher aufgeführter Betriebe, dauert die Arbeits- zeit dagegen 13—15 Stunden und in 187, oder 28,7 Prozent, sogar 16—20 und inehr Stunden. Im Ganzen währt sie in 419, oder 63,2 Prozent sämmtlicher Betriebe 14 Stunden und länger täglich. Das ist aber nur die regelmäßige Arbeitszeit, die Ueber- stunden sind darin nicht inbegriffen, und diese sind, wie aus einer größeren Anzahl der Mittheilungen hervorgeht, zum Theil sehr erheblich..... Es haben ferner von 658 Betrieben, über die Angaben be- züglich der Sonntagsarbeit vorliegen, 18 oder 2,8 Prazent Sonntags keine Arbeit, 101 oder 15,3 Prozent arbeiten zwischen 4 und 10 Stunden. 227 oder 34,3 Prozent arbeiten 11—13 Stunden, 171 oder 27,9 Prozent 14 und 15 Stunden und 137 oder 20,6 Prozent 16—20 Stunden und mehr. Im Ganzen arbeiten 310 oder 48,5 Prozent der angeführten Betriebe Sonntags 14—20 und mehr Stunden, lind dabei sind die Arbeitsräume und Schlaf- stätten so ungesund wie möglich.... Nur ein kleiner Theil der Arbeiter hat jährlich 3 vierund- zwanzig Stunden dauernde Ruhetage, die große Mehrzahl entbehrt auch diese kleine Erholung. Und nun stelle man sich diese Aermsten vor, die Jahr aus, Jahr ein. Sonn- und Werktags bei langer, zum größten Theil übermäßig langer Arbeitszeit ihr schweres Werk verrichten müssen, ohne einen Ruhetag, ohne einen Tag der Er- holung. Wie ein Hohn auf alle Menschlichkeit klingt' eS, wenn von einem Theil der Berichterstatter aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, daß es zwar einen vollen Ruhetag nicht gebe, daß ihnen aber jährlich 3 freie Nächte eingeräumt werden. Die Männer, die 362 Nächte im Jahre schwer arbeiten müssen, erhalten drei Frei- nächte. Wozu? Zum Schlafen oder zum Vergnügen? Man muß das letztere annehmen, so hohnvoll es erscheinen mag. Wir fragen, ob es in der ganzen Welt einen Zustand der Sklaverei giebt, in dem in ähnlich maßloser Weise die Arbeitskraft, und mir haben es hier mit„freien Arbeitern" zu thun, ausgenutzt wird. Und das Unternehmerthum, das diese Ausbeutung betreibt, schlägt sich an die Brust und spielt sich als Musterunternchmerthum aus. Man höre nur, wie die Herren Bäckermeister auf ihren Verbandstagen sich geberden..... Die Hauptmasse der Rekruten für dieses Hungergewerbe stellt die bedürsnißlose Landbevölkerung, die sich Alles gefallen läßt. Ein sehr gewichtiger Grund für die Elendigkeit der Zustände im Bäckereigewerbe ist serner in der durchgängigen Kleinheit der Be- triebe zu suchen. Die Bäckerei ist heute noch überwiegend Zwerg- betrieb, Kleinbetrieb. Allerdings hat sich auch bereits die Arbeits- theilung im Großen und der Maschinenbetrieb der Bäckerei be- mächtigt und jedes Jahr weist weitere Fortschritte auf. Jnsbeson- dere sind es die großen, hauptsächlich Brot produzirenden Betriebe der Mühlen, die ihre Konkurrenz fühlbar machen, aber im Ganzen ist die Großproduktion, die allein rationelle Arbeits- und Lebensbedingungen für die Arbeiter zu schaffen vermag, weil sie eine rationelle Produktion ermöglicht, noch in den Anfängen. Um so grimmiger be- fehdet sich, trotz aller Jnnungsmeierei, die große Zahl der kleinen Konkurrenten unter sich und macht sich gegenseitig daS Leben schwer. Da erscheint dann jeder Pfennig, der für verbesserte